Ablauf Kugelhahn oder Membranventil ?

  • Hallo zusammen,


    ich muss meinen Ablauf erneuern! Ist es besser einen Kugelhahn zunehmen oder ein Membranventil zum anstauen?
    Es ist ein 40 Rohr.
    Danke vorab für die Info`s.

  • hallo,
    ich muss mal zwischenfragen, warum das wasser im ablaufschacht aufgestaut werden muss? wegen ablaufgeräusch? ich kenn das so nicht, verwende selber einen durso und den wasserstand im schacht begrenzt das ablaufrohr. ist also fix eingestellt. kugelhahn habe ich im rohr, aber nur um den kreislauf auch mal zu schliessen, zb bei wasserwechsel


    lg, sven

  • Ein Kugelhahn hat für Regelaufgaben eine ungünstige Kennlinie, bei den erst paar Grad Öffnungswinkel wird bereits ein Großteil der Strömung freigegeben, danach tut sich nicht mehr viel. Für Regelaufgaben nimmt man bevorzugt Ventile mit Drosselkegel, damit können annähernd lineare Kennlinien verwirklicht werden. Ob Gerad- oder Schrägsitz ist zweitrangig. Schrägsitzventile haben, wenn sie als Absperrarmaturen eingesetzt werden, einen geringeren Strömungswiderstand im voll geöffneten Zustand. Theoretisch bietet ein Schrägsitzventil mit Drosselkegel gegenüber einem Menbranventil regelungstechnisch einen Vorteil, in der aquaristischen Praxis ist das aus meiner Sicht zu vernachlässigen. Wir haben beides im Einsatz, abhängig von innerem Bewuchs der Rohrleitungen und Armaturen muss bei beiden Varianten hin und wieder nachgestellt werden.


    LG Ralf

  • Auf die Schnelle habe ich kein Diagramm von Schrägsitzventilen gefunden, wohl aber von Membranventilen (siehe Anhang).
    Die allgemeine Charakteristik war mir schon klar, aber nicht, dass es doch ganz gehörige Unterschiede in der Durchflusscharakteristik gibt - je nach Hersteller, sogar nach der Antriebsart - in den Grafiken sind jeweils manuelle Ventile aufgeführt.


    Bennypuh, ohne die genauen Begebenheiten Deines Aquarium zu kennen, ist eine Empfehlung anhand der Charakteristik nicht machbar. Aus meiner Erfahrung sind die Ablaufrohre der Aquarien viel zu groß, so dass die Ventile nur ein klein bisschen geöffnet werden müssen, um den richtigen Volumenstrom zu erhalten. Da wäre das ASV-Ventil die bessere Wahl. Sollte der Durchmesser des Ablaufrohres recht knapp sein, ist der GF-Produkte ein klein wenig besser.


    Ich würde die Entscheidung allein von der praktischen Seite treffen. Welches Ventil kann besser in das Ablaufrohr eingebaut werden. Die Bedienung sollte ohne akrobatische Künste möglich sein.

  • Hi, ich mache diesen Beitrag mal wider auf.


    Seit 16 Jahren hatte ich einen Kugelhahn im Ablauf. Die Einstellerei alle paar Wochen ging mir in letzter Zeit ziemlich auf den Keks. Da ich sowieso wasändern wollte, habe ich jetzt ein Schrägsitzventileingebaut und ich habe das Problem, dass sich ein vorher eingestellte Niveau im Ablauf nach kurzer Zeit wieder ändert.


    Es gibt eine 25er Leitung von der Förderpumpe (Aquabee 3000) nach oben.
    Einen Notablauf in 32 mm, oben angeschrägt
    Eine 40mm Leitung vom Ablaufschacht in das Technikbecken.


    Eine Nachfüllautomatik pumpt Osmosewasser bei Bedarf nach. Die ist zur zeit ausgeschaltet weil die Regelung im Schacht nicht richtig klappt.



    vorher

    jetzt
    Wie bekomme ich jetzt hin, dass
    a) keine plätschergeräuche mehr da sind und
    b) Der Wasserstand im Ablauf für ein paar Tage /Wochen gleich bleibt?


    Vielleicht kann mir ja jemand einen Tipp geben.

  • Hallo Robert,


    hast Du ein Filterschwamm oben im Ablaufkasten? Wenn nicht, schau mal nach einer Weile in das Schrägsitzregelventil, ob sich dort grober Dreck fängt. Das wäre dann die Ursache.

  • Du drehst das Schrägsitzventil erst ganz auf und dann ganz langsam zu bis ein bisschen Wasser über den Notablauf läuft. Dann erst ist der Wasserstand stabil. Anders ist das auch mit einem noch so tollen Ventil nicht dauerhaft hinzubekommen.

  • hallo Rainer,
    Ich habe gerade bei Panta Rhei gesucht und nur pumpen und Zubehhör gefunden. Hast Du einen Link zu dem Ablaufsystem?
    Die Funktionsweise würde mich schon interessieren.
    Grüße,
    Robert

  • Ah ja. Das Teil habe ich gesehen. die Funktionsbeschreibung ist ja eher karg. :winking_face:
    Ist das sowas wie ein Muffler, den man oben auf ein Ablaufrohr setzt?


    https://www.ebay.de/itm/Magic-…6&mkrid=707-127634-2357-0


    Daran hatte ich auch schon gedacht.


    Aber das geht ja nur mit geschlossenem Rohr, ohne Schlitze. Da ist mir das Risiko, dass im Urlaub mal was in den Ablaufschacht fällt und die schmale Öffnung um den Silent-Flow oder den Muffler verschließt ein bisschen zu hoch. Bei mir gibt es immer mal Fadenalgen. Der Kater „sonnt“ sich auch mal gerne unter einer Lampe… :smiling_face:


    Ich habe ein 40mm Ablaufrohr mit einem ca. 15 cm langen Schlitzrohr-Sieb mit Kappe oben drauf. Dort stelle ich den Pegel auf ca. 7 - 10 cm über dem Boden des Ablaufschachtes ein. Wenn der Wasserstand /Pegel dann so bleibt, ist Ruhe.
    Bis sich die Schlitze zusetzen würden müsste schon ganz schön was zusammenkommen. Aber dann habe ich noch den Notüberlauf mit 32er Rohr.


    @kermit999:
    Danke!
    Ich möchte auch den Wasserstand im Schacht nicht dauerhaft bis zum Notüberlauf halten. Dann fehlt mir ja die dadurch gegebene Reserve.


    @Burkhard:
    kein Schwamm.
    Das was Du sagst, wird es wohl sein. Ich muss mal den Schacht, die Kämme und die Rückwände putzen. :frowning_face:
    Gut, dass so ein Aquarium kaum Arbeit macht.
    :thinking_face:

  • Was hast du denn für eine Pumpe verbaut ? Normalerweise ist ein Schrägsitzabsperrventil schon sehr genau. Allerdings bringt das nix, wenn du keine Pumpe mit Tempomat verwendest.


    Grüße ... KLaus

  • AquaBe Electronic, Abyzz, Deltec E-Flow, RE-RD3 Speeedys, RD5 und RDX


    Ohne Pumpen, die die Drehzahl halten, kann man leider auf Dauer keinen Wasserstand halten in der Ablaufkammer.


    Grüße ... KLaus

  • Hallo Andreas,
    Der junge Mann, der vor dir geschrieben hat sollte damit Erfahrung haben. :smiling_face:


    @Klaus: Es ging halt bisher mit der Aquabee 3000 und dem Kugelhahn, manchmal über Wochen mit gleichbleibendem Pegel. Man musste nur mit viel Geduld und Geschick den Pegel einmal richtig einstellen. Da müsste es doch unter sonst gleichen Bedingungen mit einem Schrägsitzventil noch besser funktionieren.
    700 bis 800 € für sind pumpe sind mir als Rentner definitiv zu viel.


    Aber trotzdem Danke. :thumbs_up:

  • Hallo Robert,


    bei 230 VAC Pumpen, wie in Deinem Fall, liefert der Stromversorger den Tempomat kostenlos indem der die Netzfrequenz konstant hält, daran liegt es also schonmal nicht. Der Unterschied zwischen Kugelhahn und Schrägsitzventil liegt nur in der Einstellbarkeit, nicht in der Langzeitstabilität. Einmal eingestellt sind beide gleich. Der Stand im Überlaufschacht ist ein komplexes und labiles System mit vielen Einflussgrößen, nur wenn Zulauf- und Ablaufmenge gleich sind, bleibt er konstant. Den größten Einfluß, neben Verschmutzungen im System, hat der Stand in der Pumpenkammer, da er auf Zu- und Ablauf wirkt und sich beide Wirkungen addieren. Sinkt er, fördert die Pumpe durch die größere Höhendifferenz weniger, gleichzeitig fließt aber durch die größere Höhendifferenz mehr ab.


    LG Ralf

  • Schön erklärt, Sabine und Ralf. :thup Danke dafür.
    Heute habe ich mal noch ein paar Modifikationen probiert. Den Wasserstand im Schacht höher eingestellt, damit es nich so viel plätschert. Den Schacht geputzt und einen Schnellfilter installiert damit weniger Dreck in das Schrägsitzventil gelangen kann. Bis jetzt hält das und ich muss sagen, daß das Enstellen viel besser geht als die Fummelei von früher, mit dem Kugelhahn.


    So eine regelbare Pumpe wäre schon schön und ich habe gesehen, dass die RD ja garnicht mehr so hochpreisig wie früher sind. - Sorry Klaus -
    Aber meine aquabee 3000 läuft so schön leise. Die behalte ich bis sie den Geist auf gibt. Die letzte hat über 15 Jahre gehalten.


    … Und jetzt wo ich das geschrieben habe, hat die Nachfüllpumpe wieder ihren Job gemacht und der Pegel im Schacht ist gestiegen. Habe nachgeregelt. :grinning_squinting_face:


    Mein Verdacht ist, dass der Kugelhahn gegenüber dem Schrägsitzventil toleranter gegenüber Schmutzpartikeln ist.
    wenn man zum Beispiel eine kleine Kugelalge mit einem Durchmesser von 5mm nimmt. Man regele beispielsweise einen Durchfluss von 1500 l/h ein.


    Beim Kugelhahn bleibt eine etwa ovale Öffnung mit einem großen und einem kleinen Radius offen.
    s.Bild.


    Das Schrägstzventil hat ja eine runde „Platte“, die mit rundum gleichem Abstand auf eine Öffnung zubewegt wird wenn man den Durchfluss verringert.


    Bei der selben Durchflussmenge ist dann der Abstand rundum kleiner als der in der Öffnung im Kugelhahn.


    kein Bild, da Ventil eingebaut. :thinking_face:


    Somit kann der Kugelhahn größere Partikel durchlassen als das Schrägsitzventil.


    Für mich heißt das, dass ich ab jetzt Schmutz im Ablaufschacht vermeiden muss/will. Weil die bessere Regelbarkeit ist mir wichtiger.


    Hajo hatte nach einem Schwamm im Ablauf gefragt. Dahingehend bin ich jetzt am Überlegen wie ich einensolchen sicher anbringen kann. Ich habe ja auch keine Rieselplatte im Schacht. Und das Rohr von der Rückförderpumpe kommt auch im Schacht hoch.
    Und das Ganze soll ja auch noch so sein, dass man es gut warten kann.


    Naja, man muss sich ja auch als Rentner irgendwie beschäftigen.


    Genial finde ich schon mal den Tipp von Sandy mit der Beschattung der Kämme um den Algenbewuchs zu verringern!


    Schöne Grüße an alle.
    Robert

  • Robert, Ich gehe davon aus, dass Du keine groben Rieselkörper im Schacht hast, auf denen der Schwamm liegen würde. Dann kannst Du nur nachträglich Stege in den Schacht kleben oder eine Einhängekonstruktion für den Filterschwamm bauen. Wenn gleichzeitig Rohr eim Schacht heraufführen, wird das eine schöne Bastelei. Den Schwamm in die passende Form und den nötigen Schlitz zu versehen, ist kein großer Aufwand.


    Abgedeckte Überlaufkämme sind tatsächlich genial. Je heller die Kämme beleuchtet sind, desto krasser ist der Unterschied. Nur schade, dass ich unsere Systeme so spät damit ausgerüstet habe.

  • Danke Burkhard,
    Es wird wohl eine Einhängekonstruktion mit Deckel zum abschatten der Kämme werden.


    Auf die Bastelei freue ich mich sogar ein Bisschen.


    Aber heute muss ich erst mal zwei Heizkörper installieren. Im Haus, wo es draußen so kalt ist. Werde mich beeilen müssen.
    :face_with_rolling_eyes:

  • Moin,


    ich haben meine Ventile unten angebracht, bevor es ins Technikbecken läuft.
    Man soll ja das Wasser anstauen damit es langsamer ins Technikbecken fließt.

    Viele Grüße
    Andre



    Fische sind statistisch gesehen, die am seltensten überfahrenen Tiere.

  • Hallo,


    nochmal ein kleiner Tipp zur Einstellproblematik. Ich hatte mit ganz verschiedenen Ventilen immer Probleme mit der letzten, ganz feinen Einstellung. Nach einiger Zeit war der Durchfluss immer wieder doch etwas zu schwach oder umgekehrt zu stark.
    Gelöst habe ich dies mit einer Bohrung und eingeklebtem Anschlussstück für normalen 6 mm Aquarienschlauch am Ablaufrohr vor dem das Wasser stauenden Hauptventil. Mit dem dünnen Schlauch, bei dem ich ein einfaches Regulierungsventil für Luftschläuche eingebaut habe, schaffe ich einen bis zur tropfenweisen Regulierung einstellbaren Bypass.


    Mit dem Hauptventil stelle ich die Wassersäule so ein, dass der Abfluss ganz, ganz wenig zu sehr gedrosselt ist, mit dem Ventil am dünnen Schlauch erfolgt die ganz feine Nachjustierung bis zur optimalen Einstellung. Mit dem Bypass ergänze ich also die fehlenden Feinheiten der üblichen Ventile.
    Bei Bedarf - gewisse Verschiebungen finden im Lauf der Zeit natürlich immer wieder statt - kann man mit dem Ventil am Bypass mühelos nachjustieren.


    Gruß


    Bernd

  • Membran- oder Schrägsitzregelventil so einbauen, dass man gut dran kommt. Ob direkt unter dem Aquarium oder an der Stelle, wo es ins Filterbecken geht, ist zweitranging. Das Rohr sollte nur in das Wasser tauchen, damit die Luft vollständig entweichen kann und es zu keinem Gurgelgeräusch hinter dem Ventil kommt.

  • Hallo, da fällt mir noch etwas ein, dass ich in diesem Beitrag noch nicht gelesen habe:


    Das Notablaufrohr/zweite Überlaufrohr kann man oben schräg abschneiden. Das führt, in engen Grenzen, zu einem selbstregulierenden Überlauf. Eingestellt wird dann so wie Kermit999 am 3.1.geschrieben hat.


    Allerdings hat man dann auch Gurgelgeräusche.
    Die müsste man mit einem Magic Muffler oder mit dem PANTA Silent-flow-set, siehe weiter oben, beseitigen.


    Ich werde das mal so machen. Auf dem Notablauf. Dann passt zwar das überlaufende Wasser bei einem Stromausfall nicht mehr ins Filterbecken aber das neue FB soll ja in zwei bis drei Wochen fertig sein. :winking_face:


    Übrigens hat dieser Magic Muffler (oder auch als Maggie mini Muffler bezeichnet) innen einen solchen Schrägüberlauf. Den gibt es auch bei Michael Mruztek!


    Das von Bernd beschriebene System mit dem Bypass ist natürlich auch interessant. Aber zu den Luftleitungen und den 4/6er Regulierhähnchen hätte ich jetzt nicht so großes Vertrauen.


    Schönen Sonntag an alle
    Robert :krabbe:

  • Hallo Robert,


    da hat es bei mir seit Jahren nie Probleme gegeben. Was sollte da auch schon passieren? Schlimmstenfalls würde der Wasserspiegel im Aquarium so weit ansteigen, dass ein paar Tropfen in den Notablauf gehen. Die Regulierhähnchen sind ja einfach und robust, die Bypassleitung setzt sich auch nicht zu.


    Gruß


    Bernd

  • Hi,


    von dem Maggie mini Muffler habe ich sogar noch zwei hier, neu und unbenutzt.
    Wenn jemand Bedarf hat…

    Viele Grüße
    Andre



    Fische sind statistisch gesehen, die am seltensten überfahrenen Tiere.

  • Hallo Bernd, kannst Du bitte mal ein Foto von dieser Umgehung einstellen? ich kann mir nicht vorstellen, daß Du die Lufthähnchen z.B. vonHobby meinst.

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