Bryopsisplage

  • Hallo zusammen,


    habe mich lange nicht gemeldet, aber immer zwischendurch mitgelesen. Ich brauche mal euren Rat.


    Unser 720 Liter Becken steht seit 1. April. Wir haben Korallen und Fische aus dem alten 540 Liter mitgenommen. Leider, leider auch Bryopsis. Trotz neuem Sand, neuen LS und geauem Saeubern der Korallen fing die Plage wieder an. Zum Schluss wurde es so schlimm, das wir Fluconazole eingesetzt haben. Das hat auch sehr gut gewirkt, leider haben wir aber durch die Behandlung 3 Seeigel, 2 L.Amboiensis und 1 Algenblenny verloren.


    Vor ein paar Wochen sind die Biester wieder aufgetaucht und ueberziehen schon die ganze Rueckwand. Ich fuerchte, wir muessen nochmal eine Kur machen und evt das Mittel laenger einwirken lassen. Oder hat jemand noch eine andere Idee, wie wir den Algen zu Leibe ruecken koennen? Mir graut es jetzt schon davor.


    Gruss Kirsten

  • Hallo Kirsten,


    ok, ich dachte, du hättest es mit dem Flux RX versucht, da du von Flucanozol geschrieben hast. Aus dem Aquarianerumfeld habe ich bisher von ganz guten Erfolgen gehört. Vielleicht war die Anwendungsdauer zu kurz.


    Ansonsten könntest du noch das Flux RX versuchen, wobei da die Erfahrungen, was ich so gehört habe, eher nicht so positiv ausgefallen sind.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    habe mich etwas unverstaendlich ausgedrueckt. Wir haben vor der Behandlung mit Fluconazol oder Flux Rx versucht, die Plage mit Vibrant zu beseitigen, aber als wir keinen Erfolg sahen und alles nur schlimmer wurde, haben wir mit Fluconazol (Flux RX) behandelt. Das hatte uns dann ja die Tiere gekostet, obwohl die Bryopsis dann auch weg waren. Ich denke auch, das die Anwendungsdauer zu kurz war, irgendwo haben wohl noch welche ueberlebt.


    Das Vibrant dosiere ich weiterhin, trotzdem sind die Algen wieder da.


    Was meinst du, bei welchem Mittel sind die Erfahrungen nicht so positiv? Zuerst schreibst du, das du von guten Erfolgen bei Flux RX gehoert hast, weiter unten, das die Erfahrungen nicht so positiv sind. War bestimmt ein Schreibfehler oder? :grinning_squinting_face:


    LG, Kirsten

  • Hallo Kirsten,


    wie bereits geschrieben, bei einigen hat es geholfen und bei genauso vielen wiederum nicht. Ich spreche jetzt aber auch nicht von 20 Leuten, sondern von 6 oder 7. Aktuell habe ich einen Bekannten, bei dem das Vibrant nicht geholfen hat. Ich habe ihn gerade nochmal angeschrieben. Er versucht jetzt das Flux RX.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Kirsten,
    tja so ist das manchmal. Diese Alge kenne zu gut und ja es hilft NICHTS wirklich. Es gibt viele Theorien an was es nun liegen soll, aber ebensoviele andere die es wiederlegen. Viele Leute kippen alles Mögliche an Chemie ins Becken und dauerhaft hilft nichts wirklich, der Erfolg ist nur von kurzer Dauer. Mit der Chemie stört man leider auch die Mikrofauna im Becken und es stellen sich weitere Probleme ein.


    Ich würde die Steine rausholen und entsorgen und neue bestellen – ist unter dem Strich vielleicht sogar die günstigere Variante.


    Viele Grüße


    Eric

  • Hallo Eric,


    ja es ist wirklich eine Pest und Plage diese Alge. Ich fuerche, wir haben sie irgendwann mal mit Korallen eingeschleppt oder mit LS. Sie sitzen hauptsaechlich an der Rueckwand und auf einem Stein. Dieser Stein ist natuerlich ausgerechnet schoen bewachsen.


    Ja und das mit der Chemie haben wir auch leider erfahren muessen, nach der ersten Behandlung bekamen wir erhoehte Phosphatwerte und dementsprechend eine Cyanoplage.


    LG, Kirsten

  • ... ich glaube Ihr tut Euch selbst einen Gefallen, schmeisst den Stein raus, säubert die Rückwand, tauscht dabei vielleicht gleich den Bodengrund mit aus (hier sammeln sich nach er Säuberung gerne Reste)... Die Korallen kann man bestimmt irgendwo zwischenparken. Sollten sich an den Korallen auch Algen befinden sich sie zu 90% verloren! Mit dem Dremel kann man versuchen die kerngesunden Stücke abzuschneiden.


    Final würde ich dann einen ICP Test machen und mal schauen ob irgwo Ausreisser sind. Die dann korrigieren und dem Becken Zeit geben sich zu erholen.
    Ich beneide Euch wirklich nicht, irgendwann haben es aber alle erfolgreich in den Griff bekommen.


    Unterstützend kann helfen eine Cleaning Crew einzusetzen plus ein paar Aufwuchsfressende Fische!


    LG
    Eric

  • Nein, wir benneiden uns auch nicht mit dieser Plage :mauer: . Die letzte ICP war in Ordnung, etwas niedrige Salinitaet, aber das ist jetzt ausgeglichen. Schnecken, Einsiedler, Seeigel, Algenblenny, Tominidoc ist alles drin, aber keiner will an die Bryopsis.


    LG, Kirsten

  • ... nee da geht auch keiner dran – leider! Die Crew ist auch nur für das Nachher gedacht. Egal was auf den lebenden Steinen wächst wird dann meist sofort abgelutscht!
    Bald kommen dann so Gott will die Kalkalgen und dann wird es für die "grüne Wiese" schwer.



  • Hallo zusammen,


    ich möchte eine natürliche Variante zur Vernichtung von Bryopsis ins Gespräch bringen, nämlich eine
    Elysia-Art. Genauer gesagt: Elysia viridis.
    Meine Aquarienaufnahme zeigt allerdings Elysia crispata?, die ich damals zur Reduzierung von Valonia eingesetzt hatte.
    Der Versuch blieb ohne Erfolg!
    Der Link unten zu den Kollegen des Schnecken-Forums erklärt den Sachverhalt über einige Schnecken-Arten, die sich u. a. Bryopsis schmecken lassen. Ruhig einmal den Hinweisen im Text und den Verlinkungen nachgehen.
    Der allseits bekannte Seehase ist auch darunter.
    Elysia-Arten scheinen unterschiedliche Vorlieben zu haben. E. viridis scheint aber eine sichere Nummer sein.
    Selbst Aqzeno, Hamburg, wirbt mit dieser Vorliebe für Bryopsis.


    Gruß
    Hajo



    http://seaslugforum.net/showall/bryopsis

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

    Einmal editiert, zuletzt von hajo ()

  • Danke Hajo,
    allerdings ist das dann so wie bei allen Schnecken, nicht mit nur einer getan. Da muss schon eine ganzes Gruppe ran und die sind ja auch nicht sicher immer zu haben. Für das Stück 22 Euro kann man den Stein auch entsorgen. Der klassische Seehase hat bei mir nichts gebracht, der ist eher etwas für kurze Derbesiabündel. ...
    final ist es aber eine Möglichkeit mal zu testen ob das wirklich geht ...bis sie dann an gleicher Stelle wiederkommen, die gefiederten Plagegeister!

  • Hallo Kirsten,


    habt ihr schonmal den Magnesium-Wert angehoben?
    Erhöhe mal den Magnesiumwert eine Weile auf 1600 mg, die meisten Bryopsis-Arten kommen damit nicht klar und sterben nach einer Weile ab.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo zusammen,


    hier einmal meine persönlichen Gedanken über den Kampf mit Plagen dieser Art.
    Meine Überlegungen hierzu sind völlig wertfrei und in keinem Fall personenbezogen.
    Es sollten insbesondere die Erfahrungen, Erfolge sowie Misserfolge anderer Leidgepruefter mit in unsere Überlegungen einfließen. Diese Erlebnisse sollten geteilt werden.
    Die Anwendung chemischer Stoffe stellt keine kreative Lösung dar und entbehrt jeder Vernunft.
    Weltweit finden wir Aquarianer, die zwar mit dem Wachstum von Briopsys hadern, aber auch Lösungen finden.
    Die Berichte zeigen aber auch, dass die Wahl von synthetischen Additiven aus biologischer Sicht umstritten ist. Keinesfalls sicher!
    Die Gefährdung aller Organismen in unseren Aquarien waere mir zu hoch gepokert, da bei allen Mitteln die Unbedenklichkeit nicht gewährleistet wird.
    Schon gar nicht, wenn manches Mittel für diesen Zweck missbraucht wird!
    Viele marine Organismen sind nicht in der Lage, derartige Stoffe zu tolerieren, bezw. über die Nahrungskette weiter zu akkumulieren.
    Dies mag bis zu einer schwer bestimmbaren Grenze noch ohne sichtbare Folgen für Fisch und Niedere sein. Aber dann?
    Die Anwendungen sind individuell gesehen fehlerbehaftet und führen grösstenteils entweder zu mehrfacher Anwendung/ Wiederholung und /oder zu einem späteren Wiederaufflammen der Population, was nach Berichten keine Seltenheit darstellt.
    Wir müssen uns jetzt überlegen, was wir noch in unserer „Werkzeugkiste“ haben.
    Ausser den verschiedenen Elysia- fallen mir da Siganus-Arten ein.
    Die Zuverlässigkeit ist hoch, doch diese Methode ist meist an grössere Aquarien gebunden.
    Dem gezielten Einsatz von Elysia stehen allerdings auch manche Beckenbewohner im Wege.
    Auch manche verbaute Technik.
    Viele unserer Plagen können auf biologischem Weg gelöst werden.
    Es sollte eigentlich in unser aller Interesse sein, diesen Weg zu beschreiten.
    Wir sollten uns auch nicht aufhalten lassen, wenn eine momentane Nichtverfügbarkeit dem Ansinnen entgegen steht, sondern uns weiter auf die Suche nach einer biologischen Lösung begeben.
    Der Glaube an die "Wunderwaffe" Chemie macht es uns bequem nicht ueber andere Lösungen nachdenken zu muessen.
    Das ist fatal, auch weil wir damit nichts lernen.
    Obskure Chemie im Becken bringt uns nicht weiter. Im Gegenteil!
    Wir wundern uns nur später ob der Instabilität des Milieus.
    Unsere Chancen stehen aber gut, den richtigen Weg zu finden.
    Wir sollten ihn nur nutzen.


    Gruß
    Hajo

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  • Lieber Hajo,


    leider läuft es in der Realtität leider oft so:
    Plage vorhanden -> hochspezialisierte, biologische "Waffe" gegen Plage wird angeschafft -> biologische Waffe erledigt die Plage zu 99% -> biologische Waffe verhungert -> aus 1% Plage werden wieder 100% Plage -> Spiel beginnt von vorn.
    In jeder Runde investiert der Aquarianer eine ordentliche Summe für die "biologische Waffe", die ohne Plage nur eine begrenzte Lebensdauer hat.


    Warum es nicht mal mit stark erhöhtem Magnesium versuchen? Soweit ich weiß, hat das keinerlei negative Auswirkungen auf das System.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • :smiling_face_with_heart_eyes: Hajo,


    so sehe ich das auch!


    Meine Bryobis, welche für herbe Kahlschläge in größeren SPS gesorgt hat, von Ablegern reden wir gar nicht, wurde ich durch eine Mg-Anhebung auf 1600mg zum größten Teil los. Das Ableben div. Korallen könnten genauso die Ursachen für die Bryobsis schuld sein, wie der erhöhte Mg-Wert und die Bryobsis selbst. Letztendlich hat ein Signatus für den Feinschliff gesorgt. ... wobei ja eigentlich die Schnecken die Feinschleifer sein sollen.



    erstmal optimalen Nährstoffhaushalt herstellen
    keine unnötigen Spurenelemente und Aminos zufügen
    alle Wasserparameter nach ICP einstellen
    Mg auf 1600mg erhöhen
    - und abwarten


    Je nach Beckengröße hätten jetzt div. Fressfeind eine Chance.


    Wasserwechsel mit Mg armen Salzen machen den Rest.


    Gruß
    Dietmar

  • Hallo Hajo,


    ich bin in allem voellig deiner Meinung, aber ich weiss bald keine andere Loesung mehr. Ich bin wirklich kein Freund von Chemie im Aquarium. Wir betreiben nebenbei noch Suesswasserbecken, die haben, seitdem wir sie aufgestellt haben vor vielen Jahren, nur Wasser gesehen und einmal in der Woche Pflanzenduenger, noch nicht mal Aqua Safe kommt mir ins Becken.


    Aber bei dieser Plage weiss ich keinen Rat mehr. Seehasen habe ich versucht, als erstes hat er die Bryopsis nicht angeruehrt, als zweites hat er nur 3 Tage ueberlebt. Ich moechte nicht noch einen opfern. Ja einen Siganus koennte ich noch probieren, das muesste von der Beckengroesse passen (720 Liter). Wir haben Einsiedler, Schnecken, Seeigel, einen Salarias Ramosus und den Tominidoc, Keiner von denen ruehrt die Bryopsis an. Und die Elysiaschnecken bekomme ich hier nicht, auch nicht voruebergehend, nein gar nicht. Die werden hier in diesem Lande nicht verkauft, warum auch immer :angry3: . So, welche biologischen Møglichkeiten gibt es noch?


    Es ist ja nicht nur ein Stein betroffen, die ganze Rueckwand ist voll mit dicken, langen Buescheln. Und sie breiten sich immer weiter aus. Soll ich zusehen, wie sie alles ueberwuchern? Haenge mal ein paar Bilder an, ich hoffe, das man das Ausmass da gut erkennen kann.


    Frustrierte Gruesse


    Kirsten

  • Hallo Didi, Hallo Rüdiger,


    auch wenn es nicht so scheinen mag, bin ich nicht absolut gegen die Verwendung chemischer Mittel.
    Z. B. wenn es einen Sinn macht, wie bei einer extrem hoher Besiedlungsdichte von Plagen.
    Mit meinen Zeilen habe ich nur versucht, den Fokus verstärkt auf biologische Methoden zu lenken.
    Auch, wenn es bei einigen Mitmenschen nur zum Nachdenken gereichen wird, ist damit schon viel gewonnen.
    Mir ist schon seit langem aufgefallen, dass bei gewissen Plagen zuerst an Chemie gedacht wird, und weniger an andere Möglichkeiten.
    Zu meinem Leidwesen erlebe ich das momentan mit einer Cyano-Plage in meinem näheren Umfeld.
    Wer nicht hören will, muss fühlen. Die Person startet jetzt zum dritten Mal das Becken.....


    Die Bekämpfung von Plagen mit biologischen Methoden ist nur eine von vielen Möglichkeiten.
    In der Gartenkultur nehmen wir ja auch nicht chemische Spritzmittel, sondern verlassen uns auf die Larven der Marienkäfer. Oder etwa nicht? :angry_face: :grinning_squinting_face:


    Es kommt stark auf die jeweilige Situation vor Ort an.
    Wenn wir uns aber zusehends versteifen ausschliesslich chemische Produkte zuzulassen, nehmen wir uns die Möglichkeit etwas über die natürlichen Fressfeinde zu erfahren. Das ist das Zentrum meiner Botschaft.
    In der Natur sind pflanzliche Organismen permanent dem Druck von Pflanzenfressern ausgesetzt.
    Es gibt also eine Fülle davon. Wer kennt sie alle?
    In einem Meerwasser-Aquarium ist diese Situation nur bedingt denkbar.
    Wir haben im Laufe von Jahrzehnten einen Wissensstand erreicht, der uns bei einigen Plagen auf die Sprünge hilft. Das war nicht immer so.
    Deswegen bleibt abzuwägen, welcher Weg für mein individuelles Problem zum Ziel führen kann.
    Mir ist der Einsatz von Magnesium seit der Kent-Diskussion früherer Jahre wohl bekannt.
    Auch Fluconazol, mit negativen sowie positiven Ergebnissen, ist mir ein Begriff.
    Ich lebe ja nicht auf einem anderen Stern.
    Auch wenn mein Anliegen schon fast hypothetischer Natur ist, fusst es auf der Feststellung, dass uns unsere Unkenntnis immer wieder ein Bein stellt bezw. uns in manchen Punkten nicht nach vorne bringt.
    Das gilt für die natürlichen Methoden genauso, wie für den chemischen Einsatz.


    @Kirsten: Magnesium-Erhöhung scheint in meinen Augen die sanfteste Behandlung zu sein.
    Eine begleitende Bilddokumentation wäre sicherlich hilfreich. Auch für weitergehende Diskussionen.


    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
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  • Hallo Hajo,


    wie funktioniert denn diese Mg Kur? Ich habe im Netz verschiedene Erfolge gelesen, bei dem einen half es, bei dem anderen geschah nichts. Hast du die Bilder in meinem letzten Beitrag gesehen, da kannst du gut das Ausmass der Plage sehen.


    LG, Kirsten

  • hai,


    ich hatte über ein Jahr Spass mit bryopsis . ich habe alles natürliche und sanfte ausprobiert . nichts hat geholfen .
    Erst fluconazol hätte Erfolg diese Plage zu beseitigen . magnesiumerhöhung hat überhaupt nichts gebracht . es geht kein Fisch an das Zeug. lass dir fluconazol verschreiben und dann hast du ruhe .ohne wenn und aber .

  • Hallo Kirsten,


    Siehe Beitrag #16 und #20.


    Da ich diese Methode nie anzuwenden brauchte, werden dir die Zwei mit Rat sicherlich weiterhelfen koennen.
    Eigene Erfahrungswerte liegen dort ja vor.


    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Reinhard,


    ich bin mir ziemlich sicher. Sie hat das typische Farn/Tannenbaumartige Aussehen und die dunkelgruene, ins blaeuliche gehende Farbe. Hast du eine Idee, was es sonst sein koennte?


    LG, Kirsten

  • Hallo Kirsten,


    wie einfach/schwer lässt es sich denn mechanisch entfernen? Kann man die Büschel ernten um zumindest die Ausbreitung weiter einzudämmen? Alles was sich mechanisch entfernen lässt muss ein möglicher biologischer Gegner nicht vernichten.


    lg

  • Hallo Andreas,


    das haben wir schon durch. Sie sitzen ziemlich fest auf der Unterlage, man kann sie aber raus reissen. Mit dem Ergebnis, das Fetzen durchs Becken treiben und du an anderer Stelle einen neuen Ausbruch hast.


    Wir haben das erlebt, deshalb versuchen wir jetzt nicht mehr, die Biester manuell zu entfernen. Im Moment begrenzt sich der Ausbruch noch auf die gesamte Rueckwand und einen Stein.


    LG, Kirsten

  • Hallo Kirsten,


    ich schlage vor, du besorgst dir passende Ballingsalze mit denen du Magnesium erhöhen kannst, errechnest das passende Mischverhältnis und dosierst es hoch.
    Kannst du außerdem vorher den pH-Wert des Beckens bestimmen?
    Bei den Mengen kommt es mir so vor, als ob der pH deutlich unter 8 wäre, was das Wachstum von Algen stark begünstigt.
    Wie hoch ist Eisen?


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • ... über die Eindeutigkeit von Bryopsis brauchen wir glaube ich nicht zu diskutieren und ja die Fläche und das Ausmaß ist wirklich riesig. Eventuelle Fressfeinde gehen nicht an die langen Büschel, wenn überhaupt nur an die kurzen, das beutet man muss immer vorher ernten. Joe hat glaube ich auch schonmal etwas dazu geschrieben. Eventuell liest er das ja und kann seinen Eindruck nochmal wiedergeben.


    Das Problem sehe ich in den gebrauchten Steinen und der Rückwand. Dann kommt vielleicht noch der Beckenchemismus dazu ... alles in allem halte ich es immer für problematisch möglichst schnell ein schönes Aquarium zu bekommen. Ich bin da eher oldschool und gebe meinen Becken immer Zeit zu reifen und nehme stets neues Unterbaumaterial (auch wenn das vlt. etwas teurer wird).


    Schnecken gegen dieses Ausmaß werden kaum einen sichtbaren Erfolg bringen und Chemie (das hatte ich weiter oben schonmal geschrieben) bringt meist einen Rattenschwanz an anderen Problemen mit sich. Holt die befallenen Steine raus und entfernt die Rückwand. Dann lasst dem Becken Zeit sich zu erholen mit guten Werten (am besten ICP gegengecheckt) ...


    Viel Glück
    Eric

  • Es ist Bryopsis - zweifelsfrei.
    Mein Becken war vor Jahren KOMPLETT damit befallen - sie kamen fast über Nacht! Ein dicker, dichter Teppich überwucherte die GESAMTE Dekoration. Ich habe jeden Tag manuell "abgeerntet", der tägliche Ertrag lag im Kilobereich. Da ich auch kein Freund von Chemie bin, kam das für mich nicht in Frage. Außer Elysia crispata (Blumenkohl Sackzungenschnecke) habe ich alle erdenklichen Freßfeinde versucht - erfolglos! Nach MONATEN! (ich war kurz davor mein Aquarium abzubauen) habe ich mit dem abzupfen und abbürsten/absaugen aufgehört. Wasserwechsel stellte ich vorher schon relativ schnell ein, da ich das Gefühl hatte, dies würde die Biester eher "beflügeln"...
    Dann las ich in einem US-Forum von der Magnesium-Erhöhungs-Methode und startete damit. Auch hier zeigte sich zunächst keinerlei Wirkung. Trotzdem hielt ich den Mg-Wert weiter bei 1600, teilweise sogar höher. Nach mehreren Wochen stellte ich auch das ein, um im "Normalbetrieb" die Vorgehensweise zum Abbau des Aquariums zu überlegen.
    Und dann geschah das, woran ich nicht mehr geglaubt hatte: die Plage stagnierte, die Bryopsis wurden heller und dünner und nach einigen weiteren Wochen war der Spuk endlich vorbei!
    Ob es letztendlich an den über Wochen hohen Magnesiumwerten lag, oder dem telepathischen Empfindungsvermögen ("...der Typ will wirklich Ernst machen, und alles in die Tonne hauen..!" :iP kann ich nicht sagen - es war geschafft.
    Ich kann dir nur die Daumen drücken und dir ein gutes Durchhaltevermögen wünschen. Übrigens hatten wirklich einige Korallen unter der Pest überlebt.


    Salzige Grüße - Siegfried

    Sei wer du bist und sag, was du fühlst! Denn die, die das stört, zählen nicht und die, die zählen, stört es nicht!

  • Ich frage nur weil das bei mir gerade ähnlich aussieht :


    Auf deinen Bildern sieht es für mich nach Fadenalgen aus, ich kann dieses Farn-Artige von Briopsis nicht erkennen. Liegt das an den Bildern oder gibt es auch Briopsis die nicht diese Fächer wie Farne haben ?

  • Hallo zusammen,


    so viele neue Antworten, komme fast gar nicht nach :ylol . Werde versuchen, auf alle einzugehen.


    @Reinhard: das Mittel hatte ja gewirkt. Wir haben nur, fuerchte ich, zu schnell die Aktivkohle wieder eingesetzt und zu frueh Wasser gewechselt. 6 Wochen war Ruhe und dann kamen sie langsam aber sicher wieder aus den Ecken gekrochen.


    Ruediger: der ph liegt zwischen 8 und 8.5, Eisen war bei der letzten Analyse n.n.


    @Eric: es waren keine gebrauchten Steine und auch kein Schnellstart. Wir hatten in unserem alten Aquarium gebrauchte Steine verwendet, mit den dazugehoerigen Problemen. Das jetzige Aquarium wurde mit neuen LS bestueckt, die Rueckwand war nicht neu, das stimmt. Aber sie wurde ausgiebig mit einem Steamer behandelt und einige Wochen danach getrocknet. Das Becken wurde mit neuen LS und Sand gestartet und nach ca. 1 Woche sind Korallen und Fische aus dem alten Becken umgezogen, weil es still gelegt werden musste. Wir haben die Korallen so gut wie møglich nach Algenresten untersucht, aber es waren wahrscheinlich doch ein paar nicht sichtbare Reste dran, die dann wohl wieder das neue Becken infiziert haben.
    Mir geht es nicht darum, moeglichst schnell ein schoenes Becken zu haben, ich gebe dem Becken und den Tieren Zeit, in Gang zu kommen. Das Becken hat mehrere Monate mit den Korallen aus dem alten Becken gestanden und neue Fische sind erst vor einer Woche dazu gekommmen, nicht geplant.


    @Sigfried: danke fuer deine guten Wuensche. Ich hoffe wirklich, das wir es auch in den Griff bekommen. Zumal alles jetzt wirklich gut laeuft. Die Korallen wachsen super, haben gute Farben, den Fischen geht es gut. Das taete mir in der Seele weh, wenn wir alles neu starten muessten.


    Ich vermute, das wir die Biester aus dem alten Becken mitgeschleppt haben, durch die Korallen. Aber ich haette es nicht uebers Herz gebracht, die schoenen Tiere zu entsorgen :nauseated_face: .


    LG, Kirsten

  • hai ,


    wenn man wie ich über ein Jahr alles versucht hat , mit normalen Magnesium, Kent Magnesium , fuchsgesicht , abernten und diese winzigen sackblumenkohlschnecken und nichts mit erfolg gekrönt war , dann greift man zu jeden strohhalm.fluconazol war damals als Mittel gegen bryopsis in Deutschland nicht bekannt , ich hätte das im amerikanischen forum gelesen . die hatten die Info aus Brasilien.
    ich hatte zuerst eine recht niedrige Dosis gewählt mit dem Ergebnis das die Viecher nach ein paar Monaten wieder da waren . ich musste also nochmal höher dosieren , aber dann kamen die Dinger nie wieder . auch ich war kurz davor alles hinzuschmeißen . Gott war ich froh wieder ein normal aussehendes Aquarium zu haben . bryopsis ist wirklich eine Pest wodurch ich viele korallen verloren habe . die Höhe der Dosis weiss ich leider nicht mehr .übrigens war es ein medikament aus der human medizin . d.h. kapseln öffnen und in Wasser lösen . keinerlei Verluste von Fischen oder korallen .

  • ... ich denke es wird beides gewesen sein, Rückwand und Reste auf den Korallen ... Ich habe die Erfahrung gemacht das man die Steine monatelang trocken lagern kann, die Steine mit kochendem Wasser übergiessen oder sogar mit einem Steamer behandeln kann, Briopsis kommt wieder, garantiert!


    Zum Thema Schnellstart, ich habe mein großes Aquarium über 4-6 Wochen nach Claude Schumachers Empfehlung einlaufen lassen und erst nachdem sich Algenbüschel gezeigt haben eine Cleaning Crew eingesetzt. 2 Wochen später war der Algenspuk vorbei und es läuft bis heute ohne die Algenplage. Ich bin fest davon überzeugt das es am Anfang wichtig ist den Becken Zeit zu geben und ein ausgeglichenes Milieu für die Stabilität verantwortlich ist. Klar es wird viele geben die sagen "Humbug, ich habe mein Becken nach 3 Tagen schon besetzt und keine Probleme ..." kann sein das es so ist, aber nach X Aquarien bleibe ich dabei und hier gibt mir meine Erfahrung recht!


    Wenn ich lese das Du nach 1 Woche alles besetzten musstest ist das auf jeden Fall ein Inditz für eine noch nicht ausreichend gereifte Beckenbiologie ... trotzdem bleibt Bryopsis eine Plage. Wenn Du ein Allheilmittel hast könntest Du glaube ich Millionär werden :winking_face: .


    Gruss
    Eric

  • Hallo Eric,


    das Allheilmittel werde ich mir patentieren lassen :look: , wenn ich denn jemals eins finden sollte.


    Ja der Beckenstart war quasi ein Umzug kann man sagen. Es musste leider alles so schnell rüber, sonst hätte ich mir mehr Zeit gelassen. Komischerweise hatte ich ein bisschen Braunalgen, aber kaum Fadenalgen. Und die paar waren schnell weg. Dafür haben wir ja die Bryopsis :pouting_face: .


    Die Rückwand ibesteht übrigens nicht aus Steinen, sondern eine von Juwel, Back to nature. Weiß nicht, ob das eine Rolle spielt :confused_face:
    LG Kirsten

  • ... ja so hatte ich mir das auch gedacht! Bei der Rückwand ist nicht entscheidend aus welchem Material sondern welche Möglichkeit die Alge hat sich zu reproduzieren ...
    Ich denke Ihr werdet es in Griff bekommen, so wie jeder der wirklich Bock auf die Meerwasseraquaristik verspürt! :thumbs_up:

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