Cyanos lieben (Live)Sand

  • Hallo an alle Cyano Züchter!
    Folgendes Experiment habe ich in den letzten Wochen durchgeführt!
    Mein Becken wurde im November sandlos gestartet.
    Nach dem die Kalkrotalgen den Boden bedeckt hatten,beschloss ich vor ca 6Wochen 2,27kg CaribSea Live Sand im sichtbaren und
    gut zugänglichen Bereich einzubringen.
    Der Sand wurde im Rahmen eines WW im Altwasser aus gespült und dann feucht ins Becken gefüllt.
    Die Schichthöhe lag ca bei 5mm.
    Drei Wochen war Alles gut und schneeweiß. Dann kamen sie ,die Cyanos, entlang der Frontscheibe,aber nur auf dem Sand.
    Sie wurden nicht mehr und nicht weniger.
    Dann saugte ich die Hälfte der Sandhöhe ab und es wurde weniger. Dieser Zustand blieb wieder eine Woche unverändert.
    Vor einer Woche wurde vorsichtig wieder eine Schicht Sand abgesaugt,so das gerade noch soviel Sand vorhanden ist,man sieht stellenweise
    den Acrylboden durch.
    Seit einer Woche sind keine Cyanos mehr zu sehen!!???
    An der Beleuchtung,Strömung oder Sonstigen wurde nichts verändert.
    Bitte um Meinungen
    Grüße Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Es ist nicht nur der Livesand der Cyanos begünstigen kann ("kann" wohlgemerkt - ich hatte 15 jahre mit Sand kein Problem). Bei meiner mich schon 6 Monate begleitenden Cyanoplage dürfte der "normale" Sand auch ein Förderer gewesen sein. Neben einigen anderen Aktionen hat uU. auch ein großzügiges Entfernen des Sandes extreme Besserung gebracht.


    Mittlerweile sind die abgesaugten Stellen von Kalkrotalgen überwachsen, da gibt es absolut keine Cyanos mehr. Die verbliebenden Stellen Sand werden aber nach wie vor von Belägen begleitet - wenn auch weit nicht mehr in dem Ausmaß wie vorher.


    lg
    Andreas (ebenfalls erfolgreicher Cyanozüchter :smiling_face:

  • Das Komische daran ist das die Cyanos nur dieses Areal im vorderen mittleren Bereich rund um die Fungias belagerten.
    An anderen Stellen wo ebenfals wenig Strömung vorliegt waren sie nicht.

  • Ich züchte ja seit mehr als einem halben Jahr sehr erfolgreich Cyanos (siehe den Thread hier im Forum). Die Erfahrung mit "meinen" :smiling_face: Cyanos war, dass ich keinen Zusammenhang zwischen Cyanowachstum und Strömung oder Licht feststellen konnte. Aber hier gibt es soviele Erfahrungen und Meinungen wie Sand am Meer.



    lg

  • Aber hier gibt es soviele Erfahrungen und Meinungen wie Sand am Meer.

    Das stimmt ,ich werde jedenfalls in diesen kritischen Bereich bei den 1mm Sand bleiben
    Grüße

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  • Hallo,


    eigentlich ist es ganz einfach: Cyanos treten dann auf, wenn das Substrat (Sand, Gestein) relativ mehr Phosphat enthält als das Wasser.


    Das ist bei neuem Sand häufiger der Fall und bei Live Sand ziemlich häufig.


    Wenn der Sand irgendwann im Gleichgewicht mit dem Wasser ist, gibt es keine Cyano-Probleme mehr. Es liegt also nicht an irgend etwas, was man wahrnehmen oder messen könnte, sondern an einem Verhältnis, einer Relation.


    Grüße


    Hans-Werner

  • eigentlich ist es ganz einfach: Cyanos treten dann auf, wenn das Substrat (Sand, Gestein) relativ mehr Phosphat enthält als das Wasser.

    Hallo,Hans Werner!
    Das mag ja alles stimmen,Aber, Sand weg,Cyanos weg,so einfach.
    PO4 liegt bei 0,05 ( Hanna Checker)
    Nach einbringen des Sandes kein Anstieg des selbigen.
    Die Cyanos kamen nach 3Wochen,verstehen tue ich es nicht.
    Grüße Torsten

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  • Hallo Torsten,


    klar, Sand weg Cyanos weg.


    Cyanos sind wie die Bakterien auf Deinen Zähnen, nur dass sie sich den Zucker selber machen. Warum lösen die Bakterien auf Deinen Zähnen Deine Zähne auf? Um an das darin gespeicherte Phosphat zu kommen. Von alleine lösen sich aber Deine Zähne nicht auf, dazu braucht es die Bakterien und die von ihnen produzierten Säuren. Genauso ist es mit dem Sand und den Cyanos. Im Wasser misst Du keinen Phosphatanstieg, weil der zu gering ist, die Cyanos holen aber das Phosphat aus dem Sand raus, mit organischen Säuren.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Jetzt habe ich es verstanden,Danke.

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  • Meine Cyanos sitzen derzeit nur auf meinen Codium sp. (Schwammalgen), alles andere ist frei, auch die anderen Algen (Scinaia, Erythroglossum und eine weitere großblättige Rotalge).

  • Hallo zusammen,


    mein Becken läuft seit etwas über einem Jahr mit Livesand. Bisher hatte ich noch keine Cyanos in diesem Becken. In anderen Becken allerdings schon - auch ohne Livesand.


    Ich hatte mich für den Livesand aufgrund der natürlichen Optik entschieden, nicht wegen der anderen vermeintlichen Produktvorteile. Bisher habe ich diese Wahl nicht bereut und hoffe es bleibt so.


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Hallo Steffi,


    das dürfte im Prinzip dasselbe oder etwas ähnliches sein. Die Algen "leaken" Nährstoffe in das Aquarium. Sie sitzen im Boden, wo die Nährstoff-Konzentration weit höher sein kann und meistens auch ist, als im freien Wasser. Mit ihren wurzelähnlichen Organen (ggf. wiederum unterstützt von ausgeschiedenen organischen Säuren) nehmen sie diese Nährstoffe aus dem Boden auf. Da Lebewesen generell gegenüber der Umwelt nicht hundertprozentig abgeschlossen sind, es findet immer ein gewisser Austausch in beide Richtungen statt, können Nährstoffkonzentrationen, wie die von Phosphat oder Aminosäuren, auf der Alge höher sein als im Umgebungswasser. Darauf stürzen sich die Cyanos.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Moin Hans-Werner,
    Codium macht sich nicht fest, genauso wenig wie Scinaia, Erythroglossum und die andere großblättrige Alge. "Wildlife" macht sich Codium schon fest, im Hafen von Borkum gibt es schöne Bestände, aber die Ableger machen sich nicht mehr fest. Habe ich schon alles versucht, sie bilden keine Haftscheibe mehr aus und verankern sich auch nirgendwo. Aber ich habe einige Algenarten schon seit 8 Jahren, sie vermehren sich sehr gut.
    Damit die Einsiedler nicht mit den losen Algen umherziehen, habe ich sie angebunden. Sie haben so auch keinen Kontakt zum Boden. Bodengrund habe ich in meinen beiden Nanos nicht mehr drin.

  • Hallo Steffi,


    ich wollte gerade sagen, ich hatte doch auch schon solche oder ähnliche Algen auf dem Lebendgestein im Aquarium, und die waren im Gestein verankert. D. h., Du setzt sie auch nicht in den Bodengrund?


    Dann sind es wohl einfach organische Stoffe, die die Cyanos so attraktiv finden, es sei denn, es findet doch ein Nährstofftransfer statt, auch wenn die Alge nicht im Boden verankert ist und nur lose aufliegt. Dass Cyanos Aminosäuren lieben, ist bei einigen Aquarianern, die eigene Erfahrungen damit gemacht haben, schon länger bekannt. Allerdings verschieben die auch das N-P-Verhältnis.


    Vielleicht kannst Du ja mit eigenen, gezielten Versuchen genaueres herausfinden. In einem US-Forum ist ein findiger Kerl so zu der Überzeugung gekommen, dass Cyanos mit darunterliegenden heterotrophen Bakterien in Symbiose leben.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Moin Hans-Werner,
    ich hatte letztens einen Versuch gemacht und die Codium in 150ml Meerwasser plus 10 Tropfen 12%iges H2O2 für 10min gebadet. Jetzt sind die Cyanos seit ein paar Tagen weg und wurden nicht mehr gesehen. Die Codium hat ja eine sehr feste Struktur, es hat ihr nichts ausgemacht (war nur ein Veruch, wenn's schiefgelaufen wäre, ich habe noch Nachschub aus meinem anderen Nano).


    Codium aus dem Meerwasserhandel hat leider keine Haftscheibe mehr. Und das auf Borkum lasse ich da, da siedeln sich gerade Samtschnecken an :smiling_face_with_heart_eyes:

  • Hallo Steffi,


    könnte man durchaus als Indiz für die Symbiotische-Bakterien-Theorie werten, den H2O2-Versuch. Ich habe auch schon Versuche gemacht, wo der Untergrund kräftiger gestört, z. B. abgebürstet, wurde, was auch längere Zeit geholfen hat. Zerstörung bzw. Beseitigung von organischen Substanzen wäre auch noch eine Möglichkeit.


    Ich habe aber etwas mehr Probleme, hierin einzuordnen, weshalb sich Cyanos vorzugsweise bei sinkenden und gesunkenen Phosphatkonzentrationen im Wasser oder anderweitigen Phosphat-Ungleichgewichten zwischen Bodengrund und Wasser auf dem Bodengrund breit machen. Es ist schwierig zu erklären, dass sich unter diesen Bedingungen mehr organische Substanzen oder Bakterien auf dem Bodengrund ansammeln. Also vermutlich ein anderer Mechanismus, bei dem es um den Zugang zu Phosphat geht, evtl. wiederum über die Symbiose-Bakterien.


    Gruß


    Hans-Werner

  • In der besten Zeit hatte ich die Cyanos sogar am Glas des Filterbeckens in dicken Belägen. Von daher gibt es wahrscheinlich noch mehr Faktoren wie Phosphat im Substrat denke ich. Aber ansonsten kann ich eurer Theorie etwas abgewinnen wenn ich so auf das letzte halbe Jahr zurück blicke :smiling_face:

  • Hallo Steffi,


    eine Frage hätte ich noch zu den Wasserverhältnissen in Deinen Aquarien, speziell auch mit dem Codium: Du hast Nitrat im Wasser?


    Hallo Andreas,


    es spielen ganz sicher noch mehr Faktoren eine Rolle, ich denke, vor allem Eisen, Nitrat und Redoxreaktionen. Das ganze könnte aber durch Phosphat miteinander verknüpft sein.


    Gruß


    Hans-Werner


    P. S.: Das US-Forum heißt übrigens Reef2Reef und der Thread "What are the root causes of Cyano?".

  • Hallo Steffi,


    egal, wie das Nitrat in das Wasser kommt, Nitrat ist eine oxidierte Verbindung, die Cyanos scheinbar nicht besonders mögen. Auch diesbezüglich könnte es an der Oberfläche vom Codium Unterschiede zum restlichen Aquarium geben, indem das Codium bei ausreichender Beleuchtung Nitrat aufnimmt und Aminosäuren ausscheidet, vielleicht sogar gerade, weil es keine Verbindung zum Boden und somit Probleme mit der Phosphataufnahme hat und Nitrat und danach den reduzierten Stickstoff (Aminosäuren) nicht voll in Wachstum umsetzen kann.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    gilt das mit dem Phosphat im Bodengrund nur für Cyanobakterien oder auch für Dinoflagellate. Ich hatte erhöhte Nährstoffwerte im Becken Po4 bei 0.19 und Nitrat bei 30. Seit einem halben Jahr plage ich mich mit bräunlichen Belägen auf dem Bodengrund rum ( so zimtfarbend). Wenn man sie stört verflüchtigen sie sich pulverartig, so als Mulm. Vereinzelt auch auf Lebendgestein.


    Kommen mit der Lichtphase und wenn's dunkel wird, ist nix mehr zu sehen.


    Ich habe auch das Gefühl, jetzt wo ich eine Grundel im Becken habe, die den ca. 1 1/2 Jahre liegenden Bodengrund aufwühlt und mein Po4 Wert auf 0.02-0.03 gesunken ist, es wieder mehr Beläge werden.


    Kann es sein, dass das Bewegen des Grundes Phosphat freisetzt und das mit dem niedrigen Po4 Wasser zu deinem o.g. Ergebnis führt.


    Hier mal zwei Bilder vom Belag.


    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel,


    ich bin mir nicht sicher, ob das, was Du zeigst, tatsächlich Dinos sind. Von der Farbe her könnten es Cyano- oder Cyano-Mischebeläge sein. Ich muss gestehen, ich weiß nicht genau, ob die braunen Cyano-Beläge die Farbe von einer Mischung mit Kieselalgen her haben. Ich habe die Kombination schon mikroskopiert, weiß aber nicht mehr, ob das die braunen Beläge waren. Jedenfalls gibt es braune Beläge, wo die Cyanos dominant sind. Um die von Dinoflagellaten zu unterscheiden, bräuchte man eine größere Aufnahme oder noch besser ein Mikrofoto.


    Von Cyanos kenne ich auf jeden Fall das nachmittägliche Verschwinden. Auch meine ich, dass Dinos nicht so auf geschützte Stellen beschränkt sind, die treten, meine ich, eher voll im Licht auf.


    Dino-Beläge hatte ich noch nicht so oft, dass ich daraus genauere Bedingungen für ihr Auftreten im Aquarium hätte ableiten können.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner. Könnten die Beläge aufgetreten sein, weil ich im letzten dreiviertel Jahr zweimal die Versorgungssysteme ( Aquamedic und Sangokai) gewechselt habe? Dadurch sind auch meine hohen Nährstoffwerte gekommen.


    Nun machen ich das einfache Balling mit wöchtl. WW von 15 Prozent. Nährstoffwerte sind schon gesunken, aber die Beläge leicht stärker geworden? Werden diese verschwinden wenn Stabilität ins Becken gekommen ist?



    Und letze Frage an dich Hans-Werner. Ich nutze das TM Syn Biotic Salz. Da sollen ja Bakterienstämme enthalten sein. Muss ich den UV Klärer dann ausstellen, damit die nicht kaputt gehen?


    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel,


    Cyanos treten grundsätzlich ganz gerne bei Schwankungen in der Nährstoff- und speziell der Phosphatkonzentration auf, vor allem wenn auch Phasen einer höherer Phosphatkonzentration eine mit fallenden und niedrigeren Phosphatkonzentrationen im Wasser folgt. Längerfristige Stabilität und nicht zu niedrige Phosphatkonzentrationen (>0,03 mg/l Phosphat) im Wasser sind also wichtig für die Bekämpfung von Cyanos.


    Nach dem Wasserwechsel mit Syn-Biotic die UV-Anlage bitte für 3 - 4 Stunden abstellen. Danach sind die Bakterien weitestgehend aus dem freien Wasser verschwunden und werden von der UV nicht mehr erfasst.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Vielen Dank Hans-Werner.


    Also "einfach" die Nährstoffwerte einigermaßen stabil halten und die Dauer bringt dann Besserung, richtig?


    Oder kann man noch etwas zusätzlich machen?


    Die Lichteinstellung begünstigt aber nichts in Sachen Cyanos, richtig?


    Ist ein wöchentlicher WW mit dem Syn Biotic ok oder zuviel, wegen der Bakterien?


    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel,


    im Endeffekt geht es darum, dass sich auf Dauer ein Gleichgewicht zwischen Bodengrund und Wasser einstellt. Da Kalkmaterial bezüglich Phosphat sehr träge reagiert, führen Schwankungen zu den Belägen. Kalk nimmt Phosphat auf und gibt ihn nur sehr langsam ab. Dadurch entsteht das Ungleichgewicht, wenn im Wasser die Phosphatkonzentration sinkt.


    Lichteinstellungen darfst Du mich nicht fragen, es gibt aber Aussagen, dass die eine Rolle spielen, vor allem auch aus dem Süßwasser. Cyanos nutzen grünes Licht sehr gut. Paradoxerweise sollen Pflanzenleuchten mit hohem Rot- und Blauanteil Cyanos im Süßwasser begünstigen, ein Hinweis, dass sie eher nicht zu viel grünes Licht mögen. Im Meerwasser könnte diese Rolle eher blau-grünes Licht einnehmen, da hier die Cyanos gewöhnlich rot gefärbt sind.


    Wöchentlich 5 bis 10 % WW mit Syn-Biotic sind ok, oder 14-täglich 10 % wäre auch ok. Das kannst Du nach den Tieren und dem Bedarf ausrichten, worauf die Tiere am besten reagieren und womit das Aquarium am besten aussieht.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Noch mal ein kleines Update: die Cyanos auf der Codium (Schwammalge) sind nach dem Bad in Meerwasser plus H2O2 dauerhaft verschwunden, die Alge hat das Bad auch überlebt.

  • Hallo Steffi,


    gibst du Bescheid, falls die Cyanos irgendwann wieder kommen? Mal sehen, ob es nur eine nachhaltige Störung war ... :smiling_face:


    H2O2 ist, wie Nitrat, eine stark oxidierte Substanz, die dazu tendiert, freie Radikale zu produzieren. Das bildet ein Reihe der Substanzen und Bedingungen, die Cyanos nicht so mögen, Nitrat, H2O2, zu viel Licht … Die praktische Anwendung im Aquarium bleibt aber schwierig, am einfachsten noch bei Nitrat, wenn auch nicht hundertprozentig unproblematisch. H2O2 hat den Vorteil, von alleine zu "verschwinden" (--> H2O + 1/2 O2).


    Grüße


    Hans-Werner

  • H2O2 wird auch in der Süßwasseraquaristik gehen Cyanos eingesetzt.
    Hat bei mir in einem Becken gut funktionier

    Hallo,wie wendet man das Peroxid an?
    Grüße

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  • Stein / zu behandelnden Gegenstand aus dem Aquarium nehmen, kurz in einem Behälter mit verdünntem H2O2 schwenken.


    Handschuhe verwenden! Nicht an Lebewesen anwenden, die du gernhast!


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • dass ich keinen Zusammenhang zwischen Cyanowachstum und Strömung oder Licht feststellen konnte.

    Ich schon. Zumindest, was Licht angeht. Ich "züchte" meine vornehmlich im vorderen Bereich. Nicht zu unterschätzen ist - das Licht auch nach 22 Uhr, wenn das Aqua-Programm abgelaufen ist - das normale Wohnzimmerlicht. Und genau da vermehren die sich bei mir. Hauptsächlich vorn an der Front. Dunkle Stellen bleiben unbesiedelt. Auch eine "radikale Dunkelkur" (Licht aus, Decke drüber, 3 Tage) "entledigt" sich der Cya. - Also , irgendwie spielt Licht wohl doch eine große Rolle.

  • Die Gretchenfrage ist, kommen sie nach dem Lichtentzug wieder :smiling_face:


    Ich habe das Thema Licht während meiner Cyanoplage natürlich auch als möglichen Grund in Betracht gezogen. Die Erfahrung in meinem Becken war, dass das Licht wenn dann nur unwesentlichen Anteil gehabt hat. Allerdings habe ich die beinharte Dunkelkur mit Decke drüber für 3 Tage nicht durchgezogen - meinen Korallen und Fischen zu Liebe.


    Die Cyanos haben dunkle wie helle Flächen besiedelt. Änderungen bei den HQI Strahlern (Kelvinzahl) bzw. Anpassungen der Blaulichtphase lt. Empfehlungen wie sie Jörg Kokott beschreibt, haben maximal die Cyanobeläge von extrem dick in weniger extrem dick verändert. Waren also für mich keine Möglichkeit sie komplett los zu werden.


    Wobei ich bis heute nicht weiß, welche meiner Maßnahmen das Verschwinden dann ausgelöst hat. Vielleicht gar keine meiner Maßnahmen - sondern einfach nur die höheren Beckentemperaturen weil der Sommer gekommen ist... wer weiß.


    lg

  • Allerdings habe ich die beinharte Dunkelkur mit Decke drüber für 3 Tage nicht durchgezogen - meinen Korallen und Fischen zu Liebe.

    Och , die meisten sind eigentlich "hart im nehmen". Gefallen tuts denen net, aber die haben ja net umsonst Fangarme und nen Mund - sicher net, um des Licht anzugrinsen, hihi :winking_face:
    Solange du genug Phyto & Schweb-Vieh (Plankton) hast , brauchst dir keine Sorgen machen.


    Ich hau immer eine Extra-Dosis frische Art- Nauplien rein, bissl "Coral Dust" , paar ml Salina-Phyto - und dann wird es 3 Tage dunkel. *g*


    Danach sieht des Aqua aus, wie ausm Katalog. Weißer Boden, Korallen voll geöffnet - wunderbar. :grinning_squinting_face:


    Fische : weiß ich net . Meinen Gelbschwanz-Demoisellen, Grundel, Knalli - hat es auch nix ausgemacht .

  • Unterstützend scheinen auch Futtergarnelen (Felsengarnelen) zu sein.
    Hatte welche in mein Becken gesetzt und die sind so verfressen, dass die scheinbar nicht mal vor cyanos zurückschrecken.
    Ein Versuch ist es bei bestehender cyanoproblematik wert, zumal die recht günstig sind und im aq überleben, solange zumindest keine Fressfeinde da sind.

  • Hallo zusammen,


    Cyano-Bakterien sind in der überwiegenden Mehrzahl fototroph veranlagt.
    Das lässt den Glauben zu, dass Dunkelheit der Schlüssel für ihre Vernichtung sei.
    Wissenschaftler haben zu ihrer Überraschung festgestellt, dass ein ursprünglich einzelliges Cyano-Bakterium namens Synechococcus ein Nachtleben hat. Wenn die Nacht hereinbricht stoppt dieses Bakterium die Photosynthese und beginnt Stickstoff in nutzbarer Nähe für das Wachstum umzuwandeln. Mittlerweile ist dieses Phänomen auch bei einigen anderen Cyanobakterien nachgewiesen.
    Einige der Cyano-Stämme machen in der Dunkelheit eine Pause und verlassen sich auf ihre Energiereserven.
    Andere verwandeln in der Nacht Stickstoff in nutzbare Nährstoffe um - ein Prozess, der als Stickstofffixierung bekannt ist.
    Ob sich nun Oscillatoria oder andere Stämme in unseren Becken befinden, das Wachstum wird nicht so ohne weiteres mit alleinigem Lichtentzug beendet sein.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Felsengarnelen fressen ALLES, nicht unbedingt in großen Mengen. Sie hatten bei mir schon Fadenalgen in einen 1mm-Golfrasen verwandelt (kürzer runter konnten sie nicht fressen), kleine Mengen an Cyanos finden sie auch lecker, hier und da ein Strudelwürmchen als Snack kommt auch gut.
    Große Plagen beseitigen sie nicht, halten aber alles mögliche kurz und machen nichts kaputt.
    Das Aquarium sollte am Rand gut abgedeckt sein, denn sie springen wie die Weltmeister.

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