Cyanobeläge und Detritus im Riff

  • Das Ls soll relativ leicht und porös sein und nicht faulig riechen. Bei Fauna Marin oder Mrutzek gibt es meist gute, vorgehälterte Qualität. Nicht das billigste oder altes Gestein nehmen. Im Hauptbecken als Sockel für Korallen einsetzen. Im TB bringt dies nicht viel.

  • Hallo Bernd,


    Danke für die schnelle Antwort.
    leider habe ich im Hauptbecken kein Platz mehr für zusätzliches Gestein... und mein Riffaufbau ist leider ein Stück das ich das nicht entfernen kann.


    Ich habe gelesen ATI z.b. vertreibt natürliches Meerwasser. Hat das einen ähnlichen Effekt wie Lebendgestein? Dann könnte ich mal 1-2 ww mit natürlichen Meerwasser machen.


    Viele Grüße Fabian

  • nein, das hat keinen effekt.


    beim lebenden gestein geht es um die etablierte biomasse auf und in dem gestein. eine entsprechende siedlungsfläche hast du auch mit "natürlichem meerwasser" nicht. woher auch? ist ja nix da, worauf was wachsen könnte.

  • Hi,

    Die Cyanos sitzt am Substrat, nicht im Freiwasser.

    Nicht relevant. Cyanos vermehren sich durch das Freiwasser indem einzelne Bakterienfäden sich ablösen und an günstigen Stellen wieder anwachsen. Erschwert man ihnen die Möglichkeit sich über das Wasser zu vermehren, ist das Wachstum demenstsprechen geringer. Gegen geläge auf substrat hilft nur absaugen.


    "Wenn UV gegen Cyanos helfen würde gebe es schon seit Jahrzehnten kein Cyanoproblem in Meerwasserbecken."
    Hand aufs Herz. Was denkst du wie viele Meerwasseraquaristiker eine UV Anlage besitzen? Wie viele lassen sie 24/7 laufen. (Abgesehen von den Händlern wie Joe und Besitzern von +1000 L Becken). 1%? Weniger?



    Ich bin recht erleichtert das ich mir doch nicht über die Anschaffung einer UV Anlage Gedanken machen muss.

    Für gewöhnlich liegt das Teil irgendwo im Keller. Wenn du aber plötzlich um 21:00 Uhr eine Bakterienblüte hast und auf die schnelle eine UV Anlage finden musst, werden dir die 50 € dafür wie die beste Investition vorkommen, die du je für ein Hobby gemacht hast.


    gruss Tav

  • Hand aufs Herz. Was denkst du wie viele Meerwasseraquaristiker eine UV Anlage besitzen? Wie viele lassen sie 24/7 laufen. (Abgesehen von den Händlern wie Joe und Besitzern von +1000 L Becken). 1%? Weniger?

    Ich habe dazu mal eine Umfrage gestartet. Die ist zwar jetzt nicht repräsentativ aber zeigt schon, dass UVC Anlagen vielleicht doch öfter eingesetzt werden wie du vermutest:
    Umfrage Einsatz UVC Anlage


    lg
    Andreas

  • Hi,

    Ich habe dazu mal eine Umfrage gestartet. Die ist zwar jetzt nicht repräsentativ...

    Da hast du recht. Sie ist nicht representativ. Bei 42 abgegebene Stimmen, in einem Forum mit mehreren 1000 Mitgliedern, haben nämlich hier genau die Mitglieder Stimme abgegeben welche zu meinen erwähnten 1% gehören. Ich schätze mal, dass die abgegebenen Stimmen mehrheitlich von Mitglierdern mit über 200 Beiträgen kommen. Ausserdem haben ziemlich sicher vermehrt Mitglieder an dieser Umfrage teilgenommen, welche sich mit UV-Klärern auskennen. Diese Mitglieder sind auch stärker daran interessiert, wie viele anderen Mitglieder einen UV Klärer besitzen. Nennt sich information bubble oder filter bubble
    Ist nebenbei bemerkt ein verbreitetetes Phänomen bei Umfragen.


    Gruss Tav

  • UV Anlagen können bei Cyanos nicht helfen. Wie auch, UV tötet oder verändert nur das, was im freien Wasser schwimmt. Cyanos, egal welche Art, ist sessil. Da stimmt fast immer das NCP Verhältnis nicht. Aber da gibt es hier genug Diskussionen.


    @Fabian
    Zu deinen Pumpen: Ja das kann man so machen, also eine zweite Pumpe links unten. Aber warum machst du die nicht links und rechts an der Kopfwand. Dann wäre die Strömung noch besser. Bei mir laufen die Pumpem bei unterschiedlichen Modi, aber zum Teil auf 100%. In der Natur ist die Strömung z.T. noch heftiger. Denk mal an den Sturm. Bei mir deswegen auch mindestens 1 Std. Alles auf volle Pulle gestellt, Damit möglichst viel Ditrius aufgewirbelt und damit abgeschäumt wird, ähnlich wie in freier Natur.


    Rolf


    p.s. Zum Lebendgestein: Das meiste im Handel ist keins, sondern nur vorgehältertes. Das hat mit Lebendgestein auch nichts zu tun. Muss aber auch kein Lebendgestein sein, ein Becken zu starten. Ich starte seit Jahrzehnten alle Becken nur mit Totgestein, früher Riffäste, heute mit anderen Materialien. Es hat noch nie Probleme gegeben, die auf die Steine zurückzuführen waren.

  • p.s. Zum Lebendgestein: Das meiste im Handel ist keins, sondern nur vorgehältertes. Das hat mit Lebendgestein auch nichts zu tun. Muss aber auch kein Lebendgestein sein, ein Becken zu starten. Ich starte seit Jahrzehnten alle Becken nur mit Totgestein, früher Riffäste, heute mit anderen Materialien. Es hat noch nie Probleme gegeben, die auf die Steine zurückzuführen waren.

    Hallo,


    " nur vorgehältertes", was ist das denn für eine Aussage? Natürlich ist dies Lebendgestein mit all seinen biologischen Möglichkeiten. Es wird nur für einige Zeit kontrolliert gehältert und gesäubert, damit man damit keine ungebetenen "Gäste" wie z.B. Glasrosen, unerwünschte Krabben usw. ins Becken einschleppt.


    Siehe hierzu:https://www.shop-meeresaquaris…content.php?coID=50lebend


    und was besonders erfahrene Leute wie Claude Schumacher von Fauna Marin hierzu sagen :

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Gruß


    Bernd

  • Hier mal meine Erfahrungen bei Cyanobefall :


    Planktonzugabe war bei mir kontraproduktiv. Phythoplankton ist nichts anderes als grüne Cyanos. Man versucht also Cyanos mit Cyanos zu bekämpfen. Nach einer Woche Planktonzugabe ist mein PO4 Wert von 0,04 auf 2,0 hoch geschossen. Bis ich mal auf die Weltklasseidee kam, den PO4 Gehalt im Planktonwasser zu testen. Bin bald umgefallen !! Selbst 1- zu 10 verdünnt, war der ATI-PO4 Test noch fast schwarz. Soviel dazu.
    UV-bringt gar nichts gegen Cyanos.
    Einbringen von guten frischem Lebensgestein kann sehr hilfreich sein, hab von einigen Leuten gehört, dass danach die Cyanso verschwunden waren. Habe es aber selbst nie ausprobiert.
    Bei mir sind Cyanos erst dann aufgetreten, als ich die Salzsorte gewechselt habe. Das hatte nämlich selbst ordentlich PO4 im Salz. Zunächst brachte ich das nicht mit dem Wechsel in Verbindung. Deswegen mess mal bitte dein Wechselwasser bevor du es verwendest. Auftretende Cyano-Beläge habe ich alle paar Tage abgepustet. Ich konnte feststellen dass wenn man mehrere Male die Stelle wo die Beläge sitzen, abpustet, sie dort nicht mehr wieder kommen.
    Hilfreich ist ein Vliesfilter mit hohem Durchlauf, der hat innerhalb von 15 Minuten das Wasser wieder klar gemacht und die Cyanobeläge aktiv aus dem System getragen.
    Dein Nitratwert von 20 ist absolut unproblematisch.
    Das Hauptproblem in der Riffaquaristik ist fehlende Kontinuität. Schwankungen sind zu vermeiden. Was dir helfen würde : Strömung aufrüsten, z.B. mit Walzenströmungspumpen, ein Vliesfilter mit hohem Durchsatz, Filterwatte entfernen, etwas Ozon über den Abschäumer und hinter dem Abschäumer freies Ozon mit etwas Aktivkohle entfernen, Salzsorte wechseln, regelmäßiges abpusten oder absaugen der Beläge und ggfs. Lichtfarbe ändern/wechseln.
    Alle 2 Wochen blase ich mit einer selbst gebauten Riffspritze ( kleine Pumpe die am Beckenrand hängt mit Schlauch und 16mm Rohr ) das ganze Riff durch, denn du kannst für 100.000 Liter Strömung im Becken haben, irgendwo gibt es Stellen, wo der Dreck sich ansammelt. Und der muss raus. Aus dem Grund verzichte auch auf Bodengrund, denn der ist immer ein Herd für Probleme. Cyanos treten auch vorzugsweise auf Sand auf. Ich kenne einige Reefer, da sind die Cyanos schlagartig verschwunden, nachdem sie den Bodengrund abgesaugt haben.


    Cyanos = kein einfaches Thema.


    Grüße ... Klaus

  • Hi,

    Da hast du recht. Sie ist nicht representativ. Bei 42 abgegebene Stimmen, in einem Forum mit mehreren 1000 Mitgliedern, haben nämlich hier genau die Mitglieder Stimme abgegeben welche zu meinen erwähnten 1% gehören. Ich schätze mal, dass die abgegebenen Stimmen mehrheitlich von Mitglierdern mit über 200 Beiträgen kommen. Ausserdem haben ziemlich sicher vermehrt Mitglieder an dieser Umfrage teilgenommen, welche sich mit UV-Klärern auskennen. Diese Mitglieder sind auch stärker daran interessiert, wie viele anderen Mitglieder einen UV Klärer besitzen.

    Repräsentativ ist weit entfernt.
    Ihr vergesst die vielen "nur Mitleser" und die vielen Nicht-Forianer, die sich kaum in einem Forum verloren haben.
    Ja, ausserhalb unserer Forenwelt soll es ja auch noch so etwas wie Leben geben. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Ich mag ja vielleicht glauben, dass eine geeignete UVC bei der Bekämpfung von Dinos leichte Vorteile bringt.
    Einige Berichte darüber gibt es. Verbürgen möchte ich mich aber da nicht.
    Für Cyanos trifft diese Methode mit Sicherheit nicht zu.
    Falls doch, muss ich mich fragen, warum es in dieser Richtung noch keine wissenschaftlichen Empfehlungen gibt und
    warum in unseren Becken trotz rund um die Uhr laufender UVC´s Cyanos immer wieder auftreten. Sogar in Massen.
    Dieser theoretische Gedanken hält der Praxis nicht stand.


    Gruß


    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Enschuldigung, aber das ist "Quatsch" oder anders ausgedrückt:"Verkaufsstrategie". Ich bleibe bei meiner Aussage!


    Rolf

    Hallo Rolf,


    ich beschäftige mich schon aus besonderem Interesse an der Mikrobiologie im Meerwasser intensiv mit dem Thema Cyanobakterien. Hierbei habe ich mich bereits in den "Aufbaujahren" mit Peter Wilkens zusammen an Untersuchungen und Experimente beteiligt und in all den Jahren eine große Zahl einschlägiger wissenschaftlicher Studien und Dissertationen verfolgt.
    Im Ergebnis bin ich hierbei zur Überzeugung gekommen, einen Königsweg zur Bekämpfung gibt es nicht, wenn man einmal vom problematischen Antibiotikaeinsatz absieht. Biologische Bekämpfungsmaßnahmen haben sich allerdings im großen Maß bewährt. Dabei kommt Lebendgestein eine Schlüsselrolle zu. Über deren Funktionsweise gibt es in den Foren, der Fachliteratur oder Internet viele Beschreibungen und Erfahrungsberichte.
    Selbstverständlich bleibt es jedem selbst überlassen, sich hierzu eine eigene Meinung zu bilden. Gute Erklärungen wie den hier verlinkten Beitrag von Claude Schumacher als Quatsch oder Verkaufsstrategie abzuqualifizieren, finde ich allerdings als unangemessen.


    Claude Schumacher, Michael Mrutzek und andere sind für mich überzeugende Profis, und deren Sachverstand deckt sich mit meinen bescheidenen Erfahrungen in nun 45 Jahren Meeresaquaristik.
    Leute mit akuten Problemen wie der Fragesteller hier, werden sich letztlich selbst ein Bild machen müssen, was sie überzeugt und welchen Ratschlägen sie folgen möchten.


    Gruß


    Bernd

  • Ich kenne einige Reefer, da sind die Cyanos schlagartig verschwunden, nachdem sie den Bodengrund abgesaugt haben.

    Das kann ich zu 1000% unterschreiben,war bei meinen 630 Pott der Fall,daher nie wieder Bodengrund. :wink
    Mein jetziges Becken läuft ohne Sand und Cyanos :?:

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Im Ergebnis bin ich hierbei zur Überzeugung gekommen, einen Königsweg zur Bekämpfung gibt es nicht, wenn man einmal vom problematischen Antibiotikaeinsatz absieht. Biologische Bekämpfungsmaßnahmen haben sich allerdings im großen Maß bewährt. Dabei kommt Lebendgestein eine Schlüsselrolle zu.

    Cyano und UV mit Timestamp. Das ganze Video ist allerdings ganz interessant, zum Thema UV und Einfahrphase.
    Welches Lebendgestein meinst du? Denkst du dass diese künstlichen "Real Reef Rocks" auch helfen? Immerhin ist echtes Lebendgestein immer schwerer zu bekommen. Zumindest in anständiger Qualität.


    Ihr vergesst die vielen "nur Mitleser" und die vielen Nicht-Forianer, die sich kaum in einem Forum verloren haben.

    Bin relativ selten im Kölle Zoo, vorallem nicht jetzt während Corona, aber jedes mal als ich dort war gab es mindestens einen Kunden der grundlegende Fragen gestellt hat und wahrscheinlich noch nie ein Fachbuch in der Hand hielt, oder ein Forum besucht hat.
    Ob das erschreckend oder beeindruckend ist, kann jeder für sich selber eintscheiden.


    Von den "richtigen" Meerwasseraquarianern, keine Anfänger oder Kurzzeitzeit Nanobesitzer...

    Uh uh...damit hast du die Mehrheit aller Meerwasseraquaristiker beleidigt
    immerhin kommen die meisten nie über den anfängerstatus hinweg :face_with_tongue:



    Gruss Tav

  • C

    Bin relativ selten im Kölle Zoo, vorallem nicht jetzt während Corona, aber jedes mal als ich dort war gab es mindestens einen Kunden der grundlegende Fragen gestellt hat und wahrscheinlich noch nie ein Fachbuch in der Hand hielt, oder ein Forum besucht hat.Ob das erschreckend oder beeindruckend ist, kann jeder für sich selber eintscheiden.

    Zumindestens hat man noch Fragen gestellt.
    Ich kenne einige, die praktizieren nur learning by doing.
    Das Resultat finden wir dann als Verkauf in den Kleinanzeigen.


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Fabian,


    Ich habe die identische Problematik.
    Die Lösung ist recht einfach unsere Becken sind noch nicht stabilisiert.


    Meine Ansätze waren immer a) aussitzen und b) Fressfeinde. Ich bin im Moment wieder bei B.


    Eine kleine Baggergrundel hat in 2 Woche alle Cyanos weggefressen. Sie frist im Riff am Boden und an der Wasserlinie.


    Sie baggert die Krusten und Scheiben voll, ansonsten geht es.


    De Jong führt diese.. (max 8cm)
    Amblygobius stethophthalmus



    MfG Philipp

  • Finde die Diskussion richtig gut hier. Bin froh mich in dem Forum angemeldet zu haben.
    Am liebsten würde ich alles umsetzen zeitgleich aber wie schon mehrmals geschrieben wurde immer nur eins ändern.
    Trotzdem konnte ich nicht widerstehen und habe mir life Gravel bei mrutzek bestellt (+ eine alveopora; der Versand muss sich ja lohnen :smiling_face_with_halo: )


    Der Tip mit den Grundeln ist auch gut - haber bereits seit 4 Monaten 2 sechsspunkt drin. Daher habe ich die cyanos auch nur im Riff und nicht am Boden trotz Boden Grund... Die beiden leisten ganze Arbeit.


    Auch habe ich mich wie schon gesagt überzeugen lassen und eine weitere Strömungspumpe (Nero 3) bestellt.


    Phosphat gebe ich auch weiter - ohne Phosphat und da sind wir uns ja einig gehen die Korallen ein. Allerdings dosiere ich jetzt mittlerweile die doppelte Menge täglich und nach wie vor nicht nachweisbar.


    gerade bin ich mit wasserwechsel fertig (mit cyanos absaugen hat das ganze 2 h gedauert...mit 2 kleinen Kindern zu Hause schon recht nervig... aber ich bleib dran. Das Becken steht sonst super da, Korallen machen alle top auf und über das Wachstum kann ich mich auch nicht beklagen. Wenn die cyanos nicht wären wäre es fast schon verdächtig einfach.


    Ich könnte ja auch mal Salz wechseln. Aktuell benutze ich das pro reef von tropic Marin - hat jemand da Erfahrung?


    In dem Sinne mache ich weiter und berichte wenn sich Veränderungen zeigen.


    Lg an alle
    Fabian

  • Cyanos, egal welche Art, ist sessil.

    Das kann ich so nicht unterschreiben. Jede Cyanoart kann auch frei suspendiert wachsen.


    Das ist z.B. ein Cyanobakterium, hier unsere unbekannt "Xxx-8", die sich hervorragend als Futter eignet.



    Phythoplankton ist nichts anderes als grüne Cyanos.

    Cyanobakterien gehören zwar zum Plankton (wenn sie frei suspendiert wachsen, ansonsten gehören sie zum Benthos), aber Phytoplankton besteht zusätzlich aus vielen, vielen, vielen anderen "Mikroalgen". Was in den käuflichen Phytoplanktonpräparaten enthalten ist, kann immer nur eine sehr, sehr, sehr mickrige Auswahl sein. (Soll nicht abwertend gemeint sein)


    Wenn irgendwo auf einem Steinchen in einem Eckchen Cyanos wachsen, ist das kein Problem - sie gehören einfach dazu. Sie sind immerhin ein Mitglied in der Nahrungskette. Problematisch ist nur das massenweise Auftreten, so dass Tiere bedrängt werden.
    Man wird nur Herr (ich habe keine Ahnung, wie das gegendert wird) der Sache, wenn das Milieu (Summe aller physikalischen, chemischen und biologischen Faktoren) geändert wird. Und da fangen die Probleme an: es gibt zu viele Faktoren, die eine wirksame Änderung bewirken können: zu viel und zu wenig N und P, unausgeglichenes N-P-Verhältnis, zu wenig und zu viel Licht, falsches Licht, zu wenig und zu viel Strömung, zu wenig biologische Konkurrenz im Mikro- und/oder Makrobereich.... Ich habe bestimmt viele vergessen.
    Deshalb auch die extrem vielen Ansätze zur Eindämmung einer Plage. Da niemand die genaue Ursache in einem konkreten Fall erkennen kann, gibt es auch keinen Königsweg. Try and Error - und verliert nicht den Spaß am Hobby.

  • Hallo,

    Da niemand die genaue Ursache in einem konkreten Fall erkennen kann, gibt es auch keinen Königsweg. Try and Error - und verliert nicht den Spaß am Hobby.

    Genauso ist es. Ich habe tot gestartet, dosiere Phosphat und habe nach 2 Jahren immer noch keine Cyanos und trotzdem schneeweißen Sand. Und es gibt auf der anderen Seite Becken mit Lebenden Steinen und Cyanos.
    Wobei ich dir, Bernd, aus meiner vergleichsweise dürftigen Erfahrung schon zustimme, dass Cyanos als Erstbesiedler gerne auftreten, wenn die Mikrobiologie gestört ist. Und insofern denke ich auch, dass der Start mit Lebenden Steinen oder eine gewisse Beimischung sicher von Vorteil ist.
    Aber auch das kann man nicht wirklich generalisieren, es gibt zahllose tot gestartete Becken, die keine Cyanoprobleme haben.


    Grüße


    Chris

  • Hallo Rüdiger,


    nein, gestartet habe ich mit ATI Essentials und ATI N/P. Das hat im Grunde auch gut funktioniert, allerdings hatte ich zweimal STN/RTN, immer im Abstand von einem halben Jahr. Und das lag hauptsächlich an den den fehlenden Nährstoffen in Kombination mit zu schwacher Strömung. War immer dasselbe Muster: Korallen wachsen gut, werden größer und die Strömung wird zu schwach in bestimmten Bereichen. Dann noch wenig Phosphat und es ging los. Habe da auch leider immer etwas zu spät reagiert.
    Was die Nährstoffschwankungen anbelangt sehe ich den Einsatz von Lebendgestein mittlerweile deutlich positiver als noch vor zwei Jahren, wobei das fehlende Lebendgestein zum einen bei mir keinen Einfluss auf Cyanos/Dinos hatte, zum anderen halte ich mittlerweile so Systeme wie das von Sangokai für deutlich geeigneter wenn man tot starten möchte. Ich glaube, mit Sangokai von Anfang an wäre mir das nicht passiert.



    Grüße


    Chris

  • Hallo zusammen,


    Ich habe heute das Lebendgestein von Mrutzek bekommen. Beutel war eiskalt wegen den niedrigen Temperaturen... hoffe es ist nicht alles tot.


    Jetzt wollte ich euch fragen ob es auch reicht das ich die Steine ein paar Wochen ins Becken lege als Impfung und nach 2 Monaten beispielsweise wieder entferne?
    habe aus den Steinen eine „geröllecke“ gebaut die nicht besonders ansehnlich ist :).


    Die Biologie sollte sich ja von den Steinen aufs Becken ausweiten oder? Weiß man ob 2 Monate reichen oder reicht sogar ein Monat?


    Danke und viele Grüße
    Fabian

  • Hallo Fabian,


    ist das als normales Paket gekommen oder in der Styrobox mit Heatpack? Sollte eigentlich letzteres sein, wenn es als lebendes Gestein bezeichnet ist.


    Den meisten Bakterien und Mikroplankton solle es nicht viel ausmachen und die werden sich erholen. Phytoplankton etwa wird oft im Kühlschrank gelagert, um längere Zeit verfügbar zu sein.
    Je höher die Lebewesen sind, desto weniger werden sie sich mit der Temperatur anfreunden können. Aber auch die meisten Krabben, Schnecken und Kleinkrebse verkraften eine zeitweise Abkühlung ohne große Probleme.


    Wie lange das Gestein im Becken bleiben sollte hängt von der Wirkung ab, die man sich davon erhofft. Das beginnt bei Bakterien und Mikroalgen und hört bei Copepoden, Schnecken und Kleinkrebsen auf. Früher hatte man auch ab und zu Korallen und kleine Anemonen auf dem Gestein gehabt, aber das ist inzwischen selten geworden und hört meist bei den ungewünschten Plagen wie Glasrosen oder Seeastern bereits auf.
    Bei mir ist etwa fast ein Jahr nach dem Einsetzen des Lebendgesteins noch eine Montipora-Koralle aus dem Gestein gewachsen. Das hatte mich auch überrascht.


    Aber im Allgemeinen ist es eher das Mikroleben, worauf man es abgesehen hat und hier sind die Zeiten eher von wenigen Wochen bis einige Monate zu beurteilen, denn das sind die Zeiten, die Bakterien brauchen, um sich zu vermehren. Gerade die Bakterien, welche zum Stickstoffzyklus gehören, brauchen teilweise fast einen Monat, um sich zu verdoppeln, deshalb würde ich das LS nicht nach einem Monat schon entsorgen, das wäre deutlich verfrüht.

  • Hallo Sandy,


    danke für deine nützlichen tips.
    die Verpackung war schon richtig allerdings waren die Heat packs zu klein für die große Verpackung. Aber wenn es der Mikrobiologie nichts ausmacht mal einen halben Tag gekühlt zu werden, sollte ja alles passen.


    Heißt ich lasse die Steine mindestens 2 Monate im Becken. Ich hätte zwar auch gerne eine 200€ Koralle in meinem Lebendgestein aber der Geröllberg sieht einfach nicht ansehnlich aus :grinning_squinting_face:


    Hoffentlich hilft es gegen die Cyanos.


    viele Grüße
    Fabian

  • Hi Fabian,
    Vorsicht bei unterkühlten Steinen. Die fangen ganz gerne an zu faulen. Ist dann oft von aussen nicht sichtbar, außer dass immer mehr Tiere sterben.
    Hatte ich auch mal bei einer Bestellung.



    Gruß Tav

  • Uhhh macht mir keine Angst Leute... ich hab das Zeugs schon im Becken :yrf

    Na ja, so schnell stirbt es sich auch nicht. :winking_face:


    Ich würde jetzt nicht gleich in Panik verfallen.


    Mein großes Becken habe ich damals im November gestartet. Da kam das Lebengestein auch nicht unter tropischen Temperaturen bei mir an. Geschadet hat das nicht.


    Große Hitze im Sommer kann ein viel größeres Problem darstellen.


    Viele Grüße,
    Ina

  • Große Hitze im Sommer kann ein viel größeres Problem darstellen.

    So sehe ich das auch.
    Traue Deiner Nase: wenn es schön nach Meer riecht ist alles paletti. Stinken die Steine ist Vorsicht geboten.

  • Hi Leute,


    kurzer Zwischenstand.


    die cyanos sind immer noch da aber ich habe so gaaanz vage das Gefühl das das Wachstum etwas verlangsamt ist.


    Ich bleibe dran und dosiere weiter fleißig Phosphat - ich hoffe wirklich inständig das meine tests funktionieren und mir nicht irgendwann die Bombe im Becken platzt... (ich gebe jetzt seit 3-4 Wochen täglich 0,01 mg/L Phosphat zu).


    Mit der Strömung mittels zwei Pumpen bin ich nicht ganz zufrieden - bin unsicher über die Positionierung und vor allen Dingen den Einstellungen. Aktuell lass ich Puls laufen (3s an, 2s aus)
    Beide Pumpen zusammen machen laut Angabe in der app fast 40-fache Strömung!! (Die Nero 5 läuft gerade mal unter 20% Leistung)
    Auf dem Blatt sieht das viel aus aber ich habe das Gefühl wenn ich weiter reduziere kommt in einigen Bereichen hinten nichts an...
    Ist aber wirklich ne Wissenschaft das so auszurichten das alle Korallen das abbekommen was sie brauchen.


    Die Woche kommen noch 20 Liter natürliches Meerwasser von denen ich mir auch erhoffe wie das Lebendgestein die Biologie aufzupeppen.


    Ich berichte weiter zum nervigen cyano Kampf.


    viele Grüße
    Fabian

  • Hallo zusammen,


    Leider sind die Cyanos immer noch da.
    Trotz regelmäßiger Phosphat Düngung ist der Phosphat wert immer noch nicht nachweisbar.


    Ich habe heute mal die strömungspumpen neu ausgerichtet (Siege Bild) und wollte euch fragen ob das setup (ringströmung) besser ist als wenn beide Pumpen an der Rückseite sind.


    Dann hätte ich noch eine Frage zu der Strömungsstärke. Beide Pumpen zeigen leicht zur Oberfläche und laufen mit dem ca. 20 fachen des Becken Volumens (zusammen also 40 fach). Habe aber irgendwie trotzdem das Gefühl das die Polypen Bewegung mehr sein könnte (z.b. bei den euphyllias glaberescens am Boden).


    würdet ihr die Pumpen mehr aufdrehen?


    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe
    Vg Fabian

  • Hallo Fabian,


    durch verstärkte Strömung wirst du die Cyanos nicht weg bekommen. Da kannst du noch lange erfolglos herum experimentieren. Wenn du meinen Link gelesen hast - hier Abschnitt physikalische Prozesse - wirst du auch die Erklärung bzw. Hinweise auf Forschungsergebnisse finden.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    habe Deinen Artikel aufmerksam gelesen und versucht mich an deine Tips zu halten. Lebendgestein, 10% Wechsel mit natürlichem Meerwasser zusätzlich zu den wöchentlichen 5% wasserwechsel und mechanisches absaugen der Cyanobelägen. Ich kann allerdings nicht auf die Phosphat Dosierung verzichten - das erscheint mir nicht richtig. Ich hoffe das das Mittel das ich dosiere auch nur Phosphat enthält und keine sonstigen Verunreinigungen.


    Die Strömungspumpen habe ich an die Längsseiten weil ich fast überall lese das man eine ringströmung anpeilen sollte. Bin mir aber wie gesagt absolut unsicher über die strömungsstärke.


    Die anderen Maßnahmen verfolge ich konsequent weiter... irgendwann muss der Alptraum ja mal vorbei sein.


    viele Grüße
    Fabian

  • Hallo Fabian,


    der Schlüssel ist Geduld. Du hast ja erst Anfang März davon berichtet und auch seitdem Änderungen durchgeführt. Das braucht manchmal etwas. Es gibt keine 100% Methode, Cyanos loszuwerden. Im Zweifel muss man mehrere Sachen probieren, aber nicht alles auf einmal. Manchmal verschwinden sie recht schnell, manchmal dauert es länger.


    Gruß


    Chris

  • Moin,


    ich würde eine Pumpe etwas tiefer setzen,so habe ich es auch gemacht. Dadurch hast mehr Zonen abgedeckt ,einfach Mal ein paar Tage testen. Bei mir ist die hintere Pumpe auf ca halber Höhe und die vordere Pumpe ziemlich hoch. Ich habe die Jebao SLW im Einsatz ähnliches Prinzip wie deine Pumpe.


    Zu den Cyanos evtl Mal ein Gedanke.


    Wenn ich Cyanos im Becken habe lasse ich einen DSR Filter im Becken mit laufen. Bisher hat die Eindämmung bei mir wohl mit unterstützt.Das ganze sieht im Becken nicht schön aus,aber bei mir hat es zumindest immer etwas geholfen. Wie alles bei Cyanos kann es aber auch nur Zufall sein.


    Durchhalten ist die Parole.


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  • Es gibt auch nirgends ein Gesetz, dass es verbietet, die Pumpen höher aufzudrehen als das 20-fache Beckenvolumen.
    Probier es doch einfach aus, die Korallen werden dir sehr schnell zeigen, ob sie sich wohlfühlen, oder nicht.
    Das Problem ist bei Strömungspumpen, dass in der Regel nur errechnete Werte auf der Verpackung stehen.
    Wie viel Strömung REAL am Ende ankommen steht auf einem anderen Blatt. Das müsste man im Zweifelsfall auslitern.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo,


    nochmals, eine verstärkte Strömung wirkt bei Cyanobakterien eher kontraproduktiv, da sie die Bildung von Matten fördert. Hierzu gibt es eine wissenschaftliche Untersuchung der Uni Bremen.
    Daher die Strömung während der Cyanobekämpfung eher minimieren!


    Gruß


    Bernd

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