Lichtdurchlässigkeit Abdeckung Plexiglas/Weißglas - Alternativen?

  • Hallo Gemeinde,


    hat jemand aktuell sein Becken abgedeckt?
    Zum Beispiel mit einer Plexiglasscheibe ... oder besser vielleicht noch mit einer Scheibe aus Weißglas?


    Welche PROs und CONs gibt es, wenn man das Becken abdeckt?


    PRO: Klar, es verdunstet weniger Wasser
    PRO: es ist gleichzeitig ein Springschutz


    CON: Wie viel Licht wird absorbiert? Gibt es da bei Weißglas Angaben zu?
    CON: Man muss beim Füttern oder arbeiten im Becken die Scheibe immer abnehmen... Ja, okay



    Überlege mein neues Becken abzudecken ... denke aber es macht keiner, da zu viel Licht absorbiert wird.
    Was meint ihr dazu?


    LG
    Lars

  • Hallo,
    Abdeckscheiben haben weitere Nachteile.
    Sie behindern den Gasaustausch, bei Meerwasser wohl noch wichtiger als bei Süßwasser.
    Außerdem werden Abdeckscheiben in kurzer Zeit versalzen oder verkalken. Du verlierst so noch mehr Licht. Ich empfehle offen zu betreiben.
    Beste Grüße
    widderchen24 Jürgen

  • Ich habe seit drei Jahren Acryl 5 mm über dem Hauptbecken sowie 8 bzw. 10 mm Macrolon über den Ablegerbecken. Bzgl. Staub/Salz der Zustand nach ca. 4 Wochen:



    Pro für mich:
    - Springschutz!
    - weniger Verdunstung > weniger Heizbedarf im Winter sowie weniger Wasser in der Bude
    - Acryl und Macrolon kann man einfach selbst bearbeiten/kleben
    - immer Sommer bessere Kühleffekt durch eine Art Kamineffekt:


    Nachteile:
    - man kommt schlechter schnell ins Becken
    - man muss regelmäßig putzen, wobei bei mir das inzwischen nur alle 4 - 6 Wochen passiert


    Einschränkungen durch weniger Licht im Becken konnte ich nicht beobachten. Da haben andere Werte wie pH, Spuris, Macroelemente einen viel größeren Einfluss.


    Gasaustausch macht der Abschäumer wesentlich effektiver. Zumal die Scheiben bei mir dank aufgeklebter kleiner Acrylstücke nicht plan aufliegen. Da kommt immer Luft durch zur Wasseroberfläche.


    Ich würde sie nicht mehr missen wollen.


    LG Kristian

  • Ich habe eine Beckenerhöhung um ca 10 cm als Springschutz (was bei meinem Palettendoc aber nichts genützt hat), sonst offen. Ich glaube es würde mirdurch Platten zuviel Luft und Gasaustausch verloren gehen. Idee: Wenn es unbedingt ein Springschutz sein soll, ein Netz straff spannen, z.B. über einen selbst gemachten Rahmen.

  • Hi


    Plexiglas verzieht sich, wenn unten feuchte und oben trockene Luft vorhanden ist. Besser geeignet ist da Polycarbonat.


    Gruss
    Andi

  • Hi.


    Die Lichtdurchlässigkeit von Glas beträgt ca 85% und von Weißglas 90%. Wenn du beim Licht also eh etwas mit Puffer gerechnet hast, kannst du es so ausgleichen.


    Ich habe mein altes Becken Jahrelang mit Glas abgedeckt, ohne Nachteile. Mein neues Plane ich auch wieder mit einer Abdeckung.


    Bezüglich des Problems Gasausstausch ist bei Verwendung von Technikbecken und Abschäumer zu vernachlässigen.


    Wegen Acryl kann ich nichts sagen, sorry.

  • Plexiglas ist nicht gleich Plexiglas. PMMA-GS (gegossen) lässt Licht besser durch als PMMA-XT (extrudiert), auch ist die Wasseraufnahme unterschiedlich (GS ist besser geeignet). Bei den dünnen Scheiben ist fast nur das günstigere extrudierte Material erhältlich (oft wird es noch nicht einmal kenntlich gemacht, ob XT oder GS).


    Bei der Lichtdurchlässigkeit wird (so viel ich weiß) nur der sichtbare Bereich berücksichtigt - der nahe UV-Bereich wird vernachlässigt und den halte ich für SPS wichtig.


    Und die Disziplin, die Scheibe sehr sauber zu halten, ist Voraussetzung. Eine Salz- und Dreckschicht schluckt mehr Licht als das mieseste PMMA bzw. PC.

  • Der Unterschied zwischen Glas und Plexiglas XT und GS ist für die Lichtdurchlässigkeit in der Praxis vernachlässigbar, aber die Staub- und Salzbeschichtungen haben es in sich. Diese schlucken nämlich nicht nur 10 Prozent wie ein blitzsauberes Glas/Plexiglas es ideal tut, sondern gerne auch 30-50 Prozent oder sogar mehr!


    Das Verbiegen von Plexiglas durch Wärme und Wasseraufnahme kann beträchtlich sein, insbesondere bei größeren Becken, wo die Plexiglas-Scheiben mehr als 50cm groß sind.


    Zusätzlich ist Plexiglas sehr empfindlich, was Kratzer angeht, man muss also die Disziplin haben, das Plexi immer schön nass und ohne Druck abzuwischen, sonst kommen sehr schnell Kratzer in die Scheiben, die bei längerem Gebrauch das Material blind machen.


    Beim UV-Bereich tun sich die meisten nicht viel. Die meisten Sorten Glas und Plexiglas enthalten Additive, welche Licht unterhalb von 380nm blockieren, was für fast alle LED-Lampen kein Hindernis ist. Nur wenige Lampen haben LEDs verbaut, die unterhalb von 380nm strahlen.

  • Hallo zusammen,


    was die UV-Durchlässigkeit angeht, ist die nur bei einigen Plexiglas-Sorten gegeben. Meines Wissens ist Plexi- oder Acrylglas grundsätzlich UV-durchlässig, es gibt aber auch undurchlässige Sorten, vermutlich durch Additive. Normales Fenster- und Scheibenglas sowie Polycarbonat sind generell UV-undurchlässig.


    Außerdem ist Plexi-/Acrylglas etwas härter und kratzfester als Polycarbonat, hat aber den Nachteil, dass es sich verzieht, wie schon gesagt wurde. Acryl-Stegdoppel- und -Stegdreifach-Platten sind zwar theoretisch etwas weniger lichtdurchlässig, es gibt aber Platten mit No-Drop- oder Alltop-Beschichtungen, die keine Tropfen ansetzen und auch Salz und Schmutz mit abfließen lassen und so bei der Lichtdurchlässigkeit wieder gewinnen. Außerdem sind diese Platten relativ leicht, stabil und isolieren auch noch ein bisschen besser.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Vielen Dank für die vielen Antworten.


    Dann wäre ja eine Weißglas-Lösung scheinbar die beste.


    Lässt 90% Licht durch, lässt sich gut reinigen und Gasaustausch geht eh über TB + Abschäumer


    LG
    Lars

  • Hey, dafür aber auch recht teuer. Da bist locker mal bei 100 Euro und mehr für die Abdeckung.


    Mal ne andere Frage. Nahezu jede LED ist in eine Linse (aus Glas oder Kunstoff) gesegesetzt. Sollten hier nicht dann auch die UV Wellen schon deutlich reduziert sein? Qusi direkt wenn Sie aus der LED kommt...


    Wie gesagt jattebich mehrere Jahre eine Abdeckung aus Glas und keine negativen Erfahrungen gehabt. Generell habe ich auch nich nie welche gelesen oder von jemanden gehört.
    Meine Scheibe war auch selten mit Salzkruste etc behaftet. Wöchentliche Reinigung reichte aus.
    Außerdem hatten wir mal ein Fluval Edge mit Meerwasserbeleuchtung umgebaut. Hier gab es auch nie Probleme, obwohl das Licht durch das Glas musste.


    Schöne Grüße
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    die meisten LED-Lampen haben keine tatsächlichen UV-LEDs, sondern lediglich LEDs, die von 430nm-380nm reichen. Diese werden von den blockierenden Additiven im Glas durchgelassen.


    Die günstigen China-UV-LEDs sind tatsächlich sehr bekannt dafür, dass sie in kurzer Zeit dunkel werden und erblinden. Das ist tatsächlich die Folge von UV-Strahlen der LEDs, welche die eingebaute Kunststofflinse der LED zerstören.


    Ein Freund hatte bei einer LED-Lampe auch das Phänomen gehabt, dass die weisse Farbe der Platine rund um die UV-LED sich verfärbte durch die Strahlung. Diese strahlte bei 365nm, was bei einigen Plexiglas-Sorten schon Probleme machen könnte.


    Aber ohne dass man präzise nennen kann, welche LEDs verwendet wurden und ein gutes Spectrometer zur Messung der Strahlung ohne und mit Abdeckscheibe verwendet kann es sehr wohl sein, dass die UV-Strahlen geblockt werden und die UV-LEDs außer Hitze und Stromverbrauch keine Wirkung haben.

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