Sehr hoher Nitratwert

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor ca. einem Monat wegen des Verdachts auf Dinos auf Anraten und der Handlungsanweisungen von "Mathgame Plagegeister" täglich abwechselnd Special Blend und Niteout 2 dosiert.


    Vergessen habe ich dabei über fast 3 Wochen Phosphat und Nitrat zu messen.


    Ergebnis nach 3 Wochen:


    Phosphat: 0.05 auf 0.19


    Nitrat: 5 auf 16-20


    Phosphat habe ich mit Rowaphos und einem Wasserwechsel langsam auf 0.05 zurückgebracht.


    Nitrat hat sich nicht geändert.


    Ich habe eine Monti verloren ( weiß geworden).


    Wie kann ich am besten Nitrat runter bekommen? Abschäumer habe ich feucht eingestellt und auch ein Wasserwechsel zeigt nicht den Erfolg.


    Gruß Daniel


  • Ich glaube nicht das die Monti auf Grund der Wasserwerte hobs gegangen ist.
    Ich hatte schon über längere Zeiten Nitrat um die 50 und PO4 von 0,3,daran ist bei mir noch keine
    Koralle eingegangen!Eher ist sie daran kaputt gegangen als der PO4 Wert so rasant gefallen ist
    Ist so meine Vermutung
    Grüße

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Es ist nicht selten, dass nach der Verwendung von ML Niteout 2 der Phosphatwert stark ansteigt. Ob sich der NO3-Wert genauso verhält, kann ich nicht sagen.
    Ich würde den Kontakt zu ML empfehlen und den Fall besprechen.
    Das Team ist sehr aufmerksam und hilft gerne.
    Es hat auch wenig Zweck die Systeme zu wechseln, wenn der Hintergrund nicht klar ist.


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Das kann natürlich sein :frowning_face:


    Ich hoffe die anderen verkraften es.


    Zurück zum Nitrat.


    Auf Dauer ist doch so ein Wert, gerade für SPS nicht gut, steht zumindest in der Literatur. Hatte ja noch nie solche Werte.


    Wie kann ich ihn denn nun erfolgreich senken?


    Die Monti war heute zu 80 Prozent weiß.


    Habe ich sie zu schnell entsorgt?


    Erholt hätte sich die doch nicht, oder


    War eine Rainbow.....

  • In solchen Fällen greife ich zur Ethanol-Methode (Wodka).
    Die Werte müssen dann engmaschig überprüft werden.
    Gruss
    Hajo

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  • hallo. Bei uns ging auch nach der nite out 2 Dosierung der NO3 hoch. Po4 blieb auch nicht ganz derselbe,wich aber nur leicht ab.
    Habe derzeit auf Fütterung geachtet, gezielter füttern u einfach etwas weniger um NO3 niedrig zu halten und po4 etwas zu pushen .
    Wert NO3 sank recht schnell. Bei uns ist keine Koralle eingegangen dadurch. Nur farblich gab es leichte Veränderungen. NO3 ging zu der Zeit (6 Wochen etwa und tägliche Dosierung) auf 20 hoch. Vermutlich ist bei dir der po4 in den Keller gegangen... Das würde das absterben erklären. Vg Tina

  • Naja ob die Koralle immer gleich hin ist, nur weil sie weiß wird darf bezweifelt werden.
    Ich hatte auch schon eine bleiche Porites an einem neuen Stein, die sich dann nach einigen Wochen komplett wiederbelebt hat.
    Korallen sind nicht so leicht umzubringen wie man als Anfänger denkt.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Wenn Niteout als Ursache feststehen sollte, dann nicht mehr verwenden. Mehrmals einen großzügigen Wasserwechsel machen und gut ist.
    Wenn dauerhaft ein zu hoher Nitratwert im Aquarium vorhanden ist, dann muss aktiv eingegriffen werden:
    - abbaubare Biopolymere ("Pelletfilter")
    - autotropher Nitratfilter (Schwefelnitratfilter)
    - heterotropher Nitratfilter
    - bei der Wodkamethode muss man gehörig aufpassen, um sich nicht das Becken kaputtzuschießen (da habe ich schon zu viele Fälle mitbekommen)
    u.a.


    Kurzzusammenfassung gibt es hier (ich hoffe, es wird nicht als Werbung ausgelegt)

  • Danke erstmal für eure Hilfe. Ich denke der schnelle Phosphatabbau mit Rowaphos war Ursache für das Ausbleichen der Monti. In 7 Tagen der Sturz von 0.19 auf 0.05 war vermutlich zu schnell. Nite Out und Special Blend habe ich schon direkt nach der erhöhten Messung abgesetzt.


    Nein Vodka Methode möchte ich auch nicht anwenden. Ein Bekannter hat mir als Anfänger davon abgeraten.


    Wasserwechsel finde ich symphatisch.


    Dazu ein paar Fragen.


    Was heißt mehrmaliger Wasserwechsel? Wöchentlich? Mehrmals die Woche?


    Und was heißt großzügig? Ich will nicht noch mehr durcheinander bringen. An Futter für die Fische möchte ich nicht sparen. Ich füttere sowieso sehr moderat und ich denke nicht, dass der Nitratwert sich dabei senken würde.


    Habe ca 400 l netto.


    Entziehe ich dem Becken nicht durch viele Wasserwechsel wichtige Bakterien? Muss da etwas zu dosiert werden?


    Es gibt von Tropic Marin das Syn-Biotic Meersalz, wäre das geeignet für diese Art Wasserwechsel. Da sind probiotische Bakterien enthalten. Es soll den Einbau von Nitraten und Phosphaten in Bakterienmasse unterstützen...


    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel,erhöhter NO3 Wert bis 20 ist doch kein Beinbruch,
    Wechsle doch einfach jeden Samstag 10-15% ( 40-50L)Wasser
    mit einen normalen guten Salz.Mittlerweile sind alle Markensalze gut.
    Das ganze Biotic/BioSync Schieß mich tot bring deinen NO3 Wert auch nicht runter.
    Macht es doch alle nicht immer so kompliziert.
    Und hört auf mit den Bakterienzugaben,das bringt nix,glaube es mir.
    Das schmälert nur deinen Geldbeutel.
    Du kannst natürlich für viel Geld Bakterien versenken,berichte danach mal was passiert.
    Einfach Wasserwechsel und gut ist und das jede Woche.Damit fährst du am Besten und nicht sich mit jeder Messung verrückt machen,beobachte deine Tiere!!!!!!!!!
    Grüße Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Deswegen frage ich ja :winking_face: ob die Salze was bringen....


    Nein, mal im ernst....also wenn die Vielzahl der Salze ähnlich sind, dann reicht auch mein Pro Reef.


    Reicht denn bei Werten über 20 ein wöchentlicher Wechsel von 10-15 Liter? Oder sollte man bis zu einem bestimmten Wert mehrere machen. Und wenn ja, wie oft und wieviel? Habe damit wie gesagt keine Erfahrung. Beim letzten Wasserwechsel, ca. 40 l im Zusammenspiel mit Phosphat Adsorber ist mein Po4 Wert von 0.19 auf 0.14 abgesackt....nur Nitrat hat es nicht gejuckt...


    Heutiger Nitratwert mit RedSea war zwischen 20 und 50. Tippe mal vorsichtig auf 30 aufgrund der Färbung. Mit Fauna Marin Referenz überprüft und passt.

  • Ich gebe es auf,sorry

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    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Torsten, ich habe dich im Großen und ganzen schon verstanden. Habe versucht zusammenzufassen...


    Burkhard hat oben geschrieben, dass als direkte Maßnahme mehrmals ein großzügiger Ww gemacht werden könnte.


    Das wollte ich gern näher erläutert haben.
    Nicht, dass ich mehr kaputt mache.


    Aber wenn du mit deinen wöchentlichen 15 Prozent das gemeint hast, dann habe ich es leider nicht richtig verstanden.


    Es ist doch bei Forenbeiträgen oft so, dass Antworten nicht immer direkt verstanden werden, gerade von Neulingen, die nicht jedes Problem schon mehrmals durchlaufen haben. Ich bitte daher um Nachsicht.


    Sorry dafür Torsten...


    Ich werde es dann mit Wasserwechseln probieren.


    Dann kann das Thema ja beendet werden...

  • Entziehe ich dem Becken nicht durch viele Wasserwechsel wichtige Bakterien?

    Im freien Wasser sollten eigentlich nicht viele Bakterien sein: so 1.000 bis 100.000 KBE pro ml ist normal (je nachdem wie man misst). Hört sich jetzt viel an, ist es aber nicht. Die Hauptflora sollte sich auf den Oberflächen oder in den Tiefen poröser Materialien (z.B. Lebendgestein) befinden. Beim Wasserwechsel braucht niemand Angst zu haben, dass wichtige Bakterien flöten gehen.


    Daniel, Du hast vollkommen recht: nicht funktionierende Kommunikation kann viel kaputt machen. Und wenn man dreimal nachfragen musst, dann waren die Erklärungen eben schlecht. (Gilt für alle, bis auf die, die nichts begreifen wollen)


  • Beim letzten Wasserwechsel, ca. 40 l im Zusammenspiel mit Phosphat Adsorber ist mein Po4 Wert von 0.19 auf 0.14 abgesackt....nur Nitrat hat es nicht gejuckt...

    hi,


    natürlich wird beim ww auch das nitrat reduziert.


    mag allerdings bei der messung für eine eindeutige aussage in der farbe nicht gereicht haben.


    hast du direkt vor und nach dem ww die werte genommen?

  • Vor und nach dem WW.


    Aber vermutlich hast du Recht.


    Der Test von RedSea hat in der high range nur eine Abstufung zwischen 20 und 50. Viel getand hat sich an der Farbe nach dem WW nicht. Messung erfolgte vor und 2 Stunden nach dem WW. Nur Phosphat ist stark gesunken. Vermutlich auch gerade wegen des Rowaphos.

  • Ich verstehe nicht, dass man bei solchen Werten gleich in Panik verfällt und meint, die Korallen gehen ein! Alles Quatsch, sich stur an Zahlen zu orientieren. Von zu hohen NO3 und PO4-Werten gehen keine Korallen kaputt, sie leiden ein bisschen in der Farbe. Mit Aktionismus, wie sofort WW, irgendwelche Mittelchen schaden den Korallen nur um so mehr. Und verdienen werden dadurch nur die Hersteller. Ehrlich! Ich verstehe sowas nicht.


    Rolf

  • Danke an alle für eure Ratschläge....


    Auch wenn manche Aussagen einen Neuling verunsichern, wenn nicht sogar abhalten zu fragen....


    Mal ehrlich....am Anfang heißt es kauft euch Bücher....macht man..... lest Foren.....macht man.....


    Dann heißt es, achtet auf dieses und jenes....macht man....


    Und letztendlich hört man von Leuten, die jahrelang ihre Erfahrungen sammeln konnten und auch mal angefangen haben, "ach, alles Panikmache, davon geht nix kaputt...."


    Ich finde es einfach schade und ätzend....dann kann man sich die Anschaffung teurer Literatur und das regelmäßige Messen auch sparen.


    Gerade in der teuren Literatur stehen die Standardwerte die einzuhalten sind und Gegenmaßnahmen bei schlechten Werten, wie den meinen. Da steht nicht, keine Panik, es passiert schon nix.


    Diejenigen von euch, die solche Fragen anöden, nerven etc. brauchen sie ja nicht beantworten oder lesen.


    Gruß Daniel

  • Die Werte sind nur als Anhaltspunkte gedacht, nur Richtungswerte. Fast alle Bücher sind uralt und nicht mehr auf fem neuesten Stand, da kann man besser Wissen von A-Z von Jörg Kokott nehmen -sangokai.org -. Hinzukommt, dass man NO3 und PO4 auch nur als Richtungswerte sehen kann. Als die Bücher hergegeben wurde kannte man keine ICP und man dachte, Korallen leben davon. Heute ist man schlauer und weiß, dass Korallen eher u.a. von Phosphor und Stickstoff leben. Von hohen NO3-Werten stirbt eine Koralle nicht, sie wird nur dunkler, weil die Zooxanthellen wachsen und die eigentlich Farbe überdecken.


    Rolf

  • Leute!
    Es müsste ja langsam aufgefallen sein, dass hier ein Anfänger versucht, die Materie zu verstehen.
    Nicht nur ein Kapitel, sondern quasi das grosse Ganze.
    Es ist bestimmt nicht förderlich ihm seine partielle Hilflosigkeit vorzuwerfen.
    Es mag sich als Herumeierei anfühlen, doch wohl aus der Not geboren.
    Wir wissen doch selbst, dass ohne das Verstehen gewisser Zusammenhänge auch der Blick in die
    Fachliteratur schwierig werden kann.
    Im vorliegenden Fall liegt Burkhard völlig richtig und einige von euch didaktisch daneben.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    ich habe doch nur versucht, dem Neuling ein wenig die Angst zu nehmen, gleich alles falsch zu machen!
    In fast allen Situationen in der Meerwasser-Aquaristik ist "Ruhe bewahren" die bessere Alternative zu blindem Aktionismus.
    Na klar stehen in den meisten Büchern die "Idealwerte" für bestimmte Korallenarten. Aber erstens ist jede Koralle individuell (Farmzucht, Wildfang, Aquarienableger, Steinkoralle, Weichkoralle...) und zweitens reagieren Korallen auf die allermeisten Werte unendlich langsam. Ich ändere heute einen Wert und in zwei Wochen sehe ich (vielleicht!) eine Änderung.


    Wie sagte schon Meister Yoda? Geduld du haben musst! Nicht wissen du alles kannst!


    Das gehört auch zu den Dingen, die man erst lernen muss in der Meerwasseraquaristik.


    Liebe Grüße in die Runde,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger, Hallo zusammen,



    zwischen Ruhe bewahren und nichts tun, und Ruhe bewahren und sinnvolles tun, liegen Welten.
    Erinnern wir uns doch einmal an unsere eigenen, ersten Schritte in der Meerwasseraquaristik.
    Mal Hand aufs Herz! Vieles kommt uns doch sehr bekannt vor. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Manches ist aus heutiger Sicht eine Lachnummer.
    Um den blauen Eindruck einer Unterwasserlandschaft zu erzeugen, haben wir uns damals blaugefärbte Scheiben über das Becken gelegt...... :confused_face:
    Auf dem Beleuchtungssektor haben wir mit T8 angefangen, sind über die amerikanischen Hochleistungsröhren (120W/Röhre und höher) zu HQI gewechselt, um dann später schliesslich bei T5 und LED zu landen.
    Es gab wenig gute Vorreiter, aber viel Neugier und Improvisionslust.
    Heute stehen genug Wege offen.
    Man kann sich autodidaktisch der Materie nähern oder mithilfe von Fachliteratur und/oder Foren die Zusammenhänge verstehen lernen.
    Den versierten! Fachhandel möchte ich auch gerne erwähnen.
    Wer die verschiedenen "Systeme" bevorzugt, der wird sicherlich auch dort gut bedient.
    Alles das hilft aber nichts, wenn bei der Problemsuche zwischen dem Unwissenden und den Wissenden der rote Faden verloren geht.
    Es wird auch schwierig sein, ein fremdes Becken zu verstehen, wenn bereits Additive und Bakterienpräparate den Durchblick vernebeln.
    Egal in welcher vermeindlichen Sackgasse ich mich befinde, den Weg hinaus finde ich selten über die Wiederholung meiner Fehler durch nochmalige Zugaben von "edlen Produkten“, sondern ausschließlich über den Wasserwechsel.
    Im übertragenden Sinne - wir gehen langsam zurück auf Null!
    Diese Vorgehensweise hat noch immer den Weg aus dem Dilemma erleichtert, und gibt uns ausreichend Zeit, um über die weiteren, sinnvollen Schritte nachzudenken.
    An den Reaktionen der Tiere wird dann meist erkennbar, wohin der Weg führt.
    Additive sind nur dann sinnvoll in ihren Anwendungen, wenn ihre biologischen Notwendigkeiten verstanden werden.
    Aber auch dann stehen wir manchmal hilflos vor den Angeboten des Handels und sind verwirrt ob deren angepriesenen Möglichkeiten.
    Der Laie ist hier schier überfordert.
    Das nur lesen eines Buches und sein Studium sind zweierlei.
    Auch Qualität ist relativ.
    Ich könnte eine nicht geringe Anzahl von Büchern mit wertvollem Inhalt empfehlen.
    Es reicht aber auf Dauer nicht, sein Wissen aus nur einem Buch zu saugen.
    Besonders deutlich wird es, wenn es um die Meerwasser-Chemie geht.
    Egal, welches Buch ich aufschlage - im Kern wird dieses Thema immer zu kurz angegangen.
    Seit Armin Glaser´s Werk sind wir da schon weiter.
    Es sollte eigentlich nicht nur die Pflichtlektüre des Anfängers sein.
    Naturgemäß ist grundsätzlich jedes Becken anders zu bewerten.
    Dieser Fakt wird leicht übersehen.
    So hinkt auch der absolute Vergleich mit den eigenen Beckenparametern.
    Die erlernten Fähigkeiten kommen auf der Strecke zwischen dem Ist- und dem Soll-Zustand zum tragen.
    In der Meerwasseraquaristik gibt es unumstößliche Gesetzmäßigkeiten.
    Auf Nebenschauplätzen auch die Philosophien Andersdenkender.
    Das betrifft auch den Wasserwechsel.
    Man mag darüber denken, wie man will.
    Ich habe etliche Jahre die Biologie eines meiner Becken ausschliesslich mit Wasserwechsel hochgehalten. Ohne Abschaeumung!
    Wer den WW ablehnt, der kann sich ruhig kritisch mit den Abbildungen (Teilausschnitt) unten auseinandersetzen.
    Es sind nicht die edlesten Stücke im Becken. Aber das war auch nicht das Ziel.


    Gruß
    Hajo




    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Aha. Also analog dem Beitrag von HW. Balling bei YouTube, dass leicht erhöhte Phosphatwerte gar nicht schlecht wären...

    Hallo Daniel,


    das Problem ist, dass sich da in den letzten Jahren einiges geändert hat und noch nicht alles bei allen angekommen ist oder einfach in der Literatur noch andere Auffassungen vertreten werden.


    SPS können noch nicht sooo lange unter kontrollierten Bedingungen gehalten werden, und bis sich eine Erkenntnis durchsetzt dauert eine Zeit. Zu den größten Problemen bei der Erlangung und Durchsetzung von Erkenntnis gehören Voreingenommenheit, Scheuklappen und die vielen Faktoren in diesem komplexen System. Da nehme ich mich gar nicht aus. Es dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis man einer Sache auf die Spur kommt und wieder und wieder testet, bis man halbwegs sicher sagen kann, "das stimmt so nicht, die Sache liegt anders".


    Nährstoffe sind ein endlos kompliziertes Feld mit den ganzen Wechselwirkungen. Da wirst Du noch einige Jahre diskutieren können bis sich halbwegs einheitliche und praktikable Kenntnisse und Methoden durchgesetzt haben. Also, nicht verzweifeln ...


    Gruß


    Hans-Werner

  • Wie schon gesagt ist gerade das Gebiet der Wechselwirkungen und Änderungen von Zuständen und Werten kaum systematisch untersucht. Auch, weil eine enorme Zahl von Kombinationen möglich ist.


    Da forschen Wissenschaftler etwa an den Zuständen der Riffe für die nächsten Jahrzehnte und senken pH mit CO2-Zugaben und drehen die Temperatur hoch, aber Nährstoffe und andere Einflüsse wie etwa Schwermetalle bleiben fern.
    Ein anderer forscht über Nährstoffe, aber die Wechselwirkung kann nicht einfach mit Überlagerung der Ergebnisse verkündet werden.


    Wegen der vielen möglichen Einflusse fragen erfahrene Aquarianer Hilfesuchende deshalb oft Löcher in den Bauch, um so viele Möglichkeiten abzuklopfen wie es geht. Dem Anfänger wiederum fehlt oft das Gerüst an Erfahrungen, um einzuschätzen, wie ein Rat sich auswirkt und auf welcher Annahme und Grundlage dieser Rat gegeben wird.


    Daher hilft es oft schon, wenn man direkt mit hinzuschreibt, wie gut die eigenen Kenntnisse sind. Dadurch kann ein geduldiger Helfer schnell sehen, ob jemand zusätzliche Erklärungen braucht oder nicht.


    Wie etwa mit den Bakterienkulturen, wo nicht immer die Nährstoffe des Kulturansatzes richtig verbraucht sind und man so oft ungewollt das Aquarium düngt. Dass die Bakterien sich zum größten Teil auf dem Substrat befinden und nur sehr wenig im Wasser.


    Meine Bitte an die Helfenden deshab auch: schreibt ruhig kurz mit, auf welcher Grundlage der Rat gegeben wird, denn nur das, was man versteht wird man richtig umsetzen. :face_with_tongue:

  • So stell ich mir Hilfe vor.


    Ich hatte ja geschrieben, dass die Materie der Aquaristik mir völlig unbekannt war. Ich betreibe das " Hobby " seit März letzten Jahres. Davor hatte ich Meerestiere lediglich im Tauchurlaub oder Zoo zu Gesicht bekommen.


    Literatur habe ich wie erwähnt alles was das Netz hergibt von Knop über Glaser bis hin zu Fossa. Ich bin ehrlich, auch die Themen der Grundkenntnisse musste ich mehrmals lesen, um sie zu verstehen.


    Das Buch der " Meereschemie" von Armin Glaser ist für mich schon schwere Kost. Da muss meine Freundin mit ihren Kenntnissen aus dem Chemie Leistungskurs herhalten.


    Ich war schon ein bissl stolz drauf, bis zur Nutzung der genannten Bakterienkulturen, wie mein Becken sich entwickelte. Alles wuchs nach und nach und die Werte passten.


    Dank gilt natürlich Menschen wie Burkhard, sowie Andre vom Korallenparadies aus Bottrop, sowie einem Bekannten aus der Nachbarschaft ( wenn er mitliest, weiß er Bescheid ;-)), die mir persönlich viel erklärt und weitergeholfen haben. Aber auch User wie Ina und Hajo konnte ich jederzeit behelligen.


    Soweit zum Dank.


    Jetzt werden sich vermutlich einige fragen, warum fragt er dann nicht seine Bekannten. Klar, will man nicht täglich die Leute um sich rum nerven. Deshalb nutze ich auch dieses Forum.


    Mein Problem war ja nur der Anstieg der genannten Werte und die daraus resultierenden Leichtfertigkeit im Senken der Werte, aus Unwissenheit und Angst Korallen zu verlieren.


    Die Themen wurden natürlich hier im Forum zig mal behandelt, nur jedesmal mit anderen Ratschlägen und Ausgang. Und oft stellen Leute Fragen, bekommen eine Antwort und geben aber keine Rückmeldung.


    Und ja Sandy....ich habe mir unwissentlich das Becken gedüngt. Aber mit Präparaten die bei meinem Ausgangsproblem " Verdacht Dinos" bei Mathgame Plagegeister vorgeschlagen wurden. Und auf den Präparaten stand " senkt u.a. Nitrat.


    Naja, jetzt bin ich schlauer, mein Becken hat es nicht vertragen. Ich bin auch schlauer im Umgang mit Adsorbern, da ich sie noch nicht gebraucht habe und nun durch zu schnelle Senkung des Phosphats eine Koralle verloren habe.


    Und zu Torsten und Rüdiger möchte ich abschließend sagen, dass ich auch eure Ratschläge beherzige. Durch etwas weniger Hast beim Senken hätte ich keine Koralle eingebüßt. Jetzt bin ich etwas schlauer und meine Fragen sind abschließend beantwortet.


    Ich habe noch viel zu lernen und werde es, da mir das Hobby Freude bereitet. Ich hoffe natürlich weiterhin auf offene Ohren hier im Forum.


    Danke und Gruß Daniel

  • Hallo Hajo,


    wie groß war denn das Becken? In welchen Rhythmus hast du den Wasserwechsel durchgeführt, und in welcher prozentualen Höhe?
    Danke für die Info.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hi Forianer,


    meine Beobachtung aus jetzt 10 Jahren aktiver Meerwasseraquaristik (nach 30 Jahren als Süsswasseraquarianer):
    Ich hatte NO3-Werte zwischen N.N. und 50mg/l und Phosphatwerte zwischen N.N. und 0,5mg/l. Über Jahre hinweg hatte ich zwischen 20 und 30mg/l NO3 und immer mindestens 0,1mg/l PO4.
    - Weichkorallen und LPS (Catalaphyllia, Caulastrea, Euphilia) standen bei den hohen Werten subjektiv besser als bei den niedrigen; sogar bei 50mg/l NO3
    - Bei SPS waren alle bis auf bestimmte Acropora unkritisch. Enzmann-Acroporas zeigten auch bei hohen Nährstoffwerten noch knalliges grün, lediglich eine Tischacropora sowie Acropora tricolor wurden unansehnlich braun und zeigten fast keinen Wuchs mehr.
    - Niedrige Nährstoffwerte waren weitaus kritischer, da hatte ich mehrere Verluste.


    Fazit ist für mich, daas ich lieber etwas nährstoffreicher fahre. Dann ist halt die eine oder andere Acropora eben nicht so pastellfarben, der Rest steht umso besser da.


    Und bezüglich irgendwelcher Pärparate kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen: weniger ist manchmal mehr - solange das Becken nicht dicht besetzt mit SPS ist, reichen 5-10 prozentige Wasserwechsel pro Woche voll und ganz aus, um den Spurenelementhaushalt zu decken. Nur bei ganzen Acroporafeldern und Stadionbeleuchtung wirds wohl nicht reichen, und dann sollte man sich für ein System entscheiden und dabei bleiben. Ich fahre seit Jahren mit Tropic Marin Spurenelementen, etwa die Häflte der empfohlenen Dosierung, und es funktioniert.


    LG,
    Bernhard

  • Hallo Daniel,


    ich kann das alles noch immer sehr gut nachvollziehen, was du gerade durchmachst. Als ich damals mit der Meerwasseraquaristik begonnen habe, bin ich jeden Tag nach der Arbeit schnell zum Becken und habe geschaut, ob überhaupt noch was lebt. Und morgens dasselbe Spiel. :grinning_squinting_face:


    Und wenn ich heute noch neue Tiere einsetze, dann zeige ich ähnliches Verhalten. Nicht mehr ganz so hektisch, aber durchaus noch vorhanden. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Und ich habe vorher schon knapp 25 Jahre Süßwasserbecken gehabt.


    Was ich sagen will, manch einer vergisst eventuell schon mal leicht, dass er auch mal mit diesem schönen Hobby angefangen hat. :winking_face:


    Die Meerwasseraquaristik ist halt sehr komplex. Das dauert eine Weile bis man so seine Erfahrungen damit hat. Aber nur weil mal der eine oder andere Wert nicht so "perfekt" ist, sterben nicht sofort die Tiere. Zum Glück! Sonst hätte die Evolution sie schon längst abgehängt.


    Also zwischendurch auch immer mal tief durchatmen und das Becken und die interessanten Bewohner einfach mal genießen. :thumbs_up:


    Viele Grüße,
    Ina

  • Hallo Hajo,
    wie groß war denn das Becken? In welchen Rhythmus hast du den Wasserwechsel durchgeführt, und in welcher prozentualen Höhe?
    Danke für die Info.


    Viele Grüße
    Thomas

    Das Becken hatte ca.400l, Wasserwechsel 10%-15% pro Woche.


    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo zusammen


    Damit ich auch richtig verstanden werde:
    Ein Becken ohne Abschaeumung ist nichts für Anfänger.
    Der Abschaeumer bleibt ein unabdingbares Instrument für die Meerwasser-Aquaristik.
    Abschaeumerlose Becken sind auch keine Selbstlaeufer.
    Das Becken war damals als Projekt gedacht.
    Dass es sich über die Jahre so gut entwickelt hat, war eine angenehme Überraschung.
    Bei negativem Ausgang hätten die Korallen und die wenigen! Fische einen sofortigen Platz im anderen Becken gefunden.
    Ein damals umstrittenes Produkt war die Rückwand aus Riffkeramik eines bestimmten Herstellers.
    Heute alles schon Geschichte!
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo zusammen,
    wir halten unser Becken auch ohne Abschäumer. Das vorherige Becken, sowie das Becken jetzt. Abschäumer war bislang bei uns nicht notwendig, auch nach dem Einsatz von Fischen nicht. Aber das setzt natürlich ein regelmäßiges checken der Werte/Technik voraus. Becken ist mittlerweile recht dicht mit Korallen besetzt. Bislang läuft es ohne Probleme. Wasserwechsel machen wir auch wöchentlich, sowie regelmäßig eine Wasseranalyse für´s Bauchgefühl.
    Es gibt ja bekanntlich viele Wege die ans Ziel führen :smiling_face:
    VG Tina

  • Ein Becken ohne Abschaeumung ist nichts für Anfänger. Der Abschäumer bleibt ein unabdingbares Instrument für die Meerwasser-Aquaristik.


    Dem kann ich nur beipflichten.
    Es wird oft übersehen, dass der Abschäumer neben der Funktion, Nähr- und Schadstoffe dem Wasser zu entziehen, eine weitere - elementar wichtige - Funktion hat: nämlich das Wasser mit Sauerstoff zu sättigen.


    Bitte nicht unterschätzen. Ganz kritisch kann das vor allem bei Becken werden, die ohne Technikbecken und damit ohne Ablaufschacht betrieben werden (in welchem das Wasser durch die hohe Verwirbelung auch eine gute Sauerstoffaufnahme bekommt). Wenn dann noch aus optischen oder akustischen Gründen der Hang-On Abschäumer weggelassen wird, kann das kritisch werden.


    LG,
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,
    ich denke für den Sauerstoffeintrag sollte auch eine gute Strömung & Oberflächenströmung sorgen. Bei uns läuft zudem ein normaler Außen-Minifilter der regelmäßig gereinigt wird. Auch hierdurch plätschert Wasser ins Becken das, wenn man mal die Strömung ausmacht, nicht gerade wenig Wasser verwirbelt und somit für Sauerstoff sorgt. Technikbecken haben wir auch nicht. Sollte aber mal ein Abschäumer notwendig werden, würde einer zum Einsatz kommen. VG Tina

  • Ich war schon ein bissl stolz drauf, bis zur Nutzung der genannten Bakterienkulturen, wie mein Becken sich entwickelte. Alles wuchs nach und nach und die Werte passten.

    Hallo Daniel,


    als Hersteller (Mitarbeiter von einem) habe ich fast täglich E-Mails von Leuten, die mehr machen wollen als unbedingt notwendig. Insbesonder Anfänger machen das gerne.


    Es ist viel sinnvoller, einfach anzufangen und erst einmal zu versuchen, zu verstehen, wie wenige Beeinflussungen, z. B. Calcium und KH, wechselwirken, dann Spurenelemente dazu ausprobieren usw.. Wenn man zu viel auf einmal anfängt und macht, blickt man nicht mehr durch.


    In US-Foren gibt es einen Begriff, "chasing numbers", als Beschreibung für eine der häufigsten Fehler, das Jagen nach Messwerten (z. B. aus der Literatur oder Foren). Das geht zu oft schief.


    Die Jagd nach Messwerten geht deswegen so oft schief, weil die Aquarien oft die Neigung haben, sich +/- "automatisch" auf einem verträglichen Level zu stabilisieren.


    Der Versuch, jetzt KH, NO3 oder PO4 mit Gewalt aus diesem Gleichgewichts-Level auf ein vermeintlich "besseres" Niveau zu bringen, führt oft zu Schäden, weil er die Wechselwirkungen auf die und in den Korallen missachtet, die zu dem Gleichgewicht geführt haben.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    dass ist mir jetzt schon etwas klarer geworden. Ich werde jetzt wöchentlich Wasserwechseln. Ca. 5 Prozent.


    Nitrat ist runter auf 15-20.


    Rowaphos habe ich erstmal rausgenommen und Po4 hat sich bei 0.05 eingependelt.


    Baks habe ich ja schon abgesetzt.


    Ich dosiere nur täglich Ballingsalz KH und leicht CA. Magnesium habe ich augenscheinlich 0 Verbrauch. Evtl, da der Korallenbesatz noch überschaubar ist und die bisherigen WW alle 3 Wochen den Bedarf gedeckt haben...


    Ich wollte ja auch nicht mehr machen, als notwendig. Mir wurde vom Händler zu Baks bei Dinos geraten und im Mathgame stand ebenfalls wie vorzugehen ist.


    Und Messwerte wollte ich auch nicht jagen, sondern zurück zum Ursprung. Dass sich so ein Becken natürlich in jede Richtung ändern kann, besonders mit steigenden Besatz und Zugabe von Baks, habe ich vermutlich unterschätzt. Man sammelt halt Erfahrungen.


    Die braunen Belege auf dem Sand sind täglich Nachmittags zu sehen, aber nur in einer Teil des Beckens und sie halten sich noch in Grenzen. Ich störe sie täglich und dann bleiben sie weg bis zum nächsten Tag.


    Ich werde weiter das Becken mit Korallen besetzen und die braunen Beläge "stören".


    Ich hoffe sie sind irgendwann ganz weg.
    Denn sie waren ja der Grund des ganzen Threads...


    Daniel

  • Hi Daniel,


    die braunen Beläge sind aus Deiner Probe (Wasser+Kies) leider nicht herausgekrochen. So konnte ich sie leider nicht unter's Mikroskop legen. ;-((
    Das nächste Mal sollten die Beläge direkt mit einer kleinen Pipette abgesaugt und in ein Gläschen übertragen werden.

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