Diakat-B gibt Phosphat ab, Phosphatabsorber, Eisenhydroxid

  • Hallo Gemeinschaft,


    ich habe heute mal meinen 2Jahre im Einsatz gewählten Phosphatabsorber auf Wirkung getestet.
    Grund ist, dass mein Phosphatwert erheblich angestiegen ist.


    Ich habe von 2L benutzten Absorber mit der Einsatzzeit 14Tage einen Löffel in eine gut gespülte Tasse getan und mit dem Rowatest gemessen. Der angegebene Wert verdoppelte den Ausgangswert.


    Einen zweiten Test unternahm ich mit frisch gespültem neuem Absorber, wonach das Ergebnis nichtverändert ausfiel. Die Einwirkzeit betrag 10min.


    Ich könnte den Test wiederholen mit einer längeren Einwirkzeit, wollte aber vorab abklären, ob es einen Grund für diese Messergebnisse gibt?
    Hat jemand einen ähnlichen Test unternommen mit dem Auslaufwasser seines Phosphatfilters?


    Der Absorber wurde bei Ebay gekauft und sollte sich von anderen Absorbern Namens Diakat-B, Siliphos uas. auf Eisenbasis nicht groß unterscheiden.


    Da ich eine sehr große Wassermenge habe, kamen die teuren Anbieter wie Rowa, Dupla und co bis her nicht in Frage.
    Davor hatte ich Microbelift benutzt mit besten Ergebnissen, nur las ich, dass der Dauereinsatz wahrscheinlich nicht das Beste wäre.


    Bitte schreibt mir, was Ihr von diesen Ergebnissen haltet, ob Ihr ähnliche Test gemacht habt und ob Ihr eine alternative günstige Variante kennt.


    VG, Fischie :gfish:

  • Ich habe das bereits verwendete Granulat mit meinem fließendem Meerwasser PH 8,1 durchlaufen lassen und in einer Tasse aufgefangen.
    Beim Test mit dem frischen Granulat habe ich dieses mit Leitungswasser gespült und danach mit dem Meerwasser aufgefüllt.

  • STimmt eine gute Idee mit dest. Wasser sollte eigentlich nichts passieren, aber dadurch kann ich leider auch keine Wirksamkeit nachweisen .-(

  • Nach 4 Stunden ist mit Sicherheit zu sagen, dass das benutzte Diakat Phosphat wieder ins Wasser gibt.
    Der Wert ist von 0,3 auf nN über 0,46 gestiegen. Der Behälter wurde mit 150ml Meerwasser und 3LEL Granulat stehen gelassen.
    Ich teste nun über nacht unbenutztes Diakat und werde wieder berichten.
    @Bernd, wo beziehst du dein Diakat?
    VG Andreas

  • Ich habe vor 2 Wochen das erste mal Phospahtabsorber benutzt. Der Zeug lag vorher über 10 Jahre bei mir in einer einfachen Plastikdose im Keller. Es ist das billigste Zeug das ich damals bekommen konnte. Funktioniert einwandfrei.

  • Was nach so langer Lagerzeit im halbbeladenen Zustand mit einem Standard-Adsorber passiert, weiß ich nicht. Klar ist, das sich gebundenes Phosphat bei sich stark ändernden Bedingungen (T, pH, S) wieder lösen kann.
    Vielleicht ist es einfach auch nur ein Messproblem: die Materialien haben einen beträchtlichen Anteil an feinstem Staub. Wenn dieser (nicht unbedingt sichbarer) Staub mitgemessen wird...

  • Guten Morgen,


    Dein Absober wird nicht schlecht. Der Funktioniert auch nach 10 Jahren noch. Es handelt sich um Eisenhydroxid, das sehr reaktionsträge ist und somit "unendlich" lagerfähig.


    Dein Ergebnis klingt für mich im ersten Augenblick sogar plausibel. Die Funktionsfähigkeit des Adsorbers hängt stark von dem PH- Wert, Ionenbilanz, Redoxpotenzial Temperatur des Wassers ab. Großtechnisch macht man sich das sogar zu nutze um Eisenadsorber wieder zu regenerieren.


    Meine erste Vermutung klingt ähnlich wie die von Burkhard. Überprüfe doch einmal dein Ergenis mit einer filtrierten Probe! Das Sedimet wird stark mit Phosphat belastet sein. Durch die Säurezugabe bei der Phosphatmessung wird diese wieder Wasserverfügbar und damit mitbestimmt.


    Die Phosphatbestimmung erfolgt im stark sauen Millieu.

    Gruß
    Robin


    "Eine Gesellschaft blühe auf, wenn alte Männer Bäume pflanzen, in deren Schatten sie niemals sitzen werden. "

  • Also das frische Material hat über Nacht gewirkt und ca 40g auf 1L haben den Phosphatgehalt von 0,3 auf unter 0,24 gebracht.
    Somit wäre das Material iO.
    Ich hatte die selbe Messung mit dem gebrauchten Granulat gemacht.
    Der Ph Wert konnte somit nicht stark variieren. Da aber das Material, als es entnommen wurde über einige Stunden im Behälter ohne Durchfluss war, könnte daher das andere Messergebnis kommen.



    Ich werde das gebrauchte Material noch einmal in meinen 8L FBF tuen und nach reichlich Spülen die Messung wiederholen.


    @RPB, ist mit saurem AUswaschen das Eisenhydroxid wieder zu generieren?
    Wie tief lagert sich das Phosphat ein oder geht es nicht sogar eine feste FEPH4 Verbindung ein?
    Es wäre für einige ja ganz interessant, ob das Material wiederverwendbar wäre wie zB. Mischbettharz.


    VG
    Andreas

  • Hallo,


    mit saurem Auswaschen ist das Material sicher nicht zu regenerieren, dann das adsorbierte Phosphat wird ja bei einem hohen pH-Wert schnell wieder freigesetzt! Theoretisch wäre dies dann u.U. mit Kalkwasser machbar.


    Gruß


    Bernd

  • Hhm, ich hatte mich auf RPB berufen
    "Durch die Säurezugabe bei der Phosphatmessung wird diese wieder Wasserverfügbar und damit mitbestimmt."
    @ Bernd du meinst also Base würde das Phosphat freisetzten?
    Interessant

  • Hallo,

    ob das Material wiederverwendbar wäre wie zB. Mischbettharz.


    Mischbettharz ist ebenso nicht für uns als Hobbyisten regenerierbar. Dazu bedarf es schon einiger Technik. Deswegen wird es ja im Austausch angeboten.


    Beides kann man aber regenerieren. Mischbettharz wird in den entsprechenden technischen Anlagen (Das Harzgemisch (es sind zwei verschiedene Harze (anders als bei einer Weichwasseranlage die nur ein Harz enthält und mit normalen Siedesalz regeneriert wird) wohl getrennt und einzeln regeneriert).


    Phosphatabsorber (auf Eisenbasis) kann auch regeneriert werden mit Einschränkungen:


    Dazu gab es sogar eine Untersuchung:


    "Die beschriebenen Versuche haben gezeigt, dass die Regeneration und Wiederbeladung von granuliertem Eisenhydroxid (GEH) und FerroSorp grundsätzlich möglich ist. Es traten jedoch deutliche Unterschiede im Adsorptions- und Desorptionsverhalten der untersuchten Sorbentien auf...... Die Regeneration der Sorbentien mit 200 ml 1 M Natronlauge führte bei allen untersuchten Regenerationsweisen zu guten Ergebnissen. Zwar nahm der Regenerationserfolg mit jeder Wiederbeladung ab. Dennoch konnten bei der Regeneration von GEH mit frischer Natronlauge im Differentialkreislauf selbst nach dreimaliger Beladung noch Desorptionsraten von über 70 % erzielt werden"


    Quelle: Regeneration von eisenhaltigen Sorbentien und Phosphatrückgewinnung mittels Fällung, Projektarbeit an der Technische Universität Berlin von Mathias Riechel


    LG
    Daniel

  • Ja, eine Lauge kann Phosphat freisetzen. Im sauren Milieu, also bei niedrigem pH-Wert, nimmt der Adsorber mehr Phosphat auf. Die Oberfläche des Adsorbers ist bei niedrigem pH-Wert positiv geladen, die Anionen des Phosphats werden desto stärker angezogen, je positiver die Oberfläche ist.
    Bei einem steigenden pH-Wert nimmt die positive Ladung bis zu einem Neutralpunkt ab. Dieser - als pzc auf den Produkten normalerweise vermerkt - kann unterschiedlich sein. Je höher dieser ist, desto höher ist auch die mögliche Adsorbtionsleistung.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo,


    Bernd hat das schon ganz gut beschrieben. Die bessere Aufnahme bei niedrigen PH- Wert ist nur bis zu einem bestimmten Punkt gegeben. Irgendwann löst sich halt das Material wieder auf und gibt Phosphat wieder frei.


    Ich würde nur noch gern ergänzen das der ganze Vorgang recht Komplex ist. Das Eisenhydroxid verhält sich in diesem Fall ähnlich wie ein Austauschharz.
    Es geht keine direkte Bindung ein wie z.B. bei einer Fällung durch flüssige Phosphatbinder, sondern eher Ligantenbindungen.


    Die Regeneration erfolgt Großtechnisch mit Natronlauge. Das kann man auch privat machen. Ist frei verkäuflich und nicht wirklich teuer. ABER! Es ist nicht ganz ungefährlich mit Natronlauge zu arbeiten und eine riesen Sauerei. Mit der Zeit hierfür, kannst du es besser kaufen.


    Hast du eine filtrierte Probe vermessen?

    Gruß
    Robin


    "Eine Gesellschaft blühe auf, wenn alte Männer Bäume pflanzen, in deren Schatten sie niemals sitzen werden. "

  • Hallo Daniel, Bernd und Robin
    das habt ihr gut erklärt!
    Ich dachte immer, dass der Absorber eine feste Verbindung eingeht und zu Eisenphosphat reagiert.
    Nun wäre ein höherer PH Wert nun auch verantwortlich für eine schlechtere Absorbtion.
    Man könnte sich ja einen Filter mit CO2-Zugabe und Messelektrode bauen, wenn man den Absorber efezient benutzen will.
    Naja aber auch eine kritische Angelegenheit.


    Eine weitere Probe habe ich noch nicht gemessen, da ich heute noch einiges neu verrohren musste und mir die Zeit fehlte.
    Nach den Arbeiten wollte ich auch gleich das Material durch den 8L großen Filter messen weil dann auch alle Parameter stimmen.


    Wie lange lasst Ihr das Granulat im Filter? Hat jemand, nach länger als einer Woche auf Wirksamkeit nachgemessen?


    Wäre es vekehrt in dem selben Filter eine Katusche Aktivkohle zum Schluss zu bestücken? Mir würde sonst ein Behältnis fehlen.


    VG,
    Andreas

  • Guten Morgen Andreas,

    Wie lange lasst Ihr das Granulat im Filter? Hat jemand, nach länger als einer Woche auf Wirksamkeit nachgemessen?

    unabhängig davon das ich derzeit keinen PO4 Adsorber benutze würde ich die Einsatzdauer danach richten wie sich meine Werte im Aquarium verhalten. Soll heißen, Der Gehalt sinkt unter den gewünschte Wert, Adsorber entfernen. Wenn ich es mir aber erlauben kann ihn im Dauereinsatz zu fahren und ich keine Limitierung erzeuge, würde ich Ihn erst tasuchen nachdem ich messen kann das der Gehalt steigt. Bei einer 1-2 wöchingen Messroutine erkennt man das ohne Probleme rechtzeitig und wer seine Messwerte in Tabellen, Bücher etc pflegt bekommt so ein guten Eindrück über sein Becken.




    Wäre es vekehrt in dem selben Filter eine Katusche Aktivkohle zum Schluss zu bestücken? Mir würde sonst ein Behältnis fehlen.

    Mir fällt kein Grund ein warum das nicht gehen sollte!

    Gruß
    Robin


    "Eine Gesellschaft blühe auf, wenn alte Männer Bäume pflanzen, in deren Schatten sie niemals sitzen werden. "

  • Hallo Robin,
    ich hab mich am Anfang auch noch wöchentlich gemessen, nur halte ich mehr davon es mit Peobachtungen gut zu machen und ben die letzten Jahre gut so gekommen bei Süß und Meer.
    Bis jetzt!, da meine Hirnkorallen dunkelten musste ich den erhöhten Phosphatwert anpassen, deshalb das Problem...
    Nun habe ich eine feste durchsichtige Röhre installiert wo ich einzelne Kartuschen mit Eisen oder Kohle einsetzen kann.
    Der Kleber muss noch trocknen, dann gehts ans Nachmessen.


    Schönen Abend!
    Andraes

  • Hallo Gemeinschaft,
    Ich habe nun den Filter in Betrieb nehmen können und nach mehrmaligem Spülen lief das Wasser mit unverändertem Ph4 Wert durch ihn durch.
    Ich habe mir neues Granulat bestellt und hoffe auf bessere Ergebnisse.


    Ich denke mal, das das gebrauchte Granulat erschöpft war, nur konnte ich eine Erhöhung des Wertes nicht mehr nachweisen.


    VG, Andreas

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