Analyse taugt nix?

  • Moin,
    Ich habe diese Woche mal wieder eine Analyse bei ATI gemacht. Weitestgehend waren alle Werte im grünen Bereich und entsprachen dem, was ich in der letzten Kontrolle vor der Analyse gemessen hatte. Allerdings gab es einen groben Ausreißer. Ausgerechnet PO4 wurde in der Analyse mit 0,2 angegeben. Ich habe heute mit dem Hanna Checker gegen gemessen und siehe da : 0,04 im Schnitt bei fünf Messungen. Dann Kontrolle mit Tropic Marin Professional Test: n. n. Kontrolle des Tests mittels Standard : Test funktioniert. Wem soll ich denn nun glauben, bzw. sollte ich etwas gegen erhöhtes PO4 unternehmen? Eigentlich sollte die Analyse ja das genaueste Verfahren sein, oder?

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von muschelschubser ()

  • Hast du den Hanna mal gegen gemessen?


    Ich würde Hanna trauen.


    Tropic Marin war bei mir auch n.n.
    Ich glaube bei wenig PO4 ist TM ungenau.


    Ich habe in einem Bericht bei YouTube von einem User gehört, dass bei ATI Po4 und KH in etwa so gemessen werden, wir wir sie zu Hause messen, mit Photometer.


    Alle anderen Elemente werden wohl anders und genauer gemessen.


    Aber genau weiß ich auch nicht wie ATI misst. Jedoch haben einige Probleme mit ICP Messungen. Vertrau deiner Messung, wenn alles gut steht.

  • Hallo Stefan,


    die Tröpfchentests erfassen anorganischen (= PO4), die ICP organischen (Biomasse) und anorganischen Phosphor. Weiterhin ist der Messfehler der photometrischen Messung bei der niedrigen PO4 Konzentration schon recht hoch und kleine Partikel / Luftblasen in der Küvette können in dem Messbereich zu deutlichen Abweichungen führen.


    Ansonsten ist der Hanna Checker schon einer der besten Tests, gerade was die niedrigen Werte angeht.


    Bzgl. des PO4 Wertes an sich. Ist an sich ein akzeptabler Wert. Nicht zu hoch, augenscheinlich viel Biomasse in der Wassersäule. Das freut die Korallen.


    LG Kristian

  • Jede Analyse kann mal daneben gehen, ob nun Teststreifen, Testtröpfchen, ionensensitive Messkette, Photometer oder ICP. Deshalb: bei einem Ausreißer gar nichts unternehmen. Später noch einmal nachmessen und gegebenenfalls mit Standards den Test überprüfen. Hat sich der Ausreißer bestätigt, dann - und erst dann - sollte man reagieren. Stefan, Du hast alles richtig gemacht. Wenn bei der nächsten ICP wieder der hohe PO4-Wert auftritt, beim Labor nachfragen.


    ICP ist nicht der heilige Gral - nur eine genauere Testmethode. Aber auch ihre Genauigkeit hängt von vielen Faktoren ab: Verunreinigungen bei der Probennahme (bei PO4 kann es schon ausreichen, dass man mit dem Finger in die Probe geraten ist, um einen Ausreißer zu produzieren), beim Transport, bei der Probenaufbereitung, bei der Kalibrierung und, und, und.


    P nicht mit der ICP zu messen, kann sich mir nicht erschließen. Nitrat ist klar, da kann die ICP nicht zwischen Luftstickstoff (im Wasser gelöst) und NO3, NO2, NH3 und TON unterscheiden.

  • moin,


    meine ATI Analyse ergab z.b bei meiner Wasserprobe einen No3 wert von 0,01 mg und alle hier Verfügbaren Tests zeigten mir 5mg. Alle habe ich mit 2 verschiedenen Referenzen ( Fauna Marine, Tropic Marin ) gegen gemessen.. :winking_face:
    Scheinbar benutzt ATI zur No3 Ermittlung den billigsten Tröpfchentest den sie kriegen konnten.. :winking_face: Ich vertraue da lieber auf meine Erfahrung und vor allen dingen auf meine Augen..


    Po4 von 0,04 ist super!


    Gruß, René

  • Hallo Stefan,


    ich halte die Phosphat-Messung eigentlich für relativ "robust" und zuverlässig. Deshalb ordne ich persönlich im Zweifelsfall Nachvollziehbarkeit höher ein als Genauigkeit, also lieber halbquantitativ mit Sprüngen und Schätzwerten als mit x Kommastellen, aber irgendwie nicht ganz nachvollziehbar.


    Gibt es Angaben, wie ATI Phosphat misst? Zum einen kann es aus der P-Messung der ICP-OES errechnet werden, zum anderen könnte es mit einem Fotometer gemessen werden. Bei letzterem kommen immer wieder mal schlechte Chargen der Pulverreagenzien, schlecht versiegelte Tütchen mit unbrauchbarem Inhalt etc. vor, wobei dann mitunter absurd hohe Messwerte angezeigt werden, wie wir aus jahrelanger Anwendung in Routine-Messungen wissen. Leider ist die Nachvollziehbarkeit bei den Einzelportionen des Pulverreagenz eher schlecht, weshalb ich im Zweifelsfall eher dem Tröpfchentest vertraue. Einfachheit und Robustheit ergeben für mich hier eine gute Nachvollziehbarkeit.


    Grüße


    Hans-Werner

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