Ocellaris aufeinmal „verfeindet“

  • Hey,
    vor 2 Tagen habe ich mir ein !Paar! ocellaris gekauft. Sie lebten schon lange zusammen. Alles war gut und beide zogen schon in den ersten 20 Minuten in meine Kupferanemone ein.


    Heute siehts aber ganz anders aus. Der eine ocellaris beansprucht die ganze Anemone für sich und lässt nichts in die nähe kommen, nichtmal seinen Lebensgefährten.
    Wenn ich nun irgendwas im Aquarium mache und dabei z.B. die Hand rein stecke, fliehen beide in die Anemone. Der eine scheucht den anderen jedoch fast sofort wieder raus.


    Kann ich irgendwie was dagegen machen?


    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo Tade,


    vermutlich haben die beiden eine annähernd gleiche Größe erreicht und das vormalige, kleinere Männchen hat sich nun zu einem Weibchen umgewandelt.
    Anemonen werden in der Regel nur von einem Weibchen bewohnt, deshalb kommt es zur Vertreibung.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Anemonen werden in der Regel nur von einem Weibchen bewohnt, deshalb kommt es zur Vertreibung.


    Das kann man so nicht stehen lassen, weil diese magere Aussage für einen Laien irreführend ist.
    Duldet sie ihn oder duldet sie ihn nicht?
    Wenn du aber damit meinst, dass die Dominanz vom (werdenden) Weibchen ausgeht, dann ist das richtig. Falsch wäre eine Vertreibung des männlichen Tieres, denn es ist keineswegs so, dass das Weibchen ihr "Himmelbett" ausschliesslich für sich beansprucht.
    Amphiprion haben ein monogames Paarungssystem, das durch protandrische Geschlechtsumwandlung aufrecht erhalten wird. Es sind sequentielle Hermaphroditen, was bedeutet, dass sie sich zuerst als Männchen entwickeln, dann erst ggf. zu Weibchen. Wobei das stärkere männliche Tier das Geschlecht wechselt und bei Reifung des Geschlechts aggressiv auf den Partner in spe einwirkt. Der wiederum beschwichtigende Verhaltensweisen an den Tag legt, um die Dame gnädig zu stimmen. :grinning_squinting_face:
    Eier werden vom Männchen gepflegt.
    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Ach Gottchen, erstmal danke für die ausführliche Aufklärung.


    Die beiden sind immer in der Nähe von einander, nur die Anemone ist ein no-go.
    Wobei es so ist, dass das größere Tier sich in der Anemone ausbreitet, während das kleinere nicht rein gelassen wird.


    Das kleinere Tier darf auch wieder in die Nähe der Anemone, aber eben nicht mit rein.


    Wenn ich Nachts nach Hause komme, schwimmt das kleinere Tier immer im ganzen Becken rum (bevorzugt in Ecken ab und auf), während das größere Tier die ganze Nacht bei der Anemone verbringt.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Das wird auch wohl noch einige Zeit so weitergehen. Das dominante Weibchen zwingt die anderen Männchen durch den Stress dazu, Männchen zu bleiben. Auch später wird das Weibchen immer wieder mal dafür sorgen, dass die Männchen nicht vergessen, wer das Sagen hat und wer kuschen muss.
    Gerade jetzt nach der Wandlung festigt das neue Weibchen ihre Stellung und macht deshalb richtig Druck.

  • Das ist wie im richtigen Leben. :grinning_squinting_face:


    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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