Optimierte Fütterung, Balaststoffe

  • Hallo Aquarienliebhaber,


    auch ich möchte das Thema "Optimale Fütterung" hier gerne anregen. In diesem Fall geht es mir um die Ballaststoffe des Futters.


    In meinem Fall füttere ich nicht gerne Trockenfutter, weil oft zu hören ist, dass dieses angeblich besonders phosphat- und nitratfördernd ist. Ob es stimmt, weiß ich nicht, vermute eher nicht - denn warum? Außerdem ist durchweg atlantikfremdes Getreide drin.


    Dennoch möchte ich Fischen und Korallen das Beste bieten, was die Ernährung in Gefangenschaft ermöglicht. Daher täglich Artemia-Nauplien und Phytoplankton. Das Hauptfutter mache ich selbst aus TK-Meeresfrüchten - Tintenfisch, Lachs, Muscheln, Scampi, etc.


    Um den Anteil von Ballaststoffen zu erhöhen, hatte ich mir von einem Lebensmittelhersteller Gräten und Haut etc. besorgt. Das ging zuerst mal schief, weil die Haut viel zu viel zu fett war. Zweiter Versuch mit abgeschabter Haut, die sich extrem schlecht schreddern ließ, war auch nix, weil die Fische die Haut ausspuckten. Dritter Versuch nur mit Grätenzusatz war insofern nicht günstig, weil beim Verfüttern die Grätenkrümmel ausfallen, nach unten sinken und eh' meist wieder ausgespuckt werden.


    Zwar füttere ich täglich Norialgenblätter, die werden aber gemäß meiner Beobachtung nur vom Hawaii-Doc und den Lippfischen gefressen.


    Nun frage ich, ob dieses Kraftfutter nicht zu viel des Guten ist und zur Leberverfettung führen kann?


    Ich bedanke mich vorab für jeden helfenden Hinweis.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Guten Abend!

    In meinem Fall füttere ich nicht gerne Trockenfutter, weil oft zu hören ist, dass dieses angeblich besonders phosphat- und nitratfördernd ist. Ob es stimmt, weiß ich nicht, vermute eher nicht - denn warum? Außerdem ist durchweg atlantikfremdes Getreide drin.

    Da ist schon was dran, Trockenfutter hat ziemlich viel Phosphor ..



    Und wie Du sagst, auch noch unnatürlich. Darum gibt's bei mir kein künstliches Trockenfutter, sondern ausschließlich getrocknete Shrimps vom Asia-Shop. Schmecken wirklich gut, und meinen Fischen schmeckt's auch.


    Gruß, Thomas

  • Hallo Werner,


    Ich würde mir nicht so viele Gedanken machen.
    Ballaststoffe sind wichtige Füllstoffe meist schwer- bis unverdaulicher Art.
    Z.B. die Chitinhüllen der grossen Palette der Krebstiere oder die Cellulose bei den Pflanzen.
    Diese Bestandteile sind auch in gutem Fischfutter enthalten.
    Allerdings scheiden sich auch hier die Geister.
    Wo einige Hersteller Getreideprodukte nehmen, greifen andere auf naturidentische Stoffe zu, die als Nahrung im Meer dienen. Hier ist der Phosphoranteil reduziert.
    Auch kein Verschnitt in irgendeiner Art.
    Anbei ein Link, dessen Futterpalette nicht vollständig ist, aber ein wertvoller Hinweis für jene, die ihre Fische versuchen artgerecht zu ernähren.
    Meine Fische werden u. a. mit "Sponge/Polyp" ernährt.


    https://www.panta-rhei-aquatics.com/fischfutter/



    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hi Joe,


    Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber wie lange schwimmen eure Fische in euren Becken?
    Oder verkauft ihr keine Fische sondern nutzt die als Nutztiere?
    (Ich habe keine Ahnung und war noch nie bei euch!)


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Werner,


    ich sehe keine Notwendigkeit für große Futterexperimente. Bekanntlich leiden Aquarienfischen weit häufiger an einer Fettleber statt Mangelernährungen. Zur Überfütterung kommt der Bewegungsmangel durch den eingeschränkten Raum und das im Vergleich zum natürlichen Habitat weit geringere Fluchtverhalten. Viele Futtersorten, gerade auch Trocken- oder Granulatfutter, basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, vor allem auch aus der Fischzucht. Die erscheinen mir vermutlich ausgewogener als eigene Experimente.


    Meine uralten Fische sind putzmunter und haben ohne Medikamente sogar die eine oder andere Erkrankung überstanden, die im Lauf der Jahre durch einen Neuzugang eingeschleppt wurde.


    Gruß


    Bernd

  • moin rüdiger,


    die ältesten sind schon seit beginn in 2008 bei uns.


    sie sind nutztiere und auch schautiere gleichzeitig.


    wozu hat man denn aquarien :winking_face:


    die fischverkaufsanlage ist separat, obwohl der eine oder andere "verkaufsfisch" auch schon mal in nachzuchtbecken "geparkt" wird.


    auch der eine oder andere "zu groß gewordene" aus kundenbecken findet hier unterschlupf oder wird weiter vermittelt.


    kommt aber auf den einzelfall an!!!

  • Die Fische sind schon uralt..
    Da ist Joe das übernommene Problem. :grinning_squinting_face:


    Gruss
    Hajo

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  • Hi Joe,


    so nenne ich die üblichen Fische beim Händler.
    Die meisten sind weniger als zwei Monate im Becken des Händlers und noch dazu unter nicht artgerechten Bedingungen.
    Welcher normale Händler gibt seinen Fischen artgerechten Schwimmraum?
    Welcher normal Händler achtet auf eine artgerechte und ausgewogene Ernährung der Fische?
    Die meisten hältern die Fische in 50x50x50 cm Becken mit Trennscheiben zwischen den einzelnen Becken.
    Dann hocken ein bis drei Fische in einem kahlen Kasten ohne Dekoration bis zum Verkauf.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • moin rüdiger,


    verstehe.


    unsere becken sind für (größere) fische 1,70 m lang ;-), gibt auch kleinere für trimmagrundeln usw.


    die sind sogar mit sand, deco usw.. bestückt.


    und ja, händler achten auf eine ausgewogene ernährung, hoffe ich.


    wenn ich den futterrolli beim großhändler de Jong sehe, mit ausgewogenen meeresfrüchten aller arten, wird zumindest dort auch auf die ernährung geachtet.


    nützt ja nix, fische totzupflegen - müssen in ordentlichem zustand beim kunden und möglichst futterfest ankommen.


    auch übergroße becken sind von nachteil, da das herausfangen dann zur hetzjagt wird.

  • wir füttern ausschließlich mit diversen frofusorten gemischt mit untergearbeiteten norialgenschnitzeln.

    Macht ihr da die Norialgen einfach im getrockneten Zustand klein und gebt die dann direkt ins Wasser? Oder weicht ihr die vorher ein?

  • Hallo Werner,


    ich sehe keine Notwendigkeit für große Futterexperimente. Bekanntlich leiden Aquarienfischen weit häufiger an einer Fettleber statt Mangelernährungen.

    Guten Abend zusammen,


    danke für die rege Teilnahme!


    Als "Experiment" sehe ich meine Futtermixerei nicht, sondern als Optimierung gegenüber käuflichem Fertigfutter. Meereslebewesen sind die natürlichste Fütterung. Aber eben, weil meine Meeres'früchte' filetiert beziehungsweise ohne Schale sind, fehlen die notwendigen Ballaststoffe, und das mißfällt mir. (Möglicherweise ist das der Grund, weshalb FloFu-Hersteller Getreide zufügen?)


    Daher die Frage, was eignet sich als 'Ballast'?


    Norialgen sind prima, aber die spucken einige wieder aus. Alleine als Ballast möglicherweise zu einseitig?


    Fettleber durch Überfütterung halte auch ich für die Hauptursache falscher Ernährung.



    An Kermit: Nein, PO4 0.06, NO3 20 mg/l.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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    Einmal editiert, zuletzt von Werner F. () aus folgendem Grund: Ergänzt

  • Hallo,


    unter Balaststoffen versteht man doch faserreiche Bestandteile pflanzlicher Nahrung, die unverdaut in den Darm kommen. Ist dies denn bei der Verdauung der Fischnahrung überhaupt von Bedeutung? Viele Fischarten sind ja gar keine Pflanzenfresser. Oft sind die Arten ganz spezialisiert auf bestimmtes Futter, was sollen Fresser rein tierischer Nahrung mit zum Beispiel mit Norialgen, die sie in der Natur nie aufnehmen würden?
    Ich frage mich, ob dies überhaupt Sinn macht oder eine reale Bedeutung hat, vor allem auch wenn man dann Futter undifferenziert für alle Arten einbringt. Trennen je Art wäre wohl auch kaum realisierbar.


    Gruß


    Bernd

  • N'Abend Bernd,


    ja, guter Hinweis. Wissen tue ich das mit Ballaststoffen nicht, halt irgendwo aufgeschnappt in der Futterwerbung.


    Andererseits, das pure Filetfleisch, das ich füttere, ist gewiss von der Ausgewogenheit natürlich, aber es fehlt halt der Grätenkram, die Haut und die Innereien, die der Fisch in der Natur mitverschlingt.


    Das meine ich mit 'Ballaststoff'.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • N'Abend Futteroptimierer,


    zwei Fragen ergeben sich inzwischen:


    An Hajo: Du schreibst zu PantaRhei "u. a.". Was fütterst Du zudem? (Ich bestelle es; was mich erstaunt ist der geringe Preis trotz des hochwertigen Inhaltes.)


    An alle: Grundsätzliche Frage; gibt es tragfähige Publikationen, dass Getreidezusatz für Meeresfische ungesund ist?


    Dankeschön an alle Mitmacher im Voraus,
    Werner vom verregneten Nordeifelrand

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Hallo Werner,


    da würde ich mal unter Aquakultur suchen. In dem Bereich geht es um richtig viel Geld und dementsprechende Forschungen sind garantiert gemacht worden. Das Ziel ist, weitestgehend vom Fischmehl wegzukommen - was wohl nicht so einfach ist. In der Aquakultur werden aber fast ausschließlich Räuber gehalten, so dass nicht unbedingt auf Doktor und Co. (Weidegänger) geschlossen werden kann.

  • Hallo Werner,


    wir haben auch Sponge und Polyp, auf keinen Fall Größe L kaufen, da kämpfen selbst die größten Fische Minuten bis die kleingelutscht sind. Hier mal ein Größenvergleich PantaRhei und Dr.Bassleer beide in L:




    LG Ralf

  • Hallo zusammen,


    @hajo danke für den Tipp mit dem Futter von Panta Rhei.


    Die meinen Stürzen sich wie wild auf das Futter. Selbst der sonst so schneikige C. valentini haut die Brocken weg wie nix.


    Gruß,
    Fabian

  • Hallo zusammen!


    Mal wieder eine andere Sicht auf die Dinge, die doch irgendwie miteinander zu tun haben.


    Eine Mangelernährung liegt vor, wenn weniger Nährstoffe als benötigt aufgenommen werden, und ein Abbau von Körpersubstanz stattfindet.
    Hier müssen wir unterscheiden zwischen dem qualitativen und dem quantitativen Mangel.
    Die qualitative Mangelernährung ist die Folge einer einseitigen Ernährung!!
    Quantitativer Mangel ist bei unseren Pfleglingen seltener festzustellen.
    Abwechslungsreich füttern, heißt die Devise.
    Auf diese Weise wird einer Mangelernährung vorgebaut.
    Diese Methode hat auch ihre Tücken.
    Der Fisch muss auch mitziehen.
    Er muss erkennen, dass das gereichte (Ersatz)Futter auch Teil seiner Bedürfnisse ist.
    Damit beginnen die eigentlichen Schwierigkeiten.
    Bei einem Reflex handelt es sich um eine Reaktion, die aufgrund eines bestimmten Reizes unwillkürlich abläuft.
    Reflexe können angeboren oder auch erlernt werden.
    Letzteres kann den Fischen direkt oder indirekt antrainiert werden.
    Direkt über ein oft mühsames Geschäft, was viel Zeit in Anspruch nimmt und die ganze Futterpalette hoch und runter in Anspruch nehmen wird.
    Indirekt kann auch bestens der Fressreiz durch andere Fische stimuliert werden.
    Diese Rivalität ist viel eleganter, als das mühselige Ausprobieren diverser Futtersorten.
    Natürlich führt auch diese Variante nicht immer zum Erfolg.
    Insbesondere beim „harten Kern“ der Nahrungsspezialisten.
    Wer hat nicht schon Fische gesehen, die vor dem gereichten Futter, wie der Ochs vorm Berg standen?
    Einige sind schlichtweg dabei verhungert.
    Um möglichst schnell jeden Fisch an Nahrung zu bringen, gibt es eine große Auswahl an Futtersorten.
    Jedoch sollte das Futter immer entsprechend den Bedürfnissen der Arten ausgesucht werden.
    Die einzelne Dose Trockenfutter auf der Deckscheibe ist ein schlechtes Synonym.
    Es ergibt wenig Sinn, in den ersten Tagen ein Produkt auszuwählen, das sofort zu Boden fällt.
    Ein langsames Sinken erhöht die Aufmerksamkeit, und wäre hier besser angesagt.
    Momentan verbringe ich gerade viel Zeit mit einem 4 cm kleinen Ctenochaetus.
    Artemia ist hier bereits zu groß, der Däumling ergreift davor die Flucht.
    Also muss ich auf rotes Plankton zuzugreifen, anschließend Bosmiden und Lobstereier.
    Zwischen diesen Mahlzeiten ernährt er sich von den veralgten Scheiben des Quarantänebeckens.
    Er ist dank weiterer ausgezeichneter Frostfutterangeboten auf einem guten Weg.
    Auch wegen der speziellen Anreicherungen in manchen Produkten.
    Gerade erreicht mich eine gute Nachricht eines Freundes, der sich Sorgen um die Gesundheit eines frischen Neuzugangs gemacht hatte. Kein Grund zur Panik.
    Der Chelmon fraß sofort die angebotenen Artemia, Mysis und weiße Mückenlarven.
    Einen anderen Aspekt betrifft die Erhaltung der Agilität.
    Ein Rollmops sieht zwar auf dem Teller, im Aquarium weniger gut aus.
    Der Fisch hat seine Eigenwelt, die im Aquarium meist aus Langeweile besteht.
    Der allgemeinen Reizverarmung können wir durch besondere Futterreize entgegenwirken.
    Die Nahrung sollte man so zuführen, dass der betreffende Fisch sie bis zu einem gewissen Grad erringen muss, sonst geht die psychische Spannung mit der Zeit verloren.
    In der Freiheit nimmt die Suche nach Futter einen großen Raum ein.
    Viele Fischarten verbringen den ganzen Tag mit Futtersuche.
    Nichts wäre unbefriedigender, als das ständige Betteln, eine Reaktion auf den Schatten vor der Scheibe.
    Also muss entsprechende Gesellschaft ins Becken!


    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Tja, HaJo,


    da schreibste was Nettes. Wäre schön, wenn das mein Mandarin nicht nur lesen, sondern erst recht beherzigen würde!


    Grundsätzlich hast Du recht; mit Geduld und Futtervarianten bekommt man aufgrund von äußeren Einflüssen bedingten Futterverweigerern meisten bei.


    Aber wenn es grundsätzlich lahme Pingel sind, die vor jedem Körnchen erstmal zu überlegen beginnen, ob ja, oder nein, oder ob nicht oder wohl oder doch - dann haben das die Mitbewohner schon lange vertilgt.


    Typisches Beispiel meines alteingesessen Madarinfisches. Den hatte ich rundum wohlgenährt erhalten. Er wohnte einige Jahre in meinem 170-er, in dem er lange brauchte, bis er Ersatzfutter inform von Nyos Goji annahm. Er ernährte sich leidlich, sah aber nie mehr wohlgenährt aus.


    Dann der nahtlose Umzug in 425 Liter mit altem Gestein und Teil des Bodengrundes. Fraß nicht. Nichts, auch nicht Goji. Überlebenshilfe brachten A-Nauplien. Dummerweise hatte ich in dem nun vermeintlich "großen" Becken Lippfische eingesetzt, die ständig überall rumpicken und dem Mandarin die natürliche Nahrungsgrundlage entziehen. Somit magerte der arme Kerl zusehend ab, Grätenbögen wurden sichtbar.


    All das hat zur Folge, dass ich ihn nun in "seiner Ecke" gezielt mit überreichlich Artemia & Goji füttere, was die Mitbewohner schnell spitz hatten und dort sofort zur Stelle sind.


    Die Folge der zu reichlichen Fütterung ist, dass ich erhöht Wasser wechseln muß, dass der Mandarin nur sehr wenig zunimmt, nach wie vor wie ein schrecklicher Hungerhaken ausschaut und dass die anderen Mitbewohner viel zu fett werden.


    Das soll speziell am schönen Mandarinfisch zeigen, dass trotz optimaler Füttermühe & Geduld in unserer kleinen "Meereswelt" auf bekannt typisch freßsensible Tiere verzichtet werden sollte.


    Hungrige Grüße,
    Werner

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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  • Hallo Werner!


    Man muss den Arten eine Perspektive geben.
    Das trifft auch auf jene zu, die in direkter Konkurrenz um Nahrung zueinander stehen.
    Eine umfassende Kenntnis über die Ernährung der Arten hilft uns da weiter.
    Gleiche Nahrung und gleicher Lebensraum können zu einem Problem führen.
    Ob es eines wird, entscheiden wir selbst bei der Auswahl des Besatzes.
    Mit deinem Mandarin hast du ein gutes Beispiel gegeben.
    Diesen Fisch mit Ersatzfutter zu ernähren, ist nicht einfach.
    Mal klappt es, mal nicht.
    Die beste Lösung wäre die Eigenversorgung.
    Das bedeutet den Ausschluss kleinerer Becken.
    Dito Nahrungskonkurrenz.
    In größeren Aquarien kann man diese Fische unbesorgt lange Jahre als Paar halten.
    Wenn doch die Weibchen länger durchhalten würden....
    Wenn Synchiropus mit der Zeit lernen, sich das Futter mit den anderen Mitbewohnern zu teilen, ist das ein Vorteil, aber nicht zwingend notwendig.
    Bei kleineren Becken bleibt vorher abzuwägen, ob die Beckenfauna der kompletten Versorgung gerecht wird.
    Wenn man sich nicht sicher ist, sollte als Besatz erst einmal nur ein Exemplar infrage kommen.
    Magert es nicht ab, ist kugelrund, dann kann der Partner folgen.
    Wem die Futterfrage zu heikel erscheint, der sollte auf diese Fische verzichten oder sich der Nachzuchten bedienen.
    Diese Möglichkeit würde dann möglicherweise einen Nahrungskonkurrenten in spe nicht ausschließen.
    Inwieweit das beständig bleibt, kann ich nur vermuten.
    Obwohl diese Art bei mir zum Grundstock gehört, habe ich mich bei Synchiropus noch nicht um Nachzuchten bemüht.
    Kann ja noch kommen. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Gruß
    Hajo






    Interspezifische und intraspezifische Konkurrenz und deren Auswirkungen sind Fakten, mit denen wir uns bei der Vergesellschaftung von verschiedenen Arten befassen müssen.

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    (Mark Twain)


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  • Hallo Werner,


    in meinem dicht mit Korallen zugewachsenem Becken füttere ich den Mandarinfisch immer, in dem ich Frostfutter in einem ersten Schub im gesamten Becken verteile, direkt anschließend in einem zweiten dann speziell für den Mandarinfisch das Futter so in einen dichten Korallenstock gebe, dass Schnellschwimmer da nicht gut hinkommen. Während die anderen Fische zuerst im Freiwasser nach dem Futter schnappen, kann der Mandarin in relativer Ruhe zwischen dem Geäst picken.


    Gruß


    Bernd

  • Guten Abend,


    ich habe mich entschieden, den Mandarinfisch abzugeben. Durch die ständige Zuführung von Extrafütterung steigt meine Wasserbelastung messbar deutlich an.


    Und ich bezweifle, dass mein Beckenzooplankton für ihn ausreichend ist.


    Schade, so ein schöner Kerl!

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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