• Hallo zusammen,


    hat schon jemand Erfahrungen mit dem neuen Protomor von Aquarium Münster gemacht?
    Ist das auch für Seeigel unbedenklich und wie sieht es mit der Belastung von Kleinstlebewesen im Aquarium, Refugium usw aus, wie zum Beispiel Copepoden, oder Flohkrebsen allgemein?


    Gruß Axel

  • Hallo,
    das Mittel hat bei mir komplett versagt.
    Habe Alles so gemacht, wie vom Hersteller vorgegeben.
    Nach Abschluss der Behandlung hatte sich nichts positiv verändert. Das Sterben geht weiter.
    Heute war mein Traumkaiser dran.
    Der Großteil aller Fische ist befallen und es stirbt Einer nach dem Anderen.
    Bin total frustriert.
    Sowas habe ich noch nicht erlebt.
    Mal sehen, wer das Ganze überlebt.
    Was macht man eigentlich am Ende, wenn ein paar Fische überlebt haben sollten, mit dem Becken? Ist das dauerhaft verseucht, oder kann ich nach und nach das Becken weiter mit Korallen besetzen, erstmal auf neue Fische verzichten und darauf hoffen, das sich durch positive, bakterielle Veränderungen, das Problem irgendwann von selbst bereinigt?
    Gibt es da Erfahrungen mit?
    Gruß Axel

  • Obwohl du uns nicht das eigentliche Krankheitsbild geschildert hast, nehme ich einmal an, dass es sich um eine parasitäre Krankheit handelt, die sich über ihre Erreger zyklisch multipliziert. Ich denke da an Cryptocarion oder Oodinium etc......
    Das von dir angewendete Mittel ist möglicherweise nur hilfreich bei Beginn des Befalls. Denn:
    In der Anwendungsbeschreibung des Produktes steht: "...vor allem in beginnenden Krankheitsstadien und bei leichten Erkrankungen eingesetzt."
    Da dieses Mittel auch gefahrlos für Wirbellose, wie Korallen, Anemonen, Schnecken, Muscheln sein soll, vermute ich einmal, dass es wenig bis gar keine Wirkung bei stark fortgeschrittenem Befall zeigt.
    Es gibt keine effektive Chemie, die man gefahrlos in Riffbecken einsetzen kann. Das einzige Mittel, das zur Bekämpfung von parasitären Erkrankungen Wirkung zeigt, ist die UVC. Allerdings ist hier bei nicht rechtzeitiger Erkennung ebenfalls mit einigen Verlusten zu rechnen.
    Nach dem Ableben des letzten Fisches und einer Wartezeit von ca. 6 Wochen kann der Neubesatz gefahrlos erfolgen.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,
    möglich, das ich das Medikament etwas zu spät eingesetzt habe. Leider habe ich gar nicht gewusst, das es sowas überhaupt gibt, das die Korallen usw nicht schädigt, es ging dann aber auch unglaublich schnell und bis ich das Medikament hatte, waren auch nochmal 2-3 Tage verstrichen.
    Was ich aber schon Tage zuvor unternommen hatte, war der Kauf einer 48 W UVC. Während der medikamentösen Behandlung, sollte Die und der Abschäumer allerdings ausgeschaltet werden. Das habe ich auch getan.
    Naja, jetzt läuft wieder Alles und ich warte ab, welche meiner Fische das überleben.
    Habe jetzt als Verzweiflungstat noch die Wassertemperatur auf 28°C hochgefahren, weil das in meinen früheren Süßwasserzeiten, auch meist recht gut gegen so Krankheiten wie Ichthyo geholfen hat.
    Keine Ahnung, ob das jetzt hier auch hilft, oder nicht, aber ich hoffe es jedenfalls.
    Man fühlt sich ja so hilflos, wenn man vor seinem Becken steht und da fast täglich tote Fische herausholt und man scheinbar nichts machen kann.
    Einige sind noch nicht befallen und ich wünsche mir so, das das auch so bleibt.
    Gut zu hören, das man nach einer gewissen Zeit, wieder Fische einsetzen kann.
    Damit lasse ich mir aber wirklich Zeit.
    Im Moment bin ich doch recht geschockt, über so viel Tod in meinem neuen Aquarium.
    Gruß
    Axel

  • Hallo Axel,


    ich kann mich gut in deine Lage hinein versetzen.
    Seit Jahrzehnten pfflege ich Fische. Daher sind mir ihre Krankheiten alles andere, als fremd.
    Rechtzeitiges Erkennen von Parasiten und eine genaue Diagnose verhindern (z. B. mit der Wirkung von UVC) eine ungehemmte Verbreitung, koennen aber nicht unmittelbar sofort unterbunden werden, da sich der Erreger in Zyklen explosionsartig ausbreitet.
    Wer Fische pflegt, sollte sich nicht nur mit ihren Nahrungsbedürfnissen, sondern auch mit ihren Krankheiten auseinandersetzen.
    Neuankömmlinge sind in der Regel anfälliger gegenüber Krankheiten, da ihr Immunsystem stark gestresst ist. Obwohl sie äußerlich gesund wirken, sind sie oft nicht frei von Parasiten oder anderen Erregergruppen, oder aber ihr Immunsystem hat diese Organismen nicht mehr unter Kontrolle. Deswegen ist eine Art von Übergangsbecken eigentlich unerlässlich oder die Verwendung einer starken UVC im Dauerbetrieb im Riffbecken. Nicht erst dann, wenn es zu spät ist, sondern als Dauerläufer rund um die Uhr!
    Es ist nun einmal so, dass jeder Fischkauf ein kleines Risiko birgt.
    Auch wenn bei genauer Betrachtung des Fisches alles in Ordnung scheint, ist das noch keine Versicherung für die Zukunft. Der Neuankoemmling muss Streitereien aus dem Weg gehen oder Aggressionen erdulden. Das hinterlässt Schäden am Immunsystem und der Fisch erkrankt nicht selten. Krankheiten können auch bei Alteingesessenen auftreten, die z. B. aus einem Milieu ins andere versetzt werden. Es müssen nicht immer die neuen Fische die Quelle allen Übels sein.
    Deswegen ist die sorgfältige Beobachtung seiner Pfleglinge unerlässlich.
    Die Einschleppung von Parasiten etc. kann man unter Umgehung eines Überhangbeckens zwar nicht verhindern, aber mit der richtigen Diagnose+Therapie bezw. frühzeitigen! Massnahmen in den Griff bekommen.
    Ich drück dir die Daumen und hoffe, dass noch einige Tiere ueberleben werden.
    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Hallo Axel,


    ich hoffe, es sind keine weiteren Fische gestorben?
    Wieviele Tiere hattest bzw. hast du im Becken? "Stimmt" das Verhältnis Wasservolumen zu der Anzahl der Fische im Becken?

  • Hallo,
    doch, das Sterben geht leider weiter.
    Das 1200 l Becken war nicht stark besetzt.
    Gestorben sind jetzt ein Weißkehldoc, ein Flammenkaiser, ein Traumkaiser, ein Kauderni, 2 chromis viridis, ein Talboti, 7x Juwelen Fahnenbarsche, 2x Gelbschwanz Demoisellen, 2x Halfterfische.
    Ein Hawaii-Doc kämpft noch und der Rotzahndrücker scheint es überstanden zu haben. Er war auch recht stark befallen, sieht jetzt aber wieder richtig gut aus.
    Der Korallenwächter hat scheinbar nichts, die 2 jungen Anemonenfische scheinen auch nichts zu haben, wie auch der Kugelfisch und die zwei Putzerlippen.
    7x Chromis viridis scheinen auch fit zu sein und der 6 Streifen Lippfisch hat öfter mal ein paar Pünktchen, die dann aber auch plötzlich wieder weg sind. Er macht jedenfalls einen fitten Eindruck.
    Mehr Fische waren es nicht und mit den noch lebenden Fischen, sieht das Becken recht leer aus. Kein Fisch war, oder ist z.Zt. größer als 10 cm.
    Schaun wir mal, wie das weitergeht. Ich bin schon langsam abgestumpft, durch das fast tägliche Herausnehmen von toten Fischen.
    Gruß Axel

  • Hallo zusammen,


    diese leidige Geschichte zeigt uns einmal wieder, wie hilflos wir leider ausgebrochenen Infektionen gegenüberstehen. Die Erfahrung zeigt auch, und das ist hier kein Einzelfall, dass Krankheiten unserer Fische zumeist spät erkannt werden und zu guter letzt auch noch mit untauglichen Medikamenten behandelt oder mit homöopathischem Firlefanz in den Fischhimmel geschickt werden.
    Wenn wir unseren Fischen Bedingungen bieten, unter denen sie sich wohlfühlen, werden Krankheiten erst gar nicht aufkommen. Das führt mich zu der Frage, warum werden eigentlich so viele Fische verkauft? Wo sind sie gebleiben? Die Anzahl der Aquarianer nimmt im Mittel ab, die Becken werden immer kleiner, aber der Umsatz an Fischen stagniert nicht!
    Es ist unbedingt notwendig, sich über die verschiedenen Krankheitssymtome ein Bild zu machen.
    Mit diesem Wissen wird der Fischkauf leichter und die Gefahr einer Ansteckung des Altbestandes geringer.
    Ein Experte auf dem Gebiet der Fischkrankheiten hat einmal geschrieben:
    „Viel Missgeschick entsteht durch die sogenannten „Gesellschaftsaquarien“, in die wahllos alles hineingeworfen wird, was bunt ist und sich nicht auffrisst. Allen Fischen recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann!“
    Der Besatz von manchen Aquarien hat mich schon früher zur Weissglut getrieben, weil ohne Sinn und Verstand besetzt. Es lassen sich aber nur wenige überzeugen. Das ist das Problem.
    Das Wissen um die Erkennung und Behandlung von Fischkrankheiten gehört ebenso zum Repertoire eines Pflegers von Meeresgetier, wie auch das Grundverständnis, den Zustand seines komplexen Systems Meerwasseraqarium einschätzen zu können.
    Letzteres zu verinnerlichen ist bereits eine respektable Aufgabe.
    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
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    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Das Wissen um die Erkennung und Behandlung von Fischkrankheiten gehört ebenso zum Repertoire eines Pflegers von Meeresgetier, wie auch das Grundverständnis, den Zustand seines komplexen Systems Meerwasseraqarium einschätzen zu können.

    HaJo,


    das stimmt, aber die Grenze zum Erkennen, dass ein Fisch leicht erkrankt ist bis zum offensichtlichen Sehen, dass der Fisch krank ist, die ist weit gespreizt.


    Ich maße mir an, meine Aquarien gut zu führen, hatte ich doch 25 Jahre lang keine übergreifenden Erkrankungen zu bekämpfen.


    Aber just, nach Neubesatz, ist erstmals in meinem Meerwasserbecken die Pünktchenkrankheit aufgetreten.

    Sie grassiert, die ersten Fische mußte ich bereits erlösen.


    Die Erkrankung wurde vor drei Tagen sichtbar. Seitdem schreitet sie unübersehbar fort. Aber bis vor diesen drei Tagen konnte ich nichts Abnormes erkennen. Fressunlust, Verstecktsein ist bei Neuankömmlingen normal.


    Daher ist mir Deine Anmerkung zum 'Erkennen von Krankheiten' etwas einfach. Ein alteingesessener Fisch, der von gestern auf heute nicht mehr frisst, fällt sofort auf. Aber woran erkenne ich bei einem nichtfressenden gestressten Neuzugang, dass er morgen mit Pünktchen besiedelt sein könnte?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Hallo Werner!


    Fehlbar sind wir alle.

    Meine Anmerkung zielt allein auf die Schärfung der Sinne!

    Die Aufmerksamkeit beim Kauf ist schon die halbe Miete.

    Es bleibt jedem unbelassen, das Objekt seiner Begierde auch bedenkenlos auszuwählen.

    Ein mehr erfahrener Aquarianer kann bereits vor dem Kauf Schlüsse auf etwaige gesundheitliche Probleme ziehen.

    Fische werden nun einmal von einer Vielzahl von Parasiten bedroht.

    Das sollte Allgemeingut sein.

    Ist es aber, wie man oft sieht, nicht.

    Es geht hier auch nicht um die sogenannten versteckten Krankheiten.

    Mir war wichtig, den Blick für das Offensichtliche zu schärfen.

    Der Kauf ist zwar Vertrauenssache, aber eine Kontrolle ist besser.

    Dazu gehört eine Kenntnis, bestimmte Körperteile des Fisches im besten Licht und aus allen Perspektiven zu betrachten. Das kann man sich aneignen.

    An der Atmung der Fische und ihrer Nahrungsaufnahme kann einiges abgelesen werden.

    Flossen klemmen und Scheuern gehören zu den besonders auffälligen Symptomen.

    Allerdings muss klar sein, dass Änderungen im Verhalten stets mehrere, somit auch nichtparasitäre Gründe haben können, und daher allen Möglichkeiten nachgegangen werden muss.

    Überhaupt, in den heutigen, relativ dunklen, blaulastigen Becken ist eine umsichtige Kontrolle kaum durchzuführen. Das erschwert eine rechtzeitige und genaue Diagnose.

    Auch sollten wir uns erinnern, dass Stress innerhalb der gesamten Lieferkette nicht förderlich für die Gesundheit unserer Fische ist.

    Die überwiegende Anzahl von Erkrankungen sind auf Schwächeparasiten zurückzuführen. Neuzugänge sowie Altbestände, sind nicht dagegen gefeit.

    Neuzugänge wegen der Belastungen innerhalb der Lieferkette, Altbestände wegen möglicher suboptimaler, nachlassender Wasserqualität.

    Diese unguten Umgebungsparameter drücken auf das Immunsystem der Fische.

    Wo auch immer sich die Erreger die Eintrittspforten verschaffen, es werden die Merkmale sichtbar werden.

    An den Symptomen der Erkrankung lassen sich die Bekämpfungsmassnahmen ableiten.

    Die Erfolge sind im Gegensatz zu früheren, reinen Fischbecken dünn gesät, da es kaum effektive Behandlungsmethoden im Wirbellosenbecken gibt.

    Prophylaxe, sicherlich.

    Oft ist die Überlebensrate gering und selten auf einzelne Arten beschränkt.

    Eine Versicherung auf Erfolg wird es nicht geben.

    Ich weiss, wovon ich rede.

    Schließlich pflege ich seit rund 5 Jahrzehnten auch die empfindlichsten Fische.

    Mit all den bekannten Katastrophen.


    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • N'Aben Fachleute,


    ich habe eine Frage, die wohl die Wasserchemiker erklären können.


    In der Anleitung des Medikamentes steht, dass während der Behandlung kein UV-C Gerät betrieben werden soll. Spontan dachte ich wegen des Sauerstoffverbrauchs durch den Abbau der getöteten Keime etc.


    Allerdings soll auch kein Ozon zugeführt werden. Was somit meine vermutete Sauerstoffverarmung widerlegt.


    Wer weiß das bitte zu erklären?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
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