neues Meerwasseraquarium

  • Hallo zusammen, ich hätte mal eine Frage zum Thema Meerwasseraquarium. Ich hatte vor einigen Jahren bereits ein Aquarium, habe es aber leider wegen dem Aufwand und den Kosten aufgegeben.
    Da ich aber von dem Thema Meerwasseraquarium nicht so richtig weg komme, überlege ich einen neuen Versuch zu starten und hierzu hätte ich eine grundsätzliche Frage.


    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sind hauptsächlich die Korallen sehr anspruchsvoll, was Lichtverhältnisse und Wasserqualität anbelangt.
    Wie sieht das denn aus, wenn man ein Meerwasseraquarium nur mit Fischen ausstattet und auf künstliche Korallen zurückgreifen würde? Es gibt glaube ich eine Sendung aus den USA (Aquarium Profis??), die prinzipiell nur Becken mit künstlichen Korallen ausstatten. Macht das einen Unterschied in der Pflege und im Anspruch? Vermutlich muss man dann nicht auf eine so starke Beleuchtung zurückgreifen, weil Fische in diese Richtung nicht den höchsten Anspruch stellen?
    Aber macht es sich auch anderweitig bemerkbar? Verzeiht das Becken bzw. die Fische kleinere Fehler, wenn man es nicht mit Korallen ausstattet? Wo liegen die größten Unterschiede zwischen MW-Aquarium mit und ohne Korallen?
    Ich werde mich noch weiter einlesen müssen, dessen bin ich mir bewusst, aber ihr würdet mir bei einer grundsätzlichen Frage schon einmal ein wenig weiterhelfen.


    Was wäre der richtige Ansatz, wenn man ein MW-Aquarium mit möglichst geringem Aufwand betreiben möchte? Stimmt die Aussage, je größer das Becken, umso einfacher?
    Die Frage soll nicht darauf abzielen, dass ich keine Zeit oder Arbeit investieren möchte, ich will es aber in der Planung möglichst so gestalten, dass es nicht ausartet.


    Jetzt bin ich mal auf eure Antworten gespannt.
    Vorab schon einmal vielen herzlichen Dank und bleibt alle Gesund.


    Achso ... noch eine kleine Frage hinterher. Als ich damals aufgehört habe, sollten die ersten RedSea Meerwasser Aquarien auf den Markt kommen, welche eine Komplettlösung bieten sollten. Taugen die Teile was und wäre das eine Alternative für mein Vorhaben?

  • Hallo Dobby110,


    Grundsätzlich fehlen die Nährstoffverbraucher, also die Korallen. Nähstoffeintrag ist kein Problem, das machen die Fische für Dich. Bleibt der Austrag. Den mußt Du übernehmen. Also besser Dein Abschäumer. Der sollte dann ausreichend dimensioniert sein. Ich kenne die Sendung natürlich auch, die Technik sieht man selten, und wenn, dann nur sehr kurz. Wie so eine Becken nach ein/zwei Jahren aussieht, wird leider auch nicht gezeigt.
    Grundsätzlich sollte das sicher gehen, aber mach Dir nicht die Illusion, dass das Kostengünstig wird. Das was Du an Licht und Korallen sparst, steckst Du an anderer Stelle wieder rein. Groß heist ja in der Regel stabiler. Wie das aber aussieht, wenn Du ein Gleichgewicht zwischen Nährstoffeintrag und -Austrag rein technisch herstellst, keine Ahnung.

  • Da die Korallen fehlen werden, werden Algen das Aquarium als Lebensraum für sich entdecken. Die anfangs schönen bunten Kunstkorallen werden dann von ihnen überzogen werden. Wie das aussieht, möchte ich nicht wissen :loudly_crying_face:
    Und der Aufwand das sauberzuhalten dürfte nicht unerheblich sein.

  • Hallo,


    lese dich mal zum Thema "Haltung von Weichkorallen" ein. Ich denke, das ist ein Weg den du dir ansehen könntest. Relativ geringe Ansprüche ans Licht (somit auch relativ geringe Kosten) und sehr tolerant was die Wasserwerte betrifft.


    Ein Weichkorallenbecken ist wunderschön - und vom Aufwand her weit weg von SPS Becken. Hier kannst du die Werte mit einem guten Abschäumer auf Soll halten. Weiterer Vorteil: Weichkorallenableger bekommst du für wirklich kleines Geld und sie vermehren sich - oft mehr als einem Lieb ist :smiling_face:


    lg

  • Hallo Dobby,
    ich kann Deinen Wunsch voll verstehen. Kritisch sehe ich aber das Kostenargument. Im Seewasser geht genau dieser Punkt meist auf die Haltungsqualität der Tiere. Wenn jemand ein Seewasseraquarium haben möchte dann doch gerade wegen der schönen Fische, dem Eindruck ein kleines Riff zuhause zu haben. Die Aquarien Profis (dieser Name ist eigentlich schon eine Frechheit) machen den ganzen Bumms nur für das Fernsehen. Fast 80% deren Aquarien müssen innerhalb eines halben Jahres wieder ausgeräumt und gereinigt neu gestartet werden.


    Ein guter Kompromiss ist der von Andreas. Ein Weichkorallenbecken lässt viele schöne Fische zu, sogar auch Kaiserfische. Aber auch hier sollte eine vernünftig geplante Technik konzipiert werden. Final wie fast überalli gilt "Wer billig kauft, kauft 2x."


    Viele Grüße


    Eric

  • Hallo Dobby,


    wie schaut es denn mit dem Budget aus?
    Dann kann man vielleicht schon mal ein paar Anregungen zur Größe und zur Technik geben.
    Und bitte nicht, so billig wie möglich und so teuer wie nötig...


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Ich habe nur eine Folge der Aquarium-Profis gesehen, aber ich denke die Fischbecken funktionieren weil die quasi im dunkeln stehen.
    Das Aquarium selber steht in einer dunklen Ecke mit dunklen Wänden und wird nur ganz schwach beleuchtet. So können sich dann keine Algen bilden.
    Nährstoffexport dann über Abschäumer und Wasserwechsel.

  • Na ja, die Fischbecken aus den Anfangszeiten der MW Aquaristik mit den toten Korallen waren letztens nichts anderes. Die wurden auch immer wieder mal gewaschen :smiling_face:


    Aber wie geschrieben - ein schönes Weichkorallenbecken ist im Unterhalt RELATIV günstig. Da braucht man nicht die neueste LED Technologie oder Beleuchtungsstärken die den Stromversorger glücklich machen. Da kann man mit günstigen T5 ein wunderschönes Riff zum Leben erwecken.


    Kosten für Glas, Abschäumer und Pumpen (die können dann auch schwächer ausfallen) braucht man in einer guten Qualität - ist aber eine einmalige Investition.


    Man spart sich bis zu einen gewissen Rest auch die Messerei und Versorgung mit Ca, Mg, Kh & Co. Nitrat und Phosphat darf auch auch höher sein und lässt sich mit Abschäumer und Wasserwechsel im Griff behalten.


    Weichkorallen sind wunderschön und kosten nicht die Welt (bzw. sind gratis - wenn ich nur denk was am Komposter landet weils keiner will).


    Fischbesatz ist auch nicht so stark eingeschränkt wie im SPS Becken - von daher doch ein guter Weg ein naturnäheres Biotop (besser wie ein reines Fischbecken) zu schaffen das auch für das Auge schön ist :smiling_face:


    lg

  • Weichkorallenbecken ist auch unter einem anderen Gesichtspunkt eine Option. Man sollte doch den Tieren, für die man ja auch eine Verantwortung trägt, ein möglichst natürliches Zuhause bieten. Ein Becken mit Weichkorallen ist doch da um Welten besser, als ne kittschige Plastelandschaft.


    Ich habe ein Mischbecken aus Weichkorallen und LPS. Dosieranlage habe ich nur, weil ich zu faul bin von Hand nachzudosieren. Einmal pro Woche von Hand würde bei mir auch reichen. Die wenigen LPS ziehen nicht viel. Wenn die weg wären, bräuchte ich noch nicht mal ne Dosieranlage. Licht, Abschäumer, Osmolator und Strömungspumpe. Mehr habe ich nicht. Lowtech mit wenig Aufwand. Habe noch nicht mal ein Technikbecken.

  • Danke für die zahlreichen Antworten. Der Vorschlag mit den Weichkorallen ist definitiv eine sehr gute Möglichkeit. Das war mir bisher gar nicht bewusst, dass Korallen als Nährstoffverbraucher dienen. Bzgl. Kosten ging es mir auch weniger um die Anschaffungskosten, da werde ich das investieren, was man für "Oberklasse" investieren muss. Hatte mal mit so 5000-6000 Euro gerechnet, da ich keine Fische in einem Mini-Aquarium halten möchte. Selbst ein 500-700 Liter Aquarium reicht eigentlich (wenn man ehrlich ist) für die meisten schönen Fische gar nicht aus. Trotzdem findet man diese immer wieder in solchen Aquarien.


    Ich will einfach nur den Aufwand so gering wie möglich halten und keine Stadion-Beleuchtung installieren, nur um bestimmte Korallen halten zu können, was die Stromkosten und den Aufwand in die Höhe treibt. Werde mich in das Thema auf jeden Fall noch viel besser einlesen müssen, damit ich wieder up to date bin.


    Bei meinem damaligen Becken waren täglich die Scheiben voller Algen, so dass man immer Arbeit hatte, die Scheiben zu reinigen, die Fische zu füttern, den Abschäumer zu leeren, Wasser zu wechseln usw.
    Klar ist es mit Aufwand verbunden, aber deswegen stelle ich im Vorfeld die Frage, wie man ein Aquarium möglichst aufwandsarm und "kostengünstig" (was sich auf die Beleuchtung beziehen sollte) aufbauen kann.


    Werde den Vorschlag von Andreas weiter verfolgen, denn seine Antwort hat genau meine Erwartungen getroffen, was ich mir als Antwort so ein klein wenig gewünscht habe. :smiling_face:


    Mein ursprünglicher Gedanke war so ein "Fertigbecken" wie bspw. von RedSea, welches man nur noch mit der Technik ausstatten muss. Das System sieht für mich mal relativ bedienungsfreundlich aus. Ich kann aber nicht wirklich beurteilen, ob das dann auch wirklich gut ist oder ob man besser auf was anderesn zurückgreift oder das Becken komplett selbst aufbaut.

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