Fische und hochwertige Korallen sterben

  • Moin Hajo
    Einem Antibiotikabad stehe ich aus zwei Gründen kritisch gegenüber. Zum einen gibt es kaum exakte Dosierungshinweise, zum anderen sind die meisten Antibiotika bakteriostatisch, d. h. Sie töten die Bakterien nicht ab, sondern stören lediglich deren Vermehrung. Ich werde heute mal ein Jodbad ausprobieren und schauen ob sich was tut.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Moin Hajo,
    Danke für Deine dezidierte Antwort, damit kann ich etwas anfangen. Das Zitronenöl im Coral Rx ist zwar gut gegen alle möglichen wirbellosen Schädlinge, aber die Wirkung auf Bakterien halte ich nicht für gegeben. Bei " The Dip" sind mir die Inhaltsstoffe schleierhaft, daher auch nicht meine erste Wahl. Aber mit der Jodlösung in der von Dir genannten Konzentration werde ich es mal probieren. Irgendwo in diesem Medizinerhaushalt wird doch noch ein Fläschchen Beta-Lösung zu finden sein :grinning_squinting_face: .

    moin stefan,


    teebaumöl wäre ein altes hausmittel :winking_face: - funzt sogar.


    manchmal "erricht" man inhaltsstoffe.


    auch artemis/herbtana lassen plattwürmer platt ausschauen.


    the dip wird hier regelmäßig eingesetzt - vorbehalte braucht man da nicht hegen.


    sogar in "unkontrollierter" dosis hats keiner koralle bislang geschadet.


    jod hat ausgedient, zumindest hier.

  • Guten Morgen
    Das mit dem Jodbad praktiziere ich auch schon länger mit Erfolg. Ausgangspunkt war bei mir der Gedanke, sich bei neuen Korallen keine Schädlinge ins Becken zu holen. Auf der Suche nach einer brauchbaren Dosierungsanleitung bin ich im „AquaCalculator“ auf eine Anleitung gestoßen, die ich bis heute verwende. Dazu nehme ich wie beschrieben 4ml Jod und gebe die Menge in 1Liter Salzwasser. Anschließend schwenke ich das Tier ca. 1 Minute im Jodbad. Da fällt tatsächlich allerlei ab. Danach entnehme ich die Koralle und entferne das noch anhaftende Jod, in dem ich sie in einen kleinen Eimer nochmals mit Salzwasser abspüle. Danach wieder ab ins Becken.
    Vielleicht hilft dir das weiter.
    Gruß Frank

  • Moin Joe
    Dass die Öle bei wirbellosen Organismen funktionieren konnte ich schon des öfteren beobachten. Allerdings ging es in meinem speziellen Fall um einen möglichen Befall mit Bakterien. Und da denke ich nicht, dass sie eine Wirkung haben, zumindest fällt mir kein Mechanismus ein, der das erklären könnte. Was die Dosierung von Jod angeht, so weichen die genannten Zahlen ja schon deutlich voneinander ab. Ich glaube, ich werde zuerst mal die niedrigere Dosierung ausprobieren und wenn es nicht hilft langsam steigern. Danke an alle für Euren Input :thumbs_up:

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
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    Beste Grüße


    Stefan

  • Moin Hajo
    Einem Antibiotikabad stehe ich aus zwei Gründen kritisch gegenüber. Zum einen gibt es kaum exakte Dosierungshinweise, zum anderen sind die meisten Antibiotika bakteriostatisch, d. h. Sie töten die Bakterien nicht ab, sondern stören lediglich deren Vermehrung. Ich werde heute mal ein Jodbad ausprobieren und schauen ob sich was tut.


    Mein Hinweis kam nicht von ungefähr. War eigentlich nur als eine Art Alternative gedacht.
    Dosierungen lassen sich eventuell nur von chemischen Behandlungen erkrankter Fische ableiten.
    Zum Beispiel hilft problemlos u. a. bei Kiemenwurm-Befall (Plattwürmer) Praziquantel.
    Das Mittel wurde bisher problemlos bei über 100 Fischarten eingesetzt.
    Nebenwirkungen auf z. B. Schnecken sind nicht festgestellt worden.
    Die Behandlung sollte in einem separaten Becken durchgeführt werden.
    Die handelsübliche Tablette (Droncit) wird zerstäubt, in 1-2 ml unvergälltem, 100%igen
    Ethanol-Alkohol gelöst und in die entsprechende Wassermenge eingerührt.
    Als beste Dosis haben sich bisher 10-20mg Praziquantel pro 1l Wasser für 3h bei 22 Grad bewährt.
    Das ist jetzt keine explizite Empfehlung für die Behandlung von Korallen.
    Auch weil nicht gesichert ist, um welchen Schädling es sich letztendlich handelt.
    Da Fische und deren Erkrankungen mich praxisnah immer begleitet haben und noch immer begleiten,
    sind das weniger Gedanken eines Korallengärtners als die eines Fischfreunds.
    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hi,
    ich wollte kurz berichten wie es aktuell bei meiner Situation aussieht.


    Es war einige Zeit deutlich besser, Gitterdoktor als Indikator war wieder sehr gut. Die letzten Tage hat die schnelle Atmung wieder zugenommen und er frisst wieder schlecht und die Kiemen stehen wieder ab.
    Dann einige neue Stellen STN bei einigen Acroporen.


    Seit Anfang Juni habe ich den Kalkreaktor aufdrehen müssen weil das Becken durch die verbesserte Situation viel mehr verbraucht hat. Dadurch ist mein pH gesunken und das Balling was ich vorher zum Reaktor dazu dosiert hatte um den pH zu verbessern hab ich abgestellt. Das hat den pH noch weiter negativ beeinflusst. ( Tagesverlauf ca. 7,75 - 8, 25 )


    Zusätzlich kann ich die letzten 10 Tage beobachten wie mein Redox kontinuierlich fällt. Die Temperatur ist auch gestiegen im Becken (morgens ca. 25,8 - abends 26,5)


    Nun habe ich 3 Tage ATI Eisen dosiert zusätzlich zu den A+K Spuris. Aber es gab keine Reaktion bzw. Verbesserung bisher. Daher würde ich sagen das es die letzten 2 Mal Zufall bzw. mit etwas anderem überein getroffen ist und ich es dadurch gemeint habe das es das Problem ist.


    Ich hatte vor einigen Tagen etwas Cyclops und Lobster Eier gefüttert die ich nicht gespült habe. Vielleicht war das wieder der Auslöser ( Vibrionen ?? ) die alles wieder in Gang gesetzt hat und die ungünstigen Veränderungen der Wasserparameter bringen den Rest.


    Ehrlich gesagt weiß ich es nicht mehr wie man es weg bekommt und so ein Problem über 1,5 Jahre nervt richtig, ich glaube ein paar Guppys würden sich in den 1200l auch ganz gut machen

  • Hallo Spooner!


    Ich habe den Link schon mal hier irgend wo eingestellt.
    Vielleicht kann der Test bei Deinem hartnäckigem Fall Licht ins Dunkel bringen.


    Aus der Beschreibung:
    Zusätzlich werden Ammonium-Oxidierende und Nitrit-Oxidierende Bakterien, sowie bekannte Korallen- und Fischpathogene Bakterien gesondert angegeben.
    ...
    Damit kann die DNA typischer Krankheitserreger wie Cryptocarypon irritans, Amyloodinium ocellatum, Uronema marinum,... und auch von Korallenparasiten wie Acropora-fressenden Strudelwürmern (AEFW) oder Montipora-fressenden Nacktschnecken nachgewiesen werden.


    Nachteil ist der Preis und die lange Zeit bis das Ergebnis geliefert wird.


    https://www.oceamo.com/post/oc…-aquabiomics-usa-zusammen

  • Hallo Reinhard,
    tja das wäre noch ein Versuch wert. Das hatte mir Oceamo auch schon empfohlen. Ich hatte über Monate wirklich sehr gute ICP und das Becken war sehr schlecht, darum hatte ich irgendwie das gesamte Vertrauen in die ICPs verloren weil es eh nichts gezeigt bzw gebracht hat.


    Die Frage stellt sich nur, egal was bei dem Test raus kommt, was macht man dann wenn etwas drin ist was nicht rein gehören wenn ich es so auch nicht weg bekomme über Monate ?

  • Moin,
    Ich habe heute ein gebrauchsfertiges Jodbad von Tropic Marin gefunden. Ich habe die betroffenen Korallen aus dem Becken geholt und behandelt. Nun bin ich gespannt, wie die Wirkung ist. Es sind mehrere Acros betroffen, die beschädigten Bereiche sind sehr scharf gegenüber den heilen abgegrenzt. Also kein diffuses Ablösen wie bei RTN. Mal schauen, wie es weitergeht.

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    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Reinhard,
    tja das wäre noch ein Versuch wert. Das hatte mir Oceamo auch schon empfohlen. Ich hatte über Monate wirklich sehr gute ICP und das Becken war sehr schlecht, darum hatte ich irgendwie das gesamte Vertrauen in die ICPs verloren weil es eh nichts gezeigt bzw gebracht hat.


    Die Frage stellt sich nur, egal was bei dem Test raus kommt, was macht man dann wenn etwas drin ist was nicht rein gehören wenn ich es so auch nicht weg bekomme über Monate ?

    Hallo Spooner!
    Der verlinkte Test hat nichts mit ICP zu tun.
    Das ist ein Gentest der anzeigt welche Lebewesen sich im Becken befinden. Auch Krankheitskeime und Viren.

  • Hi,
    Ja weiß ich. Nur die ewigen ICPs haben halt rein gar nichts gebracht und daher ist man dann irgendwo voreingenommen. Und wie gesagt, was soll man machen wenn festgestellt wird das Vibrionen drin sind oder was auch immer, wenn es sich auch so mit uvc und guten ICP Ergebnissen Über Monate hält und nicht verschwindet?


    Welche Optionen bleiben noch in einem Becken mit Korallenbesatz?

  • Hallo,


    das Absinken des Redoxwertes geht mit sauerstoffzehrenden Prozessen einher. Oder, wie von mir beschrieben, durch ungewollte dramatische Veränderung des Wassers, was auch sicherlich negativen Einfluss auf bakterielles Leben hat.
    Beides kann letztendlich zu einem sinkenden Redoxwert führen.
    Wenn die ICP-Parameter nichts hergeben, dann scheint die Ursache entweder toxisch und/oder krankheitsbedingt. Wobei das toxische Element auch über die Bakterien kommen kann.
    Abgesehen von dem Verdacht auf Vibrionen, kann auch manch andere bakterielle Tätigkeit Einfluss auf die Gesundheit der Fische und der Korallen nehmen.
    Wir hatten hier in meinem Beritt 2 Fälle, die reproduzierbar waren.
    Beide hatten mit der Zugabe von Mitteln zur Erhöhung von bakteriellen Tätigkeiten zu tun.
    Auf der einen Seite zeigte ein Flavescens rote Streifen, im anderen Becken verhielten sich die Grammas scheu und blieben lange im Versteck. Ähnliche Reaktion wie beim Vibrionen-Befall.
    Nach Absetzen des Produktes verschwanden sämtliche Symptome und die Fische sind wieder gesund.
    Ein anderer Fall hatte mit dem Abspreizen der Kiemendeckel eines Chelmon zu tun.
    Wir rätselten auch hier lange herum, bis der Calcium-Wert überprüft wurde. Viel zu hoch!
    Höchstwahrscheinlich hatte der Fisch auch noch das Pech seinen Schlafplatz unterhalb des Austritts des Calciumspenders zu haben. Der ging nachts in Betrieb. :frowning_face:
    Es ist leider nicht viel, was mir zu deiner Misere einfällt.
    Ich an deiner Stelle würde auf WW setzen und vorübergehend nur die Alkalität und das Calcium im Auge haben. Zusätzlich würde ich mit Ozon den Redoxwert dahin befördern, wo er hingehört.
    Das hat einen positiven Einfluss auf den Sauerstoff und gleichzeitig werden bakterielle Probleme beseitigt.
    Viel mehr fällt mir leider dazu nicht ein.


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Hajo,



    Zitat

    Beide hatten mit der Zugabe von Mitteln zur Erhöhung von bakteriellen Tätigkeiten zu tun

    was wurde da eingesetzt? Wenn du es hier nicht schreibe möchtest, vielleicht ein Hinweis oder PN?


    Ich habe einige Änderungen gemacht was den Redox in kurzer Zeit wieder verbessert hat. Allerdings hab ich damit gar nicht gerechnet. Beim ph ist es im Moment noch etwas zu tief.

  • Hallo Spooner,


    unsere damaligen Überlegungen gingen dahin, dass durch eine Zugabe von
    intransparenten Inhaltsstoffen, die in manchen Nährstoffkomplexen zumindest vermutet werden, die Vermehrung von (aeroben) Bakterien deutlich intensiviert wird.
    Das führt u. a. zur Reduktion von Sauerstoff und je nach vorhandenem
    Milieu, zu einer möglichen Belastung von lebenden Organismen allgemein.
    Zu viel Kohlenstoff fördert möglicherweise auch das Wachstum anderer unerwünschter heterotropher Bakterien. Eine Konkurrenz zwischen Denitrifikanten und anderen heterotrophen Bakterien ist nicht auszuschließen.
    Das vorhandene Milieu wird darauf reagieren und sich bestenfalls anpassen.
    Vorsicht, Hypothese! Es trifft auch nicht auf jede Situation gleichermaßen zu!
    Der erwähnte Flavescens reagierte empfindlich nach Zugabe von Nährstoffkomplexen.
    Wir wollten es anfangs auch nicht glauben und haben die Ursache lange woanders gesucht.
    Erst als das Additiv abgesetzt wurde, besserte sich das Erscheinungsbild und die roten Flecken verschwanden.
    Als Zufall abgetan, wurde zu einem späteren Zeitpunkt mit der Dosierung
    wieder begonnen.
    Die Reaktion kam umgehend und war also reproduzierbar.
    Die von mir angesprochenen Grammas eines Vereinsfreundes hatten Symptome ähnlich Vibrio.
    Nach Absetzen eines Mittels zur Reduktion von Nährstoffen verschwanden die Symptome vollends.
    Die beiden Fälle sind mir persönlich bekannt und sind auch reproduzierbar.
    Da ich aber selbst zu diesen Produkten greife, bin ich mir auch mancher Ungereimtheit bewusst.
    Aus diesem Grund kann ich nicht mit gutem Gewissen auf ein bestimmtes Produkt zeigen.
    Das Absetzen des Mittels auf Dauer und ein WW trugen zur Besserung bei und hatten einen deutlich positiven Einfluss auf die Fischgesundheit.
    Bis dato. Das ist Fakt.
    Grundsätzlich neige ich bei längeren Störungen unbekannter Art immer zu
    einem langfristigen Absetzen sämtlicher Additive (bis auf die Balling-Salze) und einer
    Regulierung der Chemie durch mehrere WW.


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Hajo,
    das könnte gut sein mit den Bakterien. Ich habe sehr viel versucht in der Zeit und irgendwie lief das Becken von Anfang an irgendwie nicht richtig rund so wie man es kennt.
    Ich hatte es ohne Sand gestartet, wobei die letzten auch ähnlich waren, nur mit viel weniger Fischen und Futtereintrag.
    Mir ist auch aufgefallen das es oft nach dosieren von Nährstoffen, Aminosäuren usw schlechter wurde.
    Meine Nährstoffe waren meist sehr tief, warum kann ich gar nicht sagen.


    Nun hab ich so gut wie alles getauscht, dosiert, gefüttert usw.
    Nur der Riffaufbau ist vom Start drin und besteht aus den alten Atoll Säulen.


    Nun hat ein Händler gemeint ich sollte den Aufbau auch noch komplett tauschen weil ich sonst schon alles gemacht habe.


    Die Vermutung ist die, das die Klebestellen aus epoxy eine Art Kohlenstoffquelle für Bakterien ist was auch die ewigen tiefen Werte im Becken auch mit NP Dosierung erklären könnte


    Da hab ich aber bisher nicht nach gegeben. Das wird mir nun schon mehrere Monate vorgeschlagen, aber irgendwie bin ich doch nicht alleine mit diesen Säulen bzw haben die andere ja auch drin.
    Ob epoxy das überhaupt machen kann weiß


    ich nicht.

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