Vorstellung meines Riffaquariums mit Problembeschreibung

  • das ist die längste Nutzungsdauer einer LED von der ich bisher gelesen habe.


    Wäre es dir möglich, dir ein Spektrometer auszuleihen und deine Lampe einfach mal zu vermessen?

    Ich hatte eine selbst gebaute LED-Lampe über 10 Jahre betrieben. Bestückt mit 4 100-Watt Emittern. Vermessen hab ich es leider nicht können, aber Lichtleistung war geschätzt noch 30-50% am Ende, die Lichtfarbe stark ins gelbe gewandert.

  • Die Alterung bei LEDs hängt auch sehr von der Wärme ab, mit der die LEDs leben müssen. Ich habe bei meiner selbstgebauten LED den Luftstrom etwas vernachlässigt nach dem Motto "mache ich bei Gelegenheit mal..." und habe es dann letztendlich vier lange Jahre verschleppt. In dieser Zeit hat die Lampe gut die Hälfte der Leuchtkraft verloren. Anfangs hatte sie am Boden 230-240 PAR, bei der letzten Messung hatte ich dann nur noch 100-120 Par gemessen.


    Jetzt habe ich den Luftweg verbessert und darf direkt die LEDs erneuern...


    Tja, wenn man etwas verschleppt bekommt man die Rechnung garantiert, das gilt leider für viele Sachen.

  • @Sandy:
    Spannend wäre jetzt noch zu wissen, ob sich neben der Verschlechterung des PAR Wertes auch das Spektrum nach den 4 Jahren verändert hat. Hast du zufällig hier auch eine Messung durchgeführt?


    lg
    Andreas

  • Hi Chris,


    danke für deine Erläuterung.
    Ich werde dieses Wochenende auch mal Hand anlegen müssen und die noch gesunden Spitzen fragmentieren sowie das tote Gewebe aus dem Becken entfernen um das System wieder etwas zu entlasten.


    Ich habe gerade von einem befreundeten Aquarianer auch noch einen Tip bekommen den ich ganz interessant finde. Und zwar könnte der wieder leicht angestiegene Kaliumwert bei meinem speziellen Fall und mit meinem Versorgungssystem darauf hindeuten, dass die Beckenbiologie allgemein mal abgesehen von der Chemie nicht so rund läuft. Vielleicht versuche ich es daher auch mal mit ein paar lebenden Bakterien zur Unterstützung. Die würden zwar die Nährstoffe wieder etwas drücken, aber durch die lebenden Kulturen wird es auch gleichzeitig als Futter genutzt.


    Das Altern der LEDs ist natürlich ein ganz anderes Thema aber bestimmt nicht zu vernachlässigen. Auch wenn ich mit den Lampen bislang im Großen und Ganzen durchaus zufrieden war, können diese nach einer gewissen Zeit auch irgendwann an Ihre Grenzen stoßen.



    Gruss Max

  • Hallo Max,


    läuft dein Becken genau so lange wie die LED?
    Falls ja, hast du schon mal vom Old Tank Syndrome gehört?
    Die Ursache soll wohl eine Verarmung der bakteriellen Diversität sein.
    Die Gesamtzahl der Arten im Aquarium nimmt mit der Zeit ab (Arten sterben "aus" und gelangen nicht wieder neu ins Becken).


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    nein das aktuelle Becken steht erst seit gut 1,5 Jahren. Wobei ich vorher ein 400l Becken hatte und bei der Vergrößerung auf derzeitige 1000l das komplette Lebendgestein und alle Korallen mitgenommen habe. Habe lediglich den Aufbau noch mit 20kg CaribSea South Seas Base Rock ergänzt.


    Über dem alten Aquarium hingen auch bereits zwei der aktuellen LED Lampen. Die dritte Lampe hatte ich mir gebraucht dazu gekauft und beim Hersteller neue Cluster gekauft und verbaut. (Wobei ich den Verdacht habe, dass die vermeintlich neuen Cluster auch schon vorher im Einsatz waren und schon eine gewisse Laufzeit hinter sich hatten, aber das ist eine andere Geschichte)


    Demzufolge wäre ja der Einsatz von frischen Bakterienkulturen vielleicht garnicht so verkehrt, oder?


    Gruß Max

  • Moin Max,


    das mit den Bakterien frage ich mich auch immer wieder, ob das sinnvoll ist diese zuzugeben, oder nicht....


    Können Bakterienkulturen andere Bakterien, die sich gerade entwickeln, stören oder gar ganz verdrängen?
    Oder würden eh nur die Bakterien überleben, die gerade die Chance haben und genau nur in diesem, jeweiligen Aquarium? Es handelt sich ja eh hier um kein natürliches Habitat, oder?


    Was mein Ihr?


    Grüße
    Andre

    Viele Grüße
    Andre



    Fische sind statistisch gesehen, die am seltensten überfahrenen Tiere.

  • Demzufolge wäre ja der Einsatz von frischen Bakterienkulturen vielleicht garnicht so verkehrt, oder?


    das mit den Bakterien frage ich mich auch immer wieder, ob das sinnvoll ist diese zuzugeben, oder nicht....

    Hallo,


    ich habe die in meinem Becken regelmäßig eingesetzt (die beiden Kulturen von FM im Wechsel (Bacto Reef Blend und Bacto Therapy)). Dem Becken (100% Keramik) hat das sehr gut getan, gerade am Anfang war das wie ein "Aufatmen".


    LG
    Daniel

  • ich hatte eine selbst gebaute LED-Lampe über 10 Jahre betrieben. Bestückt mit 4 100-Watt Emittern. Vermessen hab ich es leider nicht können, aber Lichtleistung war geschätzt noch 30-50% am Ende, die Lichtfarbe stark ins gelbe gewandert.


    Die Alterung bei LEDs hängt auch sehr von der Wärme ab, mit der die LEDs leben müssen. Ich habe bei meiner selbstgebauten LED den Luftstrom etwas vernachlässigt nach dem Motto "mache ich bei Gelegenheit mal..." und habe es dann letztendlich vier lange Jahre verschleppt. In dieser Zeit hat die Lampe gut die Hälfte der Leuchtkraft verloren. Anfangs hatte sie am Boden 230-240 PAR, bei der letzten Messung hatte ich dann nur noch 100-120 Par gemessen.

    Hallo,


    das Problem ist ja bekannt. Neben der Kühlung, wie von Sandy beschrieben gibt es aber noch einen weiteren Trick. Dieser wird z.B. bei der Beleuchtung in den Zügen angewandt. Die LEDs werden an Anfang deutlich überdimensioniert und mit 50% gestartet. (also bei Marc mit 8 100-Watt-Emittern) dann wird die Leistung alle paar Monate um 5% erhöht und du hast über die gesamte Lebensdauer eine gleich bleibende Lichtleistung. Bezüglich der Lichtfarbe kann es Änderungen geben, die sollten aber überschaubar sein.


    LG
    Daniel

  • Hallo Zusammen,


    auf Basis eures Inputs würde ich jetzt folgendes unternehmen:
    Ab heute wird Aktivkohle aus dem System entfernt und mit der Zugabe von lebenden Bakterienkulturen gestartet.


    Es wird versucht die aktuellen Nährstoffe (Nitrat 2,5mg/l, Phosphor 11yg/l) durch ausgiebige Fütterung der Fische auf diesem Niveau zu halten.


    Ansonsten werden keine weiteren Maßnahmen getroffen und das Becken entsprechend beobachtet.


    Sollte bis Weihnachten keine Besserung eintreten wird die Beleuchtung geändert.
    ich denke dann gehe ich wieder zurück auf rein T5. Da kann man dann wenigstens mögliche Ursachen wie oxidativen Stress und Selbstabschattung ausschließen.


    Viele Grüße
    Max

  • Wenn’s mal nicht läuft dann aber richtig…


    Habe gerade einen grabenden Seestern aus dem Becken holen müssen.
    Er lag bewegungslos auf dem Rücken und die Hälfte der Arme fehlte. Bei einem zweiten Seestern kann ich auch bereits Schädigungen an den Armen feststellen.


    Das man auch mal Verluste an Wirbellosen oder Fischen hat gehört wohl zu dem Hobby dazu und es wird sich hoffentlich jeder der die Aquaristik betreibt schon mal Gedanken gemacht haben, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann Tiere zu pflegen die aufgrund von Haltungsfehlern auch sterben können. Ich selbst versuche zumindest mir bzgl. Besatz und Pflegebedürfnisse der Tiere vorab Gedanken zu machen und die Tiere nicht nur als Dekoelemente oder Mittel zum Zweck zu sehen.


    In den letzten Wochen musste ich allerdings neben dem Korallensterben auch einen unverhältnismäßig häufigen Ausfall an weiteren Tieren feststellen.
    Mittlerweile liegt die Vermutung nahe, dass auch dieses mit einem generellen Problem im Becken zu tun hat. Ob dies nun Zufall ist oder ein kausaler Zusammenhang besteht ist für mich leider nicht eindeutig.


    Im kompletten letzten Jahr ist kein Fisch oder Wirbelloses Tier gestorben.
    Im folgenden mal eine Liste der traurigen Momente in letzter Zeit:


    01.08.2021: Pazifischer Segelflossendoktor (Vermutete Ursache: mehrfach von Rotmeerdoktor attackiert/Revierverhalten)
    20.08.2021: Flammenherzog Zwergkaiserfisch (Vermutete Ursache: Altersbedingt? Nach 4 Jahren Pflege)
    10.09.2021: Königs-Feenbarsch (spurlos verschwunden)
    02.10.2021: Sechstreifenlippfisch (Aus Becken Gesprungen)
    10.10.2021: Mandarinfisch Männchen (Neubesatz! Vermutung: Stressbedingt, da die erste Nacht nicht überlebt)
    15.10.2021: Mandarinfisch Weibchen (Neubesatz! Aus Becken Gesprungen)
    30.10.2021: Tangfeilenfisch (Neubesatz! Aus Becken gesprungen)


    Seit 30.10. habe ich ein Netz über dem Becken um ,,Springer‘‘ zu Schützen.


    Und heute die Seesterne…


    Klar kann sein, dass die Häufung in letzter Zeit reiner Zufall ist und wenn ein Fisch aus dem Becken springt hat das wahrscheinlich nichts mit den stressbedingten Folgen eines Neubesatzes zu tuen. Allerdings wenn Probleme mit Korallen und Fischen zur gleichen Zeit auftreten kann das vielleicht doch zusammenhängen.


    Wenn der Verlust der Tiere dem Korralensterben vorausgegangen wäre und man nicht entsprechend nachbesetzt hätte, könnte man damit argumentieren, dass weniger Nährstoffe im Becken zur Verfügung standen und dadurch die Korallen geschwächt wurden. Da allerdings die Korallen bereits vorher begonnen haben zu schwächel sehe ich hier nicht den Zusammenhang.


    Wie ist eure Meinung dazu?


    Viele Grüße
    Max

  • Würdet ihr an meiner Stelle noch mehr Füttern als ich aktuell?


    Füttere zweimal täglich Artemia Frostfutter (Block ca. 4x4cm) und 1 mal 5ml-10ml Granulat. Biete auch immer wieder mal Algenblätter für die zwei verbliebenen Doktorfische an. Die zupfen aber lieber an den Scheiben und am Gestein. Das wird also nicht wirklich angenommen. Wenn ich’s morgen zugebe, nehme ich Abends das halbe Blatt wieder raus. Sind da anscheinend relativ wählerisch.

  • Ich würde sie fragmentieren.


    Vielleicht kannst du ein Fragment aufheben und in einem separaten Becken mit leichter Strömung und ausreichend Phosphat hältern und sehen was passiert?


    Alternativ kannst du ein paar Fragmente bei befreundeten Aquarianern unterbringen und sehen, ob sie sich erholen.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Würdet ihr an meiner Stelle noch mehr Füttern als ich aktuell?

    Was ich gelesen habe, und so mache ich es auch, sollten gerade Riffbarsche mehrmals am Tag Futter bekommen.
    Ich habe 3 Riff Azurbarsche, kleine Raufbolde, und füttere (per Futterautomat) 4 mal am Tag. Mit 3 mal am Tag gabs hier und da Raufereien, mit den 4 vertragen sich nun alle.


    .. dafür kämpfe ich nun mit erhöhten PO4 und NO3, aber den Fischen gehts gut.

  • Hallo Max,


    zum Thema Fische und Futter kann dir @hajo sicherlich mehr sagen als ich, bei mir im Becken flitzen nur 4 Fische rum und die füttere ich mehrmals am Tag so viel, bis sie nichts mehr nehmen.

    Hallo Max,


    deine beiden Zebrasoma sowie der Fuchs benötigen wie die meisten anderen Insassen auch tierische Proteine.
    Wenn diese nicht ausreichend zugeführt werden, kann man Übergriffe auf Korallen nicht vermeiden.
    Schon aus diesem Grund muss mehrmals am Tag gefüttert werden!
    Artemia ist ein Futter, was allein nicht auf Dauer reicht, nur der
    Vermehrung von Glasrosen Vorteile bringt, und wenig bis gar nicht zum
    gesunden Wachstum der Fische beiträgt.
    Granulatfutter ist überwiegend ein ergiebiges Futter und besonders gehaltvoll.
    Algen sind als Nahrung nicht besonders gehaltvoll.
    Weil das so ist, sind Doktorfische naturgemäß Dauerfresser, da sie nur durch die Menge an
    Nahrung ihren notwendigen Sättigungsgrad erreichen.
    Obwohl angereichertes Ersatzfutter gehaltvoller als ein Salatblatt ist,
    sollte man Grünzeug Doktor- und Kaninchenfischen nicht vorenthalten.
    Er bedient vorzüglich den Fresstrieb und ist eine erholsame Beschäftigung auch zur Sozialisierung von Konflikten.
    Weniger Ersatzfuttergaben (Granulat) werden die Akzeptanz für den Salat steigern.
    Artemia würde ich von der Speisenkarte nehmen und durch Kril, Mysis,
    weiße Mückenlarven, Cyclops und Lobstereiern ersetzen. Man kann es auch als Mix zusammenstellen.
    Somit wird jede Fisch- Art und Größe bedient.
    Zur Beschäftigungstherapie ist "Marine Grazer" von Vitalis eine Alternative, um Doktorfische zu beschäftigen.
    Der Futterring wird auf einen Sauger aufgesteckt und von innen an der Scheibe befestigt.
    Abdriftende Brösel sind gleichzeitig Futter für die Korallen etc.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • <p><p>
    </p></p>

    Ich würde sie fragmentieren.



    Viele Grüße,
    Rüdiger


    Hallo Rüdiger,


    habe jetzt mal 3 Ableger vom gesunden Gewebe gemacht und ins Technikbecken gestellt. Den Rest habe ich entsorgt.


    Einen befreundeten Meerwasseraquarianer, der bei mir in der Nähe ist, habe ich leider nicht.
    Dann muss ich wohl hoffen, das Sie bei mir durchkommt.


    Grüße Max

  • Hallo Rüdiger,
    komme aus Niederbayern in der Nähe von Mainburg.
    Hier am Land ist das alles etwas schwieriger.
    Der Händler meines Vertrauens, der immerhin auch fast 75km entfernt seinen Laden hatte, hat dieses Jahr leider auch dicht gemacht.
    Macht es nicht wirklich einfacher :thinking_face:


    Viele Grüße &
    Wünsche dir natürlich ebenfalls einen schönen Sonntag.

  • Hallo Zusammen,


    wollte mich mal wieder melden und einen kurzen Zwischenbericht geben.
    Erfreulicherweise bilden die Fragmente meiner Tischacropora gerade wieder recht zügig eine Basalscheibe am Fuß aus. Haben ein super Polypenbild und leichte Wachstumsspitzen.
    Was aber verwundert ist, dass sich der Allgemeinzustand vom Becken nicht wirklich verbessert hat.


    An vielen Stellen im Becken geht der Geweberückgang an unterschiedlichen SPS weiter voran oder greift auf neue Korallen über.


    Anbei ein Bild von einer Bird of Paradise, die ca. 1 Woche nachdem ich ein Fragment der Tischacro daneben gestellt habe begonnen hat Gewebe zu verlieren. Mittlerweile bin ich fast schon der Meinung, dass es sich evtl. um eine Bakterielle Infektion handeln könnte.
    Kommt mir so wie eine Erkältung des Systems vor, welches sich von Koralle zu Koralle überträgt.


    Aktuelle Wasserwerte unverändert und jetzt doch schon über einige Wochen annähernd konstant. Aus der Erfahrung müsste eigentlich das Becken top stehen oder sich zumindest langsam auf dem Weg der Besserung machen.
    Das auch wirklich eher einfach zu haltende Korallen schwächeln ist schon komisch.


    Hier noch meine aktuelle Analyse:


    lab.atiaquaristik.com/share/47e913c6887400ffccc0



    Zink habe ich heute bereits dosiert.
    Mangan etwas erhöht. (obwohl nicht extra zudosiert, daher Ursache eher unbekannt)
    Ansonsten ganz ok, denke ich.


    Jemand schonmal Erfahrungen mit Bakteriellen Infektionen?


    Viele Grüße
    Max

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