Werte anpassen (PO4 viel zu hoch, andere zu niedrig bzw zu hoch)

  • Hallo zusammen,


    nach einer mehrjährigen Motivationsdelle inklusive Umzug mittendrin will ich mein Becken wieder für den Mischbetrieb fit kriegen. Aktuell habe ich neben Fischen und Wirbellosen nur Horn- und Weichkorallen im Becken. Dafür steht das Becken eigentlich sehr gut da und sieht auch schön aus (wenn man ein reines weiches Becken mag). Aber wie gesagt, ich hätte gerne, wie früher, gerne wieder einen Mischbetrieb, also auch wieder LPS und SPS.


    Daher ging es um die Jahreswende wieder los, mehr als nur zu füttern und Nachfüllwasser zur Verfügung zu stellen. Neulich hatte ich hier ja schon das Thema Beleuchtung angebracht, nebenher habe ich andere Dinge optimiert (z.B. metallische Lüfterhalterungen durch 3D Druck Elemente ersetzt) und defekte Komponenten durch funktionsfähige ersetzt.


    Nun, nachdem ich einen ICP Test habe machen lassen, ganz konkret die Wasserwerte... Wobei ich mit dem Thema Wasserwerte eigentlich zu Jahresbeginn angefangen habe, die anderen Sachen liefen und laufen nur nebenher. Nur habe ich persönlich Probleme so Farbvergleichstests wie für NO3 und PO4 abzulesen und für viele der Spurenstoffe habe ich keine Tests, sodass ich erstmal nur feststellen konnte, dass NO3/PO4 und auch Ca zu hoch sind/waren und Mg zu niedrig. Ca und Mg passt zwischenzeitlich.


    Anbei das Testergebnis. Schäme mich eigentlich, das hier so zu veröffentlichen und hoffe auf konstruktives Verständnis... Denn der Hammer ist natürlich der PO4 Wert von 3,8 (!). Jod und Mangan zwar sind auch zu hoch, die restlichen Spurenstoffe sind zu niedrig - aber ich denke, dass das hier eher sekundär ist. NO3 ist bei geschätzt 25-30 (wie gesagt, Farbvergleichstests finde ich eher anstrengend).


    Ganz kurz: Wie kam es dazu? Wenig bis kein Wasserwechsel über Jahre. Altes Becken mit einer festen Riffrückwand aus Keramik und ggf Depots. Ggf auch in einer Riffsäule aus Keramik und teilweise ältere Lebendsteine. Der Sand wurde beim Umzug des Beckens vor 5 Jahren teilweise getauscht. PO4-Adsorber auf Eisenbasis zwar mitlaufen lassen, aber teilweise Monate drin gelassen. Zum Jahresbeginn habe ich festgestellt, dass mein Mischbettharz erschöpft war - vermutlich habe ich über Monate reines Bodenseewasser ins Becken gekippt über das Nachfüllwasser. Fütterung sollte sich eigentlich im normalen Bereich abspielen.


    Was mache ich schon jetzt dagegen? Dosierung von Red Sea NO3-PO4-X (15ml auf ~470l täglich) seit 3 Wochen ohne sichtbare Veränderung von NO3/PO4. Algenfilter mit neuen alten und neuer Lampe erneut zum Leben, und nicht hinvegetieren, erweckt. Wöchentliche Wasserwechsel (60l, einmal gar 80l, heute will ich 100l machen).


    Was würdet Ihr mir empfehlen? Im Supportforum des Tests empfahl man mir, eher langsam an das Thema ranzugehen und alle 3 Tage 60l Wasser zu wechseln. Außerdem ReBiotic von Fauna Marin. Andere Aquarianer empfahlen mir ein/zwei sehr große Wasserwechsel im 50% Bereich oder gar ganz Tabula rasa zu machen (neues Becken, komplett neuer Aufbau und Sand und in diesem Zuge 80% Wasserwechsel).


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin!
    Meine Meinung?
    Mit WW und Nopox bekommst du das nie hin, am Besten und preiswertesten, Alles raus
    Korallen und Fische zwischen hältern, neuer Riffaufbau ( keine Keramik ) neuer Sand ( kein Lifesand und keinen alten sand zu "animpfen")
    30-40% Altwasser,den Rest neues Wasser,
    PO4 sollte für die Korallen,bei diesen hohen Werten nicht zu sehr absacken
    Ich würde sehen das der PO4 Wert beim Umzug mindestens bei 0,1-0,15 liegt.
    Depots wären durch neue Steine und Bodengrund raus,dann kanst du wieder normal mit Adsorber arbeiten.
    Wie geschrieben, meine Meinung.
    Ich habe es im Oktober nach ein Jahr Cyanos und Goldalgen so gemacht, bis jetzt alles top.
    Ich habe Unmengen an Geld für Bakterien und andere Wundermittel versenkt,nix hat geholfen.
    Allerdings habe ich nach 11Jahren Meeresaquaristik komplett auf Bodengrund verzichtet und alles läuft.
    Grüße Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Hallo Martin,


    wenn die Tiere gut stehen so weit dann bin ich gegen Hauruck-Lösungen. Also lieber die Werte allmählich senken durch Wasserwechsel und eventuell einen Vliesfilter einsetzen, wenn dies technisch möglich ist. Das wird die Nährstoffe dann schon allmählich senken.
    Lieber Vorkehr treffen, damit dies nicht noch einmal passiert:
    - TDS-Meter in Osmose/Mischbettfilter einbauen zur laufenden Überwachung
    - Phosphat z.B. mit dem Hanna HI736 messen (ich hasse Blautöne raten auch!)


    Wenn der Sand belastet ist ihn in zwei bis drei Etappen mit dem Wasserwechsel absaugen.
    Wenn große Phosphatdepots in den Steinen sitzen hilft auch hier nur austauschen.

  • Vielen Dank Euch beiden schon einmal. Bin gespannt, ob noch weitere Reaktionen kommen. Denn Eure beiden Vorschläge decken ja das Spektrum voll ab, wie in meinem Eingangspost ja schon beschrieben.


    "Alles raus" würde vermutlich halt auch das Becken mit einschließen. Da ich die Rückwand nicht wirklich raus bekomme. Und wo sich nur eventuelle Depots befinden, da kann ich ja nur raten.


    Das Harz habe ich natürlich getauscht, das habe ich oben vergessen zu erwähnen. Eine permanente Überwachung macht sicherlich Sinn, danke für den Hinweis!


    Generelle Frage: Meine Wasseraufbereitung ist im Keller in der Waschküche. Des Weiteren wäscht man sich ja auch mal die Hände oder trocknet diese an einem Küchenhandtuch ab. Und so weiter. Ich bin grad vorsichtig und trenne das meiner Meinung nach auch komplett. Aber dennoch die Frage: Wo muss ich echt aufpassen, über irgendwas wie Waschmittel, Seifenlotion und Co kein PO4 ins Becken zu bekommen? Wenn man sich die Inhaltsstoffe anschaut, kriegt man ja nicht direkt schlechte Laune. Aber sicherlich ist Vorsicht geboten, die ich auch walten lassen. Ich frage deswegen weil der Wert halt doch sehr sehr hoch ist und es mir gefühlsmäßig schwer fällt, das nur im Becken zu suchen.

  • Also wenn ich im Becken hantiere habe ich meist Handschuhe,schulterlang,an.
    Veterinärhandschuhe,immer 2übereinander,da sie so dünn sind und gern reisen,wenn man an einen Stein kommt.
    Ansonsten Hand Desinfiktion und danach mit klaren Wasser abwaschen und mit Küchenpapier abtrocknen.

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Wessen Hände nach dem Hantieren im Becken sauberer geworden sind, als zuvor,
    der hat etwas falsch gemacht! :grinning_squinting_face:


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Martin!


    Ist Dir die Quelle Deines hohen Jod und Kalium Wertes bekannt?
    Aber die sollten mit den Wasserwechseln ja fallen.


    Mit dem Red Sea NO3-PO4-X bekommst Du Deinen PO4 Wert nicht in den Griff.
    Da hast Du schon lange vorher einen NO3 Mangel.


    Wenn die Beckeneinrichtung drinnen bleibt soll und ein guter Abschäumer vorhanden ist würde ich es mit Lanthan versuchen.
    Den Bodengrund würde ich aber auf jeden Fall auswechseln.
    https://www.youtube.com/watch?v=m9BLFuENiiA

  • Hallo Martin,


    auch wenn mich andere hier im Forum nun vermutlich steinigen werden, aber mal ehrlich, was bedeutet ein hoher PO4 Wert? Doch eigentlich nur, dass die Zooxanthellen in den Korallen viele Nährstoffe zur Verfügung haben und dass die Korallen ein wenig brauner sind als bei anderen Aquarianern.
    PO4 ist nicht giftig, es begünstigt nur die DNA Synthese und ist essentiell für die Photosynthese -> Photosynthese treibende Bakterien (Dinoflagellaten, Zooxanthellen, Cyanobakterien) profitieren am meisten, Algen an zweiter Stelle. Fische interessiert PO4 nicht.
    Die Werte in einer Hau-Ruck-Aktion schnell abzusenken mag vielleicht auf dem Papier schön aussehen, aber deine Korallen werden es dir übel nehmen, sehr wahrscheinlich werden sie einen Teil ihrer Zooxanthellen abstoßen, evtl sogar ausbleichen (bei Weichkorallen glaube ich das eigentlich nicht).
    Eventuell kannst du darüber nachdenken, die Steine im Becken durch Neue zu ersetzen, oder du wechselst auf Alternativen (ich kann EPO Reef sehr empfehlen, das nimmt keinerlei Phosphat oder Silikat auf). Den Bodengrund würde ich entfernen.
    Wenn du unbedingt eine größere Aktion starten möchtest (Gewissen und so), könntest du tatsächlich versuchen, die Riffkeramik zu entfernen oder das Becken ausräumen und die Riffkeramik mit Wasserstoffperoxid behandeln und danach lange und gründlich spülen.
    Der von Sandy angesprochene Vliesfilter wäre eine weitere gute Idee, damit holst du Nährstoffe aus dem Becken bevor sie sich in ihre Bestandteile zerlegen.


    Und zu den Wasserwerten: Dafür muss man sich nicht schämen! So lange es den Tieren im Becken gut geht ist das doch eine rein ästhetische Sache.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    das ist so nicht richtig, da sich Phosphat an Calcium bindet, führt dies nicht nur zu braunen Korallen, sondern Stört, bei hohen Werten, die Calciumsynthes! Calciumphosphat wird zwar ins Skelett, von Steinkorallen, eingebaut, diese zeigen bei erhöhten PO4 Werten aber ein gestörtes und deutlich langsameres Wachstum und brauchen danach sehr lange um ihr Wachstum zu normalisieren, schnell abfallende PO4-Werte scheinen hierbei sehr problematisch, es ist aber auch davon auszugehen, dass schnell steigende Werte zu Problemen führen, da Steinkorallen, anscheinend, massive Probleme beim Skelettaufbau bekommen, wenn sich das Verhältnis von Calciumphosphat zu Calciumcarbonat, schnell, ändert.


    Gruß Michael

  • Da kann ich Michael nur zustimmen! So hohe PO4-Werte sind ein wirkliches Problem. Ich würde da sehr vorsichtig vorgehen. F- und Al-Adsorber im Wechsel und wenig nutzen, um den den PO4 Wert langsam zu senken, wenn der gemessene Wert tatsächlich stimmt. Mal mit Hanna gegenmessen (eventuell verdünnt, wenn nicht messbar). NOPOx senkt nur N, da Alkohol drin ist, kein P. P kann man nur senken, wenn C und N vorhanden sind.


    Zwar stört der hohe PO4-Wert den Kalkaufbau, aber das schnelle senken schadet fen Korallen noch mehr.


    Rolf

  • Hallo,


    wenn ich richtig gelesen habe, sind ja nur noch Horn-und Weichkorallen vorhanden, Da kann die PO4-Konzentration schon schneller gesenkt werden.
    Bei einer langsamen "Optimierung" und bestehendem Fischbesatz wird es mit SPS nach meinen Erfahrungen so gut wie nie etwas.
    Ich würde bis auf die offensichtlich fest angebrachte Rückwand auch alles entfernen und die Fische und Weich-/Hornkorallen zwischenhältern, völlig frisches Wasser einfüllen und ein paar Tage beobachten, ob PO4 wieder ansteigt (dann ggflls. Phosphatadsorber verwenden).
    Wenn dann die Werte stabil bleiben, etwas Lebendgestein und die Korallen einbringen. Lässt sich dann ein Nährstoffverbrauch feststellen, können auch wieder vorhandene Fische im angemessenen Verhältnis ins Becken. Nährstoffeintrag (durch Fische) und Nährstoffverbrauch (Korallen) sollten sich die Waage halten. Erst wenn dies alles im Lot ist, können - zunächst robuste - SPS hinzukommen.


    Grundsätzlich gilt, dass ein optimaler Aufbau eines gemischten Riffbeckens mit SPS und LPS zuerst mit möglichst vielen Korallen und erst danach mit angepasstem Fischbesatz erfolgten sollte. Umgekehrt funktioniert die meist nie. Dies gilt eben auch für eine Sanierung vernachlässigter Aquarien, da die Herstellung für SPS akzeptable Bedingungen durch Senkung überhöhter Werte bei ständig weiter hinzukommenden Belastungen meist nicht richtig funktioniert; schon gar nicht in einem überschaubaren Zeitraum.


    Das Hauptproblem in den meisten ähnliche Fällen ist immer die längerfristige Unterbringung der Fische. Man sollte sich also überlegen, was wichtiger ist. U.U. macht dann eine vorläufige Trennung von vorhandenen Fischen mehr Sinn, als dauernde Verluste neuer Korallen etc..


    Gruß


    Bernd

  • Bei diesen Werten (wahrscheinlich auch noch Depots im Gestein) wirst du mit Adsorber ln nicht mehr froh wenn du im laufenden Betrieb senken willst. Da wirst du kiloweise Material verbrauchen, bis es irgendwann auch ohne geht. Der Weg mit verdünnter Lanthan Lösung (Tropic Marin elimi phos) ist da der wesentlich leichtere und auch kostengünstigere Weg.

    Aber ich würde ehrlich gesagt auch die Radikalkur wählen, nachdem es sich um ein Becken unter 500 Liter handelt. Zwischenhältern, neues Becken aufsetzen und neu besetzen.

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo zusammen,


    und vielen Dank für die Antworten. Auf diese werde ich morgen noch ausführlicher eingehen - dass das bisher aus blieb hat mit meiner verfügbaren Zeit und nicht dem Interesse zu tun. Gleich schaue ich mir noch den von Reinhard verlinkten Lanthan Vortrag an. Heute habe ich mal einen 80l Wasserwechsel (auf ~470l Beckenvolumen) gemacht. Schadet sicherlich auf keinen Fall. :winking_face:


    Da ich noch nicht genau weiß, wohin die Reise gehen soll, habe ich mich erstmal gegen eine Hauruckmaßnahme wie 50% Wasserwechsel entschieden. Dennoch, auf die lange Bank schieben werde ich das Thema nicht. Habe ich die letzten Jahre gemacht.


    Bis morgen.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo zusammen,


    nun einmal die ausführliche Antwort, entstanden über mehr als zwei Tage im Editor auf dem Rechner. Verbunden mit vielen Nachfragen oder gar neuen Fragen. Erstmal noch ein paar Infos:


    In der Tat habe ich aktuell Weich- und Hornkorallen drin, die typischen Anfängertiere wie Gorgonien, Anemonen und Co. Außerdem seit rund 3 Wochen drei LPS/SPS Tester (eine grüne Montiplatte, eine Caulastrea furcata und eine Blastomussa merleti). Denen geht es erstaunlicherweise gut, schauen zumindest nicht aus, als würden sie eingehen. Zum Zeitpunkt des Einsetzens war ich noch von einem PO4-Wert von "nur" 1,0 ausgegangen.


    Der Fischbestand im Becken ist finde ich überschaubar: Zwei "große" und zehn kleine Fische (4 Clownis, 1 Fuchsgesicht, 1Chelmon rostratus, 1 Canthigaster valentini Kugelfisch, 1 Valenciennea Grundel, 1 Phalaena Grundel, 1 Putzerlippi, 2 Chromis viridis). Natürlich werden diese Fische auch gefüttert, konkret mit Granulat und Flocken und wegen dem schleckigen Chelmon täglich auch mit Mysis. Seit 3 Wochen die Mysis über ein Futter-Ei, so konnte ich die Menge reduzieren. Füttere ich zu viel? Keine Ahnung, halte mich da an diese Regel, dass das Granulat und Flockenfutter nach kurzer Zeit (1-3 Minuten) wieder verschwunden sein sollte.


    Was ist eigentlich mein Ziel? Nach Übernahme des Beckens 2007 habe ich rund 5 Jahre lang bis zur besagten Motivationsdelle ein Mischbecken betrieben. Also kein SPS Bonbonladen mit knallweißem oder tiefschwarzen (oder gar keinem) Sand. (Nicht falsch verstehen, diese Becken sehen total geil aus, aber selbst pflegen will ich so etwas aus verschiedenen Gründen, z.B. dem Eindruck, den ich als Taucher von "richtigen Korallenriffen" gewinne, nicht.) Zu so einem Mischbecken will ich eigentlich wieder zurück. Schon damals war der PO4 Wert eher hoch, 0,5 bis 1,0. War mir nicht so wichtig, da das Hauptaugenmerk nicht auf Acroporas lag. Hier zwei Fotos, die den damaligen Zustand zeigen:


    2011:


    2009:


    Nun zu meinen Nachfragen, Fragen und Kommentaren:


    Generelle Einigkeit besteht bezüglich dessen, den PO4 Wert nicht zu schnell zu senken. Torsten schlägt mit der radikalen Komplettneuaufbaumethode allerdings vor, dies in dem Zuge bis 0,1-0,15 zu senken. Natürlich viel zu hoch, wenn man den gewünschten Zielwert für ein SPS Becken anpeilt, aber immerhin nur 1/38tel bis 1/25 des aktuellen Werts. Natürlich klang auch an, dass meine aktuellen Korallen das vermutlich besser abkönnen als empfindliche SPS. Sehe das genauso, frage mich aber dennoch, was ich meinen Korallen wirklich zumuten kann.


    Red Sea NO3-PO4-X bzw. Wodka-Methode: Zuerst einmal, das NOPOX besteht laut Packung aus “ denaturiertes Ethanol (Methanol)“. Das hat mich trotz des nicht sehr teuren Preises ein wenig enttäuscht, dachte, da sei noch anderes drin. So kann ich ja gleich Wodka nehmen? Dann verstehe ich ehrlich gesagt immer noch nicht so ganz, warum auf der Webseite von Red Sea steht, dass sowohl NO3 wie auch PO4 abgebaut werden. Gleiche Informationen finde ich auch im Internet (und hier im Forum, zumindest vor Jahren) zur Wodka Methode im Allgemeinen und teilweise im Speziellen auch zum NOPOX. Allerdings auch, wie hier im Thread, Meinungen, dass nur NO3 reduziert wird. Hm. Mein Kenntnisstand hier ist, dass ich mit der Kohlenstoffquelle Bakterien füttere, die aufgrund ihrer Vermehrung und Zellteilung sowohl NO3 wie auch PO4 verbrauchen.
    Definitiv möchte ich mit NOPOX nicht NO3 gegen null fahren bei nahezu unveränderten PO4 Werten. Das wäre ja auch kontraproduktiv.
    Allerdings hatte ich im Becken auch früher einen akzeptablen NO3 Wert bei einem nicht dazu passenden hohen PO4 Wert. Eventuell wegen meinem Algenfilter?


    Wie kommt es zu den erhöhten Jod und Kalium Werten? Kann ich nicht genau beantworten. Ich räumte ja bereits ein, dass ich beim Harz geschlampt habe und vermutliche über Monate quasi reines Bodenseewasser im Becken gelandet ist. Laut offizieller Analyse des Versorgers meines Wohnortes ist 1,4mg/l Kalium drin, klingt jetzt nicht enorm viel. Jod habe ich spontan in der Analyse nicht gefunden. Ist natürlich auch die Frage, was zwischen Sipplingen und meinem Hausanschluss, wo das Harz dran hängt, noch dazu gekommen ist, da sind vermutlich knapp 200km dazwischen. Und, ob es damit überhaupt etwas zu tun hat und Kalium und Jod nicht anderswo herkommen. Wüsste aber nun spontan nicht, woher.


    Reinhard, danke für den Link zum Video über Lanthan. Das habe ich mir komplett angeschaut und fand es super interessant. Stefan schreibt ja auch, dass das eventuell etwas für mich sein könnte.
    Aber wo Licht ist, ist meist auch Schatten. Hat jemand von Euch das schonmal ausprobiert oder ist das nur aus der Theorie bekannt? Dass den Fischen die Kiemen zusammenkleben könnten, klingt ja erstmal nicht so wirklich toll. Und was ist denn ein "guter" Abschäumer (dafür)? Bei mir läuft seit kurzem erst ein Deltec SC 1351 (der Vorgänger vom Deltec Skimmer 600i). Der alte Abschäumer von Tunze ging mir kaputt und das war ein spontaner Gebrauchtkauf mit Zeitdruck aus der Umgegend hier. Im Vergleich zum Tunze tut dieser aber deutlich besser einen Dienst und schäumt ne Menge ab. Wo ich nun hier in die Reaktorkammer aber Lanthanlösung einbringen sollte, spontan keine Idee und müsste geprüft werden.


    Thema der vermutlich vorhandenen PO4 Depots. Den Sand zu tauschen (ganz weg will ich nicht, weil ich finde, in ein Becken gehört aus optischen Gründen ein Sandgrund, und ich hab ja auch Grundeln und eine Seegurke) ist ja kein Thema. Steine schon ein etwas größerer Aufwand aber auch stemmbar. Die Keramikriffsäule schon ein größerer Act, aber sie steht immerhin nur drin und könnte entnommen werden. Die Rückwand aber ist geklebt, da komme ich nicht so einfach ran. Will ich also an diese ran, stirbt der Glaskasten und es muss ein neuer her. Dabei stelle ich mir die Frage, ob (bis auf vielleicht den Sand) ein Tausch von Steinen und der frei stehenden Keramikriffsäule überhaupt lohnt, wenn die Rückwand dann eh drin bleibt?
    Klar, mache ich ein ganz neues Becken, fliegt der komplette Aufbau raus. Dann noch das Thema Fische zwischenversorgen und so weiter. PO4 nicht radikal senken weil mir die Korallen im neuen Becken eingehen, also dann nach Neustart direkt wieder an PO4 ran müssen. Der Aufwand in Zeit und auch Geld ist schon enorm. Daher bin ich noch nicht wirklich so weit. Auch, weil ich oben ja ein Ziel definiert habe, das sich vermutlich von der Vorstellung anderer doch unterscheidet.


    Ups, Wall of Text… Ob es bis hierher jemand geschafft hat? Ich cut-n-paste das nun mal ins Forum und freue mich auf Eure Antworten.


    Viele Grüße,
    Martin

  • moin martin,


    ein aktuelles foto weäre auch nicht schlecht;-)


    auchin früheren tagen gab es tolle mischbecken mit sps, die hohe no3-p04-werte auswiesen.


    solches wurde aber in den foren tot geschwiegen :winking_face:


    egal.


    lanthan ist recht sparsam zu dosieren, sonst ziehts den po4 zu rasant nach unten.


    habe es selbst in becken genutzt, von verklebenden kiemen bei den fischen nie etwas gehört oder bemerkt.


    po4 soll unlösbar mit dem material verbunden werden.


    hast du nach den wasserwechseln irgendeine reduzierung bemerken können?

  • Hallo Martin,


    ich würde nichts überstürzen. Du kannst den PO4 Wert langsam senken, da würde ich ROWA Absorber nehmen, der nimmt viel auf und du kannst den Wert auch gut runter bekommen. Aber nochmal : nicht so schnell, wenn dann über einen langen Zeitraum. NOPOx senkt vorrangig NO3, weil Alkohol. Wodka ginge auch, enthält aber viel zu viel Müll im Wodka, der im Becken nicht gebraucht wird. Zwar wird dadurch auch PO4 gesenkt, aber nur ganz wenig. Da geht das mit ROWA schneller und kontrollierter. Lanthan ist sehr, sehr viel Vorsicht zu genießen. Das geht zwar in einer sehr hohen Verdünnung wie im Elimiphos, verbindet sich mit PO4 dauerhaft und muss sofort entfernt werden. Lanthan ist hoch giftig für Fische, da die Sauerstoffaufnahme über die Kiemen blockiert wird. Ehrlich: Ich würde es nicht nutzen. Und wenn, dann tropfenweise in den Abschäumer.


    Aber wie Joe schon sagte, haben sich die Korallen erst einmal an die Wasserwerte gewöhnt, schadet es ihnen nicht sofort, da ist das schnelle verändert der Werte schon heikler.
    Den Bodengrund sollte man nach einigen Jharen schon wechseln. Geht auch ganz einfach. Beim Wasserwechsel teilweise absaugen und ersetzen. Dann erneut einen Teil absaugen und ersetzen usw.. Deine Keramik wird wohl keine Depots mehr beinhalten, wenn die schon so lange drin ist und ich glaube auch nicht, dass hier viel abgegeben wird.


    Fazit: ich würde mit ROWA langsam den PO4 Wert senken und das über Wochen und das Becken beobachten.

  • Hallo Joe,


    aktuelle Bilder vom Becken? Kein Problem. Hier von allen drei einsehbaren Seiten Schnappschüsse von vor ~4 Wochen. Denk Dir bitte die Handyqualität und das spiegelnde Glas weg. Des Weiteren sieht es in echt etwas farbiger aus. Kann aber auch an der zur Zeit der Fotos aktiven Beleuchtung gelegen haben.


    Seither hat sich wenig an der Optik getan. Die drei LPS/SPS Tester kamen mit dazu und ich bin einiges an Gorgonien und Keniabäumchen los geworden und habe ganz minimal umgestellt deswegen.





    In der Tat hatte ich damals wenig Probleme mit etwas erhöhtem NO3 und deutlich zu hohem PO4. Klar, die Hystrix wuchsen ein wenig anders (verästelter als "normal"), waren aber nicht sehr bräunlich meiner Meinung nach. Und mit Acroporas hatte ich nicht viel Erfolg, wobei mir diese auch meist nicht eingegangen sind, sie wuchsen halt einfach nicht wirklich.


    Ich könnte mal Steffen fragen, von ihm habe ich das Becken 2007 übernommen. Also bezüglich PO4 Thematik als er es noch hatte und auch er hat es knapp 2 Jahre zuvor gebraucht gekauft.


    PO4 habe ich in den letzten Wochen häufig gemessen. Beim Salifert Test kann ich persönlich aber nicht ablesen. Das war halt blau und ich hätte gesagt, das ist mehr als 1, aber deutlich näher an 1 als an der 3. Das war wohl nicht richtig. Darauf, das zu verdünnen, bin ich nicht gekommen. Wie macht man das typischerweise? Osmosewasser und dann halt, in meinem Fall, vermutlich 1/3 aus dem Becken und 2/3 auffüllen? Ich werde heute Abend mal so messen, gestern war ich zu spät mit dem Wasserwechsel durch.


    Daher kann ich Dir die Frage aktuell nicht beantworten. Ich hoffe aber, dass mit Verdünnung und einem Referenzwert (als solchen sehe ich den ICP Test nun mal an) Dir diese am Abend beantworten kann.


    Mit Lanthan könnte ich ja ganz gemächlich beginnen, ich habe es an sich ja nicht eilig. Becken läuft ja im Status Quo sehr stabil. Die Frage ist nur, ob meine Hardware (konkret Abschäumer) "gut" genug ist und wie ich da in die Reaktorkammer dosiere. Eine Dosierpumpe und die Lanthanlösung selbst würden mir natürlich auch noch fehlen, aber das ist natürlich kein Hindernis, damit nicht in den nächsten 1-2 Wochen zu beginnen.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Mache Meerwasseraquaristik ja ununterbrochen seit 2006 - wenn man die Zeit, wo ich nur gefüttert und Abschäumer gereinigt habe, mit einbezieht. :winking_face: Von daher habe ich es gelernt, geduldig zu sein. Wobei mir das natürlich immer noch schwer fällt. Dennoch, werde hier nichts überstürzen.


    Nochmal zum NOPOX: So man es verwendet macht es also durchaus Sinn, das Zeugs und nicht Wodka für 1/3 des Einsatzes zu verwenden? Okay.


    Über Lanthan werde ich mich noch intensiv informieren müssen. Sowohl die benötigte Hardware, wie auch die Dosierung und, ob ich es überhaupt anwenden will. Klingt schon heftig, auch, wenn es viele mit Erfolg anwenden.


    In der Tat haben meine Korallen ja kein Problem mit den Wasserwerten. Auch die LPS/SPS Tester sind nach 3 Wochen noch am Start. Hätte ich, als ich vor ein paar Tagen den ICP Test geöffnet habe, nicht gedacht. Dennoch weiß ich nicht, ob sie es auf Dauer packen und falls ja, wie dann das Wachstum ist. Wäre ja auch ne feine Sache, über Wachstum von Steinkorallen PO4 aus dem Wasser zu kriegen. :winking_face:


    Aber: Ich will ja weg von dem jetzigen Status Quo. Daher die aktuellen Bemühungen. Ob das nun ein paar Wochen oder gar Monate länger dauert oder nicht, ist zweitrangig.


    Sand werde ich auf jeden Fall angehen. Hat mir hier jemand einen Produkttipp? Aktuell habe ich eher gröberen Sand, da ist sogar noch ein halber Sack da, also kein Livesand oder so. Wieviel würdet Ihr rein machen, auch wegen den Grundeln? Auf den Fotos oben sieht man, dass es auf der einen Seite eher wenig, auf der anderen Seite mehr ist. Das liegt an der Strömung und wird ab und an korrigiert.


    Adsorber von Rowa hatte ich früher im Einsatz. Zwischenzeitlich dann den von Gilbers/Filtergranulat. Da ist sogar noch einiges da in unterschiedlichen Körnungsgrößen. Dieser lief halt viel zu lange, über Monate mit. Was ich aber ändern könnte, auch mit neu gekauftem Adsorber. Viele hier sagen aber, das kann ich mir sparen, da ich so nur Geld im Becken versenke. Hm.


    Viele Grüße,
    Martin

  • ganz ehrlich? Für mich sieht das Becken top aus!


    Ich wäre froh, wenn mein Becken so schön zugewachsen wäre.
    Den Fischen scheint es auch gut zu gehen.

    Lieben Dank, Rüdiger.


    Ich schau auch gerne rein. Will nach den Jahren nun eben wieder etwas ändern. Des Weiteren hat die Regierung gefragt, ob ich nicht wieder ein paar Farben mehr reinkriegen will durch LPS/SPS.


    Außerdem, auf der letzten Rille fahren muss ja auch nicht sein. So habe ich sicherlich wenig Puffer, weiteren Themen auszuweichen.

  • hast du nach den wasserwechseln irgendeine reduzierung bemerken können?


    PO4 habe ich in den letzten Wochen häufig gemessen. Beim Salifert Test kann ich persönlich aber nicht ablesen. Das war halt blau und ich hätte gesagt, das ist mehr als 1, aber deutlich näher an 1 als an der 3. Das war wohl nicht richtig. Darauf, das zu verdünnen, bin ich nicht gekommen. Wie macht man das typischerweise? Osmosewasser und dann halt, in meinem Fall, vermutlich 1/3 aus dem Becken und 2/3 auffüllen? Ich werde heute Abend mal so messen, gestern war ich zu spät mit dem Wasserwechsel durch.

    Habe nun gemessen. 2,5ml Wasser aus dem Aqua, 7,5ml Osmosewasser (also Wasser aus meinem Mischbettharzfilter). Meine Frau und ich waren beide der Meinung, dass es mit diesem beschi**enen Salifert Farbableseratespieltest irgendwas zwischen 0,5 und 1 ist. Meine Frau sagt, eher 0,5 als 1. Ich würde sagen dazwischen. Nehmen wir mal 0,75, dann wären wir mal 4 bei 3,0. Kurz vor 1 (also mal 4 der ursprüngliche Wert) war es für uns nicht. 3 wäre aber rechnerisch bei 80l Wasserwechsel aber auch zu wenig.


    Ich glaub ich brauch den Hanna Tester...


  • Ich glaub ich brauch den Hanna Tester...

    :thup


    Der PO4-Test von ATI ist gleichwertig. Allerdings nicht digital.
    Ich nehme den ATI vorrangig. Werte unter o,o5 ppm werden mit dem Hanna überprüft.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Der PO4-Test von ATI ist gleichwertig. Allerdings nicht digital.
    Ich nehme den ATI vorrangig. Werte unter o,o5 ppm werden mit dem Hanna überprüft.

    Hi Hajo,


    eben mal geschaut. Beim ATI muss man auch Farben vergleichen? Sorry, ich bin da irgendwie zu doof oder zu blind dazu. Den Tropic Marin NO2/NO3 Test verfluche ich deswegen auch. Ebenso Salifert pH, wobei sich der sogar noch ganz gut ablesen lässt, weil es unterschiedliche Farbtöne und nicht nur Intensität ist.


    Also doch eher den Hanna...?


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,


    für Halbblinde ist sicherlich der Hanna geeigneter. :grinning_squinting_face:
    Auf den ATI (ehemals wohl Gilbers) lasse ich trotzdem nichts kommen.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Der ATI Test ist gut, aber eben schwer abzulesen, da lob ich mir nen digitalen Test.Rolf

    Sofern man auch mit dessen Schwächen umgehen kann......


    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Sofern man auch mit dessen Schwächen umgehen kann......

    Was sind denn die Schwächen?


    Sollte ich mich dafür entscheiden, welches Modell kaufe ich denn? HI774 (bis 0,90mg/l) oder HI736 (umrechnen bis 0,6132mg/l)? Die Informationen/Empfehlungen im Internet widersprechen sich.


    "Den HI736 verwendet jeder Meerwasseraquarianer, weil der ist viel genauer und besser."
    vs
    "Es gibt keinen Grund mehr, den HI736 zu kaufen, der HI774 ist praktisch der Nachfolger."


    In meinem aktuellen Fall ist der Messbereich vom HI774 natürlich besser und auch hier muss ich verdünnen.

  • Hallo Martin!


    Die Entscheidung für das jeweilige Modell ist abhängig von den zu erwartenden Ergebnissen.
    Das ist logisch. Das aber meine ich nicht.
    Stichwort: Ausreisseranalyse!
    Wie geht man mit Ausreissern um?
    Es gilt der Leitsatz:
    Das Ergebnis einer Analyse darf immer verworfen werden, wenn ausreichender Grund hierfür besteht.
    Wie soll man damit umgehen, wenn man Ausreissern in den Daten hat?
    Wer sich allein auf den ersten Messwert verlässt, der ist bereits verlassen genug.
    Der erste Messwert ist meist nicht aussagekräftig.
    Deshalb sollte die Messung, besser der Vergleich, wiederholt werden.
    Aus Gründen der Sicherheit und der Genauigkeit führe ich den Vergleich mehrmals durch.
    Nicht den gesamten Ablauf des Tests, sondern nur die Wiederholung des Vergleichs der beiden Röhrchen.
    Anschlissend werden die Messwerte addiert und durch die Anzahl der Vergleiche geteilt.
    Erst dann bekomme ich ein akzeptables Ergebnis.
    Auffällige Ausrutscher werden nicht berücksichtigt.
    Wer diese Methode für übertrieben hält, der hat sich noch nie mit Messfehlern herumaergern müssen.


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    alles klar, verstehe. Also ganz so wie Du würde ich es aktuell nicht machen, habe allerdings auch noch nie mit einem digitalen Test gemessen sondern immer nur analog. Hier ist es nach meiner Erfahrung so, dass das Haltbarkeitsdatum schon Sinn macht, denn irgendwann ist der Test nicht mehr zu gebrauchen. Meist ein schleichender Prozess von genau zu unbrauchbar.


    Allerdings ist es so, dass ich immer ein gewisses Ergebnis schon erwarte. Aufgrund der Änderungen, des letzten Tests und so weiter. Weicht dieses ab, versichere ich mich gegen. Sei es mit einem weiteren Test aus dem gleichen Testkit oder, indem ich anders messe.


    Hallo zusammen,


    zu welchem der Hanna Tester würdet Ihr denn an meiner Stelle aktuell greifen? Ich habe den Eindruck, dass HI736 für Leute ist, die in einem sehr niedrigen Bereich (also 0,00 bis 0,10) messen und sehr genaue Ergebnisse brauchen. HI774 dann eher für so Leute wie mich, die das Aquarienwasser eher noch verdünnen müssen um die Skala nicht zu sprengen, sodass die letzte Genauigkeit nicht allzu wichtig ist. Ich frage mich bei der Gelegenheit auch, ob ich jemals supergenau 0,00 bis 0,10 messen muss. Ich kann aber auch vollkommen falsch liegen, daher frage ich. :winking_face:


    Könnt Ihr mir etwas zu Lanthan allgemein (hat es schon jemand selbst probiert oder bisher nur davon gehört?) und im Speziellen (ist mein Abschäumer "gut" dafür?) sagen?


    Habt Ihr mir nen Produkttipp, wenn ich den Sand tauschen möchte? Aktuell habe ich wie erwähnt gröberen Sand drin und es tummeln sich bei mir ja auch Grundeln.


    Danke und viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,


    der ATI Test ist schon gut. Ich mache es immer bei Tageslicht, also Streulicht, kein direktes Sonnenlicht oder Kunstlicht. Du schiebst die Röhrchen von links nach rechts und man kann schon gut erkennen, wann das Blau zu dunkel wird. Dann geht man eine Stufe zurück und es passt meistens.
    Auch wenn du das nicht so gut erkennen kannst, der Bereich ist schon ziemlich eindeutig. Und ob jetzt 0,075 oder 0,1 korrekt ist - ich glaube das spielt für die meisten nicht so eine große Rolle. Du erkennst aber auf jeden Fall, wenn es deutlich höher oder deutlich niedriger ist. Also wag ich mal zu behaupten, dass du selbst bei Schwierigkeiten den Wert mit einer Abweichung von +-0,025 gut eingrenzen kannst.
    Bei höheren Abweichungen hat man wirklich ein medizinisches Problem mit den Augen :winking_face:


    Gruß


    Chris


    PS: schönes Becken!


  • Könnt Ihr mir etwas zu Lanthan allgemein (hat es schon jemand selbst probiert oder bisher nur davon gehört?) und im Speziellen (ist mein Abschäumer "gut" dafür?) sagen?

    moin martin,


    sie beitrag 15.


    ansonsten ist es dem abschäumer egal.

  • Hallo zusammen,


    habe mich nun erstmal für folgendes Vorgehen entschieden:


    Lanthandosierung wie von Immo Gerber in seinem Vortrag vorgeschlagen. Also 90ml Elmi Phos Rapid auf 2 Liter Osmosewasser und einer Dosierung von 10ml/Stunde direkt in die Reaktorkammer des Abschäumers. PO4 täglich besser zur Überprüfung der Maßnahme. Sollte das funktionieren passiert ja vermutlich erstmal nichts (bis die Depots aufgebraucht sind) und dann geht es vermutlich rapide runter.


    Red Sea NO3-PO4-X, also das NOPOX, erstmal wieder absetzen. Kann mir da jemand etwas dazu sagen? Einfach von jetzt auf nachher weglassen oder ein wenig runterfahren, wenn ja, was ist denn da empfehlenswert? Habe mal nach diesem Zeugs und auch nach Wodka gesucht, aber zum Thema Absetzung nicht viel gefunden.


    Sand bei den nächsten 2-3 Wasserwechseln (also 2-3 Wochen) entfernen und teilweise ersetzen (habe ja zwei Grundeln). Habt Ihr mir da einen Produkttipp? Aktuell habe ich eher gröberen Sand drinnen und ich steh auch nicht auf so komplett weißen Sand, darf ruhig "natürlich" ausschauen.


    Danke und viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,


    ich finde Deinen Bericht mega spannend.
    Auch ich habe Jahrelang nichts gemacht.
    Ergebnis Algen NO3 70-100 PO4 2,0 . Ich habe auch einiges gelesen und versucht.
    Aktuell konnte ich mit biopallets beide werte sehr gut senken. No3 40 PO4 NN. Ich habe mir das 736
    bestellt um ggf phosphat nachzudosieren. Habe 3 günstige Ableger eingebracht und bei
    Phosphat NN fangen die wirklich sofort an zu zicken. Sie dienen wirklich prima als Anzeiger.


    Biopallets Wodka Nopox usw dienen als Kohlenstoffquelle über den Verbrauch /Verhältnis schreibt kaum jmd was.
    Ist ja auch logisch ,da viele Dinge im Becken das Verhältnis beeinflussen.Ich werde auf Dauer am Redfield Verhältnis festhalten 1:100 aber dosiere nicht mehr als 0,07 phosphat.


    Absetzen würde ich das nicht von jzt auf gleich vll über einen Zeitraum von 1 Monat. Habe gelesen das sofortige absterben der Bakterien Zitat aus aquarien-stammtisch:
    denke da spricht nichts dagegen. Allerdings solltest Du wirklich nur
    langsam mit dem Wodka runterfahren, damit die absterbenden Bakterien
    noch abgebaut werden können.
    Ein zu schnelles Absetzen halte ich für sehr riskant. Also, immer langsam mit dem "Entzug"


    Viel Erfolg wünsche ich Dir auf jeden Fall und bitte berichte weiter was schlussenlich Dir geholfen hat .Bin gespannt :smiling_face:

  • Hallo Donni,


    ich habe nun ja letzten Freitag, also vor 3 Tagen, mit Lanthan angefangen. Lösung, Konzentration, Dosierung und wohin siehe oben Post #32.


    Mit NOPOX hatte ich ja keinen so richtigen Erfolg. Über 2 Monate haben sich die Werte nicht verändert. Das Thema Biopallets (gibt es da von Dir einen Produkttipp? :winking_face: ) klingt jedoch spannend!


    Bezüglich NOPOX habe ich mal Red Sea geschrieben wegen Absetzen des Zeugs. Nach zwei Mails kam dann folgendes:

    Zitat

    NopoX kann nicht in Verbindung mit anderen Nitratphosphatentfernern verwendet werden. Es ist am besten, einfach mit der Dosierung aufzuhören.

    Was haltet Ihr davon?


    Zuerst kam, ich soll langsam runterfahren und ich habe die Anleitung gequotet bekommen:

    Das ist ja nun nicht mein Ziel gewesen, ich will damit ganz aufhören, und zwar asap.


    So hier nicht jemand laut Nein schreit, werde ich das NOPOX nun ab heute nicht mehr dosieren. Gestern und vorgestern habe ich statt 15ml nur noch 10ml hinzugegeben.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Viel Erfolg wünsche ich Dir auf jeden Fall und bitte berichte weiter was schlussenlich Dir geholfen hat .Bin gespannt :smiling_face:

    Vielen Dank auf jeden Fall, auch für Deinen Post, v.a., weil wir ja ein sehr ähnliches Problem hatten/haben.


    Werde auf jeden Fall hier weiter berichten.


    Viele Grüße,
    Martin

  • ich habe nun ja letzten Freitag, also vor 3 Tagen, mit Lanthan angefangen. Lösung, Konzentration, Dosierung und wohin siehe oben Post #32.

    Aktueller Stand:


    Ich kam von einem PO4 von ~2,5 und bin nun nach 8 Tagen Lanthan bei rund 1. Ich muss das morgen nochmal messen, das klingt zu schön um wahr zu sein. Falls ich den Messwert bestätige werde ich auf jeden Fall die Dosierung zurücknehmen.


    Auch ist natürlich die Frage, wie nachhaltig das ist. Auf jeden Fall kann sich das Zwischenergebnis schon mal sehen lassen. Geht eigentlich viel zu schnell, da ich aber nur hornige und weiche Korallen am Start habe, sollte das nichts ausmachen. Die Korallen stehen jedenfalls gut da.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Ja, Lanthan ist schnell und riskant. Erwarten Sie eine gewisse Ebbe und Flut von der Phosphatzahl, bis Ihre Steine von überschüssigem Phosphat befreit sind. Ich selbst würde Rowaphos verwenden, da es verzeihender ist, wenn Sie in den niedrigen Bereich gelangen, wenn Sie die Anweisungen für die Wartungsdosis befolgen.
    Wenn Sie die Phosphatreduktionsdosis (2-4 mal mehr Rowa) verwenden, wird sehr schnell eine ernsthafte Menge Phosphat entfernt. Sie können den Beutel in wenigen Stunden sättigen, wenn Sie ihn an einem Ort mit hohem Durchfluss platzieren. Das sind 3 ppm, was ist der Ansturm lol.


    Um Ihre frühere Frage zum Hanna zu beantworten, ist der 774 neuer und erfordert keine Konvertierung von ppb in ppm. Bei Bedarf wird auch ein höherer Bereich gemessen. (Der 736 erreicht bis zu 200 ppb / 0,613 ppm)
    Die behauptete Genauigkeit ist im Wesentlichen gleich. Die Reagenzien sind leicht unterschiedlich und nicht austauschbar. (Denken Sie daran, dass der 774 einen höheren Bereich von 0,90 ppm erreicht.)


    Die meisten würden heutzutage den 774 bekommen.


    Ich werde den 736 behalten und die Umrechnungstabelle verwenden, da das Ergebnis und die Vorgehensweise gleich sind. (ppb Phosphor x 3.066 / 1000) Wenn es kaputt geht, werde ich es durch ein 774 ersetzen.

  • Hallo zusammen,


    hier ein kleines Update:


    Habe mir den Hanna 774 gekauft. Dachte mir, dass ich auf die etwas größere Genauigkeit vom 736 vermutlich nicht so viel Wert legen werde bei meinen Werten. :winking_face:


    Dann zum Thema Lanthandosierung wegen PO4 hier eine zeitliche Auflistung:


    02.03. 3,83 (ICP)
    15.03. 3,00 ~ da Salifert
    18.03. 2,25 ~ da Salifert
    20.03. Beginn Lanthandosierung
    28.03. 1,03
    28.03. Reduzierung auf 66% Lanthan
    29.03. 1,00
    01.04. 1,15
    06.04. 1,00
    12.04. 0,83
    17.04. 0,62


    Wow, da geht was...! Die ursprüngliche Dosierung war 90ml Elimi Phos Rapid auf 2l Osmosewasser und von dieser Lösung dann 10ml/Stunde in die Reaktorkammer des Abschäumers. Bei der Reduzierung eine gute Woche später habe ich auf 60ml Elimi Phos Rapid auf die gleichen 2l Osmosewasser reduziert und weiterhin 10ml/Stunde dosiert.


    Nun geht's so langsam um die Wurst. Häufig messen um den spannenden Punkt nicht zu verpassen und das Phosphat komplett auf Null zu fahren. Möglich ist das ja und es haben auch schon viele geschafft - bei meinem Becken kann ich da eigentlich nicht so ganz dran glauben. :winking_face: Äußerste Vorsicht werde ich dennoch walten lassen.


    Ebenso spannend denke ich wird, was passiert, wenn ich das Lanthan wieder lasse. Also sprich, ob sich der erreichte Wert dann stabil bleibt. Immo sagte mir nochmal, dass er der Meinung ist, dass es ab dem Plateau von rund 1,00 dann an die Depots ging. Andere sagen, dass mein Zeugs (Riffkeramikrückwand, -säule sowie die alten Lebendsteine) schon so lange drin sind, dass da gar nicht mehr viel an Depots drin sein kann. Andere sagen es genau umgekehrt.


    Am Sand war ich noch nicht dran. Sollte ich wohl mal angehen.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin ,


    Wie ging es denn jetzt weiter mit der Lanthan Dosierung ?
    Hast du die jetzt abgesetzt ..fortgesetzt ...Sand entfernt und wie sieht dein Phosphat Wert jetzt aus ?


    Bin neugierig da ich das auch in Betracht ziehe ..


    Mit freundlichen Grüßen Markus

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