• Hallo Leute,


    in diesem Becken habe ich nur Fische, die ich vorher noch nie gepflegt habe, unter anderem zwei kleine Doktoren, einen braunen Zebrasoma scopas und einen Zebrasoma xanthurum. Zuerst schwammen sie friedlich miteinander im Becken, aber inzwischen unterdrückt der scopas den xamthurum massiv, sowohl vor jeder Fütterung als auch zwischen den Fütterungen.


    Vor einem Monat habe ich noch zusätzliche Fische eingestzt, drei Pseudanthias squamipinni , zwei Chromis viridis und einen Meiacanthus grammistes, auch in der Hoffnung, dass mehr Fische einen verteilten Druck aufnehmen würden. Leider scheint sich das Feindbild beim scopas eingebrannt zu haben, die anderen Fische kümmern ihn nicht, er hackt immer auf dem xanthurum herum.


    Hat jemand hierfür einen Vorschlag oder ist eine Trennung der beiden (Abgabe scopas) die einzige Möglichkeit?


    Beide sind noch sehr klein, der scopas vielleicht 7cm, der xanthurum gerade 5cm.

  • Hallo,


    bei mir gab es einmal recht heftige Probleme zwischen einem Paracanthurus hepatus und einem neu eingesetzten, etwas kleineren Zebrasoma flavescens.
    Ich konnte damals den P. hepatus nach einigen Versuchen in einer selbstgebauten, durchsichtigen Fischfalle separieren und ihn, für dien Zebrasoma sichtbar, gut zwei Wochen im Zaum halten. Dies hatte gereicht, dass sich der Zebrasoma eingelebt hat und offensichtlich mutiger geworden war.
    Danach war der P. hepatus nicht mehr dominant und friedlich.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    bei mir ist die Situation etwas anders, die beiden Doktoren kannten sich schon aus dem Verkäuferbecken und waren auch schon einige Zeit bei mir zusammen, der scopas hat erst nach längerer Zeit (etwa drei Monate) angefangen, gegen den kleinen xanthurum zu stänkern.


    Wo ich anfangs noch dachte, es geht eher um die Rangordnung im Becken sieht es jetzt doch ziemlich heftig nach einem Vertreibungsversuch aus. Er will ihn offenbar raus aus seinem Revier haben. Nur ist das Revier eben das ganze Becken.


    Der kleine xanthurum versucht tatsächlich die Stirn zu bieten, hat aber gegen den aggressiven und größeren scopas keine gute Position.

  • Eventuell wäre eine Futterneid-Sitation noch möglich. In meinem Becken sind im Moment zwar noch mehrere Algenarten reichlcih am Wachsen, aber vielleicht mag der scopas diese nicht und möchte die gewünschten Algen für sich reservieren. Das wäre vielleicht noch eine Erklärung dafür, dass er nach längerer Zeit anfängt, so einen massiven Rabatz zu machen. Es wird im Augenlbick 2-4 mal am Tag gefüttert, Frostfutter und Flockenfutter mehrere Sorten, deshalb glaube ich nicht direkt an eine Futtermangelsituation.


    Ich habe zwar bereits mehrere Arten von Nori im Becken ausgehängt, bisher scheint da aber hauptsächlich der Seeigel sich dran zu bedienen.

  • Hallo Sandy,


    ehe du einen der beiden Fische abgeben musst, würde ich schon wie beschrieben einen Versuch starten. Die Dominanz hängt ja nicht allein von der Größe ab. Demoisellen können beispielsweise auch weit größere Fisch aus ihrem Revier verdrängen. Eigentlich gilt auch der Z. xanthurum eher als Raufbold. Mit dem Einsperren kann man ihn vielleicht etwas einschüchtern. Ob dir eine geeignete Fischfalle zur Verfügung steht ist natürlich eine andere Frage.
    Hinsichtlich der Fütterung würde ich es auch noch mit Grünfutter versuchen. Feldsalat gibt es ja derzeit überall und wird bei mir von Doktorfischen besonders gern gefressen.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Sandy!


    Da hast du eine Situation, die nicht selten vorkommt.
    Schon Ellen Thaler hat bei den Zebrasomas auf die Vehemenz hingewiesen, mit der juvenile Größen ihr Territorium verteidigen.
    Das spätere Heranwachsen und der Ortswechsel reduziert etwas die Aggressivität.
    Zwei gleich große Zebrasoma einzusetzen bedeutet immer ein Risiko.
    Zugleich führt die Kombination Scopas vs Xanthurum nicht immer zum Erfolg.
    Den Scopas musste ich auf Dauer schon einmal vom Flavescens trennen.
    Dito mein Händler sogar im Verkaufsbecken!
    Den Flavescens habe ich nicht aus Mitleid mitgenommen. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Zum Xanthurum kann ich dir nur sagen, dass sich das momentane Verhalten mit dem Wachstum ändern wird. Dieser Fisch ist ein Rabauke und sehr durchsetzungsstark.
    Nicht nur zwischen den Arten, sondern auch den Korallen gegenüber wird er sich nicht immer wie ein Gentleman verhalten.
    Ausnahmen bestätigen zwar die Regel. Es sind aber leider nur Ausnahmen.
    Wobei man bei einem gerechten Urteil auch immer die jeweilige Umgebung beurteilen muss.
    Ein Freund hat seit vielen Jahren 2 Xanthurum im Becken. Allerdings ist das auch ein großer Pott.
    Gerangelt wird nicht selten, aber immer ohne irgendwelche Blessuren.
    Als juveniler Fisch ist er ein großartiger Anblick und verleitet immer wieder zum Kauf.
    Aber die Freude ist nicht lang anhaltend.
    Ein reines Fischbecken wäre wohl die beste Alternative für diese Art.
    Es gibt Händler, die bestellen wegen der Griffigkeit dieser Art keinen Xanthurum mehr.
    Es gibt zu viele Anfragen wg. der Rückläufer.
    Ich möchte niemand von einem Xanthurum abhalten, ohne auf diese noch zu erwartende Unverträglichkeit hinzuweisen.
    Im Sommer letzten Jahres durfte ich einen Xanthurum von einem Flavescens trennen.
    Der Flavescens war zwar gößer und 1 Jahr länger im Becken.
    Ihm wurde vom Xanthurum nach und nach der Schneid abgekauft.
    Allerdings weiß ich auch aus eigener Erfahrung, dass die Chancen einer Vergesellschaftung ohne eine weitere Zebrasoma-Art besser stehen.
    Ich pflegte Acanthurus-Arten zusammen mit Xanthurum.
    Bis auf eine Schnittwunde durch den Xanthurum am Pyroferus blieb alles über viele Jahre im grünen Bereich.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Ich werde es auf jeden Fall noch einmal mit intensiverem Grünfutterangebot versuchen und wenn möglich, den scopas auch noch einmal separieren. Vielleicht werde ich mir auch noch ein Abteil aus Lichtrasterplatten bauen, um ein einfaches Separieren im Becken zu ermöglichen.


    Wenn das keinen Erfolg hat muss ich sie trennen und einen abgeben.

  • Hallo Bernd,


    das ist mir schon klar. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Aber ohne auf die Mentalität eines Xanthurum hinzuweisen, macht eine
    Meinungsfindung keinen Sinn.
    Meine Erfahrungen mit dem Scopas hatte ich ja oben erwähnt.
    Eine mögliche Abgabe des Scopas hätte kaum die Unarten eines Xanthurum verhindert. Das sollte man wissen.
    Gemaess dem Sprichwort "vom Regen in die Traufe" wäre wahrscheinlich die spätere Situation beschrieben worden.



    Gruss
    Hajo

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  • Vielleicht werde ich mir auch noch ein Abteil aus Lichtrasterplatten bauen, um ein einfaches Separieren im Becken zu ermöglichen.

    Wenn du diese Moeglichkeit hast, ist das optimal.
    Ich habe im Becken auch immer eine Ecke, die ich für diese Zwecke frei gelassen habe.
    Langsam wächst die auch zu.
    Daran sehe ich, dass ich mir lange keinen Neuzugang gegönnt habe. :grinning_squinting_face:


    Gruss
    Hajo

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  • Hallo hajo,


    eine mögliche Unart des xanthurum in Ehren, aber das ist alles Makulatur, wenn er bis dahin von dem scopas gemeuchelt wird. Erst muss das aktuelle Problem gelöst werden, dann kann ich mir über spätere Folgen Gedanken machen. Im Augenblick wird der xanthurum derart massiv angegangen vom scopas, dass dies tatsächlich passieren kann.

  • Hallo Sandy,


    dann wird auch eine vorübergehende Isolation wenig helfen.
    Welche Art von Verletzungen sind es denn?
    Biss- oder Schnittwunden?
    Oder sind die bisher ausgeblieben und die Druckfrequenz hat sich nur erhöht?
    Wenn keinerlei Verletzungen zu sehen sind, dann ist noch nicht alles ausgereizt. Das Blatt kann sich noch wenden.



    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
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  • Hallo Sandy,


    ja meist ist es der Xanthurum der andere Fische terrorisiert. Ich habe nun schon seit 30 Jahren einen und ja meiner hat die Vorliebe für grüne Teppichanemonen und angespritze (Salzsäure) Manjanos. Vor Jahren fand er auch mal Muscheln klasse aber ein Raufbold ist er immer. Übrigens sind Docs keine Algenfresser, sonden Aufwuchsfresser, so knabbern die auch gerne mal an Weichkorallen, Gorgonien usw. Aber in jedem Fall habe ich auch festgestellt das das Aquarium gut strukturiert sein muss.


    Anderer Doc anderes Bespiel. Ich hatte mir einen Fowleri gekauft und dabei hat der sonst so friedliche Maculiceps einen Rappel bekommen und den für 2 Wochen nicht aus seiner Ecke gelassen. Heute stänkern sie sich immer noch an aber dabei sind es dann meist Scheinangriffe. Ich würde mal abwarten und solange die keine üblen Verletzungen haben die Fische beieinander halten.


    VG
    Eric

  • Bei vielen Tieren hilft es auch, beide in eine ganz enge, dunkle Box zu stecken für 24 Stunden, danach sind die Tiere in der Regel beste Freunde (Stockholm-Syndrom lässt grüßen).
    So habe ich das als Kind mit meinen Kaninchen und Meerschweinchen gemacht, 100% Erfolgsquote.


    Da ich mich nicht mit Fischen auskenne, würde ich diesen Rat nicht allzu Ernst nehmen!


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Bei vielen Tieren hilft es auch, beide in eine ganz enge, dunkle Box zu stecken für 24 Stunden, danach sind die Tiere in der Regel beste Freunde (Stockholm-Syndrom lässt grüßen).
    So habe ich das als Kind mit meinen Kaninchen und Meerschweinchen gemacht, 100% Erfolgsquote.


    Da ich mich nicht mit Fischen auskenne, würde ich diesen Rat nicht allzu Ernst nehmen!


    Viele Grüße,
    Rüdiger

    Ist das jetzt der Versuch eigener Bewältigung von frühkindlichem Kindheitstraumata? :smiling_face:


    Gruss
    Hajo

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  • Bisher sehe ich keine offenen Wunden, aber der scopas schwimmt häufig eindeutlich mit dem Messer dem xanthurum zugewandt auf ihn zu, Gebeisse gibt es genügend, aber schwere Verletzungen scheint es noch nicht zu geben, was allerdings auch an meinen schlechter werdenden Augen liegen kann. :face_with_tongue:
    Schnittwunden dürften bisher noch relativ leicht sein.


    Heute gibt es erst mal Rucola-Salat zum Dessert.


    Ich werde mir mal überlegen, wie die Halter für die Lichtrasterplatten aussehen könnten und etwas passendes ausdrucken. Wenn ich etwas Zeit gewinnen kann für den xanthurum muss ich ausprobieren, ob die Situation etwas entschärft wird.

  • Hi Hajo,

    Ist das jetzt der Versuch eigener Bewältigung von frühkindlichem Kindheitstraumata?

    nee! Ich wollte nur etwas sinnloses zur Diskussion beitragen :winking_face:
    Aber im Ernst, würde es funktionieren, wenn man die beiden auf engem Raum zusammensetzt?


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hi Hajo,

    nee! Ich wollte nur etwas sinnloses zur Diskussion beitragen ;-)Aber im Ernst, würde es funktionieren, wenn man die beiden auf engem Raum zusammensetzt?


    Viele Grüße,
    Rüdiger

    Ein klares Nein.


    Gruss
    Hajo

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    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo Rüdiger,


    Ich kann dir auch erklären, warum das unter anderem so ist.
    Ich zitiere einmal:


    "Direkt hinter den Nasenlöchern befindet sich bei Fischen die Geruchskammer, durch die ständig Umgebungswasser strömt. Das Riechorgan ist mit mehr als einer Million Nervenenden pro Quadratzentimeter ausgekleidet. So können Fische selbst Duftstoffe wahrnehmen, die im Wasser nur in homöopathisch kleiner Konzentration enthalten sind.
    Dieser feine Geruchssinn kommt den Schwimmern auf vielfache Weise zugute: Über Gerüche erfahren Fische zum einen mehr über ihre Umwelt. Zum anderen kommunizieren sie auch über die Ausscheidung von Urin und damit über die Abgabe von Duftstoffen ins Wasser. Männchen erkennen beispielsweise, ob ein paarungswilliges Weibchen in der Nähe ist. Ist das der Fall, spritzen sie gezielt Urin in Richtung der Fischdame und machen so auf sich als potenten Partner aufmerksam. Über den Duft nehmen Fische außerdem Verwandtschaftsverhältnisse wahr. Jungtiere bleiben so bei ihren Familien. Geschlechtsreife Tiere paaren sich nicht mit Geschwistern."


    Wer will schon mit einem schlecht riechenden Rivalen eingesperrt sein.
    Und das noch im Dunklen. :ylol



    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fischnase


    Gruß
    Hajo

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