Lanthanchlorid in Abschäumer dosieren

  • Hallo Meerwasserfreunde und -freundinnen,


    es soll natürlich Lanthanchlorid heißen. Sch… Fipptehler!


    zur Zeit dosiere ich Lanthan tropfenweie in ein Filtersäckchen mit Watte, in das das auslaufende Wasser vom Abschäumer läuft.


    Ich habe gelesen, dass es gut wäre die Dosierung direkt in den Abschäumer vorzunehmen, in des Steigrohr, was mir auch einleuchtet.


    Aber wie mache ich das?


    Ich habe bei meinem Schuran-Abschäumer dafür keine Möglichkeit.


    Was ich mir überlegt hatte ist eine Bohrung in den Deckel des Abschäumers zu erstellen und dort ein Rohr einzuhängen, das bis in die Wassersäule reicht. Dort müsste man noch vermeiden, daß zu viele Bläschen hineingeraten. machbar wäre das.


    Ich möchte aber eigentlich ungern an dem Abschäumer herumbasteln.


    Hat jemand von euch eine besserer Idee?


    viele Grüße,
    Robert

  • In das Steigrohr zu dosieren, leuchtet mir gar nicht ein. Eine (vorsichtige) Dosierung in die Treibpumpe wäre in meinen Augen sinnvoller, damit das Lanthan auch mit Wasser in Kontakt kommt.

  • Hallo Burkhard.
    Das hatte ich eigentlich auch vor. aber dann habe ich gelesen, daß dann die Pumpe verkleben kann und zerstört werden kann.


    bei Toms-Korallen gibt es diesen Tipp:


    Tipp: Das gelöste Lanthanchlorid sollte nicht vor Pumpen oder unter Wasser eingedüst werden, da dies den Austritt des Schlauches oder die Pumpe verkleben kann. Mir ist dadurch eine Pumpe zerstört worden.


    Ich hätte ein Rohr genommen, dass bis ins Wasser im Steigrohr im Abschäumer reicht. Also etwas länger ist als der Abschäumer hoch ist, mit Schlitzen oder Löchern unten im Wasser, wo die Luft eingedüst wird. In dem Bereich wo die weißen Kunststoffschrauben zu sehen sind. Da würde es auch direkt verwirbelt.


    Aber wenn das mit der Pumpe nicht zutrifft kann ich mir ja diese Bastelei ersparen.


  • Hallo Robert


    wie Burkhard schon geschrieben hat, das Lanthan in verdünnter Form vor der Einzugsdüse des Abschäumers ins TB geben.

    Gruß Ewald


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    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Danke Ewald,
    Vor der Einzugsdüse würde bei mir heißen, dass das Lanthanchlorid mit dem wasser durch die Pumpe gezogen wird. - Verdünnt natürlich.


    wie sit das dann mit der Gefahr für die Pumpe?

  • Ja, macht das mal. Wir haben schon Pumpen für Service zurück bekommen, die konnte man nur noch entsorgen.
    Lanthan gehört grundsätzlich NICHT über einen Abschäumer dosiert. Der Abschäumer selbst wird auch blind, das Zeugs kriegt man nicht mehr runter von den Oberflächen. Wir haben Dutzende Anfragen bekommen, wie man die Abschäumer wieder klar bekommt.
    Auch ist die Gefahr viel zu groß, dass ausgeflocktes Phosphat nicht komplett abgeschäumt wird, sondern wieder im Filter oder Becken landet.
    Ausgeflocktes Phosphat lässt sich nur mit Filtermedien aus dem System entfernen, idealerweise mit einem Fließfilter oder Filtersocken mit feiner Watte die regelmäßig gewechselt wird.


    Grüße ... Klaus

  • Hallo Robert,


    Lanthan (in den angebotenen Präparaten eigentlich Lanthanchloridlösung) muss mit ausreichend Wasser in Kontakt kommen, denn sonst könnte es ja das Phosphat nicht ausfällt. Das Lanthan verbindet sich blitzschnell mit dem Phosphat zu Lanthanphosphat. Lanthanphosphat bildet eigentlich unlösliche Partikel, die nicht toxisch sind und sich im tierischen Gewebe auch nicht anreichern können. Es wird aber empfohlen, dass sie nicht direkt im Aquarium verbleiben sollten, um eine Rücklösung zu verhindern. Wie diese erfolgen könnte, ist mir allerdings unklar.


    Aus diesem Grund sollte man die Lösung im Technikbecken so zuführen, dass die Partikel nicht gleich wieder ins Aquarium zurück gespült werden. Direkt in den Abschäumer macht für mich weniger Sinn, es sei denn, man lässt den Rücklauf über ein Filtermedium laufen.
    Ich persönlich lass das stark verdünnte Lanthanchlorid allerdings einfach in das große Tb laufen und fertig, da ich es ja immer nur in Kleinstmengen zur PO4-Regelung einsetze. Mir nicht nachvollziehbare Rücklösungen würden ja bei dem Dauereinsatz sofort wieder aufgefangen.
    Schäden an Pumpen befürchte ich auch nicht und habe sie nach nun gut einem Jahr Dauereinsatz auch nicht einmal ansatzweise beobachtet.


    Gruß


    Bernd

  • Wir haben schon Pumpen für Service zurück bekommen, die konnte man nur noch entsorgen.

    Hallo,


    da das verdünnt zugegebene Lanthanchlorid im Wasser blitzschnell als unlösliches Lanthanphosphat ausfällt, welches chemisch nicht mit Metallen reagiert, ist mir unklar, wie es Pumpen unbrauchbar machen soll?


    Gruß


    Bernd

  • Hi


    Ich muß dazu schreiben, ich nehme von TM das Elimi-Phos Rapid, verdünne es 1:30 und lasse es über meine Dosierpumpen,
    15ml pro Stunde vor die Einzugsdüse laufen, nun schon seit ca drei Jahren.

    Gruß Ewald


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    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • da das verdünnt zugegebene Lanthanchlorid im Wasser blitzschnell als unlösliches Lanthanphosphat ausfällt, welches chemisch nicht mit Metallen reagiert, ist mir unklar, wie es Pumpen unbrauchbar machen soll?


    Ich vermute da hat man unverdünntes Lanthan direkt in den Ansaugtrakt/Schlauch der Abschäumerpumpen zugeführt. Die Pumpen waren innen millimeterdick mit einer weißen Schicht überzogen, die sich mit keinem Mittel haben entfernen lassen, außer mechanisch abkratzen. Die Gleitlager waren so blockiert, dass man den Läufer nicht mehr raus bekommen hat, auch nicht mit Gewalt, sprich die Pumpen waren innen komplett verklebt, die Läufer blockiert.


    Deswegen lasse ich bei mir Lanthan nur in stark verdünnter Form ( 50-100 ml ElmiPhos auf 25 Liter Osmosewasser ) mit einer Dosierpumpe direkt in einen Vlieser eintropfen. Das klappt sehr gut. Hab schon gelesen, dass man unverdünntes Lanthan oben ins Becken geschüttet hat und sich dann wundert, warum alle Doktorfische am nächsten Tag tot waren.


    Lanthan wird auch gerne genommen, um Planarien los zu werden. Soll angeblich auch bei typischen Acopora-Schädlingen, wie Strudelwürmern, gut helfen. Aufpassen muss man allerdings auch bei Tridacnen und alle Formen von Scheibenanemomen, die reagieren auch auch kleinste Mengen Lanthan. Deswegen auch die extrem starke Verdünnung.


    Grüße ... Klaus

  • Vielen Dank an alle.


    Ich habe das Elimiphos rapid von TM jetzt noch einmal 1:10 verdünnt, weil die ICP immer noch 2,4 mg/L Phosphat (errechnet) ergeben hat. Diese Menge, 1 Liter, tröpfelt ca. über eine Woche in die Filtersocke mit Watte. Die Watte erneuere ich alle zwei Tage. Manchmal jeden Tag.


    Wenn dieser Liter durch ist werde ich höher verdünnen und je nach gemessenem Wert, z.B. mit 1:20 weiter machen.


    Nachdem was Ihr geschrieben habt, mache ich das dann so und manipuliere nichts am Abschäumer.


    vielen Dank

  • Guten Tag Feindosierer,


    ich möchte den Tip "Dosierung in Abschäumer" hinterfragen, denn so wirklich leuchtet mir das nicht als Vorteil ein.


    Wenn ich in den AS dosiere, wird das sehr schnell mit dem Reaktorwasser vermischt und nach kurzer Zeit wieder ausgeschieden. Für mich heißt das, dass das Lanthan zwar stark verwirbelt wird, aber nur mit/in einem geringen Wasservolumen und dann nicht vollständig 'neutralisiert' in Richtung Ablauf Technikbecken strömt.


    Ich meine, daß es praktischer wäre, wenn Lanthan direkt in die erste Einlaufkammer des Technikbeckens dosiert wird. Dann steht ein relativ großes Wasservolumen zur Verfügung, das durch mehrere Filtermedien geht bis es zurück in das Aquarium gepumpt wird.


    Oder habe ich etwas falsch verstanden?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Ich habe in den Deckel meines Tunze Abschäumers ein 5mm Loch gebohrt und den Schlauch von der Dosierpumpe einfach 1cm durchgesteckt,das Lanthan tropft direkt in das Reaktorrohr und gut ist. Ich mache das schon einige Jahre so und hatte noch nie Probleme.
    Grüße Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Ich vermute da hat man unverdünntes Lanthan direkt in den Ansaugtrakt/Schlauch der Abschäumerpumpen zugeführt. Die Pumpen waren innen millimeterdick mit einer weißen Schicht überzogen, die sich mit keinem Mittel haben entfernen lassen, außer mechanisch abkratzen. Die Gleitlager waren so blockiert, dass man den Läufer nicht mehr raus bekommen hat, auch nicht mit Gewalt, sprich die Pumpen waren innen komplett verklebt, die Läufer blockiert.

    Das hat mich direkt zu folgendem Artikel von Knop geführt:


    https://www.reef2rainforest.co…ride-use-in-the-aquarium/


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Ein interessanter Artikel, der im wesentlichen auch bestätigt, was wir hier ausgeführt haben. Was mich ein bisschen wundert, ist das Bild vom verstopften Filter nach einem 6-tägigen Einsatz. Für ein mit den üblichen Werten betriebenes Aquarium kann diese Menge niemals anfallen. Da müssten vor dem Lanthaneinsatz extrem hohe Phosphatwerte geherrscht oder aber der kleine Filter in einem Riesenbecken eingesetzt worden sein. Das kann man sich gut selbst vor Augen halten, wenn man bedenkt, wie wenig Masse etwa 1 mg Phosphat hat.


    Gruß


    Bernd

  • Ein interessanter Artikel, der im wesentlichen auch bestätigt, was wir hier ausgeführt haben. Was mich ein bisschen wundert, ist das Bild vom verstopften Filter nach einem 6-tägigen Einsatz. Für ein mit den üblichen Werten betriebenes Aquarium kann diese Menge niemals anfallen. Da müssten vor dem Lanthaneinsatz extrem hohe Phosphatwerte geherrscht oder aber der kleine Filter in einem Riesenbecken eingesetzt worden sein. Das kann man sich gut selbst vor Augen halten, wenn man bedenkt, wie wenig Masse etwa 1 mg Phosphat hat.


    Gruß


    Bernd

    Hallo Bernd,


    soweit ich es verstanden habe, hat er den Versuch in seinem stark belasteten 500l Filtriererbecken mit 3.5mg/l Lanthan auf 1,6 mg/l Phosphat durchgefuehrt.


    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    das Granulat in dem abgebildeten Filter soll dessen Rohr innerhalb 6 Tagen so verstopft haben, dass nichts mehr hindurchgeflossen ist. Bei der Rohrstärke von geschätzten 10 - 15 mm müsste dies mindestens ein gehäufter Teelöffel Lanthanphosphat sein, das wären dann etwa 10 g Substrat. Gehen wir dabei von 50% Anteil reines Phosphat aus, wären dies ungefähr 5 g.
    Bei einer Absenkung der PO4-Konzentration um ganze 2 mg/l kommen wir bei 500 l Wasser auf genau 1 g reines Phosphat.
    Bei allen Unsicherheiten durch Schätzungen, wenn ich richtig gerechnet habe, kommt dies mit der optisch erkennbaren Menge einfach nicht hin.
    Die Menge des ausgefällten Lanthanphosphats ist bei meinen insgesamt 1 500 l Wasservolumen nicht einmal im ganzen Jahr so hoch.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo zusammen,


    ich denke, das hier ist ein sehr guter Vortrag (Phosphatkontrolle mittels Lathandosierung). Immo dosierte übrigens auch in den Abschäumer (mangels Vlieser, ein Teilnehmer des Vortrages meinte, das Zeug würde durch seinen Vlieser einfach durchgehen). Ab Minute 30 wird es sehr interessant (90 ml auf 2 Liter verdünnt mittels Dosierpumpe in die Reaktorkammer des Abschäumers).


    Noch interessanter: Auswirkungen auf den Abschäumer, ab Minute 37:45...."Also der Abschäumer sieht nicht mehr lustig aus...." (notwendig guter Abschäumer, Rücklösung, Beseitigung der Beläge teilweise mit Corega TABS möglich).



    Fisch&Reptil: Vortrag Immo Gerber, dauerhafte Po4 Kontrolle - YouTube


    LG
    Daniel

  • Zu berücksichtigen ist, dass der von Hajo in # 14 angeführte Artikel von 2017 ist; inzwischen gibt es erheblich mehr Praxis-Erfahrung.


    Außerdem ist nicht bekannt, wie hoch beim Elimi-Phos - das aufgrund zwischenzeitlicher Erfahrung von uns verdünnt wird - der pure Lanthan-Anteil ist. Soweit ich verstanden habe, hat Dr. Knop pures Lanthan dosiert.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Ob der Daniel Knop inzwischen promoviert hat, keine Ahnung, aber einen Ehrentitel hätte er auf alle Fälle verdient.
    Anders als der Artikel vermuten lässt, hat er auch über andere Dinge geschrieben, z.B. über Richard Vetter und dessen umweltfreundliches Heizsystem.



    LG
    Daniel

  • Habe mal gerechnet.
    Ein Liter Elimiphos rapid sollte nach meiner Berechnung 14,8 g La enthalten.


    Hans-Werner, bitte korrigiere mich wenn es falsch ist.
    Solche Berechnugen sind von mir vor 42 Jahren zum letzten mal verlangt worden.


    Denkfehler können auch noch sein.


    :smiling_face:

  • Hallo
    Könnte man das Lanthan eigentlich auch über das Nachfüllwasser zugeben?
    Ich würde da halt mal paar ml dazu geben und mich dann langsam an die erforderliche Menge herantasten.


    Grüße Micha

  • Das Nachfüllwasser wird normalerweise ja in die Pumpenkammer der Rückförderpumpe geleitet. Weil es „frisch“ ist und nicht gefiltert werden muss.


    Das sollte, wenn es das Lanthanchlorid enthält, vor dem Abschäumer einlaufen.


    Grüße,
    Robert

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