Endlich 60l Meerwasser!

  • Hallo liebe Aquarianer,


    endlich ist es soweit, ich konnte meinen Mann weichklopfen und bekomme Anfang 2021 ein Meerwasserbecken (eigentlich nur die Technik).


    Mein 60er Dennerle Cube wurde quasi aufgelöst zugunsten eines neuen Refugiums für Buntbarsche, verkaufen unter Wert wollten wir es aber auch nicht.
    Da ich mich auf seltenere westafrikanische Fische insbesondere Buntbarsche spezialisiert habe lag die Überlegung nahe es entsprechend für kleine Salmler und sehr kleine Cichliden zu benutzen.
    Allerdings sind die Fische Westafrikas, bis auf einige Ausnahmen, extrem schwer zu bekommen.
    Somit war nach einigen Wochen das Thema Meerwasser auf dem Tisch.


    Etwas anders als Westafrika kommt für mich einfach nicht infrage und mein Mann findet Meerwasser wahnsinnig toll.
    Also konnten wir uns einigen diesen lange gehegten Wunsch dann doch umzusetzen.



    Die Technik ist soweit schon mit dem Händler unseres Vertrauens besprochen, so viel ist es ja auch nicht.
    Nun zu meinem Punkt:


    Ich bin Aquarianer aus Leidenschaft und mir ist bei der Auswahl der Tiere mehr als nur Schönheit wichtig.
    Insbesondere Nachhaltigkeit im Hobby und der Aspekt der Arterhaltungen durch die Aquaristik sind für mich schon immer wesentliche Punkte gewesen.
    Bei meinen Cichliden ist mir wichtig das sie langlebig und mit etwas Glück nachzüchtbar sind, um so auch Arten im Hobby zu erhalten die beinahe unbekannt und im Handel nicht verfügbar sind.
    Im Meerwasser ist dieser Ansatz sicher so nicht 1:1 umsetzbar, allem voran in geschlagenen 60 Litern.
    Somit zu den Anforderungen an den Besatz,
    Langlebigkeit und eventuelle Nachzüchtbarkeit.


    Natürlich habe ich bereits recherchiert und gesammelt was für mich infrage kommt.


    -Pseudochromis fridmani
    -Gramma loreto


    Als absolute Favoriten.
    Eine Art soll es ganz sicher werden.


    gerne hätte ich wenn es möglich ist ein weiteres Pärchen im Becken:


    -Diademichthys lineatus


    -Ecsenius stigmatura


    -Ecsenius bicolor



    Über weitere Art Vorschläge und Erfahrungen freue ich mich.


    Der Gramma ist für viel größere Becken angegeben ist aber nicht viel größer als der Pseudochromis, evtl hat ja jemand gute oder schlechte Erfahrungen mit der Haltung in einem Nanoaquarium.




    Ein großes Dankeschön im Voraus,


    Tim

  • Hallo Tim,


    schön, dass du dich für´s Meerwasser entschieden hast.
    Ich möchte deinen Enthusiasmus nun nicht dämpfen, trotzdem denke ich, dass keiner der von dir ausgesuchten Fische für ein 60er Dennerle Cube geeignet ist.
    Wenn du Lebendgestein in das Aquarium einbringst und Korallen, dann verringert sich das Wasservolumen ja nochmals, ebenso der Schwimmplatz für die Fische.
    Wie du im Meerwasserlexikon lesen kannst ist der Diademichthys lineatus ein Fisch, der zum einen kein Anfängertier ist und außerdem auch am besten mit einem Diademseeigel zusammen zu halten ist. Auch der Seeigel kann eine stattliche Grüße erreichen.


    Gramma loreto halte ich als Paar in 400 l und sie sind bei mir sehr schwimmfreudig. 60 l sind in meinen Augen viel zu klein.


    Wenn ich ehrlich bin, fällt mir gerade kein Fisch ein, der für ein solches Nanoaquarium geeignet ist. Ich würde es mit Korallen und evtl. kleinen Garnelen besetzen. Gerade für den Anfang und um Erfahrungen damit zu sammeln ist das auch sehr interessant.


    Oder du entscheidest dich gleich für ein größeres Becken.

  • Vielen Dank für die konstruktive Kritik.


    Das es mit dem Gramma loreto knapp werden könnte dachte ich mir schon.
    Allerdings bin ich nicht einig darüber das es nicht möglich ist in der Beckengröße Fische zu halten.
    Da orientiere ich mich an der gelebten Praxis, sicher sollten es nicht übermäßig viele Tiere sein allerdings halte ich ein Pärchen von Tieren zwischen 3-8 cm für umsetzbar.



    Zu den Diademichthys lineatus gibt es im Meerwasserlexikon noch im Anhang die Information das der Seeigel nicht zwingend beachtet oder zwingend benötigt wird.



    Liebe Grüße,


    Tim

  • Die "gelebte Praxis" ist in meinen Augen oft nicht zur Orientierung geeignet. Das ist aber meine persönliche Meinung. Da werden große Fische mit viel Schwimmbedarf in zu kleine Becken "gepfercht" und das ist keinesfalls annähernd artgerecht.
    Das man im Bereich Meerwasser über "artgerecht" streiten kann, das ist mir bewusst.


    Auch im habe, wie sicher einige andere Forenteilnehmer auch, gerade am Anfang den Fehler gemacht und gemeint "in mein Becken passt dieser oder jener Fisch" und die Größen- und Haltungsangaben im Meerwasserlexikon oder sonstigen Fachbüchern mehr oder weniger ignoriert.
    Bezahlt haben es am Ende die Fische mit ihrem Leben, weil sie krank geworden und gestorben sind.
    Mit der Erfahrung kam dann die Erkenntnis, dass ich mich lieber an wenigen gesunden Fischen erfreuen möchte und an schönen Korallen, anstatt die Fische, die ja sehr oft noch Wildfänge sind, in meinem Becken sterben zu lassen.
    Sicher ist es am Ende die Entscheidung jedes Einzelnen, aber du hast von "Nachhaltigkeit und Arterhaltung" im Aquarium geschrieben. Und Fische in einem zu kleinen Becken zu halten oder sich als Anfänger einen Fisch zulegen zu wollen, der als "für erfahrene Halter geeignet" eingestuft ist - das ist nicht nachhaltig.


    Vielleicht äußern sich noch andere Aquarianer, was sie denken, was für 60 l an Fischen geeignet ist.

  • Auf keinen Fall will ich guten Rat ignorieren, denn gebrauchte Erfahrungen sind mir lieber als teure Erfahrungen!


    Aus eben dieser Intention heraus stelle ich meine Wünsche hier vor um mich beraten zu lassen um meinem Motto gerecht zu bleiben.
    Ich bin mir aufgrund meiner aquaristischen Erfahrungen aber nicht immer ganz sicher ob die Angaben nicht eher zur Orientierung dienen und nicht als absolute Liter- Untergrenze für die jeweilige Art.
    Ein Cichlide im Tanganjikasee hat sicher genau so viel Schwimmraum wie z. B. Pseudochromis fridmani, denn der schwimmt ja nicht ins weite Meer sondern bleibt sicher eher in seinem Revier.
    Es fällt mir zuweilen schwer das zu verstehen.
    Natürlich sehe ich ein das nicht jeder Fisch das selbe Schwimmbedürfnis hat.
    Allerdings spreche ich die sportliche Schwimmfreude zumindest den Schleimfischen ab, gegebenenfalls auch revierbildenden Barschen.


    Deshalb halte ich z. B. Pseudochromis fridmani zumindest für eine Überlegung wert, denn auch hier konnte ich nach eingehender Recherche durchaus positives lesen in dieser Größenordnung.
    Wir sprechen hier von Nachzuchten, darauf lege ich durchaus wert!

  • Hallo Tim,


    ich kenne jetzt deine Möglichkeiten nicht. Aber hast du nicht vielleicht doch die Chance das neue Becken etwas größer zu gestalten um zumindest auf 120 - 150 Liter zu kommen?


    Es braucht zwar ein bischen mehr Platz, kostet aber im Unterhalt nur unwesentlich mehr wenn du keine lichthungrigen Korallen als Besatz vorsiehst. Dein geplanter Fischbesatz wird es dir danken und letztlich wirst auch du mehr Freude am Becken haben.


    Ich kann nur bei G. loreto mitreden. Die waren bei mir sehr schwimmfreudig, haben auch relativ schnell eine gewisse Größe und ich kann sie mir in 60 Liter absolut nicht vorstellen.


    lg
    Andreas

  • Hallo Tim!


    Wenn um Fische geht sehe ich es auch wie Andreas.
    Bedenke auch das Du vermutlich kein Technikbecken haben wirst und daher auch die Technik noch Platz benötigt.


    Bei den Fischen gibt es schon, denn hier finde ich Spannend.
    https://www.meerwasser-lexikon…pterygion_fasciolatum.htm


    PS: Zu Westafrika
    Nimm doch einmal hier Kontakt auf.
    http://oevvoe.org/moliwe-river

  • Hallo Andreas, hallo Reinhard,


    danke für eure netten Beiträge zu meinem Anliegen!


    Die Beckengröße ist leider nicht zu ändern da das Becken ja schon vorhanden ist.
    Der Unterhalt ist auch kein Thema für uns, so oder so wird die Technik nur nach Qualität ausgewählt, Lampe wird eine AI Prime.
    Da ich schon zwei recht große Süßwasserbecken stehen habe ist es ausgeschlossen ein komplett neues Becken anzuschaffen.


    Bezüglich der Gramma loreto:
    Ich habe schon vermutet das diese Fische ungeeignet sind für 60l da bin ich ganz einig mit euch, sie sind wunderschöne was natürlich zumindest mal die Frage aufwirft.
    Ganz klar nehme ich Abstand davon die Gramma loreto einzusetzen.


    Grundsätzlich war der erste Gedanke ein Pärchen Pseudochromis fridmani einzusetzen.
    (Welcher mir letztlich auch sinnvoll erscheint)


    Auch waren Amphiprion ocellaris im Gespräch aber das Thema ist wohl sehr kontrovers weswegen ich dieses Idee verwarf (im Meerwasserlexikon waren die Bedenken eher der Wasserwerte wegen).



    Vielen Dank für den tollen Link Reinhard!
    Connections sind im Bereich Westafrika das A und O.
    Ich muss auch bald einige Nachzuchten an den Mann bringen.



    Liebe Grüße,


    Tim

  • Hallo Tim,


    das Problem ist, dass viele der Fische Reviere bilden und dann andere Fische durch das Becken bis fast zum Tode hetzen.
    Da ist niemanden geholfen.


    Wo ich z.B. mitgehen könnte, wäre eine Stonogobiops nematodes mit Knallkrebs. Die sind viel interessanter als jeder DOC und benötigen nicht soviel Platz.
    Pseudochromis fridmani sind super, aber ehr für 120 Liter aufwärts geeignet.


    LG
    Daniel

  • Hallo Tim,
    erst mal herzlich willkommen, überlege dir damit deinem Besatznochmal.
    Hier habe ich die eine Suche der Tiere die im Meerwasser-Lexikon zwischen 30– 80 Liter empfohlen werden.
    Vielleicht findest du ja hier etwas, was dir auch gefällt und etwas besserins Becken passt.

  • Danke an alle Beiträge,


    sicher könnte man das Thema noch lange ausschmücken und diskutieren.
    Darauf verzichte ich aber gerne.


    Eine grundsätzliche Frage damit die zukünftigen Pfleglinge (welche es auch immer werden) gesund und munter bleiben:
    Ist eine Osmoseanlage zwingend notwendig? Der Plan war das Wasser in Kanistern zu kaufen, also destilliertes Wasser oder fertiges Meerwasser. Bei 60 l sicher eine Überlegung wert.
    Allerdings drängt sich mir die Frage auf ob das zwingend notwendig ist.
    Die Wasserwerte unseres Leitungswassers stelle ich einmal anbei ein.


    Wäre unser Leitungswasser auch ohne Verwendung einer Osmoseanlage geeignet oder ist es überhaupt möglich ohne ?


    Liebe Grüße,


    Tim

  • hi. was ist eigentlich deine motivation in die salzwasser-aquaristik einzusteigen?

  • Eine gute Frage!


    Zum einen unbestreitbar, reizt mich die unglaubliche Schönheit der Fische und Korallen etc.
    Zum anderen eine neue Herausforderungen in Aquaristik, von der ersten Koralle bis hin zu Nachwuchs.

  • Wobei ich an erster Stelle die Flüsse und Fische Westafrikas liebe und das Süßwasser meine Leidenschaft ist.
    Aber die Bewohner des Meeres faszinieren mich und es ist ein lang gehegter Wunsch zumindest ein Meerwasserbecken zu verwirklichen.

  • Hallo Tim,


    letztlich kommt es bei der Technik auch viel auf den geplanten Besatz an. Hast du schon eine Idee welche Korallen du einsetzen möchtest?


    Weichkorallen, Krusten- und Scheibenanemonen brauchen um einiges weniger an Licht wie zb. Steinkorallen. Ausserdem sind die erstgenannten auch was die Wasserwerte betrifft um einiges pflegeleichter und erlauben hier weitaus andere Bereiche wie empfindliche SPS Korallen.


    Bei 60 Liter einen Abschäumer im Becken zu haben kann optisch wie auch platztechnisch eine spannende Sache werden. Die Alternative sind dementsprechend oft durchgeführte Wasserwechsel.


    Zur Umkehrosmoseanlage hat Reinhard schon eine eindeutige Antwort geschrieben - du würdest dich hier ohne unglücklich machen. Eine UO kostet nicht wirklich viel Geld und du sparst dir neben den tourlichen Kosten bei Fertigwasser vor allem auch die Schlepperei.


    lg

  • Super Anregung von dir Andreas,
    dann wird die UO doch gekauft.


    Bezüglich Korallen sollen es keine SPS werden, evtl eine (Acropora anthocercis)ganz oben im Aufbau, ist aber bestimmt kein Muss.
    Ansonsten Sachen wie; Euphyllia ancora, Zoanthus, Stereonephthea, Clavularia, LPS.
    Gerne hätte ich eine kleine Anemone, ich habe mal was von einer kleinen Entacmaea gelesen.
    Ein Eiweißabschäumer soll auf jeden Fall rein.
    Diesbezüglich habe ich mal nach einem Technikbecken für einen Nanocube geschaut, bin aber nicht so ganz glücklich mit meiner Suche.



    Im groben möchte ich nur schöne pflegeleichte Korallen.

  • Hallo,
    ich habe leider erst jetzt diesen Thread gelesen. Ich bin bei der Planung des Besatzes absolut bei Daniel. Die von Dir angeführten Tiere einzusetzen halte ich nicht für ideal, zumal ja auch noch Korallen einziehen sollen. All diese Tiere in diesem geringen Milieu erfordern derart viel Fingerspitzengefühl. Die Werte ändern sich einfach viel zu schnell und da sind Probleme vorprogrammiert. Ich denke wir werden dann in der Zukunft noch öfters etwas von eintretenden Problemen hören ...


    Zum Besatz wurde ja schon Einiges geschrieben, aber es gibt vielleicht doch ein paar Tiere die sich eignen ... Trimma oder Gobiodon bleiben klein und lassen sich in einem so kleinen Becken ganz gut beobachten. Eventuell auch geeignet sind Seepferdchen ...


    Noch etwas zu den Einträgen im Meerwasserlexikon. Mir kommt es manchmal so vor als ob Interessenten nur nach einem Eintrag suchen der Ihr Vorhaben bestätigt. Ganz beliebt ist bei z.B. Großkaisern ... geht bei mir nicht an Korallen ... Wir sollten uns da besser auf die Foreneinträge gerade hier im Forum verlassen.


    Vielleicht tauschst Du einfach die Chichlidenbecken gegen Meerwasser und umgekehrt.


    Gruß
    Eric

  • Eventuell auch geeignet sind Seepferdchen ...

    Nein, für Seepferdchen ist ein 60 Liter Becken genauso wenig geeignet wie für alle anderen Fische (von den genannten kleinen Grundeln abgesehen). Ausserdem sind Seepferdchen sicher kein Anfängertier.


    Grüße
    Andreas

  • Nein, für Seepferdchen ist ein 60 Liter Becken genauso wenig geeignet wie für alle anderen Fische (von den genannten kleinen Grundeln abgesehen). Ausserdem sind Seepferdchen sicher kein Anfängertier.
    Grüße
    Andreas

    ... da bin ich etwas anderer Meinung. Es stimmt schon das Seepferdchen keine Anfängertiere sind aber in einem solchen Becken kann man Pferde halten, vorausgesetzt man kennt sich aus! Aber wo wir bei Anfänger sind, vielleicht sollte man jedem Anfänger kategorisch von einem zu kleinen Becken abraten und besonders wenn es mal einfach so nebenher laufen soll ...


    Gruß
    Eric

  • Die Bedenken, dass das Becken für den geplanten Besatz nicht geeignet ist hat eigentlich jeder Threadteilnehmer dargebracht. Es wurden aber auch Alternativen vorgeschlagen die Tim jetzt annehmen kann oder nicht.


    Ich bin auch der Meinung, dass ein größeres Becken der bessere Weg wäre - vor allem wenn man bedenkt, dass das Glas letztlich das günstigste an unserem Hobby ist. Aber wenn es fix vorgegeben zu sein scheint, dann ist das so.


    lg
    Andreas

  • dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
    größer ist natürlich immer besser und wenn es nur am platz liegen sollte, wäre immer noch die überlegung mehr in tiefe zu investieren (stichwort 60er würfel). das potenziert die möglichkeiten ungemein.
    bezüglich des besatzes herrschen hier ja eindeutige (einstimmige) meinungen vor. ich hoffe, das tim das beherzigt. die antwort auf meine frage nach seiner motivation lässt mich diesbezüglich leider etwas unsicher zurück.


    lg, sven

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