Phosphatalarm und Senkung

  • Hallo,


    nach extrem gutem Korallenwuchs bei schönen Farben hatte ich monatelang auf Phosphattests verzichtet. Bekanntlich sieht man mit einiger Erfahrung den Korallen an, ob alles in Ordnung ist.
    Nach der Rückkehr von einer Reise im Juli waren plötzlich einige Fische verschwunden. Tote Tiere waren im dicht zugewachsenen Becken nicht zu finden. Die übrig gebliebenen Fische zeigten keinerlei Befallsanzeichen, auch noch heute sind alle völlig okay. Die Ursache ist bis heute unklar. Auch die Korallen sahen unverändert aus.
    Im Lauf der folgenden Wochen begannen sie sich jedoch ganz langsam einzudunkeln, nach der Rückkehr von einer weiteren Reise waren sie weiter eingedunkelt. Als ich dann endlich Ende September wieder einen Phosphattest durchgeführt hatte, lag die Konzentration bei 0,1829 mg/l und stieg dann trotz mehrerer kleinerer Wasserwechsel im Lauf der nächsten Tage auf 0,3844 mg/l!


    In der Zwischenzeit waren eine ursprünglich gelbe Acropora "Enzmann" graubraun geworden, eine ebenfalls gelbe Acropora aculeus (?) olivgelb und andere SPS wie A. echinata, Stylophoras und Pocilloporas deutlich dunkler.
    Montiporas und div. Seriatoporas, alle Weich-und Hornkorallen, sowie alle LPS waren dagegen völlig unverändert, Caulastraeas und Euphyllias standen sogar eher noch besser da, Krustenanemonen wucherten verstärkt. Auffallend war außerdem ein starker Rückgang der sonst so enorm wachsenden Drahtalgen im Algenrefugium, den ich allerdings möglicherweise auch auf einen Beleuchtungswechsel zurückführe.


    Aufgrund der unklaren Ursache des PO4-Anstieges (Wasserbelastung durch tote Fische, obwohl reichlich Aasfresser im Becken sind oder nachlassende Phosphatbindung in Drahtalgen) und höherer Phosphatwerte im Algenrefugium (in dem sich auch große Mengen überzähliger Weichkorallen befinden), habe ich dann das Refugium total ausgeräumt, gereinigt und nochmals ca. 40 % Wasser gewechselt. Außerdem wurde Phosphatadsorber eingesetzt. Nach kurzem weiteren Anstieg unmittelbar nach der Reinigungsaktion ging nun PO4 langsam wieder zurück auf derzeit 0,0713 mg/l.


    Trotz der Senkung der Werte über einige Wochen war diese doch für zwei SPS zu schnell. Die Enzmann, obwohl eigentlich eine der robustesten Acroporas, hat ihr gesamtes Gewebe unrettbar verloren, bei eine A. parilis konnte ich den Gewebeverlust durch Fragmentierung stoppen, bei den anderen Acroporas ist es bei minimalen Gewebeverlusten im unteren Bereich geblieben.


    Zwei Lehren habe ich für mich gezogen: 1. Auch wenn alles vermeintlich perfekt läuft, sind gelegentliche Wassertests sinnvoll.
    2. Bei Phosphatsenkungen sind auch ein paar Wochen zu kurz!


    Gruß


    Bernd

  • Phosphat senken, wenn überhaupt, nur langsam und mit Lanthan. Ich habe mit Wasserwechsel Lanthan die besten Erfahrungen gemacht. Hohe P04 Konzentrationen sind nicht mal das Problem bei SPS, es sind die Sprünge, wenn sie in kurzer Zeit erfolgen..... Heute dümpel ich bei 0,03-0,04 rum und hätte sie aber gerne bei 0,08


    Grüße.... KLaus

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