Nitrat bei über 80, Phosphat bei 11! Richtig gelesen, bei 11!

  • Hallo Eric,


    Phosphat Depots sind sicher problematisch, haben aber auch den Vorteil, dass die vor einer Limitierung schützen. So wie das Phosphat im Sand und Gestein eingelagert wird, kann es auch wieder abgegeben werden.
    Praktisch als Puffer.
    Ich habe auch die v. Seguttata im Becken. Bis auf die funghia, die ich früher im Sand stehen hatte (liegen jetzt auf einen flachen riffstein) hatte keine korallen Probleme, da diese grundel nicht nach oben steigt, um den Sand zu verteilen.


    Grüße


    Ingo

  • Hättest du da einen Tipp für mich welche Tiere sich da eignen würden? Ich hatte ein PärchenValenciennea sexguttata drinnen die mir leider aus dem offenen Becken gesprungen sind.

    Hallo Sebastian,


    ich habe in meinem Aquarium 5 Sandseesterne, ca. 20 - 30 grabende Schnecken mit unterschiedlichen Vorlieben. Unter dem Aufbau treiben 2 Pistolenkrebse plus Grundeln ihr Unwesen und schaffen Unmengen an Sand "ins Freie", im Freien arbeiten Puellaris Grundeln unermütlich den Bodengrund durch. Puelaris sind keine "Steiger", heisst sie lassen den Sand nicht von oben auf die Korallen rieseln. Leider werden diese nicht sehr alt. Ich würde immer versuchen ein Paar zu bekommen. Zusätzlich nehmen meine Docs den Sand mit auf der dann beim Ausscheiden herunterrieselt – leider trifft das dann trotzdem mal die ein oder andere Koralle, oder eben den Brunnenbauer, der sich mächtig beschwert wenn ihm auf den Kopf gesch...ssen wird.


    Viele Grüße


    Eric

  • Bei mir ist auch ständig jemand im Sand am wühlen. Aber mit den Seesternen hatte ich auch noch kein Glück. Länger als ein paar Monate gaben die nie gehalten. Dann fehlten plötzlich Arme, die Vitalität nahm ab und man konnte zusehen wie sie nach und nach weniger wurden. - traurig -

    Ich lasse mal so eine ICP-Analyse machen. wer weiß was in meinem Wasser alles drin ist was nicht reingehört oder was fehlt.
    interressant fand ich immer die Schnecken, die Borstenwürmer fressen. Leider hatte ich damit auch kein dauerhaftes Glück.
    viele Grüße,
    Robert

  • Der Beschreibung nach sind das ziemlich deutliche Hinweise, dass die Seesterne verhungert sind. Solltest Du es noch einmal versuchen würde ich vorschlagen, dass Du die Seesterne zufütterst, indem ab und zu etwas Frostfutter und Pelletfutter-Mischfutter in den Sand bei den Seesternen eingebracht wird.


    Ein weiteres typisches Merkmal wäre, wenn die Seesterne an der Wand hochklettern, weil sie abwandern wollen.

  • Danke für den Tipp, Rüdiger :thumbs_up: . Ich war schnell genug.

    Pustekuchen. Leider wurde meine Bestellung von Aquatropica gerade storniert. Haben wohl etwas verkauft, was sie gar nicht haben. Hiermit möchte ich meine Anfrage an die Reefroid Nutzer wiederholen, ob mir jemand eine kleine Probe gegen Bezahlung zum Ausprobieren schicken kann.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Wenn Du nichts findest kann ich Dir etwas schicken zum Testen. Ich habe genügend.


    Vor ein paar Tagen habe ich angefangen, die Reefroids wieder zu verfüttern, und prompt habe ich gestern weisse Kleinkrebse (keine Flohkrebse) auf dem Algenbelag der Scheibe wuseln sehen. Auch LPS zeigen ein besseres Polypenbild.

  • Ja, das ist ein Astropyge radiata. Größtenteils hatte er sich einigermaßen pfleglich benommen, allerdings hatte er einige Unarten gezeigt und war beim Unterhalt wirklich nicht einfach oder ganz harmlos. Ich würde ihn als Algen bevorzugenden Allesfresser bezeichnen, aber ab und zu brauchte er auch herzhaftere Sachen.


    An dem Foto kann man schon sehen, dass es kein Fliegengewicht war und entsprechend war auch sein Appetit. In einem normalen Becken findet er nicht genügend Algen, um satt zu werden. Und dann macht er sich eben auf die Suche, was sonst noch so fressbar ist. Und dann wird eben alles auf diese Lichte gesetzt, was man als fressbar erkennen und erwischen kann.


    Er war erstaunlich flink und kräftig, unbefestigte Korallen sind grundsätzlich umgeräumt worden. Nicht angenagelte Korallen leider oft auch. Ärgerlich war seine Marotte, nicht runterzuklettern, sondern sich teilweise auch einfach fallen zu lassen, dann wurde das, was unter ihm war, einfach von seinen Stacheln perforiert.


    Er war wirklich kräftig. Vur allem seine Zähne liessen häufiger bei mir die Tränen kullern und am Verstand zweifeln. Eine Sinularia hat er fachgemäß in mehrere Teile zerlegt und das Überflüssige in seinen Magen befördert. Einer Fungia hat er eine neue Furche gezogen auf einem Fressgang, am Boden angefangen und einfach über die Koralle weitergefräst, aber nicht unbedingt die Koralle systematisch niedergemetzelt.


    Selbst den Ablaufschacht, der mit Steinen und Sand durch Harz verkleidet war, hat er erbarmungslos abgefräst, weil dort halt Aufwuchsalgen dort wuchsen, die er regelrecht abgefräst hat. Nicht von den Steinen sondern zusammen mit den Steinen.
    Pinnigorgia hat er auch gemocht und sie sich reingeschoben wie Bugs Bunny seine Karotte.


    Ihn mit genügend AlgenNahrung zu versorgen war schon ein kleines Problem. Teilweise habe ich ihn auch mit Algen aus dem Refugium versorgt. Ein gut faustgroßer Ballen hat gerade mal einen guten Tag durchgehalten, dann war alles niedergemampft. Er nahm zum Glück aber auch Noriblätter, wenn er sie denn gefunden hat. Dann setzte er sich einfach drauf und llies die Fische nicht mehr zum Zug kommen.


    Leider ist er nur ein gutes Jahr bei mir gewesen. Ich vermute, dass er es nicht verkraftet jat, als er ein Kunststoffnetz zerbissen hatte, was ich in der Ecke angeklemmt hatte und etwas bewachsen war mit Algen und Schmieralgen. Die hatte er wohl abgefräst und sich an dem Kunststoff verschluckt. Ich hatte nur noch das zerbissene Netz gesehen und der Seeigel war auf Tauchstation gegangen.


    Ein prächtiges Tier, aber auch nicht ganz einfach und nicht wirklich als "reef-safe" zu bezeichnen. Mit einer tiefroten LED konnte man ihn regelrecht "anknipsen", aber auch sonst leuchtete er wirklich wunderschön.

    Das Foto kann nur unzureichend rüberbringen, wie sehr er regelrecht geglüht hat.


    Ob ich mir noch mal so einen Rabauken ins Becken setzen würde? Ich würde auf jeden Fall sehr gut darüber nachdenken, ob ich mir die Folgen wirklich antun möchte.

  • Hallo Sandy,

    Bei 500l und einem halben Jahr Standzeit könntest Du Dir ein oder zwei grabende Seesterne anschauen. Voraussetzung ist, dass der Bodengrund "schmuddelig" genug und nicht nur mit Cyanos bewachsen wird. Außerdem dürfen keine Räuber im Becken sein.

    Ich habe einen grabenden Seestern (Archaster angulatus) drinnen (seit ca. 4 Wochen), allerdings seit dem nicht wieder gesehen. Keine Ahnung ob er den Borstenwürmer zum Opfergefallen ist.


    Einen Seeigel habe ich auch im Becken: Echinometra mathaei
    Der bewegt sich allerdings in der Nacht nur ein paar cm. und frisst dort die Kalkrotalgen. Ich kann mir nicht vorstellen das der meinen Seestern auf dem Gewissen hat. Aber danke für den Hinweis.




    Hallo Eric,

    ich habe in meinem Aquarium 5 Sandseesterne, ca. 20 - 30 grabende Schnecken mit unterschiedlichen Vorlieben.

    mein Becken hat gerade mal 550L und dort habe ich 8 Babylona Schnecken und 10 Nassarius vibex drinnen, aber das sieht nicht danach aus als würde das reichen. Gestern habe ich an einigen Stellen mal den Sand etwas durchgewühlt und am Abend war PO4 von 0,06 auf 0,09 gestiegen. Zudem wachsen mittlerweile Algen auf dem Sand (auch ein paar Cyanos) was ich damals mit den Grundeln nicht hatte.

    im Freien arbeiten Puellaris Grundeln unermütlich den Bodengrund durch

    Ich denke vor allem Deine Grundeln sorgen dafür das Dein Bodengrund nicht so dreckig wird. Das bräuchte ich eigentlich auch.
    Aber die sind wahrscheinlich ähnlich zu den Valenciennea sexguttata? Ist Dein Becken oben offen? Zudem weis ich nicht ob mein Ctenochaetus truncatus die jagen würde. Der ist leider doch etwas aggressiver als ich dachte und stänkert manchmal etwas rum.


    Vielleicht doch noch mehr Babylona Schnecken einsetzen? Oder doch noch mal einen Seestern? Aber bin mir da unsicher ob der genug findet bzw. er mit den Borstenwürmern klar kommt.

  • Die babylona Schnecken verbuddeln sich nur im Sand und sind nicht wirklich Detritusfresser.


    Die kommen zur Fütterung raus und versuchen was abzubekommen.


    Die v. Sexgutata ist bei mir nie gesprungen. Da war sogar der feilenfisch Suizid gefährdeter.


    Grüße


    Ingo

  • Der Beschreibung nach sind das ziemlich deutliche Hinweise, dass die Seesterne verhungert sind. Solltest Du es noch einmal versuchen würde ich vorschlagen, dass Du die Seesterne zufütterst, indem ab und zu etwas Frostfutter und Pelletfutter-Mischfutter in den Sand bei den Seesternen eingebracht wird.


    Ein weiteres typisches Merkmal wäre, wenn die Seesterne an der Wand hochklettern, weil sie abwandern wollen.

    Ja, der ist sicher verhungert. Ich hatte jedoch vermutet, dass er nur nicht das richtige Futter in meinem Aquarium gefunden hat. Ich füttere fast nur Mysis und Artemia und ab und an mal Dr. Basleers Granulat. auch mal ne halbierte Miesmuschel. Es hieß es aber: “Der findet bei dir eh genug.“ Manche Seesterne brauchen aber spezielles Futter. Als damals jeder vom Deep Sand Bed gesprochen hat wurden ja auch Herzseeigel und Leopardenchnecken verkauft. Da glaube ich auch nicht, dass man die längerfristig unter „normalen“ Bedingungen halten kann. Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Erfinder de DSB auch natürliches Meerwasser und lebenden Sand aus der Karibik genommen und regelmäßig erneuert.
    Versuchen würde ich das schon gerne nochmal. Jetzt habe ich aber Miesmuscheln, die sich schön vermehrt haben in meinem Becken. Da hätte ich dann auch Bedenken mit einem Seeigel oder einem Kammseestern. Von den kleinen Fünfecksternen habe ich jede Menge. Die sind witzig und werden von Besuchern auch immer bewundert. Deren Population und die der Täubchenschnecken konkurrieren.
    Ich versuche jetzt erst mal meine Wasserwerte ordentlich hin zu bekommen und mache mal Hausputz.


    viele Grüße,
    Robert


    PS: Schade, das das alles unter dieser unmöglichen Überschrift abgehandelt wird. Aber andererseits ist es auch sehr interessant und auch konstruktiv, was geschrieben wird.
    Als ich die Überschrift von diesen Thread zum ersten Mal las haben sich mir die Nackenhaare gestellt :confused_face:

  • Hallo Eric,

    so ist jeder verschieden. Für mich ist ein Aquarium ohne Korallensand kein richtiges. Genau solche Tiere wie Grundeln, Brunnenbauer usw. gehören m.E. zum idealen Nischenbesatz dazu!

    nur können solche Tierchen auch kein Versiffen des Bodengrunds verhindern. Wer einen sauberen Sand haben will, kommt ums regelmäßige Absaugen nicht herum. Für mich neben dem Wasserwechsel die wichtigste Pflegemaßnahme.


    Aber schon mal gut, dass Du echten Korallensand verwendest, und nicht diesen billigen Kalkbruch, den Firmen wie ATI unter so schön klingenden Namen wie "Fidschi White Sand" vertreiben. Damit ist ein Versiffen des Bodengrunds in Rekordgeschwindigkeit durch Ausfällungen vorprogrammiert.


    Gruß, Thomas

  • Pustekuchen. Leider wurde meine Bestellung von Aquatropica gerade storniert. Haben wohl etwas verkauft, was sie gar nicht haben. Hiermit möchte ich meine Anfrage an die Reefroid Nutzer wiederholen, ob mir jemand eine kleine Probe gegen Bezahlung zum Ausprobieren schicken kann.


    Hast schon mal bei Reefdepot geschaut?

    Viele Grüße
    Andre



    Fische sind statistisch gesehen, die am seltensten überfahrenen Tiere.

  • Hallo Eric,

    nur können solche Tierchen auch kein Versiffen des Bodengrunds verhindern. Wer einen sauberen Sand haben will, kommt ums regelmäßige Absaugen nicht herum. Für mich neben dem Wasserwechsel die wichtigste Pflegemaßnahme.
    Aber schon mal gut, dass Du echten Korallensand verwendest, und nicht diesen billigen Kalkbruch, den Firmen wie ATI unter so schön klingenden Namen wie "Fidschi White Sand" vertreiben. Damit ist ein Versiffen des Bodengrunds in Rekordgeschwindigkeit durch Ausfällungen vorprogrammiert.


    Gruß, Thomas

    Moin Thomas,
    da muss ich etwas widersprechen. Ich hatte in einem Vorgängeraquarium schon nach der gleichen Methodik gearbeitet und hier auch das gleiche Bild. Ich denke es ist eine Mischung aus Strömung und bodenbearbeitenden Tieren. Der Sand war immer schön weiß, ganz ohne Absaugen. Die Puellaris Grundeln schaufelt alles unter den Steinen weg und befördert es ins Freie wo die Seesterne dann warscheinlich Ihr Übriges tun. Ich denke aber auch das es an der Körnung von fein liegt – so bleiben die Steinchen nie lange so liegen das sie veralgen können.


    Die Sandseesterne muss ich nicht füttern und sie sind nach 2 Jahren immer noch da. Ich würde mal behaupten das der Sand noch fast so hell ist wie am Anfang!


    Viele Grüße
    Eric

  • Hallo,
    wenn ich mir Deine Bilder anschaue sieht es so aus als ob über dem Boden nur wenig Strömung ankommt. Eventuell wichtig um einen optimalen Austausch und Bewegung der Sandkörnchen zu bewirken. Wenn Seesterne nicht halten kann es sein das sie zu früh eingesetzt wurden oder eben die Schadstofflast im Bodengrund zu hoch ist.


    Aber bitte nicht jetzt den Bodengrund austauschen – das wäre kontraproduktiv. Wenn Austausch dann in mehreren Schritten, so ist die Umstellung nicht zu stark.


    Mein Aquarium ist kein Poolbecken hat aber umlaufende Glasränder/Mittelstrebe und eine Grundhöhe von 1 Meter. Ich habe noch nie gesehen das sie Puellaris an der Oberfläche waren!


    VG


    Eric


  • Aber schon mal gut, dass Du echten Korallensand verwendest, und nicht diesen billigen Kalkbruch, den Firmen wie ATI unter so schön klingenden Namen wie "Fidschi White Sand" vertreiben. Damit ist ein Versiffen des Bodengrunds in Rekordgeschwindigkeit durch Ausfällungen vorprogrammiert.

    moin,


    nur kurz - das mit natürlichem korallensand wird bald der vergangenheit angehören.


    aqua medic stellt z. b. auch den verkauf ein.


    schein immer schwieriger in der beschaffung zu sei, wie man sagt.

  • hi,


    oh ja. sand ist eine kostbare ressource.
    in dem fall dürften aber ausnahmsweise mal nicht wir aquarianer schuld sein...


    sand wird bei bau in riesigen mengen benötigt und verknappt weltweit. es gab schon fälle, wo komplette strände quasi über nacht weggebaggert wurden... da stecken schon auch mafiöse strukturen dahinter..


    https://www.br.de/wissen/sand-…f-abbau-straende-100.html

  • Hi,


    dann hoffen wir mal, dass diese Erfindung aus Deutschland den Wüstensand nutzbar machen kann: Multicon


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man mit dem Steinbruchsand im Aquarium glücklich werden kann. Zum einen ist er scharfkantiger, zum anderen schlämmt er sehr. Vielleicht gibt es da mittlerweile auch Unterschiede, aber ich habe so einen Sand mit wohlklingendem Namen im letzten Becken gehabt und ich kann nur sagen: nie wieder. War ein recht feiner Sand, vielleicht ist es bei gröberem etwas anders.


    Grüße


    Chris

  • Die Palmeninsel in Dubai hat den ganzen Sand gebraucht. :face_with_tongue:


    Nein, es war Kies, Wüstensand ist nicht scharfkantig, viel zu klein und daher völlig unbrauchbar zum bauen. Korallensand ist überall ausverkauft. Wenn man Glück hat, kriegt man noch ein paar Säcke aus alten Lagerbeständen. Oder in Ebay, da wird Sand in kleinen Dosen verkauft :thumbs_up:


  • Kann man „alten“ Sand wieder säubern und wieder benutzen?
    Man sollte Sand im AQ doch alle 1-2 Jahre wechseln… hab ich zumindest mal gelesen. Ich glaube auch Jörg Kokott hatte das mal in seinen Podcast erwähnt.


    Recyceln wäre ja vielleicht umweltbewussten?


    Aber muss man das auskochen? Und wie bekäme man z.B. das Phosphat wieder raus? Absorber?

    Viele Grüße
    Andre



    Fische sind statistisch gesehen, die am seltensten überfahrenen Tiere.

  • Kann man „alten“ Sand wieder säubern und wieder benutzen?
    Man sollte Sand im AQ doch alle 1-2 Jahre wechseln… hab ich zumindest mal gelesen. Ich glaube auch Jörg Kokott hatte das mal in seinen Podcast erwähnt.


    Recyceln wäre ja vielleicht umweltbewussten?


    Aber muss man das auskochen? Und wie bekäme man z.B. das Phosphat wieder raus? Absorber?


    mit einer der Gründe warum ich seit Jahren keinen Sand mehr benutze. Man muss den Sand zig mal auswaschen und ggfs mit Flüssigchlor alles organisches Material entfernen. Ist aber alles sehr aufwändig.Aber wenn es bald gar keinen Korallensand mehr gibt, wohl die einzige Methode Korallensand wieder zu gewinnen.


    Grüße .... Klaus

  • Vielleicht würde gründlich auswaschen und danach ein paar Monate in der Regentonne durchspülen lassen ja auch funktionieren. Danach in Meerwasser vom Wasserwechsel und nach zwei /drei Wochen ICP Analyse des Wassers. Besser noch vorher und nachher.
    Das wäre doch mal einen Versuch wert - oder?

  • Hi Robert,


    nur auswaschen alleine wird nicht ausreichen. Korallensand ist innen sehr porös und da haben sich biologische Vorgänge abgespielt. Um dieses organische Material restlos zu entfernen, geht das nur mit Chlor. Früher habe ich Sand ausgewaschen und in Tonnen mit Osmosewasser gelagert. In nur wenigen Wochen war der Sand 5 cm unter der Oberfläche bis runter zum Boden, schwarz am faulen.


    Wenn, dann würde ich es in Chlorwasser lagern und vor Verwendung mehrere Male auswaschen.


    Deine Idee mit der ICP danach machen zu lassen, ist Top :thup


    Grüße ... Klaus

  • Wenn man den Sand insgesamt nicht so dick ins Becken bringt (max 1-2 cm) passiert da nicht viel.
    Die Alternative wäre wieder DSB, dann hat man in der Regel auf jeden Fall Leben im Sand, man sollte sich aber mit den biologischen und chemischen Prozessen ein wenig auskennen (was muss ich messen um zu verhindern, dass mir das DSB um die Ohren fliegt).


    Als Biologe muss ich gestehen, dass DSB im Hinblick auf die Biodiversität die Menge des Lebens im Boden die beste und naturnähste Variante ist.
    Trauen würde ich es mich trotzdem nicht, mein Becken mit DSB zu fahren.


    Aber man müsste auf jeden Fall nicht ständig den Sand austauschen, DSB ist selbsterhaltend.
    Der Vorteil ist auch, sobald die maximale Menge Phosphat gebunden ist, kann nur noch was abgegeben werden. Ab dann halten sich die Nährstoffe eigentlich die Wage, vorausgesetzt, die Biologie im Boden ist in Ordnung.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,
    Der Sand im dsb verbraucht sich selbst. Durch anerobe Bedingungen entsteht co2. Dieses löste den Korallensand nach und nach auf mit allen vor- und Nachteilen auf.
    Der Sand muss von Zeit zu Zeit aufgefüllt werden, ähnlich eines kalkreaktors.
    So gelangen Phosphate, wie auch calzium und Spurenelemente ins Becken.
    Hat so seine Vorteile.
    Nachteil ist, dass diese Faktoren zu wenig kontrollierbar sind.
    So können aufgrund grabeaktivitäten einiger Tiere zuviel schwefelwasserstoffe o.ä. ins Becken gelangen.
    Desweiteren ist auch der erhöhte Sauerstoffverbrauch dieser sehr aktiven Bodengrundschicht nicht zu vernachlässigen und kann unter Umständen den Sauerstoffgehalt im Wasser bedenklich senken (z.b.: bei Stromausfall dürfte es eher zu Problemen kommen).
    Charme hat dieses System, da es den natürlichen Bedingungen und den Anspruch vieler Tiere eher gerecht werden dürfte.


    Grüße


    Ingo

  • Also hattest Du ja eine ähnliche Idee. Ich würde den Sand in einer Regentonne auf einem Sieb von unten durchspülen lassen. Wenn es nicht regnet im kreislauf, wenn es regnet mit frischem Regenwasser. Wenn da immer sauerstoffreiches Wasser drankommt müssten die Bakterien doch die Arbeit machen. Ähnlich wie in einer Kläranlage.

  • Also meine Variante des Bodens könnt man immer noch als DSB bezeichnen. Wenn ich alle paar Waserwechsel mal Teile vom Bodengrund absauge geht natürlich immer ein bisschen feiner Sand mit raus. Das ist dann wohl dieser zerfallene Sand. Aber es gibt keine schwarzen Stellen mehr, wie ich das früher manchmal hatte. Ich denke, da jetzt schon eine gewisse Stabilität eingetreten ist.


    viele Grüße,
    Robert

  • @Sandy,
    diesen Seeigel habe ich auch im Becken, bestimmt schon 5 Jahre.
    Deine Erfahrung kann ich nur teilweise bestätigen, wie immer gibt es Unterschiede im fressverhalten :winking_face:
    Der Igel wird mit allerlei Grünzeug , eigentlich jegliches Gemüse, Salat, Strunk vom Spitzkohl, Gurke, Mohrrübe, Nori gefüttert.
    Bei mir geht er nur ab und an in das Riff ohne großen Schaden zu hinterlassen.
    Das beste ist das er den Bodengrund sauber hält, indem er die Steinchen unten aufnimmt und oben kommen sie gereinigt wieder heraus :winking_face:

  • Hallo Rainer,


    schön zu hören, dass einige andere auch es mit dem Tier gewagt haben. Es bestätigt aber auch, dass wir es immer mit Individuen zu tun haben, die noch nie die Beschreibung gesehen haben, wie sie sich verhalten sollen. :grinning_squinting_face:


    Ein kleines bischen überlege ich schon, ob ich mir so einen Kugelbrummer ins Becken setze. Allerdings habe ich schon drei Seeigel, zwei Pfaffenhüte und einen Kugelseeigel. Für den Moment ist die Nische bereits besetzt.

  • Zurück zum Thema…
    gestern kam das Ergebnis meiner ICP Wasser-Analyse.


    Triton Lab hat 11,5 mg/l Phosphat gefunden. Erst war ich total geschockt weil die einen Punkt statt dem Komma machen und mit den drei Nachkommastellen sah das dann wie 11,5 Gramm/Liter aus.
    Nitrat habe ich zwischen 50 und 100mg/l mit Salifert Test und mit Kombimessstäbchen gemessen. :unamused_face:


    Die Zahlen sind ja ähnlich wie im Titel diese Beitrags. Nur, bei mir geht es um Konzentrationen. Mit Angabe der Einheiten. Nicht irgendwelche Zahlen ohne Dimension, was dann genauso gut z.B. Unze pro englische pint bedeuten könnte. Oder Messerspitze pro Rührschüssel… Aber das nur am Rand.


    Das Labor hat 6 x Wasserwechsel zu je 15% empfohlen. Im Abstand von einer Woche. Dann käme ich auf ca. 3,5 mg PO4 pro Liter herunter. Dann mache ich lieber größere Wasserwechsel.


    Den ersten Ww habe ich letzten Dienstag gemacht. 200 Liter. Das sind etwa 25%.
    Am nächsten Dienstag wechsele ich 300 Liter.
    Wenn das gut geht mache ich bis zur sechsten Woche mit je 300 Litern weiter.


    Danach lasse ich nochmal testen.


    Wenn dann auch Nitrat im empfohlenen Bereich ist werde ich mal den Bio-Pelletfilter in Betrieb nehmen. Dann wird bestimmt alles viel schöner und ich muß mich hier nicht mehr schämen.


    Die übrigen Werte sind soweit ok. Bis auf viel zu viel Jod, aber das kann bei der hohen Konzentration an Phsphat scheinbar nicht richtig bestimmt werden. Und Bohr fehlt. Das ist mir erst mal egal. Die Wasserwechsel sollten das ausgleichen.


    :smiling_face:
    schönes Wochenende

  • Hallo Robert,

    Triton Lab hat 11,5 mg/l Phosphat gefunden. Erst war ich total geschockt weil die einen Punkt statt dem Komma machen und mit den drei Nachkommastellen sah das dann wie 11,5 Gramm/Liter aus.
    Nitrat habe ich zwischen 50 und 100mg/l mit Salifert Test und mit Kombimessstäbchen gemessen.

    also alles im grünen Bereich :thumbs_up:


    Gruß, Thomas

  • Quasch! Wie soll das im grünen Bereich sein? Im Meer ist Nitrat und Phosphat unter 0,1 Milligramm pro Liter!

    Lass das Meer mal Meer sein und konzentriere Dich lieber auf Dein Aquarium. Ich würde mir an Deiner Stelle erst mal Gedanken machen, wie mein Aquarium dermaßen aus der Spur geraten konnte, dass ich mich, wie Du sagst, dafür schämen muss. Phosphat und Nitrat dürfte in Deinem Aquarium nur ein Problem von vielen sein. Darum ist der Rat des Labors, erst mal Wasserwechsel zu machen, ein guter Rat, wenn auch teuer erkauft. So schwierig ist Aquaristik ja nun wirklich nicht.


    Gruß, Thomas

  • Hallo Robert,


    die Werte sind schon ne Haunummer, die Wasserwechsel sind sicher nicht verkehrt, aber Posphat von 3,5 ist immer noch böse hoch, du brauchst auf Dauer mehr Verbraucher, bzw. weniger Nährstoffeintrag, der Pelletfilter alleine wird das wohl nicht schaffen und wahrscheinlich wird es erst mal nicht schöner, sondern schlimmer, denn bei starken Veränderungen des Aquarienmilieu freuen sich die Opportunisten und das sind nun mal Cyanos, oder sogar Dinoflagellaten, aber hier braucht es Geduld, ich würde von 1/2 - 1 Jahr ausgehen! Wenn man die Werte bis dahin, im guten Bereich (PO4 ca. 0,1 mg/l und Nitrat 5-10 mg/l ), stabilisiert hat und das Systeme stabil läuft, verschwinden normal auch die Cyanos wieder! Da Posphat aber meist langsamer verbraucht/ausgetragen wird, ist hier oft ein Absorber empfehlenswert.


    Gruß Michael

  • Darum ist der Rat des Labors, erst mal Wasserwechsel zu machen, ein guter Rat, wenn auch teuer erkauft. So schwierig ist Aquaristik ja nun wirklich nicht.

    Klar, wenn ich keine Ahnung habe, empfehle ich halt mal Wasserwechsel. Die theoretischen Überlegungen eines Trockenschwimmers stimmen halt nur bedingt mit der Praxis überein.


    Im Ernst, ich bin schockiert von der Empfehlung eines Fachlabors. Nicht nur, dass die Rechnung falsch ist (11,5*0,85^6= 4,3 nicht 3,5) sollte Triton auch den Einfluss von Phosphatdepots kennen. Bei Deinen Werten wird sich nach den ersten Wasserwechseln kaum etwas ändern. Ich habe 2mal erhöhte Phosphatwerte mit Lanthanchlorid gesenkt, man glaubt nicht welche Mengen da benötigt werden, da kann man über Wochen täglich das ganze im Wasser gelöste Phosphat binden ohne das sich nennenswert was ändert.


    LG Ralf

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