Cyanos... Ideen?

  • Na dann - geben wir dem auch eine Chance...


    Damit ich es nicht falsch verstehe... 1,5 Liter Beckenwasser, dort die Erde rein. Schütteln, absinken lassen und dann den klaren Teil komplett ins Becken?

  • Hallo zusammen, eine Überlegung...
    Bei mir hatte das mit der Dunkelkur zuerst funktioniert. Die Biester kommen aber wieder :loudly_crying_face:


    Habe vor zwei Wochen die Cyanos auf einem Stein mit einer Bürste entfernt und auf der Oberseite Nitribiotic aufgetragen. An der Stelle sind bisher keine Cyanos mehr nachgekommen, jedoch wieder auf der unteren Seite, wo halt das Nitribiotic nicht hält.


    Gibt es keine festere "Bakterien-Paste", die besser hält? Dann könnte man (wenn es bei mir kein Zufall ist), zumindest bei einem beginnenden Ausbruch direkt entgegenwirken?!?!
    Irgendwie muss man die doch loswerden :uzi:


    Was sagen die PROs hier unter euch?


    Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch.


    Andre

    Viele Grüße
    Andre



    Fische sind statistisch gesehen, die am seltensten überfahrenen Tiere.

  • Hallo Andre,


    ich hatte auch auf einmal so Probleme mit den Cyanos und das bei optimalen Werten.
    Abgesaugt und vieles mehr, half alles nichts.
    bei mir hat dann
    aqua-connect CYANO Remove geholfen.


    Kann es nur empfehlen. Seitdem wieder Ruhe zum Glück.


    Gruß Rainer

  • Ingenieure berechneten, dass die Hummel nicht fliegen kann. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt trotzdem.

    die Ingenieure (angeblich ein gewisser Ludwig Prandtl) waren aber dann nicht sehr clever, sie haben den Flügel als statisch und nicht als flexibel betrachtet.
    Spaß beiseite, das Hummel-Paradoxon existiert seit fast 100 Jahren und die fliegen trotzdem.....oder gerade deshalb.... Und Ludwig Prandtl ist und bleibt ein begnadeter Wissenschaftler.


    Cyanos kommen und gehen...... und wenn sie genug "Mitbewerber" im Becken haben, bleiben sie auch in der Minderzahl.
    In einem Becken habe ich das Anti-Algenmittel von Michael sehr erfolgreich ausprobiert.... Algen weg----- dafür waren sofort die Cyanos als "Ersatzbesiedler" da. Monate später, ohne Wasserwechsel (mittlerweile gut zwei Jahre (den Abschäumer habe ich vor 30 Wochen das letzte Mal geleert)) sind die Cyanos wieder auf den Rückmarsch, dafür kommen die Fadenalgen wieder.


    Lange Rede, kurzer Sinn.... schafft Konkurrenten für Cyanos. Die Natur wird immer die Lebensform "bevorzugen" die mit den aktuellen Umständen am besten zurecht kommt.


    LG
    Daniel

  • Hallo Daniel,
    Von dir habe ich aber auch schon bessere und kompetentere Beiträge gelesen :grinning_squinting_face: :confused_face: :winking_face: :winking_face: :winking_face:
    Das heißt es werden zu viel WW gemacht ?


    Was heißt AS seit 30 Wochen, (Schaumtopf) nicht geleert ?
    Erst vor 5 Tagen wieder angeschaltet oder hat sich seit 30 Wochen nix abgeschäumt ?

  • Von dir habe ich aber auch schon bessere und kompetentere Beiträge gelesen

    Hallo Reiner,


    dann werde ich mich zukünftig wieder mehr bemühen :grinning_squinting_face: .



    Das heißt es werden zu viel WW gemacht ?


    Eventuell schon. Ich war, was das betrifft schon immer faul. Ansonsten setze ich den da ein. Der macht das fast von alleine :winking_face: .



    Was heißt AS seit 30 Wochen, (Schaumtopf) nicht geleert ?
    Erst vor 5 Tagen wieder angeschaltet oder hat sich seit 30 Wochen nix abgeschäumt ?


    So in etwa. Den Abschäumer, den ich aktuell an diesem Becken einsetze hat eine "tolle" Eigenschaft, er schäumt 3-4 Tage richtig gut ab und dann fördert er kein ml. Substrat mehr in den Behälter, der dann maximal halb voll ist. Eigentlich habe ich ihn aktuell nur zur Belüftung des Wassers dran (mit Schaumtopf). Übergekocht ist der noch nie. Nur beim Reinigen "müffelt" das Teil "etwas".


    Aber wie gesagt, ich bin faul, deswegen kommt bald nur noch das hier zum Einsatz: Da muss ich nichts mehr reinigen und wenn der Behälter voll ist, schaltet der Abschäumer ab. (Das ist ein MBK 160 de Luxe mit automatischer


    Schaumtopfreinigung, verzögerten Anlauf (beim Neustart der Förderpumpen) und Abschaltung des Abschäumers, wenn der Behälter (gut 5 Liter) voll ist.)



    Aber zurück zum Thema: Cyanos sind immer dann richtig lästig, wenn die Konkurrenten Probleme haben. Sie halten viel mehr aus, als als viele Algen, Korallen und Kalkrotalgen. Wenn letztere also irgend ein Problemchen bekommen, dann sind die Cyanos nicht weit und bereit, die "Macht zu übernehmen" Das hilft Andreas aber aktuell nicht weiter, außer dass er nun weiß, dass eventuell irgend etwas nicht stimmt.



    Deswegen mein einziger sinnvoller Tipp:


    Richtig gute Erfahrungen habe ich aber mit dem CO2 bzw. dem Fehlen von CO2 gemacht. Ich habe (manche wissen es noch) viele Versuche mit Atemkalk durchgeführt. Die alten Hasen mögen mir verzeihen, wenn ich beim Urschleim anfange. Also: Atemkalk hat die Eigenschaft CO2 aus der Luft zu binden. Dies geschieht über zwei nebeneinander ablaufende chemische Reaktionen. Im Ergebnis kann man es schaffen, dass die gereinigte oder gefilterte Luft nur einen geringen CO2-Anteil hat. Dies wirkt sich extrem auf den PH-Wert des Wassers aus. Mit Atemkalk, ist es teilweise möglich, den PH-Wert um 0,2 - 0,4 PH zu erhöhen.


    Meine Erkenntnis daraus ist, was Cyanos betrifft folgende: (Interessanterweise konnte Oliver von ATI alles bestätigen, was ich damals festgestellt habe.)









    Mit Hilfe dieser Tabelle habe ich dann den PH-Wert bei meiner Alkalinität (diesen Wert wollen wir ja konstant halten) ermittelt.
    Etwas Arbeit und schon hat man eine PH-Wert gesteuerte Atemkalknutzung für das Becken. Atemkalk wird nur genutzt, wenn wir uns im Bereich einer Übersättigung bewegen.



    Was soll das ganze nun bringen??? Nun, ich habe festgestellt, dass das Wachstum vieler Korallen stark zugelegt hat und dass alle Cyanos verschwunden sind. Und wenn der PH-Wert in der Nacht sinkt, sorgt die Reglung dafür, dass der Abschöumer nur CO2-freie Luft bekommt, womit der PH-Wert in der Nacht nicht mehr so stark abfällt. Tagsüber, wenn die Korallen (bzw. deren Zooxanthellen CO2 verbrauchen und O2 produzieren, bekommt das Becken normale Raumluft mit CO2.
    Ob das nun daran liegt, dass die Korallen besser wachsen und den Cyanos damit die "Lebensgrundlagen" erfolgreich entziehen oder ob letztere höhere PH-Werte nicht so gut vertragen, müssen letztendlich Biologen klären.
    Ein Algenrefugium könnte durchaus den gleichen Effekt haben (das würde ich aber eh immer wieder empfehlen).


    LG
    Daniel

  • Hallo,


    da Cyanos leider ja viele treffen hier ein Statusupdate. Vielleicht hilft die Info ja dem einem oder anderen Cyanozüchter :smiling_face:


    Es hat in den letzten fünf Wochen tatsächlich einen massiven Fortschritt in die richtige Richtung gegeben. Was aber nicht heißt, dass die Plage vorbei wäre - sie sind nur massiv zurück gegangen, aber noch immer hier.


    Was habe ich den letzten fünf Wochen getan:


    .) weiter an meinem Werteproblem PO4 nn. und Nitrat nn. gearbeitet. PO4 ist nach wie vor so gut wie nn, aber mein Nitratwert ist mit Hilfe von Ammoniumchlorid mittlerweile auf 1
    .) Sand abgesaugt - ca. die Hälfte des Beckens ist jetzt Sandfrei. Dort wachsen jetzt Kalkrotalgen und absolut keine Cyanos mehr. Der verbliebene Sand hat nach wie vor leichte Beläge (gingen aber mit den anderen Maßnahmen zurück)
    .) Erdaufguss zwei Mal angewendet (innerhalb von 3 Tagen): die Idee dahinter, Cyanophagen ins Becken zu bringen, wollte ich ausprobieren. Ich habe Erde von verschiedenen Stellen des Gartens und Schlamm aus einem kleinen Bach eingebracht. Erfolg war jetzt nicht der Hammer, aber tatsächlich waren am Morgen nach dem zweiten Aufguß mehrere Stellen am Riffdach Cyanofrei (wir reden pro Stellen von 4 cm2). Da es aber den Korallen extrem gefallen hat und eben diese Stellen frei wurden verbuche ich das mal als Erfolg und als etwas mit dem man weiter arbeiten kann.
    .) Nachdem sich die oa. Stellen über zwei Wochen behaupten konnten habe ich wieder einmal abgesaugt. Gleichzeitig habe ich probiotische Bakterien von Nitribiotic eingebracht (UVC für 5 Stunden abgestellt).


    -> Die abgesaugten Stellen sind seither (zwei Wochen) relativ gut Cyanofrei - zumindest sind keine so dicken Beläge mehr entstanden wie normalerweise (innerhalb von 12 Stunden waren die immer wieder da).


    Nachdem der verblieben Sand immer noch ein Cyanoherd ist werde ich hier beim nächsten Wasserwechsel bis auf ein kleines Stück für meinen Symbiosekrebs den Sand weiter entfernen. Kalkrotalgen am Boden sehen auch sehr schöne aus.


    lg
    Andreas

  • Wieder sind drei Wochen vergangen... und es wird immer besser was meine Cyanoplage betrifft.


    Was definitiv auffällt - je mehr Sand ich absauge, umso besser wird es. Es gibt noch ein paar ganz kleine Stellen (spannenderweise auf der Riffkeramik, nicht im Sand) die mit dickeren Belägen befallen sind. Dann noch einige Stellen die schwach befallen sind.


    In Summe aber ist das Becken endlich wieder hell und im Vergleich zu den schlimmsten Zeiten wirklich wieder optisch ansprechend.


    Zwei Maßnahmen glaube ich haben maßgeblich dazu beigetragen:


    .) absaugen des Sands
    .) geringste Mengen Essig dosiert


    Im vorherigen Post vom 28. Juni habe ich vergessen die Dosierung von Essig anzuführen. Ich habe alle drei Tage ins Nachfüllwasser (20 Liter Kanister Osmose) jeweils 30 ml Essig hinzugefügt. Dies war ein Vorschlag von einem (mittlerweile gesperrten) User. Allerdings hat der Vorschlag eine höhere Dosierung vorgesehen.


    Ich wollte durch die sehr geringe Dosierung von nur 10 ml Essig pro Tag auf 1000 Liter einfach etwas Nahrung für Bakterien einbringen da meine Nitrat und Phosphat Werte ja quasi nicht nachweisbar waren. Ob es überhaupt etwas gebracht hat weiß ich leider nicht wirklich. Aber ich werde die Dosierung weiter beibehalten da es endlich bergauf geht.


    lg
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    bei NO3 und PO4 n.n. wäre ich mit Essig sehr vorsichtig, denn es ist wie Zucker, Alkohol,... eine Kohlenstoffquelle und kann dann schnell zu einer Limitierung und absterben von Korallen führen! Essig bringt weder Phosphat, noch Stickstoff und durch die Steigerung des Bakterienwachstum wird zusätzlich NO3 und PO4 benötigt, da Bakterien diese in die Zellen einbauen!
    Allerdings ist bekannt, dass die Gabe von Kohlenstoff, oft zum Rückgang von Cyanobelägen führt! Kohlenstoffquellen sind entsprechend auch in vielen käuflichen Produkten gegen Cyanos zu finden.


    Gruß Michael

  • Hallo Michael,


    ja, danke für den Hinweis. Es ist mir klar, dass ich hier in der Zwickmühle bin weil ich (hoffe es zumindest) den Essig einerseits nutzen möchte um den Bakterien etwas Nahrung zu geben als vermeintlichen Vorteil gegen die Cyanos (ja, ebenfalls Bakterien). Andererseits aber dadurch meine Werte Nitrat/Phosphat durch die Fütterung auch wieder nach unten ziehe.


    Darum dosiere ich auch nur eine extrem kleine Menge von 10 ml pro Tag auf 1000 Liter. Momentan ist es positiv - ich beobachte aber sehr genau in der Hoffnung notfalls früh genug gegensteuern zu können.


    lg

  • Hallo,


    vor allem auf die Korallenfarbe achten, wenn die ersten ausbleichen, sollte Phosphat und Stickstoff zugeführt werden, Phosphat geht meist gut mit mehr Futter, nicht ausgespültem Frostfutter (~ Gefahr Fibrionen), oder Plankton, Stickstoff am besten Aminosäuren.


    Gruß Michael

  • Nach einem weiteren Monat ein kurzes Statusupdate:


    Steine und Korallen sind bis auf zwei Bereiche von je 1 cm2 komplett frei von Cyanos.
    Auf dem verbliebenen Sand ist noch teilweise an wenigen Stellen ein ganz leichter Hauch von Cyanos zu sehen - diese werden aber von den Fischen bzw. Krebsen immer wieder umgeackert.


    Flächig besiedeln die Cyanos nur noch Teile der Glasseitenwand an der Stirnseite meines Raumteilers. Spannend ist das deswegen, da hier keine Phosphatdepots oä. im Glas vorhanden sein können die sie nutzen.


    In Summe steht das Becken jetzt wirklich wieder wunderbar da, die SPS und LPS wachsen und zeigen ein gutes Polypenbild.


    Kleine Gefahr bei den Cyanos birgt jetzt noch meine Lichtumstellung die ich im Urlaub nächste Woche vornehmen werde. Ich werde meine eigentlich geplante Konstellation mit 3x250 Watt + 312 Watt T5 blau in Betrieb nehmen. Momentan habe ich nur ca. 0,5 Watt pro Liter (HQI/T5 Kombi) - das wirkt sich natürlich auf die Farbe bzw. das Wachstum der SPS aus (obwohl es für diese Watt:Liter Zahl erstaunlich positiv ist).


    Schönen Samstag,


    Andreas

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