Besatzplanung 80*70cm Miniriff

  • Hallo zusammen,


    wie in meiner Vorstellung bereits angedeutet beschäftige ich mich gerade mit der Planung meines wahrscheinlich bald entstehenden ersten Meerewasseraquariums.


    Die Grundfläche des Beckens wird bei 80*70cm liegen. Bei der Höhe bin ich noch unsicher, die wird vermutlich irgendwo zwischen 50 und 65cm liegen.


    Besetzt werden soll das Becken hauptsächlich mit LPS und Weichkorallen.


    Beim Fischbesatz hatte ich an Gramma loretto, sowie Amphirion ocellaris und falls möglich auch gerne einen Zwergkaiser gedacht.
    Falls ja wäre interessant was da außer der Cleaning Crew noch passt oder ob es damit schon am Limit ist was die Fische betrifft.


    VG Sven



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  • Hallo Sven,


    der Gramma loretto macht keine Probleme, aber beim Clownie musst Du immer die Anemone berücksichtigen, die als Heim für die Clownsfische dient. Die Anemone kann wandern und so wird ein Würfelbecken schnell zu einem Artenbecken mit Anemone, die die gesamte Umgebung vernesselt. Wenn die Anemone nicht gerade in einer Ecke sitzt, dann ist die Anemone und Umgebung mit 30cm Radius schnell das Gebiet, welches bei einem Gelege erbittert gegen andere Fische verteidigt wird. Sitzt sie in der Mitte des Beckens, dann ist praktisch das ganze Becken das Revier der Clownies.


    Was an Fischen reinpasst wird durch das Wachstum der Korallen bestimmt, Du bezahlst also die biologische Kapazität des Beckens über die Korallen, die notwendig sind, um die Nährstoffe aufzunehmen.

  • Moin Sandy,


    Erstmal danke für deine Antwort!


    Soweit ich das bisher verstanden habe nehmen die Clowns auch andere Korallen als „zuhause“ an, bspw. habe ich sie jetzt schon des Öfteren in Euphyllien gesehen, damit würde ich das „Anemonenproblem“ ja eigentlich umgehen, oder sehe ich das falsch?


    Ich meine, ich will den Tieren selbstverständlich ein halbwegs artgerechtes Leben bieten (zumindest soweit das im Aquarium möglich ist) und wenn’s nicht anders geht, bleiben sie eben draußen. Hätte nur nicht damit gerechnet dass es jetzt an den Tieren scheitert… da hätte ich eher den Zwergkaiser gedacht für den der Platz vielleicht zu knapp wäre?!


    VG Sven



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  • Hallo Sven,


    in der Not frisst der Teufel halt auch Fliegen und ähnlich ist es mit "Ersatzanemonen" und Clownies. Wenn Du eine Anemone nicht riskieren möchtest würde ich die Clownies lieber sein lassen.
    Ein Freund hatte in einem Scubacube auch Zwergkaiser mit drin, das ging durchaus, solange er genügend fütterte. Das kann aber schnell zu hohen Nährstoffwerten führen.
    Bei ihm hatte eine fette Anemone das halbe Becken weggenesselt. (^-^)


    Bei Zwergkaisern gibt es immer die Gefahr, dass sie an Korallen gehen, früher oder später. Das Polypenbild ist nie so wie ohne Zwergkaiser. Bei meinem Keniabäumchen sind alle Kaiser und Zwergkaiser am Nippen gewesen, das sieht man da sehr gut, weil sich das Keniabäumchen an der gebissenen Stelle zusammenzieht und das mit einem Farbwechsel deutlich zeigt. Das war eben meine Opferkoralle. Wenn es nicht überhand nimmt verkraften die Korallen das einigermaßen, aber sie sehen halt schöner aus ohne Zwergkaiser im Becken.
    Wer einen Zwergkaiser ins Becken setzt hat meist schon eine Vorauswahl getroffen: erste Prio ist der Fisch, danach erst die Korallen.

  • Hi Sandy,


    ok, dann werde ich mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen… sowohl ob ich das Risiko mit der Anemone eingehen möchte, als auch ob es mir das Wert ist einem Zwergkaiser ne „Opferkoralle“ zu bieten.
    Fische spielen für mich durchaus eine Rolle im Becken, aber ich muss auch nicht alles auf biegen und brechen durchsetzen.


    Was gäbe es denn sonst noch so für schöne Fische die sich in einem solchen Aquarium gut pflegen lassen?


    VG Sven

  • Hallo Sven,


    Clowns ohne ihre Wirtsanemonen sind ein No-Go!
    Die perverse Alternative mit Euphyllia-Arten ebenfalls!
    Irgendwann wurde einmal beobachtet, dass Amphiprion auch einige Korallenarten als Anemonenersatz angenommen hat.
    Dieses Verhalten animierte zu Missdeutungen.
    Um gar nicht erst mögliche Vernesselungen ihrer Korallen durch den
    Wandertrieb der Anemonen zu provozieren, wurde und wird absichtlich die
    artenspezifische Symbiose umgangen und auf koralline, sessile
    Alternativen, wie z. B. Euphyllia, gesetzt.
    Wenn wir unsere Tiere artgerecht pflegen wollen, dann müssen wir auch ihre natürliche Verhaltensweisen akzeptieren.
    Auch, wenn die Mehrzahl der Amphiprion Nachzuchten sind und sich auch
    wegen der hohen Anzahl von Anemonen-Verweigerungen der Verdacht
    aufdrängt, dass dadurch die natürliche Verbindung zur Anemone
    eingeschränkt sein könnte, muss das nicht automatisch für die Fische
    zur Akzeptanz von Alternativen, wie z. B. einiger Korallen, führen.
    Ein Anemonenfisch ohne seine angestammte Wirtsanemone ist weder
    attraktiv noch wird er seinen angeborenen Verhaltensweisen gerecht.
    Für ein relativ kleines Becken sind kleinere, standorttreue Individuen zu empfehlen.
    Assessor-Mirakelbarsche, Gramma loreto, Synchiropus, mit
    Einschränkung Ecsenius-Arten.
    Paracheilinus mccoskeri wäre für dasFreiwasser grad noch akzeptabel.
    Wenn schon Centropyge, dann kommt eigentlich nur der "Argi" in Betracht.
    Allerdings ist dieser Winzling territorial geprägt und kann manchmal unangenehm gegenüber Neuzugängen werden.
    Weiterführende Informationen in Bezug auf die Beckengröße kann dein Händler dir geben.
    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Moin Hajo,


    Ok, kein Thema, habe ich verstanden.


    Also wenn ocellaris, dann nur mit Anemone.


    Ob ich das Risiko der Vernesselung eingehen will oder nicht werde ich mir auf jeden Fall noch überlegen, aktuell denke ich dass ich dann aber eher darauf verzichten werde Clowns zu halten und lieber auf andere Tiere ausweiche.


    Bei den Zwergkaisern hatte ich an einen der folgenden drei gedacht:


    Centropyge acanthops
    Centropyge bispinosa
    Centropyge loricula


    Laut meiner Recherche sollen auch diese drei Arten zu den riffsichereren gehören… aber da ja auch hier immer ein Restrisiko besteht, werde ich mir auch das nochmal gründlich überlegen.


    Die empfohlenen Zwerglippfische gefallen mir übrigens sehr, die hatte ich noch garnicht auf dem Schirm. Hatte sie bisher auch noch in keinem Shop gesehen, hoffe da ist dann überhaupt was verfügbar wenn ich mich dafür entscheiden sollte.


    VG Sven



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  • Hi Sven


    Ich kann hier Hajo nur recht geben Centropyge sind zumeist sehr territorial und meiner Erfahrung nach auch eher schwimmfreudig. Wir hatten einige Jahre einen Loricula in einem 600L Becken und er war der absolute Chef. Als wir versucht haben ein päärchen Flavissima dazu zu setzen mussten wir den Versuch abbrechen da es diese wohl nicht überlebt hätten.


    Im aktuellen Becken haben wir zwei Bispinosa drin die so wie es aussieht leider kein Päärchen sind sich aber aufgrund der Beckengrösse dulden.


    Ich würde bei deiner Beckengrösse von rund 300L, wenn ich das richtig im Kopf habe, auf Centropyge verzichten und diese dann ins Auge fassen wenn du vergrösserst.
    Was wie mir die meisten hier beipflichten werden früher oder später auch passieren wird wenn dich der Virus erfasst :grinning_squinting_face:


    Einen Winzling welchen wir seit über 7 Jahren pflegen und welcher in dein Becken passen würde wäre Wetmorella Nigropinnata eher speziell und nicht eine Farbbombe, aber einer meiner Lieblinge.

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