Nachzucht Valenciennea sexguttata ?

  • Meine Sechspunktgrundeln haben sich eine Anemonenhöhle gesucht, diese komplett mit Aquariumsand zugebaut und darin abglaicht. Ein rosafarbenes, ca 5x5 cm großes Päckchen.


    Ein Tier ist jetzt immer in der Höhle und verlässt diese lediglich zum Fressen. Das andere Tier schwimmt draussen herum und baut permanent an der Höhle und verschlimmbessert diese. Sehr interessant anzusehen. Leider habe ich keine Möglichkeit, den Versuch der Entnahme und Aufzucht zu starten... :thinking_face: :weinen:

  • Hi Ingo,


    man kann die Larven gut abschöpfen. Man sieht den Schlupfzeitpunkt ganz gut wenn die Sandburg von innen geöffnet wird. Dann steht der Schlupf in der Nacht bevor.
    Es gibt Leute die dann einen Lichtkegel aufstellen und die Larven dann oben an der Wasseroberfläche absammeln.


    Da die Larven recht klein sind wirst Du Dir einen geeigneten Planktonsatz besorgen müssen. Welchen – da gibt es hier im Forum vielfältige Ansätze.


    Viele Grüße


    Eric

  • Hi Dea,


    wie @EricJ schon schreibt ist das einsammeln der Larven wahrscheinlich noch das einfachste. Das passende Futter zu bekommen, ist dann schon schwieriger. Freischwimmendes Zooplankton -> nur welches??
    Brachionus plicatilis - das ist meiner Meinung nach noch das am einfachsten zu kultivierendes Futter
    Acartia (Acanthacartia) tonsa - hier sind Eier im Handel erwerbbar und könnten nach dem Schlüpfen verfüttert werden - hier ist die Kultivierung schon schwieriger
    Nitokra lacustris - hier wären nur die frisch geschlüpften Naupien freischwimmend


    oder oder


    Hier Klick steht ein wenig etwas zur Zucht, leider habe ich nichts zum Futter für die Larven gelesen oder ich habs überlesen.

    Oder gibt es da irgendwelche Kästen etc, die man ins Becken hängen könnte?

    Mit dem Larvenbecken alleine wird es nicht getan sein, du musst auch noch das Zooplankton kultivieren und davon jede Menge. :winking_face:


    Ich würde mich aber trotzdem freuen, wenn du weiter deine Beobachtungen hier schreiben würdest.
    z.B.
    Laichinterval, vom Laich bis zum Schlüpfen der Larven, die Larven werden wahrscheinlich kurz nach dem erlöschen des Lichts schlüpfen.


    Vielleicht hat ein Mitleser ja noch ein paar Links für weiterführende Informationen zu Valenciennea sexguttata.


    Viele Grüße
    Klaus


    PS - Aber so beginnt es - laichende Fische im eigenen Becken - Versuch der Aufzucht

  • Ich finde den Prozess ja auch extrem spannend. Einmal finde ich es schön zu sehen, dass die Grundeln das tun und wie sie es tun. Auch wenn die Zoa auf der Laichhöhle wohl leiden wird weil ihr täglich Sand auf den Kopf geknallt wird.


    Zooplankton kann man ja inzwischen im Handel auch in Beuteln wie Lebendfutter kaufen. Das wäre ungeeignet?


    Aber selbst wenn es diese Kästen fürs Becken gibt....die müssen ja eine Verbindung zum Hauptbecken haben, damit hier Wasseraustausch stattfinden kann, oder? Und hier könnten doch die Minilarven und das Plankton ins Hauptbecken, oder?


    Zu dem Verlauf selbst:


    Gekauft habe ich die zwei Grundeln Mitte Mai.
    Sie waren dort in einem Becken und verstanden sich gut. Das setzte sich im Aquarium daheim fort. Sie sind sehr gefräßig, nehmen ohne Probleme alles an, was ins Becken gegeben wird und buddeln auch fleissig. Der Bodengrund hat sich deutlich verbessert. Dabei lassen sie so gut wie nie Sand aus großer Höhe wieder herabrieseln sondern sind beim baggern in Bodennähe.


    Beide wurden dadurch schnell größer und etwas dicker, ein Tier aber deutlicher mehr als das andere.


    Am 25.06. ging es los damit, dass sie sich eine leere Höhle mit Zoaablegern obendrauf nahmen und den Bodengrund zügig zusammentrugen. Sie schichteten ihn um die Höhle herum und bauten den Eingang zu. Hier habe ich etwa eine Million Videos, falls Interesse :grinning_squinting_face:


    Einen Tag nach Fertigstellung war das fettere (Entschuldigung :winking_face: ) Tier verschwunden und das andere Tier griff alle Aquariumbewohner an, die sich der Höhle neugierig näherten. So ist es quasi bis heute. Immer ist ein Tier in der Höhle und verlässt diese nur zu den Futterzeiten. Dann schlingt es hektisch das Futter runter und geht wieder in die Höhle. Diese baut es von innen zu, dass andere Tier hilft von aussen.


    Nachdem die Zoa doch mag, wollte ich am Montag, 17.07. sehe, was sich da tut und hob die Höhle hoch. Beide Grundeln waren dabei um meine Hände herum, sie verteidigen mutig was sie da haben. Am Dach der Höhle klebte ein rosagefärbter, ca 5x5 cm schaumartiger Laich. Luftig aber am Höhlendach gut fixiert.


    Gerne würde ich einen Beitrag hier zur Nachzucht leisten. Aber da es scheinbar auch den erfahrenen Aquarianern nicht gelingt rechne ich mir als Einsteiger keine Chancen zu.

  • Gerne würde ich einen Beitrag hier zur Nachzucht leisten. Aber da es scheinbar auch den erfahrenen Aquarianern nicht gelingt rechne ich mir als Einsteiger keine Chancen zu.

    Hi Dea


    Das es keinem erfahrenen Aquarianern kann man so nicht sagen, es dreht sich bei vielen darum,
    der Gewinn ist zum Aufwand zu gering.


    was du brauchst, abgesehen für Anemonenfische und Kaudernis ist ein Kreisel, besser geeignet als
    ein kleines Becken.





    Noch besser wäre ein Horizontal Kreisel.


    nachkaufen von Zooplankton ist leider kaum möglich, da das Plankton zu groß ist, du kannst
    für die Larven nur Nauplien gebrauchen.


    Aber machbar ist fast alles.

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hi @Dea


    gekauftes Zooplankton hat erstmal gesehen keinen Nährwert und ist deshalb nicht geeignet. Die von mir oben eingefügten Links hast du hoffentlich gelesen, da steht so einiges zur Pflege.


    Mein Vorschlag für dich ist, erst mal zu überlegen ob du wirklich in die Zucht einsteigen willst. Viele Informationen dazu gibt es unter https://www.ifmn.net/ dort sind viele Berichte von Fischaufzuchten beschrieben. Dann wird dir klar was zur Zucht alles so notwendig ist.


    Bei der Grundelart ist das wahrscheinlich ein sehr großer Aufwand und nicht unbedingt von Erfolg gekrönt.


    Viele Grüße


    Klaus

  • bzw. das Brachionus zu groß ist für die Aufzucht von Valenciennea sexguttata?

    Ich denke, Ewald ging von gekauften Copepoden aus, denn er verweist ja auf Nauplien.


    @ Dea:


    Ich sehe es wie Ewald und Klaus. Es ist recht aussichtslos, sich ohne gute Vorbereitung in ein Aufzuchtprojekt zu stürzen. Da reicht kein Einhänge-Ablaichkasten wie bei jungen Guppys. Mit gekauftem Lebendfutter klappt das auch nicht. Wie Ewald schon anmerkte, sind ausgewachsenen Copepoden viel zu groß und wie Klaus zurecht darauf hinwies, sind Brachionus (so sie denn überhaupt angenommen werden) ohne Anreicherung mehr oder minder leere Hüllen.
    Das soll dich aber jetzt nicht entmutigen, sondern Anreiz sein, sich mit der Nachzucht vielleicht intensiv zu beschäftigen. Vielleicht klappt es mit guter Vorbereitung ja dann irgendwann mit einem Gelege. Das wäre schon eine tolle Sache!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Ja, das wäre sicher eine tolle Sache. Aber ich kann das so nicht leisten. Einmal nicht, weil ich kein weiteres Becken irgendwo aufstellen will. Und dann bin ich Soldat und demnächst wieder nur am Wochenende daheim. Das klingt jetzt alles nicht so, als wäre hier ein Futterautomat machbar :grinning_squinting_face:


    Sehr schade. Aber dann leider für mich nicht realisierbar.

  • Aber dann leider für mich nicht realisierbar.

    Das verstehe ich gut. Ich kann dich auch nicht vertrösten auf den Ruhestand, denn dann geht der Stress erst richtig los. :face_with_rolling_eyes:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Moin,
    Das Problem " würde gerne, geht aber nicht " kenne ich nur zu gut. Mein Ostorhinchus Männchen hat alle zwei Wochen das Schnäuzchen voll. Als sie noch im Quarantänebecken waren habe ich mal eine Larve in der Falle gesehen ( max. 3mm ). Den Aufwand mit Phyto- und Zooplanktonzucht kann ich momentan auch nicht wuppen. Sehr schade.

    Bilder

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Moin, Klaus
    Hatte ich doch oben geschrieben: Mit einer Larvenfalle :grinning_squinting_face: .

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hi Stefan,


    sorry, aber zu blind zum Lesen.


    Also Larvenfalle mit Licht, hast du nur den einen Versuch gestartet mit dem Fangen oder noch einen weiteren?
    Wann entlässt das Männchen die kleinen Larven?


    VG
    Klaus

  • Das Freilassen der Larven erfolgt Bach 13-14 Tagen. Nö, nachdem ich die eine Larve gesehen habe war mir klar, dass das erstmal nix wird mit der Aufzucht.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Einfach beobachten und diese Beobachtung hier mit uns teilen, das alleine kann schon helfen für evtl. künftige Zuchtversuche.
    Interessant ist zb. auch wie lange es dauert bis sie wieder ein Gelege haben.


    Wenn man ein kleines Aquarium hat wo man Larven einsetzen kann, einfach mal machen. Selbst wenn man kein Futter hat ist es hilfreich zu wissen wie lange die Larven ohne Futter überhaupt überleben.


    Das sind kleine Bausteine die aber durchaus wichtige Informationen liefern können. :winking_face:

  • Hallo,


    Also wir sind inzwischen richtig genervt von diesem Grundelpaar. Ständig schleppen sie den kompletten Korallenbruch zu ihrem Hügel, haben sogar einen Einsiedler auf dem Gewissen, weil sie an sein Haus wollten.


    Heute habe ich dann ihren kleinen "Wohn-Stein" auf die andere Seite des Beckens gestellt, wo die riesige Menge Bodengrund nicht so stört bzw sich besser wieder verteilen lässt.


    Dabei entdeckte ich ein graues Gelege. Die ollen Grundeln baggern jetzt aber trotzdem an der alten Stelle weiter, auch ohne Stein.

  • Hallo,


    Also wir sind inzwischen richtig genervt von diesem Grundelpaar. Ständig schleppen sie den kompletten Korallenbruch zu ihrem Hügel, haben sogar einen Einsiedler auf dem Gewissen, weil sie an sein Haus wollten.

    Das ist deren Natur, steht eigentlich auch überall geschrieben :winking_face: Sieh es positiv, bei einer V. puellaris wären die Hügel noch größer.

    Die ollen Grundeln baggern jetzt aber trotzdem an der alten Stelle weiter, auch ohne Stein.

    Tja, die haben halt ihren eigenen Willen. Ich würde die Korallen dort entfernen. Auf Dauer gehen die ein, wenn sie ständig zugeschüttet werden.


    Grüße


    Chris

  • Die beiden Nervensäge haben die neue Position inzwischen akzeptiert und dürfen sich dort austoben. In der letzten Nacht (03. auf 04.09.) hat das Weibchen erneut abgelaicht.


    Die vorherigen Eier wurden womöglich kurz vor dem Schlupf von einer G. histrio gefressen, die ich aus der Höhle kommen sah.


    Die aktuelle Höhle sieht aus wie ein Hochsicherheitsgefängnis unter Wasser.


    Bilder folgen...

  • So, das zweite Mal haben die Elterntiere abgelaicht und gerade war es dann soweit. Die Beleuchtung ist seit ca. 1,5 Stunden aus. Ich habe ein Tier dabei beobachtet, wie es die Höhle öffnete und nur sein Schwanz daraus hervorsah. Damit machte es wilde Paddelbewegungen. Jetzt sind im Becken abertausende ganz ganz kleine Tierchen zu erkennen. Mit bloßem Auge sichtbar aber wirklich klein. Und Garnelen sowie andere Fische drehen förmlich durch und fressen munter vor sich hin.

  • Unser Weibchen laicht etwa 2x pro Woche ab. Wenn jemand unser zuverlässig laichendes und Brutpflege betreibendes Pärchen zu sich nehmen möchte: bitte melden. 🙈


    Den geschlüpften Nachwuchs haben wir noch nicht zu Gesicht bekommen.

  • 2x pro Woche?

    Das überrascht mich. Mein Weibchen laicht und verlässt dann die Höhle nur selten, solange der Laich sich entwickelt. Und das dauert ja schon einige Wochen.

    Ausserdem muss der Laich sich im Weibchen doch auch entwickeln. Auch das dauert und in dieser Phase wird sie dicker und dicker.

  • Mein Weibchen laicht und verlässt dann die Höhle nur selten, solange der Laich sich entwickelt. Und das dauert ja schon einige Wochen.

    Hallo Dea!

    Das bezweifle ich.

    Ich kenne keinen Fisch dessen Laich Wochen benötig um zu schlüpfen. Wenn wir mal Killifische außer acht lassen.

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