Verpaarung und Haremshaltung von Fischen (Riffbarsche, Zwergkaiser, Lippfische)

  • hallo,


    ich habe ein paar fragen zu haltungsempfehlungen bzw. zu erfahrungen bezüglich der nachträglichen verpaarung bzw. haremshaltung.. genauer geht es um riffbarsche, zwerkkaiser und lippfische.
    ich werde in absehbarer zeit vergrößern auf ca. 800 – 900 liter.


    ich habe aktuell jeweils einen chrysiptera talboti (talbots demoiselle) und einen chrysiptera parasema (blauer riffbarsch). beiden würde ich gerne wieder einen partner zur verfügung stellen, wobei ich mich auch frage, ob eventuell haremshaltung möglich ist. in jedem falls sollte ich jungtiere nachsetzen, oder? falls haremshaltung möglich ist, was wäre eine sinnvolle gruppengröße? denn wenn sich mehrere paare herausbilden wird das ja nur stress geben.


    desweiteren habe ich einen centropyge bispinosa. auch hier würde ich gerne verpaaren. harem soll auch gehen habe ich gelesen. auch hier daher die frage: geht harem und wie groß darf der werden? ab vier fischen bilden sich vielleicht zwei paare heraus, und das möchte ich vermeiden. und wieder nur jungtiere nachsetzen?


    last but not least: würde ich mir gerne noch halichoeres iridis (gelbkopfjunker) zulegen. einen der schönsten fische überhaupt. als paar hatte ich den schon, aber auch hier die frage: haremshaltung möglich und wenn ja wie viele fische?


    vermutlich macht haremshaltung nicht bei allen sinn (zumindest nicht innerhalb eines beckens). erst mal geht es mir bei den genannten arten darum, ob es möglich ist. wie ich das dann umsetze ist noch offen. vermutlich wird es sowieso vor allem von der verfügbarkeit abhängen..

  • Bei dem Lippi würde ich bei einer Paarhaltung und erst recht bei einer Haremsplanung sehr vorsichtig sein. Irgendwann wird nämlich das Weibchen sich zum Männchen umbilden und dann gibt es Mord und Totschlag.


    Der Bispinosa sollte mit einem jüngeren Genossen eine gute Chance haben, ein Paar zu werden. Eine Haremshaltung habe ich bisher leider noch nicht versucht.

  • Hallo Sven,


    Paarhaltung von nachträglich zusammengeführten Paaren bei Chrysiptera halte ich für eher schwierig. Sie sind sowieso sehr aggressiv gegenüber allen Neuankömmlingen, bei gleichartigen eher mehr, würde ich sagen. Gruppenhaltung kann funktionieren, hatte ich aber auch erstmal Verluste bei C. hemicyanea.


    Gruß


    Hans-Werner

  • C. talboti hab ich noch nicht probiert, habe allerdings 12 C. hemicyanea auf 1400 L, das geht super. Jede hat ein eigenes Revier und das wird auch verteidigt aber insgesamt sind die superfriedlich. Im Rahmen der Vergrößerung würde ich daher nicht nur eine oder zwei Demoisellen nachsetzen sondern 10.

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • schon mal danke für den input.
    die talboti sind eigentlich seh friedlich im vergleich zu den parasema. ich hab ja leider nur noch jeweils einen.
    ein nachsetzen ist vielleicht falsch ausgedrückt. es wäre ein zusammenführen im neuen becken mit den neuen. dann sind die reviere noch nicht besetzt.


    ist das bei den lipis wirklich so? wandeln die sich immer im alter um zum männchen? ich dachte das macht immer nur das dominante weibchen und die anderen bleiben weibchen. wär mal interessant zu erfahren, was die wandlung jeweils triggert.

  • Ja, bei den Lippis ist meines Wissens nach der Geschlechtswandel nicht auf Dauer zu unterdrücken. Die Frage ist eher, wann der Wandel eintritt. Es kann ein paar Jahre dauern. Am stabilsten ist es wohl, wenn es ein Pärchen mit einem dominanten Männchen ist.


  • ist das bei den lipis wirklich so? wandeln die sich immer im alter um zum männchen? ich dachte das macht immer nur das dominante weibchen und die anderen bleiben weibchen. wär mal interessant zu erfahren, was die wandlung jeweils triggert.


    Bei der Wahl von Lippfischen kommt auch die Paarhaltung immer wieder zur Sprache.
    Kauft man zwei Weibchen, dann ist der Geschlechtswechsel (protogyner Hermaphrodismus) , der auch mit einer Veränderung des Farbkleides einhergeht, ein durchaus spannender und interessanter
    Vorgang. Das ist die gute Seite.
    Weit weniger erfrischend ist die später anstehende Verdrängung des Männchens
    durch das groesste weibliche Tier, welches hormonell bedingt das Geschlecht zwangswechselt.
    Speziell im Aquarium, wo es kaum Ausweichmoeglichkeiten gibt, endet es meist mit dem Verenden des männlichen Exemplars. Durch Beissattacken des werdenden Männchens oder durch den Sprung aus dem Becken.
    In der Natur können die vertriebenen Männchen ausweichen und es besteht immer die Hoffnung auf eine neue Gliederung eines Harems. Weibliche Tiere sind vorwiegend in der Überzahl.
    In den engen Grenzen eines Aquariums wird sich diese Variante leider nicht entwickeln.
    Sehr grosse Aquarien und öffentliche Schauaquarien sind ausgenommen.


    Die Auswahl der Art wirft zwangsläufig auch die Frage nach dem Bodengrund auf.
    Ein Becken ohne Bodengrund kommt nur fuer Zwerglippfische infrage. Cirrhilabrus oder Pseudocheilinus etc.
    Die meisten anderen Arten sind "Sandschläfer" und benötigen den entsprechenden Bodengrund.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • ah. interessant. ich hatte ja mal über ca. drei jahre ein päärchen. schon als solches gekauft. am ende fand ich eines morgens das kleinere, und das war das weibchen, verendet auf dem fußboden. ich hatte damals meinen kater im verdacht. das heisst lippis doch eher in einzelhaltung oder stabiles päärchen mit deutlich größerem männchen.


    bodengrund finde ich in ordnung. muss halt gut durchbewegt sein, dann ist das kein problem.

  • Jetzt muss auch noch der unschuldige Kater fuer die "Eheprobleme" der Lippfische herhalten. :grinning_squinting_face:
    Wer sich und den Fischen keinem Stress aussetzen will, der beschränkt sich nur auf 1 Exemplar einer Art oder, wenn es die Beckengroesse zulässt, koennen auch mehrere Arten miteinander vergesellschaftet werden. Dann allerdings dürfen es nur männliche Fische sein. Ueber die Verträglichkeit der Arten bitte vorher informieren!


    Gruss
    Hajo

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