UVC-Klärer über Aquariumcomputer nach Redoxpotential regeln?

  • Halo Zusammen,


    vor ein paar Tagen habe ich mir einen UVC-Klärer gekauft und in Betrieb genommen, um meinen Algenwachs endlich besser in den Griff zu bekommen.


    Seit der Inbetriebnahme ist das Redoxpotential im Becken nun von etwa 260 auf 395 gestiegen.


    Ich habe mir nun die Frage gestellt, ob es nicht eine Option sein könnte, die UV-Lampe über das Redoxpotential zu regeln. Also wenn der Wert z.B. unter 350 fällt, geht die UV-Lampe und bei z.B. 400 schaltet sie wieder aus.


    Macht das Sinn, oder ist das Quatsch und es ist besser die UV-Lampe nur bei Bedarf tage- ider wochenweise oder ggf. dauerhaft in Betrieb zu halten?


    Was meint Ihr?


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Hallo,


    den Einfluss wird es sicher geben, durch die UVC abgestorbene Organismen haben mit Sicherheit einen Einfluss auf das Redoxpotential, genau wie die lebenden.


    Aber das so zu steuern, halte ich für eine schlechte Idee, das ist nicht Sinn und Zweck einer UVC. Diese sollte gleichmäßig und durchgehend laufen, um ihren Zweck zu erfüllen.


    LG
    Daniel

  • So wie Daniel es vorgeschlagen hat, macht es Sinn. Die UV ist nur im Dauereinsatz effektiv.
    Die Zugabe von Ozon regelt man über den Redoxwert (Oxydationsprozesse). Ansonsten kann man den Redoxwert heranziehen, um die Tendenz zu erkennen. Ein zu niedriges Potential lässt auf Fehler schließen, die wir bei der Wasserpflege gemacht haben.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • den Einfluss wird es sicher geben, durch die UVC abgestorbene Organismen haben mit Sicherheit einen Einfluss auf das Redoxpotential, genau wie die lebenden.

    Hallo!


    Ja, aber wenn etwas abstirbt müsste der Redoxwert fallen.
    Das UV-Geräte Sonden im Wasser beeinflussen war hier schon öfter Thema.

  • Wenn aber Mikroorganismen im Wasser absterben, die im lebenden Zustand O2 verbraucht haben, hat man längerfristig einen Anstieg des O2-Wertes. Eine Erhöhung des Redoxpotential drängt oft niedere Algen zurückdrängt und fördert Grünalgenwuchs und höhere Algen.


    Aber steuern würde ich die UVC niemals über den Redoxwert, maximal ein Ozonisator vielleicht noch den Atemkalk (das mache ich aber über den PH-Wert).
    Sander hatte mal ein paar gute Hinweise auf seiner Homepage über das Redoxpotential und die Keimzahl im Aquarium.


    LG
    Daniel

  • Wir nutzen allgemein eine UV-Anlage um bakteriellen Infektionen und/oder parasitaeren Erkrankungen von Fischen den Garaus zu machen, oder auch zur Prophylaxe. Das bedeutet Dauerbetrieb ohne jedwede Unterbrechung! Gerade auf dem Sektor von parasitaeren Erkrankungen sind es die zyklisch sich entwickelnden Schwaermer- oder Zwischenstadien der Erreger, die von der UVC abgetötet werden sollen. Nur in einem kleinen Zeitfenster ist es möglich, diese Stadien zu erfassen.
    Eine Unterbrechung der Bestrahlung ist kontraproduktiv, da sich hier wiederkehrend der Virulenzgrad erhöht. Auch mit einem hohen Redoxpotential wird man nicht vor Krankheiten sicher sein.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte noch einmal auf das Thema zurückkommen.


    Ich habe den den UVC-Klärer jetzt seit rund 4 Wochen 24/7 im Einsatz. Nachdem zunächst das Redox von etwa 260 auf 390 gestiegen ist, ist der Wert nun wieder auf etwa 300 zurück gegangen. Keine Ahnung was bedeutet? Kann man diese Werte in irgendeiner Form interpretieren? Ich dachte eigentlich, dass sich durch den Dauerbetrieb der Wert um die 400 stabilisieren würde?


    Darüber hinaus habe ich etwas Probleme mit der Temperatur. Der UVC-Klärer hat 55 Watt und heizt das Wasser leider soweit auf, dass ich immer bei 25,0 - 26,0 Grad liege. Das bedeutet, nun müsste ich eigentlich eine Kühlung in Betrieb nehmen, um dem entgegen zu wirken.


    Wäre die Wirkung von UV erheblich reduziert, wenn ich diese z.B. nur 16 Stunden am Tag betreibe und z.B. werden der Hauptbeleuchtungszeit diese zusätzliche Wärmequelle ausschalte?


    Danke vorab für Eure Ratschläge.


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Hallo Ralf!


    Die Beantwortung dieser Frage ist etwas verzwackt.
    Das gemessene Ergebnis ist nämlich von Fabrikat, Bauweise, Alter und Zustand der jeweiligen benutzten Elektrode abhängig. Geräte verschiedener Firmen sind also nicht miteinander vergleichbar, und man kann gemessene Werte nur dann gegenüberstellen, wenn mit der gleichen Elektrode und dem gleichen Gerät gemessen wurde. Die gemessenen Ergebnisse von Aquarianer A müssen nicht unbedingt der heilige Gral für das Becken von Aquarianer B sein.
    Um genau zu sein, müsste der exakte Wert der mitgelieferten Herstellertabelle entnommen werden (Armin Glaser).
    Der genaue Wert ist daher nicht der abgelesene Wert, sondern der Anzeigewert plus dem Differenzwert. Differenz Standardwasserstoffelektrode zu Arbeitelektrode. Das ist jetzt aber zuviel an Theorie.....
    Es bedeutet aber für die Praxis im Kern: Redoxwerte sollte man nur heranziehen, um die Tendenz zu erkennen. Bei einem Anzeigewert von 300mV liegt der exakte Wert ca. 200 mV darüber. Also etwa bei 500 mV.
    Wie bereits erwähnt, lässt eine Dauermessung die Tendenz gut erkennen. Der abgelesene Wert ist aber hochgradig von dem Reinigungsgrad der Elektrode abhängig. Gerade hier kommt man oft zu Werten, die ein schnelles Handeln suggerieren oder den höchst überflüssigen Griff zum Ozonpoti.
    Bevor man hier merkwürdigen Gedanken aufliegt, bitte erst einmal die Elektrode reinigen. Vielleicht sind die Werte dann in einem anderen Bereich? Aufsitzende Bakterienschleime können ebenfalls schnell zu falschen Ergebnissen führen.
    Einen Temperaturanstieg durch die UV kann ich mir nicht so recht vorstellen, da sich ja die eigentliche Hitzequelle (Vorschaltgerät) ausserhalb des Wassers befindet.
    25-26 Grad sind doch völlig normal?
    Der Sinn einer Uv-Anlage sollte jedem wohl klar sein. Wenn ich keinerlei Fische im Becken habe, ist eine Bestrahlung des Wassers wenig sinnvoll. Es geht dann halt auch ohne.
    Sobald aber Fische eingesetzt oder einem bereits bestehenden Bestand zugefügt werden, sieht die Sache anders aus. Es wird nun die UV als Prophylaxe oder zur Therapie genutzt. Das ist sinnvoll. Das Abschalten des Gerätes, auch nur stundenweise, ist vom Allgemeinbefinden der Flossenträger abhängig. Diese Beurteilung der Situation kann nicht von aussen geführt werden, sondern nur vor Ort und von dir selbst.
    Gruß
    Hajo


    Gruß
    Hajo


    Eine UVC beeinflusst kaum den Redoxwert. Da musst du schon groessere Geschütze auffahren, wie z. B. Ozon!

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

    Einmal editiert, zuletzt von hajo ()

  • Hallo Hajo,


    danke für die ausführliche Erläuterung. Das habe sogar ich verstanden.... :winking_face:


    Mit der Temperatur ist allerdings wirklich fakt. Ich hatte mein Becken vorher auf 24,5 Grad eingestellt. Erst seit dem Betrieb der 55 Watt UVC-Anlage ist die Temperatur um rund 1,5 Grad gestiegen. Das das passieren kann, hatte ich auch irgendwo schon mal gelesen....


    Ich werde mal ein wenig ausprobieren und an dieser Stelle berichten....


    Vielen Dank noch einmal!


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Einen Temperaturanstieg durch die UV kann ich mir nicht so recht vorstellen, da sich ja die eigentliche Hitzequelle (Vorschaltgerät) ausserhalb des Wassers befindet.

    Das Vorschaltgerät befindet sich außerhalb des Wasser und trägt zur T-Erhöhung nicht bei. Aber eine Lampe (das, was leuchtet/strahlt) mit der Leistung 55 W produziert im Endeffekt immer 55 W Wärme, die nach außen (Gehäuse) und nach innen (Wasser) abgegeben wird. Die Leistung der Leuchte* (Lampe plus Gehäuse plus Vorschaltgerät) ist höher als 55 W. Eine UV-Leuchte ist also eine Dauerheizung. Wenn die Temperatur kritisch wird, würde ich sich abschalten, da ich den Temperaturstress für größer erachte als den leicht gestiegenen Parasitendruck. Kann man auch automatisieren, durch einen Regler.


    * da UV-Lampen eigentlich nicht leuchten (sichbarer Bereich) müsste es eigentlich "Strahle" heißen (ich weiß, der Korinthenkacker kommt da durch...)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!