Abdeckung aus Aluminium - meerwassertauglich?

  • Hallo Aquarienfreunde,


    für mein neues Aquarium möchte ich mir eine Abdeckung aus eloxierten Aluminium anfertigen lassen. Aluminium gilt als korrosionsbeständig, viele T5 -Balken sind aus Aluminium gefertigt. Doch in meinem Fall wird die Querstrebe nur einen halben Zentimeter über der Wasseroberfläche sein. Muss man da mit Aluminium-Vergiftungen rechnen?


    Gruß, Thomas

  • In Deinem Fall musst Du damit rechnen, weil so tief über der Wasseroberfläche das gleiche ist wie ständig in das Salzwasser eingetaucht zu sein. Fünf Millimeter?`Mein Wellengang auf der Wasseroberfläche ist oft mehr als das Doppelte, da würde die Strebe immer wieder in das Wasser getaucht werden.


    Genau genommen ist es nicht, dass Aluminium nicht korrodieren würde, sondern dass die Korrosion sogar sehr schnell stattfindet, diese Korrosionsschicht selbst jedoch recht gut gegen weitergehende Korrosion schützt. Das gilt aber nicht für das agressive Salzwasser, das wird im Lauf der Zeit auch die Korrosion weitertreiben. In der Luft ist die Gefahr gering, deshalb wird es gerne im MeWa-Bereich genommen, aber nie für Teile, die direkt mit Salzwasser in Berührung sind.

  • Meist sind solche Teile aus irgendwelchen Legierungen , d.h. kein reines Aluminium.


    Und je nach dem welche anderen Metalle die Legierung enthält kann sie sehr beständig bis sehr unbeständig im Meerwasser sein.


    Häufig ist Kupfer enthalten und das möchte man bestimmt nicht im Becken haben

  • Häufig ist Kupfer enthalten und das möchte man bestimmt nicht im Becken haben

    Kupfer hab ich eigentlich sehr gerne im Wasser, damit die Korallen schön hell sind. :thumbs_up:

    Meist sind solche Teile aus irgendwelchen Legierungen , d.h. kein reines Aluminium.

    Schon klar. Bleibt halt die Frage, ob eine spezielle Legierung mit Eloxalschicht dauerhaft dem Salz standhält, und auch nichts ins Wasser abgibt. Pulverbeschichtung wäre evtl. noch ne Alternative, muss ich mich wohl mal schlau machen.


    Gruß, Thomas

  • N'Abend Thomas,


    blankes Aluminium bildet zwar sehr schnell eine schützende Oxidschicht, die ist aber nicht gegen Salzwasser gefeit.
    Schutz bringt eine Eloxierschicht, die sieht gut aus, ist aber sehr teuer.
    Das preiswerteste Mittel ist lackieren mit 2-K Kunstharz.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Titan könntest du nehmen, ist komplett Meerwasser beständig!
    Alternativ pulverbeschichtetes Aluminium.
    Mein persönlicher Favorit ist Forex. Vorteil: chemisch reagiert es mit nichts, ist formstabil (ab einer gewissen Dicke) und super leicht zu bearbeiten und ist in fast allen Farben erhältlich.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Lieber Thomas,


    wo hast du dich denn die letzten 15 Jahre versteckt?
    Es gab mal eine Zeit, da wurden 90% aller DIY Projekte in den Aquarienforen aus Forex gebastelt!
    Abdeckungen, Verkleidungen, Ablaufschächte, Pumpengehäuse, sogar ganze Verkleidungen für Unterschränke wurden mit Forex und Neodym-Magneten gebaut.
    Ich selbst hatte eine Zeitlang ein 10 Liter Meerwasser Becken mit Ablaufschacht aus Forex.


    Der Vorteil ist echt, dass es so einfach und vielfältig zu bearbeiten ist. Du kannst es mit einem Teppichmesser schneiden oder mit einer Japansäge sägen oder mit einem Lötkolben ausbrennen. Du kannst es mit einem Föhn erwärmen und beliebig formen. Man kann es mit Tangit kleben oder mit Silikon. Es brennt nicht und verformt sich bei Raumtemperatur nicht und ist stoßunempfindlich. Der größte Vorteil: es reagiert auch nach 20 Jahren unter Wasser nicht und wird gern und schnell von Kalkrotalgen überwachsen, gerade das schwarze Forex.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • wo hast du dich denn die letzten 15 Jahre versteckt?

    Leider nicht in DIY-Foren. Früher hab ich einfach von der Stange gekauft, aber vor kurzem hab ich Lust auf DIY bekommen. Mein neues Aquarium werde ich mir bis auf das Glasbecken komplett selber basteln. Sollte Forex ähnlich stabil sein wie Alu, wäre das echt eine gute Alternative.


    Gruß, Thomas

  • Warum DIY? Es gibt sicher einige Bereiche, wo das interessant sein kann, aber vieles ist einfacher und sinnvoller kommerziell zu kaufen. Bei meinem jetztigen Becken habe ich wirklich unglaublich viel selbst gemacht und die Folge ist, dass die Fertigstellung sich extrem verzögert hat, natürich auch, weil ich immer wieder eine Optimierung gesehen habe und diese dann umsetze.

  • natürich auch, weil ich immer wieder eine Optimierung gesehen habe und diese dann umsetze.

    Sandy, eben das, was Du schreibst, ist die Belohnung dafür, etwas infor Selbstertüftelung verbessert zu haben. Das ist dann ein Egebnis, worüber man sich über sich selbst besonders freuen kann.


    Ich käme nie auf den Gedanken, mir ein Aquarium selbst zusammenzukleben. Aber Änderungen an manch' brummigem Ad-Filter, umlaufende Beckenumrandung aus LED-Leisten, leiserer Überlauf, etc. sind schon Bausteine, die man durch Eigenumbau optimieren kann.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Wegen der dafür notwendigen Zeit und Energie werde ich meine DIY-Basteleien etwas einschränken, neben einem Vollzeitjob ist lange Bastelei nicht so oft sinnvoll.
    Das Becken umzubauen von Innen-Eckablaufschacht auf einen Rucksackablauf hat enorm viel Zeit und Nerven gekostet. Die Lampe selbst zu bauen hat ebenfalls viel Zeit gekostet und immer wieder Korrekturen und Änderungen nachgezogen. Ist natürlich auch optimiert auf die Beckenverhältnisse, aber hat auch mit sich gebracht, dass ich eine Zwischendecke über dem Aquarium basteln musste mit Stahlträger zur Stabilisierung, um die schwere Lampe überhaupt über das Becken installieren zu können, weil die leichte Trockenbaudecke das sonst nie getragen hätte und ich so direkt einen Motor eingebaut habe, damit ich es auch einfach bedienen kann für Wartungen und Beckenarbeiten.


    Als dann wieder der Punkt kam, das Technikbecken abzudecken und einen Vliesfilter einzubauen habe ich es aufgegeben und eine fertige Dreambox reingestellt. Das war eine gute Entscheidung, die mich deutlich weitergebracht hat.


    Deshalb ist für mich die Entscheidung, ob eine DIY-Lösung sinnvoll ist vor allem die Frage, ob es nicht etwas passendes bereits fertig existiert. Notfalls als 3D-Druckvorlage.

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