Chelmon rostratus gestorben - warum?

  • Hallo zusammen,


    passt hier bei "Fischkrankheiten" auch nur bedingt, aber ich finde besser wie im allgemeinen Bereich.


    Ich pfleg(t)e seit ~3 Jahren ein Chelmon rostratus. Nun komme ich ebens ans Becken und der Fisch liegt in der Lederkoralle und ist tot. Lange kann das noch nicht her gewesen sein, sah noch ziemlich frisch aus.


    Das Tier hat sich gestern Abend noch ganz normal verhalten, also mich auf Schritt und Tritt verfolgt bis ich ihm endlich sein Futter-Ei ins Becken getan habe mit den Mysis. Auch ist mir ansonsten nichts aufgefallen an Optik und Verhalten, mager war er meiner Meinung nach nicht, und fett auch nicht.


    Daher meine Frage: Habe das Tier schon in der Größe bekommen, daher wird es mehr oder weniger ausgewachsen gewesen sein. Wie alt werden die Tiere und ist ein solcher Vorfall eher gewöhnlich oder zieht sich das Ableben eher hin? Hintergrund ist schlicht, dass ich gerne wissen will, ob es (auch) an mir lag.


    Hier noch ein paar Fotos:


    So sah das dann vorhin aus...:
    Direkt rausgeholt, vielleicht erkennt man hier etwas?

    Und so sah das Tier vor seinem Ableben aus:


    Vielleicht kann mir ja jemand Auskunft geben bzw. fällt etwas ein. Würde mich freuen.


    Danke und viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,
    sehr schade für den schönen Kerl! Sieht wie ein Männchen aus.
    Der Fisch sieht soweit gut aus. Ich kann jedenfalls keine Ursache für das ableben erkennen.
    Meinen Chelmon hatte ich 16 Jahre. Bekommen hatte ich ihn in der Größe eines Fünfmark Stücks. - Falls dir das was sagt. Also ca. ein Jahr alt. Allerdings weiß ich nicht ob das besonders lang war oder ob die normalerweise älter werden. Jedenfalls ist er zuletzt immer weniger geworden und kurz vor dem Ende hatte kaum noch was gefressen.
    Ich füttere auch Mysis und Artemien und Krill der Chelmon hat auch gerne kleine Borstenwürmer, natürlich auch Röhrenwürmer, ab und zu mal eine Miesmuschel oder auch mal einen Regenwurm verputzt.
    Das war sehr traurig als er so dahin geschrumpft ist..
    Man weiß ja leider nie, was die Tiere schon alles mitgemacht haben bis sie zu uns kommen.
    Ich glaube nicht, dass Du was falsch gemacht hast.


    Viele Grüße, Robert

  • Hallo Martin,


    erst einmal einige Informationen zu diesem Fisch.
    In der Natur erreicht diese Art eine Größe von ca. 20 cm und hat eine Lebenserwartung von ca. 10 Jahren.
    Wenn du das Tier schon länger gepflegt hast und das Größenwachstum in diesen Jahren nicht zugenommen hat, dann kann das mehr als einen Grund haben.
    Entweder hat der Fisch seine natürliche Größe erreicht, ist also mit ca. 20 cm ausgewachsen, oder ein deutlich kleinerer Wuchs deutet auf eine Mangelernährung hin.
    Ersteres kann man nur schätzen, da nicht als juveniles Tier bekannt.
    Letzteres ist weit verbreitet und endet mit frühzeitigem Ableben.
    Schau dir also die Größe an, dann kommst du der Wahrheit näher.
    Eine plötzliche Vergiftung schließe ich einmal aus.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo zusammen,


    und danke schon einmal für die Antworten.


    @ Hajo: Nein, der Fisch war immer in der Größe seit ich ihn pflege und klar, das waren keine 20cm. Gefressen hat das Tier nur Mysis (und der Vorbesitzer hat mir diese Info schon mitgegeben und ich habe sie bestätigt gefunden - weil natürlich auch andere Dinge versucht gehabt) und ganz selten mal an Granulat gepickt. Plus eben den ein oder anderen Borstenwurm, wenn einer sichtbar war oder ich geräumt habe und welche unter den Steinen sichtbar wurden.
    Die Frage ist, wie ich es mit der Ernährung besser hätte machen können. Fragte mich in der Tat gelegentlich, ob da in den Mysis alles drin ist, was das Tier braucht.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Das eine, was mir hier noch einfällt ist Sauerstoffmangel. Chelmons reagieren sehr empfindlich darauf, wenn der Sauerstoffgehalt im Becken fällt. Solange das Becken oben offen ist mit Strömung sollte da nicht viel passieren, bei einem abgedeckten Becken muss der Abschäumer immer sauber laufen, sonst kann es kritisch werden, gerade im Winter, wo wenig gelüftet wird.


    Ein Verhungern selbst nach langer Zeit würde ich ausschließen. Danach sah das Tier nicht aus. Selbst bei einer mangelhaften einseitigen Ernährung sollte man Krankheitszeichen oder Verhaltensauffälligkeiten sehen, deshalb denke ich nicht, dass dies das akute Problem war.


    Nach der langen Zeit sollten auch Konflikte in der Fischgesellschaft deutlich sein, weswegen ich das auch als unwahrscheinlich ansehe.


    So kann ich da auch nur im Nebel stochern.

  • Das eine, was mir hier noch einfällt ist Sauerstoffmangel. Chelmons reagieren sehr empfindlich darauf, wenn der Sauerstoffgehalt im Becken fällt. Solange das Becken oben offen ist mit Strömung sollte da nicht viel passieren, bei einem abgedeckten Becken muss der Abschäumer immer sauber laufen, sonst kann es kritisch werden, gerade im Winter, wo wenig gelüftet wird.

    Becken ist oben offen und der Abschäumer läuft permanent. Auch hab ich Notstrom, es gab aber keinen Stromausfall. Das kann eigentlich nicht passiert sein.


    Auch kloppen sich die Fische nicht. Geht ziemlich harmonisch zu.


    Dennoch danke für Deine Impressionen. In gewisser Weise bin ich ja froh, dass es zumindest keine offensichtlichen Sachen gab. Bzw mir noch nicht klar ist, wie ich das Tier hätte ggf abwechslungsreicher füttern können, da es schon sehr sehr picky war.

  • Das einzige, was Du in Zukunft vielleicht noch tun kannst, ist die Mysis vor der Verfütterung etwas anzureichern mit Vitaminen und ähnlichem, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.


    Ansonsten kannst Du nur dem Chelmon etwas entgegen kommen mit der Art der Fütterung. Dem Chelmon ist die Futteraufnahme aus der Wassersäule fremd, da kann es mehr Erfolg geben, wenn er es aus Ritzen und Spalten rausfischen kann, wie er es gewohnt ist. Vielleicht lässt sich über so eine Futterdarbietung auch etwas mehr als Mysis unterjubeln wie Muschel- oder Garnelenstücke oder auch feine Fischstreifen.


    Entsprechende Futtersteine, die präpariert und versenkt werden, könnten vielleicht helfen.

  • Hallo Martin!


    Dieser Fisch ist ein Nahrungsspezialist.
    Ihn fast ausschließlich mit Mysis zu ernähren ist fahrlässig und führt zwangsläufig zu Defiziten, deren Auswirkungen immer zum alsbaldigen Ende führen.
    Ich beziehe mich hier auf deine Angaben bezüglich der Bevorzugung von Mysis.
    Zu bedenken wäre auch die Qualität des Frostfutters.
    Es wundert mich, dass er überhaupt so alt geworden ist.
    Nach meiner Erfahrung und den Berichten anderer liegt die durchschnittliche Lebenserwartung im Aquarium bei 4-5 Jahren.
    Es mag sicher, wie bei einigen anderen Arten auch, einige Methusalems geben, die sich eines längeren Lebens erfreuen.Das ist auch gut so.
    Das hat dann aber auch einen nachvollziehbaren Grund, wie u. a. ein breites, ausgewogenes Nahrungsangebot und ein feines Händchen des Pflegers.
    Mancher Chelmon kloppt sich auch gern um das Futter mit der anderen Fischgesellschaft.
    Das Hauptproblem bei diesem Fisch liegt immer noch in seiner Ernährung.
    Ernährungsphysiologisch gesehen mangelt es permanent an einer optimalen Zusammensetzung und ausreichender Menge von spezieller Nahrung und Nährstoffen.
    Möglicherweise durchläuft auch dieser Fisch eine altersbedingte Veränderung seiner Futterpalette?
    Die gesamte Bandbreite seiner natürlichen Nahrung können wir ihm im Aquarium nicht bieten.
    Manche sind froh, ihn überhaupt mit irgendwas ans Fressen gebracht zu haben.
    Das reicht aber auf Dauer nicht, um ein langes Leben zu garantieren.
    Diese Art wird nicht selten zur Aiptasienbekämpfung in den Aquarien eingesetzt.
    Über diese Schiene fällt die Gewöhnung an Ersatzfutter leichter, da dadurch wenigstens die Fortsetzung einer Hungerperiode abgemildert wird.
    Ein ausgewogener Ernährungsplan und tägliche, mehrmalige Futtergaben sind bei dieser Art unabdingbare Pflicht des Pflegers.
    So ist dann halbwegs sichergestellt, essenzielle Nährstoffe über die Vielfalt des Angebots zu verwerten.
    Dein Bericht über das relative kurze Leben ist mir nicht neu.
    Aus meinem Bekanntenkreis bekomme ich über die Jahre hinweg immer wieder ähnliche Berichte.
    Heute top, morgen flop! :frowning_face:
    Gruß
    Hajo

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  • Ihn fast ausschließlich mit Mysis zu ernähren ist fahrlässig und führt zwangsläufig zu Defiziten, deren Auswirkungen immer zum alsbaldigen Ende führen.

    Hallo Hajo,


    danke für Deine ausführliche Antwort.


    Einen Satz habe ich mal gequotet. Denn, naja, was heißt denn "fahrlässig". Ist ja nicht so, dass ich dem Fisch anderes Futter vorenthalten hätte. War ja schon froh, dass er an das Futter-Ei geht, ansonsten musste ich immer tonnenweise Mysis Frostfutter reinkippen. Außerhalb vom Ei gibt es alles mögliche wie verschiedene Flocken, verschiedenes Granulat, verschiedenes anderes Frostfutter (nicht häufig, aber mache ich in der Tat ab und an). Und ich bin hergegangen und habe in das Ei anderes untergemischt, auch sowas unverfängliches wie Artemia. Wurde alles abgelehnt und nicht gefressen. Wenn ich weiter oben schrieb, dass der Fisch picky war, dann war das eine Untertreibung. Eine Katastrophe.
    Natürlich habe ich auch Lipofit über das Mysis gemacht, wurde zwar gefressen, aber Begeisterung sah anders aus.
    Naja, daher... Schwierig... Wie Du schon schreibst, das ist das Hauptproblem beim Fisch. In der Tat.
    Wusste, was ich mir da anlache. Fisch war aus einer Aquaauflösung und der damaliger Halter sagte mir: "Das Vieh frisst nur Mysis, das musst Du da haben, der hungert lieber ne Woche als was anderes zu fressen."


    Mehrfach am Tag füttern mache ich nicht. Weder für diesen Fisch noch für andere Fische. Bzw sagen wir so, ich füttere Flocken und Granulat am frühen Abend und 1-3 Stunden später dann noch Frostfutter. Was ich nun mache mit dem Frostfutter, mal überlegen. Vermutlich nicht mehr jeden Tag, mal überlegen.


    Wenn Du von 4-5 Jahren schreibst, dann wurde der Fisch vermutlich "normal" alt für Aquarienverhältnisse - wobei mir aufgrund Deiner Erzählungen klar ist, dass das nicht optimal ist. Den Fisch habe ich vor 3 Jahren in dieser Größe bekommen, und ich denke, dass es mindestens 1-2 Jahre gedauert hat bis das Tier diese Größe hatte.


    Wie häufig klappt es denn, den Fisch dauerhaft entsprechend zu halten? Hast Du das mal versucht und hat es geklappt? Ich frage um zu verstehen, ob man das praktisch in der Tat wirklich umsetzen kann. Wie gesagt, mein Exemplar ist lieber vor anderem Futter, das einen Millimeter vor dem Maul vorbeigeschwommen ist, verhungert, als was anderes zu fressen.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hi Martin,


    ich denke dass das, was Du gefüttert hast, das ist, was Du machen konntest. Und bin sicher, dass Dein Fisch auch in Deinem Riffaufbau etwas Abwechslung gefunden hat. Also nicht wirklich nur einseitig.


    Unsicher bin ich, ob es wirklich so ist, dass einseitige Ernährung zum schlagartigen Totfallen führt. Dein Fisch sieht auf dem Foto weder unterernährt noch irgendwie anfällig aus.


    Das Grundproblem steckt wohl darin, dass es schöne, verlockende Fische gibt, bei denen ein erfahrener Aquarianer weiß, dass sie nicht für typische Heimbeckengrößen geeignet sind.


    Dein Chelmon, mein Mandarinfisch. Letzteren habe ich einige Jahre, aber es ist ein dürrer Hungerhaken, weil er als Fremdfutter ausschließlich Goji und A-Nauplien pickt. Auch meine 400 Liter sind letztendlich zuwenig für eine naturnahe Ernährung.


    Fazit - so verlockend manche Fische für Aquarienhaltung sind, man muß wirklich eisern sein und davon Abstand halten. Hinterher ist man immer klüger.


    Fischen, die bei mir den Alterstod fanden oder an Unterernährung oder Krankheit litten, konnte man das zuvor jedenfalls deutlich ansehen.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Hallo Werner,


    wie ich schrieb hat der Chelmon auch mal Borstenwürmer gefressen, wenn ich hier und da am Räumen war. An die kleinen Schlangensterne kam er selten, weil hier der Kugelfisch schon tabularasa gemacht hat - die gibt es nur noch im Technikbecken.


    Mit Sicherheit ist da bei unserem Hobby einiges im Argen. Mandarins sind ein Beispiel, der klassische Anfängerfisch Salaris aber das schlimmste Beispiel. Denn dieser Fisch wird sehr gerne von den Händlern als Anfängerfisch verkauft, weil er ja so gerne die Algen mag. Dass das Tier danach verhungert, juckt wohl niemanden.


    Mandarins kann man gut halten. Wenn man sich an die Haltungsempfehlungen halten würde. Habe mich als Anfänger auch hinreißen lassen dazu. Und Fische mussten es mit ihrem Leben bezahlen müssen. :frowning_face: Meiner Erfahrung nach sollte da Becken nicht 3 Jahre oder so stehen sondern eher 10 Jahre. Habe seit 2 Jahren ein Mandarinpärchen auf 450 Liter und fettere Fische gibt es in meinem Becken nicht. An Ersatzfutter, selbst runtergesegeltes Frostfutter, auch irgendwo verfangen und in der Strömung sich bewegend, gehen die nicht.


    Mit meinem Chelmon würde mich das schon interessieren. Habe heute auch mal meine viel zu alte UV Röhre getauscht. Aber daran kann es ja auch nicht liegen. Meine Erfahrung zeigt, dass man die Krankheiten, die man so verhindern kann, dem Fisch ansieht. Weil abgemagert, Pünktchen oder was auch immer. Auf einmal tot umfallen ist halt schon komisch...


    Viele Grüße,
    Martin

  • Das einzige, was Du in Zukunft vielleicht noch tun kannst, ist die Mysis vor der Verfütterung etwas anzureichern mit Vitaminen und ähnlichem, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.


    Ansonsten kannst Du nur dem Chelmon etwas entgegen kommen mit der Art der Fütterung. Dem Chelmon ist die Futteraufnahme aus der Wassersäule fremd, da kann es mehr Erfolg geben, wenn er es aus Ritzen und Spalten rausfischen kann, wie er es gewohnt ist. Vielleicht lässt sich über so eine Futterdarbietung auch etwas mehr als Mysis unterjubeln wie Muschel- oder Garnelenstücke oder auch feine Fischstreifen.


    Entsprechende Futtersteine, die präpariert und versenkt werden, könnten vielleicht helfen.

    Hi Sandy,


    Deine Nachricht hatte ich ja total übersehen. Entschuldige bitte.


    Ich schrieb Hajo, dass ich gelegentlich Lipovit verwendet habe. Des Weiteren die Mysis mit was anderem untermischt.


    Und da ich keine Riesenmengen füttern wollte, habe ich mit ein Futter-Ei gedruckt und täglich verwendet. Hatte das hier auch mal vorgestellt: Futter-Ei aus dem 3D-Drucker
    Finde das immer noch eine klasse Sache, denn so kriegt das Tier die Nahrung artgerechter und bekommt auch mehr ab, bei gleichzeitig geringerer Futtermenge.


    Bei mir ist was anderes schiefgegangen.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo zusammen!


    Es ist beileibe nicht so, dass alle Fische vor dem Exitus Verfallserscheinungen haben.
    Ganz und gar nicht!
    Neben dem bekannten Dahinsiechen sterben Fische auch in voller Schönheit.
    Nicht selten überdecken die angenehmen Äußerlichkeiten inneren organischen Schaden.
    Hin und wieder ist es Organversagen durch toxischen Einfluss.
    Gestörte Stoffwechselvorgänge sind bei Nahrungsspezialisten und einer Verabreichung von
    nicht artgerechtem Ersatzfutter nicht selten, können toxisch enden, und kurz über lang zum Tode führen. Desgleichen Darm- und Leberschäden durch bakterielle Last im Frostfutter.
    Auch verdeckte Vorerkrankungen durch Fang oder Transport können zu einem irreparablen Langzeitschaden führen.


    Wie unterschiedlich die Berichte in der Pflege von Chelmon rostratus sind, zeigen auch die Kommentare in unten aufgeführtem Link.
    Dieser schöne Fisch ist kein Selbstläufer!



    https://www.meerwasser-lexikon…91_Chelmon_rostratus.htm#



    Gruß
    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Ich hatte vor einiger Zeit auch so einen Fisch für viele Jahre, bis er plötzlich und ohne Vorwarnung verstarb.
    Wie kann man ihn denn besser ernähren ?


    Weiches Futter, wie Würmer (auch Röhrenwürmer), Aiptasien, Kleinkrebse, Muscheln, verschiedenste Gelege etc.
    Alles, was an Kleingetier in seiner natürlichen Umgebung aus den Ritzen lugt.
    Der Fisch ist schon aus anatomischen Gründen kein Planktonfänger.
    Mysis haben eine unverdauliche Schale.
    Mengen davon führen bei diesem Fisch zu Schwierigkeiten. So wird berichtet.
    Der Schwierigkeitsgrad bei der Futterannahme differiert stark zwischen den Individuen.
    Das unterschiedliche Verhalten, wie permanente Futterverweigerung (was zum alsbaldigen Ableben führt) bis hin zum "Allesverwerter", wird einen grossen Einfluss auf die Überlebensrate haben.
    Zumindest kann die Abwechslung beim Futter einer der Schlüssel für ein längeres Leben sein.
    Leider findet man kaum (echte) statistische Werte, was die Aquarienhaltung anbelangt.
    Nur Schätzungen und das Hörensagen.
    Beides hilft nicht wirklich.
    Ein ähnliches Thema wäre der Zanclus cornutus.
    Gruß
    Hajo

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  • Guten Morgen.
    Ich habe mich bei diesem Thema bisher zurückgehalten weil meine Erfahrung mit diesem Fisch auf zwei Exemplaren beruht und entgegen aller Aussagen in der Literatur und in den Medien positiv waren.
    Einen weiteren Chelemon hatte ich sozusagen aus Mitleid gekauft weil er total abgemagert war und ich glaubte ihn retten zu können: Ich hatte Glasrosen und der Fisch nahm auch Mysis beim Händler an. - Er hat es nicht geschafft und verendete leider innerhalb einer Woche -.


    Ich persönlich werde keinen Chelmon rostratus mehr kaufen. Erst Recht keinen Zanclus cornutus. Solange man bei einem Fisch davon ausgehen muss, dass mehr als 75% der gehandelten Tiere nach kurzer Zeit bei den Haltern sterben, ist das für mich ein Grund vom Kauf Abstand zu nehmen.


    Für Kermit999: aus allem, was hier geschrieben wurde kann man den Schluss ziehen, keinen Chelmon zu kaufen.
    Ich kenne aber auch die Verlockung, wenn man im Laden steht und der Händler erzählt von Haltungserfolgen und das das alles nicht wahr ist, was geschrieben wird…
    Wer es dann trotzdem versuchen will sollte bitte alle die oben genannten Hinweise sowie die Haltungsempfehlungen beherzigen.


    Zu den Ausführungen von Hajo möchte ich noch folgendes hinzufügen:
    Nach meinem Wissensstand werden Fische wie Chelmon rostratus und Zanclus cornutus in der Natur als Jungtiere auf das Futter in dem Habitat konditioniert, in dem sie sich in dieser Phase aufhalten. Das kann die Mangrove sein, die Lagune, Innenriff, Seegrasbereich oder das Riff. Dort findet wohl die „Gewöhnung“ an ein bestimmtes Futterangebot statt. Je nachdem spezialisieren sie sich dann mehr oder weniger auf bestimmtes Futter. Darauf hat sich der Organismus und das Verhalten über Jahrmillionen der Evolution eingestellt.


    Dazu kommt natürlich auch die anatomische Ausstattung dieser Tiere: Die lange Schnauze, die von Hause aus, nicht zum jagen im freien Wasser geeignet ist. Auch die hohe Körperform und möglicherweise auch ein spezieller Verdauungsapparat.


    Meine Folgerung daraus ist, dass man junge Tiere durchaus an verschiedene Ersatzfuttersorten gewöhnen kann.
    Man kann sie dann auch länger halten.


    Das würde sich mit jedenfalls meinem Haltungserfolg decken.


    Meine beiden Fische hatte ich in der Größe von etwa vier cm bekommen und beide haben beim Händler Mysis angenommen. Beide konnten aber auch an anderes Futter gebracht werden. Lebende Artemien, lebende schwarze Mückenlarven aus eigener Zucht, lebende weiße Mückenlarven, kleine Regenwürmer Miesmuschen, Herzmuscheln etc. Einer der beiden hat nie rote Mückenlarven gefressen. Der erste schon. Der, den ich sehr lange hatte, bekam in der Eingewöhnungsphase auch Glasrosen, die er sein Leben lang mit Genuss verputzte.
    Als wichtige Punkte für eine erfolgreiche Eingewöhnung sehe ich weiterhin
    - der Fisch muss nachweislich mindestens eine Futtersorte annehmen.
    - der Pfleger muss sich viel Zeit nehmen um das Tier auch an weitere Futtersorten zu bringen damit eine vielseitige Ernährung gewährleistet werden kann.
    - eine ruhige Umgebung in der Anfangsphase, also wenig Stress
    - wenn im Becken nur wenig Futter wie kleine Röhrenwürmer, Kleinkrebse, Borstenwürmer etc zu finden ist muss zwingend mehrmals am Tag gefüttert werden.
    - für ein langes Leben muss zusätzlich möglichst abwechslungsreich gefüttert werden.
    - das Bedürfnis der Tiere nach Beschäftigung, wozu auch die erfolgreiche! Futtersuche gehört, muss dauerhaft befriedigt werden.


    Letzteres sollte aber bei allen Fischen beachtet werden, wobei die Bedürfnisse bekanntlich je nach natürlichem Vorkommen variieren.


    Die Methode „Friss oder stirb“ funktioniert bei Chelmon rostratus, Zanclus cornutus und anderen so genannten „Futterspezialisten“ in der Regel nicht.


    Das sind meine persönlichen Empfehlungen und die sind nicht dogmatisch zu sehen. Es gibt sicherlich auch andere Erfahrungen.


    Nochmal: Für mich kommt kein Chelmon mehr in Frage. Allein schon meines Alters wegen. Aber auch wegen des Alters, das so ein Tier erreichen kann. Wer würde mir eine artgerechte Pflege abnehmen wenn ich es nicht mehr kann?


    viele Grüße,
    Robert


    PS: Ich bin in Bezug auf die Haltung von Fischen sicherlich kein Heiliger. Aber Mein Chelmon hat mir wirklich sehr am Herzen gelegen.

  • - das Bedürfnis der Tiere nach Beschäftigung, wozu auch die erfolgreiche! Futtersuche gehört, muss dauerhaft befriedigt werden.

    Das Futterei von Martin kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.


    Wir haben vor einem Jahr einen futterfesten Chelmon aus einer Aquarienauflösung über unseren Händler erhalten, der erstmal hauptberuflich die Glasrosen im Ablegerbecken in Schacht halten musste. Bei unserem Beckentausch ist er ins Hauptbecken gezogen und ich hatte etwas Bedenken, ops er bei all den Rabauken genügend abbekommt oder anfängt die Tridacnen zu malträtieren. Inzwischen hat sich gezeigt, dass er ausreichend durchsetzungsfähig ist und auch allerlei aus Löchern und Spalten pickt. Das Ei wird jetzt nur alle paar Tage eingesetzt und beschäftigt dann die ganze Fischgesellschaft.


    Eine großzüge natürliche Einrichtung ist zwar gegen den allgemeinen Trend, bestätigt sich aber auch hier als sinnvoll.


    LG Ralf

  • Hallo Martin,


    ohne Autopsie kann man nur spekulieren, verhungert scheint der Fisch eher nicht zu sein. Mich erinnert Dein Bericht an die häufigen Todesfälle bei Pfauenkaisern, die gut fressen, und plötzlich versterben. Eine Autopsie bei dieser Art hat angeblich Leberschäden ergeben. Entweder durch das falsche Futter (Futterspezalist), oder weil mit Gift gefangen.


    Gruß, Thomas

  • Das Futterei von Martin kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.

    Hallo Ralf,


    vielen Dank für die Blumen! :smiling_face:


    Ich halte das Futter-Ei auch nach wie vor für sehr sinnvoll. Die Gründe wurden ja schon genannt: Um das Tier überhaupt an Futter zu bekommen (das Problem hatte ich allerdings wie beschrieben nicht), um das Futter möglichst artgerecht anzubieten und das Tier damit auch zu beschäftigen, um nicht die riesigen Mengen füttern zu müssen weil das Tier anatomisch bedingt aus dem freien Wasser das Futter nicht so gut aufnehmen kann.


    Um ehrlich zu sein hatte ich einmal am Tag gefüttert. Mehrfach ist jobbedingt und auch wegen den "normalen" Beleuchtungszeiten einfach nicht drin - wenn man nicht gerade in Quarantäne ist oder so.


    Und ich hätte wohl viel Engagement reinstecken müssen, um das Tier an weiteres Futter zu gewöhnen. Das hatte ich mehrfach probiert aber vermutlich nicht intensiv genug. Was Robert da oben schreibt stimmt sicherlich.


    Gestern habe ich Frostfutter mit Lipovit versehen und dem Restbesatz gefüttert. Und stand staunend vor dem Becken. Wo noch was rot gefärbtes dran hin, ging keiner ran. Die Viecher sind teilweise schon arg schleckig und eben auch genau so auf Gewohnheiten ausgerichtet wie wir Menschen.


    ohne Autopsie kann man nur spekulieren, verhungert scheint der Fisch eher nicht zu sein. Mich erinnert Dein Bericht an die häufigen Todesfälle bei Pfauenkaisern, die gut fressen, und plötzlich versterben. Eine Autopsie bei dieser Art hat angeblich Leberschäden ergeben. Entweder durch das falsche Futter (Futterspezalist), oder weil mit Gift gefangen.

    Hallo Thomas,


    ja das habe ich mir schon gedacht. Die Antworten geben ja alle keine einfache Erklärung. Die Autopsie war in dem Fall halt ein Foto auf dem Handtuch. Hatte mir aber auch keine Gedanken gemacht, das Tier ggf aufzumachen. Hier wollte ich in Erfahrung bringen, ob und was ich vielleicht ganz generell falsch gemacht habe.
    Gift würde mich wundern. Der Rest schwimmt ja noch rum und sieht gut aus. Naja, wenn diese Fische dann ebenso auf einmal und plötzlich tot umfallen... Insofern auch kein richtiger Indikator.


    Viele Grüße,
    Martin

  • hi martin,


    was ist die "normale"beleuchtungszeit.


    sinnig ist, die so einzurichten, dass der betrachter und insasse gut bedient ist.


    unser wohnzimmerbecken seiterzeit hatte den beleuchtungsbeginn bei 7,30 uhr und die letzte blauröhre ging um 10,30uhr vom netz.

  • was ist die "normale"beleuchtungszeit.


    sinnig ist, die so einzurichten, dass der betrachter und insasse gut bedient ist.


    unser wohnzimmerbecken seiterzeit hatte den beleuchtungsbeginn bei 7,30 uhr und die letzte blauröhre ging um 10,30uhr vom netz.

    Hi Joe,


    das meinte ich mit "normal". Für meinen Fall bedeutet das, dass am späten Vormittag die Lichter angehen und am Abend auf 22:30 wieder aus. Könnte also theoretisch nach Feierabend und auf 21 Uhr zweimal füttern.
    Meist läuft es darauf hinaus, dass ich Flocken/Granulat nach Feierabend füttere und Frostfutter dann zwischen 20 und 21 Uhr.
    Am Standort des Beckens ist es übrigens ohne die Beleuchtung relativ dunkel, sodass der dunkle Vormittag in der Tat für das Riff auch noch dunkel ist.


    Aufgrund der Arbeits- und Familiensituation macht es nicht viel Sinn, die Beleuchtung am Morgen einzuschalten und am frühen Abend wieder aus. Ein wenig werde ich das tunen. Habe seit einem halben Jahr PV Module auf dem Dach liegen und anscheinend wird in den nächsten Tagen mein im April bestellter Wechselrichter endlich ausgeliefert und installiert. :winking_face:


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo an Alle!
    Mein Chelmon wurde auch nur 9 1/2 Jahre,allerdings ist er mit 90% aller anderen Fische an Vibrionen verstorben.
    Er hatte sich immer an frei schwebenden Frostfutter bei der ganz normalen abendlichen Fütterung bedient.
    Strömungspumpen aus und los ging es.
    Er war da sehr schnell,trotz 6 Squamipinis,einen Fuchs, diverese kleinere Riffbarsche und ein Paar Ocellaris.
    Am Tag war er nur pickend im Riffgestein unterwegs,hatte gute 10cm und war auch sonst wohl genährt.
    Ich hatte diesbezgl. mit ihm keinen Futterstress,war wohl Glück.
    Grüße Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
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  • Hallo zusammen,


    dass z. B. Docs und andere im juvenilen Stadium in den Lagunen aufwachsen, sozusagen in der warmen und nährstoffreichen Kinderstube, und erst später in tiefere Gewässer abwandern, sollte ernährungsphysiologische Konsequenzen haben.
    Hier wird der Grundstock gelegt, für ein langes Leben in bester Gesundheit.
    Oder anders ausgedrückt, weil sich dadurch das Nahrungsangebot ändert, verändert sich auch die ernährungsphysiologische Qualität, also die Zusammensetzung von verwertbarer Nahrung und Nährstoffen.
    Das ist ein nicht unbedeutender Vorgang während die Entwicklung eines Individuums.


    Ich möchte an die Bedeutung von Nahrungsbestandteilen und dem damit verbundenen Stoffwechsel erinnern.
    Der Einfluss von Nahrung auf die Gesundheit eines Individuums bleibt unwidersprochen.
    Aus dem Verhalten der Spezies in der Natur können wir jederzeit ihre individuellen Ernährungsbedürfnisse ableiten.
    Dazu gehören in erster Linie die reinen Nahrungsspezialisten unter den Tieren, wie z. B. die Schwammfresser oder auch jene Tiere, die sich vorwiegend bis ausschließlich von irgendeiner, speziellen Substanz ernähren.
    Die Auswirkungen einer falschen Ernährung bei unseren Pfleglingen sind letztendlich Zwergenwuchs, Siechtum und Tod.
    Das zeitlich irgendwann und irgendwo, für uns aus unerklärlichen Gründen? , ein Fisch tot im Becken liegt, sollte niemand mehr überraschen.
    Es wird möglicherweise nicht nur einen Grund geben, aber die Ignoranz einer artgemäßen Ernährung steht für mich ganz oben an.
    Die Lebensgrundlage unserer Fische ändert sich im Aquarium abrupt.
    Die ehemalige Nahrungsvielfalt wird durch meist einseitige Futtergaben erheblich gemindert.
    Allerdings möchte ich das nicht verallgemeinern, da es immer auf die jeweiligen Verhältnisse ankommen wird.
    Bei Nahrungsspezialisten erlaube ich mir eine Verallgemeinerung, da in den meisten Fällen die Lebensgrundlage im Aquarium nicht gegeben ist. Oder nur mit Klimmzügen erreicht wird.
    Natürlich bestätigen hier wieder einmal (wenige) Ausnahmen die Regel.
    Allerdings sind diese, mehrheitlich positiven Fälle, überwiegend durch pflegerische Initiativen begründet.
    Eine Optimierung der Nährstoffzufuhr kann man durch eine vielfältig gemischte Kost erreichen.
    Eine moderate Unterschreitung ist nicht wirklich zwangsläufig mit einer Nährstoffunterversorgung oder Nährstoffmangel gleichzusetzen.
    Lediglich deren Wahrscheinlichkeit wird erhöht!
    Man merke: Der Fehler sitzt auch hier vor dem Aquarium!


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Torsten,


    gestatte mir einen Einwand.
    Ich möchte keineswegs dein pflegerisches Können mindern.
    Aber ein Fisch der in der Natur 20-25 cm (female/male) erreicht und schätzungsweise auch mehr als 10 Jahre leben wird, der ist mit nur 10 cm/9.5 Jahre nicht allzu gut bedient.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    zum Thema der der "End"größe: Ich kann das als Laie nachvollziehen, dass ein Fisch, der nicht optimal ernährt wird (Menge, Art etc, siehe oben) ggf auch nicht diese erreichen kann.


    Ich hatte bislang aber auch oft gehört, dass sich die Fische oft auch an ihr Aquarium von der Größe her anpassen. Oder ist dieser Aspekt immer nur vermutet worden und existiert nicht?


    Viele Grüße,
    Martin

  • 20-25 cm (female/male) erreicht

    Sorry Hajo,ich wage zu bezweifeln,das es hier im Forum viele Leute gibt,die diese Größe in einen normalen AQ erreicht haben.
    Ich habe jedenfalls noch keinen hier in dieser Größe gesehen.

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Sorry Hajo,ich wage zu bezweifeln,das es hier im Forum viele Leute gibt,die diese Größe in einen normalen AQ erreicht haben.Ich habe jedenfalls noch keinen hier in dieser Größe gesehen.

    Ich hatte den Vergleich mit der Natur gewählt und nicht unter Aquarienbedingungen.
    Letztere koennen Auswirkungen auf das Wachstum haben.
    Allein die Beckengroesse limitiert nicht den Wuchs.
    Gruss
    Hajo

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  • Ich hatte bislang aber auch oft gehört, dass sich die Fische oft auch an ihr Aquarium von der Größe her anpassen. Oder ist dieser Aspekt immer nur vermutet worden und existiert nicht?

    Das wäre zu simpel. Wenn das tatsächlich so wäre, hätten wir das Besetzungsproblem gelöst. Dann ist das Wachstum proportional des Beckenvolumens nur eine mathematische Groesse.
    Das kann nicht sein.


    Gruss
    Hajo

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  • Das wäre zu simpel. Wenn das tatsächlich so wäre, hätten wir das Besetzungsproblem gelöst. Dann ist das Wachstum proportional des Beckenvolumens nur eine mathematische Groesse.Das kann nicht sein.

    Hallo Hajo,


    klar, so war das auch nicht gemeint. Sonst könnte man ja in nem Nano einen Palettendok halten. Dennoch hört man das immer wieder. Daher meine Nachfrage, ob das alles falsch- und unterernährte Fische sind oder ob der Lebensraum (also in unserem Fall die Größe des Beckens) doch zumindest einen gewissen Einfluss auf die Endgröße hat.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,


    die Groesse des Beckens hat keinen Einfluss. Ernährung und Wasserparameter schon.


    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Hallo zusammen,


    hier kann ich vielleicht etwas beitragen.
    Wie schon mal erwähnt, habe ich mich während meiner Masterarbeit mit dem Mikrobiom von Hydra beschäftigt.
    Dabei liest man zwangsläufig auch Publikationen über die Mikrobiome anderer Spezies. Unter anderem gab es ein Paper, welches die Ernährung im frühkindlichen Stadium 0-24 Monate in Beziehung setzte zu späterem Übergewicht. Es konnte nachgewiesen werden, dass Kleinkinder, welche eine einseitige, wenig diverse Ernährung erhalten hatten oder sogar gehungert hatten, im Erwachsenenalter adipös wurden. Dies konnte in direkte Beziehung zum Mikrobiom gesetzt werden. Bei den Betroffenen war die Darmflora deutlich weniger divers als bei Menschen, die als Kleinkinder eine sehr abwechslungsreiche Ernährung genossen hatten und nie hungern mussten.


    Frei nach dem Motto: Du bist was du isst -> deine Darmflora entwickelt sich in der Kindheit und ändert sich dann kaum noch.


    Ich könnte mir vorstellen, dass Chelmon rostratus, die als Nachzuchten sehr abwechslungsreich ernährt wurden, ein langes Leben im Aquarium haben können.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • moin,


    nun, wie wir wissen, läuft das wachstum von fischen in den ersten beiden? jahren recht rasant ab, später gehts dann langsam bis schleichend weiter.


    eine palette im "kleinen" becken scheint ungebremst in den beiden? ersten jahren zu wachsen, wahrscheinlich aufgrund der guten futteraufnahme im gegensatz zur palette, die evtl. gerade so über die runden kommt.

  • Moin,
    Ich habe zum Thema auch noch mal eine Frage: Ich hatte ja auch schon mal über einen Schelmigen nachgedacht. Ich konnte gestern schon mal bei E*ay zwei Futtereier wie die abgebildeten erstehen. Nun ist die Frage, ob es Sinn macht, den Fisch nach dem Erwerb in ein leeres Quarantänebecken zu setzen. Da ist ja recht wenig zu picken, falls er etwas schwierig ans Futter geht. Ein Becken, das seit ca. 18 Monaten läuft bietet natürlich mehr Auswahl, allerdings auch die Gefahr des Einschleppens unerwünschter Begleiter. Oder erst Quarantänebecken und wenn es Probleme mit dem Futter gibt, frühzeitig umsetzen? Wie gesagt, alles nur theoretische Fragen so weit :grinning_squinting_face: .

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Wenn schon ein Quarantänebecken dann sollte es auch genutzt werden.
    In einem reiferen Becken ist der Chelmon natürlich besser aufgehoben.
    Dem gegenüber steht die ernste Gefahr einer Einschleppung von Krankheiten.
    Der letzte Chelmon meines Bekannten hat 8 Jahre durchgehalten.
    Auch seine Vorgänger sind ausschließlich über die Quarantäne ans Futter gebracht worden.
    Aus gutem Grund.
    Der Chelmon gehört zu den empfindlichen Fischen, die meist über den Hunger an Ersatzfutter gebracht werden.
    Artemia, Tubifex, Mückenlarven und Enchyträen sind als Startfutter die Wahl.
    Diese Nahrung kann man auch im Übergangsbecken anbieten.
    Andererseits werden Futtermimosen besser durch Konkurrenz zum Fressen animiert.
    Theoretisch stehen wir immer vor einer Gretchenfrage.
    Praktisch sollte die Vernunft siegen.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Theoretisch stehen wir immer vor einer Gretchenfrage.


    Praktisch sollte die Vernunft siegen.

    Moin Hajo,
    deswegen habe ich mir ja das Quarantänebecken geholt. Außerdem sind das auch nur Gedankenspiele, ob ich es wirklich nochmal mit einem Chelmon probieren will ist ja überhaupt noch nicht entschieden. Aber die Frage Quarantänebecken vs. eingelaufenes Becken ist ja bei allen Mimosen interessant, ob nun Mandarinfische, Falter o. ä.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Einen Chelmon würde ich nicht aus dem Versandhandel bestellen und mir immer vom Händler zeigen lassen, dass er an Frostfutter geht, dann kannst Du direkt auch das Futter mitnehmen.


    Chelmons haben eine traurige Berühmtheit erworben durch die Zahl der Futterverweigerer. Als Plan B würde ich auch nach einer verfügbaren Quelle von Lebendfutter suchen vor der Anschaffung. Mit Lebendfutter im Quarantänebecken sollte es möglich sein, den Chelmon durchzubekommen.

  • Einen Chelmon würde ich nicht aus dem Versandhandel bestellen

    Moin Sandy,
    Das käme für mich auch nicht in Frage kommen. Beim lokalen Dealer fressen die Schelme zumindest Frost-Artemien. Das ist zwar nicht besonders, aber besser als nix. Aber wie schon gesagt: Entschieden ist ja noch nichts.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

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