300l Mangroven Korallenriff Ökosystem Aquarium Planung

  • Hallo liebe Meerwasseraquarianer,


    kurz zu mir, da ich hier neu bin. Ich bin Johns aus der Nähe von Gießen, 35 Jahre alt und liebe die Natur, insbesondere das Zusammenspiel und das Verhalten verschiedener Tiere und Pflanzen rund ums Wasser.


    ich plane gerade ein langfristiges Projekt und will das sehr gemütlich und überlegt angehen.
    Mir ist dabei Folgendes wichtig:
    1. Es soll möglichst nachhaltig sein (Nur Nachzuchten, wenig/kein Gestein aus dem Meer, niedrige Strom und Wartungskosten usw.).
    2. Es soll ein Ökosystem von Mangrovenwald und vorgelagertem
    Korallenriff abbilden und auch als Aquarium als Ökosystem, mit möglichst
    wenigen Eingriffen funktionieren. An Technik, will ich mich daher auch
    auf das allernötigste beschränken.
    3. Ich will keine anspruchsvollen Korallen pflegen, sondern vom
    Verhalten her interessante und schöne Tiere, die relativ einfach zu
    halten sind (Lederkorallen, 1-2 Anemonen, Fische siehe unten).



    Inspiration für das Becken:



    Ich pflege zwei Mangroven im Süßwasser und finde das super spannend.
    Außerdem finde ich das Zusammenspiel in einem Ökosystem und auch das
    Aquarium als solches zu betrachten sehr reizvoll.



    Sehr inspiriert hat mich Folgendes Becken und seine Geschichte:
    https://www.nano-reef.com/featured/2016/brad908-r114/



    Mein Becken soll aber dann doch noch etwas anders werden. Vorbild vom
    Layout soll Folgendes Schema sein und die Bilder als Inspiration.



    Hier die LInks zu den Bildern, da ich mir wegen Rechten da unsicher bin:
    https://www.123rf.com/photo_41084870...-water-an.html



    https://www.alamy.com/a-split-level-...215648944.html


    Was steht schon fest:
    Ich habe ein 300l Becken (120x50x50) sehr
    günstig bekommen. Samt Technikbecken (60x30), 165W LED Lampe
    für den Korallenteil (https://www.amazon.de/Bazaar-Dimmbare-Spectrum-Aquarium-Fische/dp/B07BD198R6 sowas ziemlich genau), 2xT5 Röhren für den Rest, Strömungspumpen und Aquarium Systems Abschäumer sind auch dabei.
    Außerdem habe ich ca. 4-5 größere lebende Steine (ca. 20kg), bei einem
    Freund und Bodengrund (Aragonit 1-2mm) aus einem eingefahrenen Becken.
    Zusätzlich noch einige KG totes Riffgestein.



    Außerdem habe ich mich für einen Schlamm/Algenfilter im Technikbecken
    entschieden nach Miracle Mud Prinzip aber mit Carib Sea Mineral Mud o.Ä.
    und Dauerbeleuchtung mit Caulerpa Alge.
    Und ich will das gesamte Becken auf Dauer ohne Abschäumer, Filter, u.Ä.
    betreiben um möglichst wenig aus dem Becken zu entfernen, was ich wieder
    zuführen muss (möglichst geschlossenes System).



    Außerdem habe ich eine RockZolid Mangroven Wurzel Imitation schon gebraucht gekauft.



    Besatzideen: (nach Besatzreihenfolge)
    - Putztrupp (kl. Einsiedler, Schnecken)
    -Ocellaris Paar inkl. Anemone (am liebsten eine Gigantea Teppichanemone, aber die ist halt groß ;-))
    - Päärchen Zitronengrundel (cryptocentrus cinctus) samt Knallkrebs
    - Päärchen Zwergriffbarsch Fridmanni
    - Weißbandputzergarnelen Paar
    - Seestern grabend (noch nichts genaues überlegt)
    - Mandarinfisch Paar (frühestens nach einem Jahr)



    Zu Korallen habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, fände aber etwas gut, was an den Mangroven Ästen wächst. Schwämme z.B.
    Da habe ich aber noch null Ahnung.


    Gestaltung:
    Es soll im linken Teil ein Mangrovenufer nachgebildet werden mit echten
    roten und weißen Mangroven die in einem großen Behälter mit Schlamm
    wachsen, der in die Dekoration integriert ist. Neben der RockZolid
    Wurzel und einigen toten Steinen, die ein ansteigendes Ufer darstellen.
    Evtl. will ich das auch mit Aquarienmörtel und Steinbrocken bauen. Hier
    wachsen ein paar höhere Algen und evtl. etwas auf der RockZolid
    Mangrovenwurzel.



    Dann eine Sandfläche. Evtl. mit ein paar höheren Algen mittendrin.



    Dann Riffsäulen mit einem Korallenriff aus toten und Lebenden Steinen aus dem aufgelösten Becken (nicht aus dem Meer).
    Hier mal eine Vorderansicht und Draufsicht:








    Weiterer Plan:
    Wasser wird erst im Herbst fließen, bis dahin ist Zeit alles gut vorzubereiten, das Aquarium innen drin zu gestalten usw.
    Technikbecken und Ablauf zu basteln...


    Will das also in Ruhe angehen, was auch mein Geldbeutel schon vorgibt :-).
    Außerdem will ich mit dem Post hier um ein Feedback bitten. Ich würde
    mich sehr freuen von euch hilfreiche Tipps zu bekommen. Gerade zu Besatz
    und Filterung, aber auch zur Gestaltung. Kann so ein Konzept gelingen, was sind aus eurer Sicht Probleme/Herausforderungen an so einem Setup?



    Einen salzigen Gruß mit ganz viel Vorfreude auf dieses Projekt!

  • Hallo Johns,


    Willkommen hier im Forum.


    Dein Vorhaben gefällt mir sehr. Ich hoffe du dokumentierst die Entwicklung des Beckens. Ich bin auch bestrebt möglichst wenig in das System
    einzugreifen.


    Mein letztes Aquarium habe ich sehr ähnlich betrieben, allerdings als Riffbecken.


    Hier mal ein Link dazu: riffaquaristikforum.de/threads/257688-niestetaler-natur-Riff


    LG Andy

  • Hallo Johns,


    sehr interessanter Ansatz. Die Mangrove lebt zu einem guten Teil von organischem "Abfall", vor allem dem Mangrovenlaub, als Energiequelle. Hast Du vor, das zu berücksichtigen? Mit tropischem (Mangroven-)Laub? Mit einheimischem Laub? Pelletfilter?


    Keine Ahnung, ob es auch ohne solche Art von polymerem organischem Kohlenstoff geht. Ich würde das für ein "Upcycling" der Nährstoffe fast für notwendig halten. Ansonsten endet es irgendwann beim Nitrat, was sich womöglich anreichert. Eventuell kommen dann Algen und es geht vielleicht nicht in die gewünschte Richtung. Deshalb meine Gedanken dazu.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Johns,


    sehr interessantes Projekt. Bin schon gespannt, wie es weitergeht :grinning_squinting_face: Bitte unbedingt weiter berichten.
    Da bekommt man glatt Lust, auch mal was anderes zu probieren :hop1:

  • Hallo,


    @kocha/Andy ich finde dein Becken wahnsinnig schön. Hätte nie gedacht das so etwas mit so einfacher Technik geht. Macht mir sehr Mut. Ich überlege jetzt auch statt dem mineral mud nur aragonit sand zu nehmen. Was sind die vor uns Nachteile verschiedener Untergründe?


    @Hans Werner ich habe viel über mangroven gelesen aber das mit den Blättern ist mir nie zu Ohren gekommen. Meine im süßwasser kommen auch ohne Laub aus. Klar sie wachsen nicht so schnell wie in der Natur. Sollen aber ja auch die Nährstoffe aus dem Wasser ziehen.


    @Tanz garnele werde definitiv weiter berichten. Freu mich über das Interesse.


    Gerade zeichne ich ein passendes Aquarien Möbel das etwas außergewöhnlich wird. Das Algen Becken soll nämlich auch sichtbar sein. Ausserdem überlege ich noch wie ich den Ablauf am einfachsten und sichersten mache (Becken hat keine Bohrungen) und wie das TechnikBecken genau aussehen soll.


    Freue mich auf Ideen und Anregungen.

  • Hallo Johns,


    ich denke, das ist ein Missverständnis: Mit "Mangrove" meine ich nicht die Bäume sondern den Lebensraum. Dieser Lebensraum lebt wesentlich von der Organik, die durch den Laubfall der Bäume, aber auch durch das Zurückhalten von Eintrag vom Land bedingt wird. Ohne diese Organik gäbe es nicht die vielen Mikroben, Filtrierer, Plankter und letztlich auch Jungfische, die in der Mangrove zu finden sind. Das kann man im Süßwasser schlecht nachempfinden.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Johns,


    da du in der Nähe von Gießen wohnst: In der Arbeitsgruppe von Prof. Tom Wilke haben sie exakt so ein Becken wie du aufbauen willst. Vielleicht kannst du ja mal einen Termin mit einem Mitarbeiter der Arbeitsgruppe ausmachen und das Becken besichtigen.
    Das Becken ist in zwei Teile geteilt, im linken Teil trennt eine ca. 20cm hohe Glasscheibe den Mangroven-Teil vom "Strand"-Teil ab, dort laufen auch Landeinsiedlerkrebse rum :smiling_face:
    Diese Abteilung ist nötig um einerseits die Salinität der Mangroven ein wenig zu reduzieren (dann wachsen die besser) und andererseits um nicht den ganzen Sand von den Mangroven nach und nach ins Becken zu spülen.
    Im rechten Teil des Beckens gibt es einen sanften Abhang ins Wasser (wie am Strand) und dann einige Steine + Bewuchs + Weichkorallen. Die Strömung wird durch ein simples, aber geniales System erreicht: Es gibt eine Art dreieckige Schale aus Plexiglas mit abgeschrägter Kante die sich im Laufe der Zeit langsam mit Wasser füllt und dann durch die Schwerkraft umkippt und eine ganze Ladung Wasser auf einmal ins Becken kippt. Dadurch ergibt sich eine Art Brandung mit Wellen usw.
    ich habe mal eine kleine Zeichnung angehängt (bitte nicht über meine Paint-Künste lachen!):

  • Du siehst, außer den beiden Lampen und dem Ablauf + Zulauf des Wassers gibt es keine Technik im Becken.
    Das Becken wurde auf Grund eines Umzugs letztes Jahr vergrößert und neu eingerichtet. Das Becken als solches existiert aber schon seit etlichen Jahren!


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo


    So ein Becken hatte ich auch einmal für Schlammspringer und Winkerkrabben mit Ebbe und Flut. Die Scheibe musste ich aber entfernen. durch die Kapillarwirkung lief der obere Teil mit Wasser voll und fing an zu gammeln. Ohne zwischenscheibe hat es aber super funktioniert. Ich hielt aber im wasserteil keine korallen.


    Gruss Michel

  • Wow Rüdiger. Das ist ja der Knaller. Auch deine Paint Künste sind nicht zu verachten!
    Schreibe den Professor sofort an. Suche sowieso noch mehr Meerwasser Aquarianer in Gießen und Umgebung.


    Sehr, sehr interessant. Danke für all die Hinweise und Tipps! Jetzt habe ich das auch mit den Blättern verstanden. Ich glaube soweit geht mein Ansatz nicht das Ökosystem bis ins Detail abzubilden. Wobei, genial wäre es. :winking_face:


    Mir ist es aber sehr wichtig, dass es äußerst einfach bleibt. Je einfacher desto besser.
    Freu mich über all die guten Anregungen. Danke nochmal.

  • Servus,


    wie groß in etwa ( Volumen ) wird der "Korallenteil sein?
    Dein Besatz ist schon sehr anbitioniert dafür....


    Clownies und Anemone werden viel Platz brauchen, die Ane könnte wandern.
    Die Putzergarnelen würde ich weglassen, die stressen nur die anderen Tiere in dieser Beckengröße, da sie alles putzen wollen....
    Bei den Grundeln wäre ich vorsichtig, je nachdem wie Du die Abtrennung gestaltest, graben sie Dir sonst die Mangroven um....
    Ein Knalli könnte schon mal auf dumme Ideen kommen...


    Die Friedmani kommen mir schon zuviel vor....,
    da würde ich lieber die Mandarins nehmen.


    Was den grabenden Seestern angeht, eher später einsetzen, oder besser durch einen Sanddollar ersetzen.


    Ev ergänze Deine Besatzplanung um kleine Grundelarten wie Trimnas und co.
    Was Du auch probieren könntest sind filtrierende Tiere, wie eine kleine gelbe Seegurke, wenn die Ane groß ist ev Neopetrolisthes, usw


    LG,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, hallo in die Runde,


    nur damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Bei mir wird es keine Trennscheibe geben. Korallenriff Teil und Mangroven Teil bleiben zusammen. Die Mangroven allerdings in Boxen gesetzt. Siehe meine Bleistift Zeichnung oben.
    Das mit dem Besatzhinweisen finde ich spannend. Werde deine Hinweise da aufnehmen und nochmal genau überlegen.


    Bin aber gerade noch an dem grundsätzlichen Aufbau.
    Hier mal ein Entwurf zum Aquarienschrank. Bin angehender Schreiner und werde das selbst bauen. Wird eine an der Wand verankerte tlw. freischwebende Konstruktion. Die große Tür, wird aus Platzgründen eine Schiebetür. Das Technikbecken ist zu 2/3 sichtbar. Genau der Algenteil natürlich.



    Die Tür wird weiß lackiert, ansonsten das Holz im Bild Nußbaumfurnier und eine Mehrschichtsperrholzplatte in 3cm DIcke. In dem durchgehenden Brett rechts wird ein Kabelschacht integriert sein, für Kabel für Lampen, Strömungspumpe. Überlauf, Notüberlauf und ZUlauf werde ich versuchen selbst zu bohren und somit von unten durchzuführen.


    Was mir noch Kopfschmerzen bereitet ist Technikbecken inkl. Überlaufkonstruktion.
    Hier schon mal ein Entwurf von einem Technikbecken. Ich werde ja auf Abschäumer, Filter, usw. verzichten, aber in eine gute regelbare Pumpe investieren (Aqua Medic 2.2 oder 3.2). Filter kann ich in Notfällen im Pumpenteil integrieren und einen Abschäumer könnte ich in einem Eimer nebendran betreiben. Wäre aber echt nur für den Worst Case.

    Meine Fragen zum Technikbecken und Überlauf sind.
    1. Das Verdunstungswasser schlägt sich doch, bei meinem Aufbau mit Überlaufschacht mit Kugelventil zum Rückstauen, durch einen niedrigeren Wasserstand im Pumpenteil des Technikbeckens nieder? Oder sinkt der Wasserstand noch sonstwo (z.b. im Überlaufschacht?)
    2. Was würdet ihr für einen Bodengrund im Algenfilter nehmen? Aragonit Sand 0,5-2mm oder Mineral Mud von Carib Sea. Und warum? Außerdem bewegt mich die Durchflussrate. Reicht 4x das Beckenvolumen (1200l/h effektiv) oder sollte es wie beim Miracle Mud System eher 8-10x sein?
    Soweit die aktuellen Planungen... Danke schonmal für alle Tipps. Professor Wilke hat mir freundlicherweise schon geantwortet. Sehr spannend.
    LG Johns

  • Hallo Johns,


    ich glaube du solltest dein Konzept noch einmal überdenken.
    Die Filterung über Algen im Filterbecken ist eine gute Sache und man kann das auch so machen, aber ich könnte mir vorstellen, dass du damit eine zu große Konkurrenz für die Mangroven schaffst. Die Mangroven benötigen zum einen verhältnismäßig viele Nährstoffe, außerdem solltest du wirklich darüber nachdenken, diese Trennscheibe doch einzusetzen, damit du den Mangroven Süßwasser zuführen kannst, je niedriger der Salzgehalt des Bodens, desto besser wachsen sie!
    Zum Filterbecken möchte ich noch anmerken, dass du keinen Bodengrund benötigst. Überlege dir mal, ob du tatsächlich Caulerpa einsetzen möchtest, oder nicht vielleicht doch lieber Chaetomorpha. Chaetomorpha hat den Vorteil, dass sie keine Giftstoffe ins Wasser abgibt sobald sie abstirbt. Außerdem benötigt sie keinerlei Bodengrund, man kann sie mit Hilfe eines Filterstrumpfs, Plexiglasgitter, etc... gut im Technikbecken halten.
    Falls du unbedingt Algen im Technikbecken einsetzen willst, solltest du überlegen diese antizyklisch zu beleuchten. Damit fängst du das nächtliche Abfallen des pH-Werts (entsteht durch CO2, nachts wird kein Sauerstoff produziert, sondern nur zu CO2 veratmet) im Aquarium ab.


    Als Pumpe für dein Technikbecken rate ich dir zu einer Red Dragon mini. Diese Pumpen sind extrem leise und haltbar, außerdem kannst du sie mit Hilfe von Kugelhähnen problemlos um bis zu 70% in der Leistung reduzieren.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Johns,


    zu 1. Der Wasserverlust durch Verdunstung wird sich nur in der Kammer der Rückförderpumpe bemerkbar machen. Daher sollte die nicht zu knapp
    bemessen sein.


    zu 2. Ich habe schon beide Bodengrund-Varianten für ein Algenrefugium betrieben und konnte keine Unterschiede feststellen.
    Aktuell habe ich ein 200 Liter und ein 500 Liter Algenrefugium, beide mit einer sehr dünnen Schicht Aragonit 3-5 mm. Ich plane aber
    wieder eine höhere Schicht feinen Korallensandes einzubringen.
    Als Algen habe ich derzeit Chaetomorpha linum und Caulerpa taxifolia zu je 50%. Ich beleuchte momentan 12 Stunden nicht versetzt zur Hauptbeleuchtung und
    habe keine großen pH-Schwankungen, wahrscheinlich durch gute Oberflächenbewegung und Verwirbelung im Rücklauf (mein Filterbecken steht im Keller).
    Ein Zusammenbrechen der Caulerpa hatte ich in den letzten 9 Monaten nicht. Ich achte aber immer auf ein regelmäßiges Zurückschneiden.


    Ein 4-facher Durchfluss reicht meiner Meinung nach völlig aus.


    Nachträgliche Bohrungen in meine Aquarien habe ich auch selbst gemacht, bis jetzt 10 Stück. Ist zum Glück immer alles gut gegangen.


    LG Andy

  • Das mit der Pumpenkammer habe ich mir gedacht. Danke Andy. Da muss ich mir was einfallen lassen, weil meine mit 8 Liter Spielraum für Verdunstungswasser definitiv zu klein ist. Aber das ist lösbar.


    Den Bodengrund braucht man doch auch für die Denitrifikation, oder? Würde daher zu einer höheren Schicht Aragonit Sand oder eben zu dem feineren Mineral Mud (geringere Schichthöhe) greifen um anaerobe Bereiche zu schaffen. Tendiere gerade zu einem Mix.


    Die Mangroven müssen nicht besonders schnell wachsen. Daher trenne ich sie nicht ab. Außerdem sollen sie ruhig Nährstoffe verbrauchen. Ich stelle sie aber auch z.T. in Mineral Mud und füge evtl. etwas Düngestäbchen dazu.


    Würde die Bohrungen mit so einem Teil hier machen:
    https://www.amazon.de/Diamantb…words=glasbohrer+40&psc=1


    Ansonsten habe ich gestern unser Regenwasser getestet. Das mit der Umkehrosmose, dem vielen Abwasser und Harzfiltersauerei (26mg Silikat pro Liter im Leitungswasser) will ich unbedingt vermeiden.
    Habe einfach zum Testen Wasser aus einer dreckigen Tonne (Tannennadeln drin, usw.) genommen.
    Werte sind:
    Nitrat: n.n.
    Kh: <1
    Phosphat: 0,05 - 0,1 (wer kann das bei dem JBL Tröpchentest schon utnerscheiden ;-))
    PH: 6,4


    Werde mir jetzt also eine saubere Lösung bauen von einem kleinen lackierten Stahldach, wo kein Baum in der Nähe steht. Die Werte haben mich überzeugt, trotz etwas Phosphat, was aber in meinem Becken mit den Algen und wenig anspruchsvolle Korallen, ja kein Problem sein sollte. Will einen Aktivkohle Filter mit Pumpe mit der Möglichkeit einen Phosphat Adsorber vorzuschalten nutzen, um das Wasser aus der verschlossenen Tonne abzuzapfen.
    Gibt es sonst noch Regenwasser Nutzer und Erfahrungen?
    Freue mich auch über weitere Anregungen zu Technikbecken und Schrank.


    Die Planungen kommen gerade gut voran, mit den vielen guten Tipps und Erfahrungen hier! Habe jetzt wirklich das Gefühl es könnte was werden und nachdem ich noch einen Schuhschrank für meine Holde gebaut habe, werde ich anfangen zu werkeln... Gibt ja einiges zu tun!
    Vorfreude!!!

  • Hallo Johns,


    mit genau so einem günstigen Glasbohrer habe auch ich die Löcher nachträglich gemacht. Allerdings hatte ich nicht eine solche Führung :thup .
    Habe das "freihändig" und mit einem 4/6 mm Luftschlauch mit langsamen Wasserdurchfluss gebohrt bzw. geschliffen.


    Da ich auch noch einige Bohrungen vorhabe, werde ich mir das Ding auch ordern.


    Ich glaube nicht, das du noch zusätzliche Bereiche für Denitrifikation schaffen musst. Ich habe im Moment eher das Problem einer Stickstofflimitierung und werde
    mal, zusätzlich zur Fütterung meiner Fische, Stickstoff dosieren.


    LG Andy

  • Hallo Johns,


    Regenwasser ist meiner Meinung nach nicht geeignet für den Betrieb eines Meerwasser-Aquariums.
    Es gibt ja nicht nur NO2, NO3, PO4 und SI die für die Meerwasser-Aquaristik relevant sind. Hast du Metallionen in größerer Konzentration im Becken kann das ganz schnell zu Schwermetallvergiftungen führen bei den Tieren. Mal überspitzt gesagt: Dein Regenwasser läuft über ein Metalldach, ein Vogel hat drauf gekackt und am Ende landet alles in deiner Tonne die vermutlich Sommers wie Winters draußen in der Sonne steht und mit der Zeit schön veralgt. Das ist Welten von Osmose / VE-Wasser entfernt!
    Für die Denitrifikation hast du ja in der Regel den Bodengrund im Becken + Gestein. Da muss nicht noch extra Bodengrund im Technikbecken sein.
    Auch die Aussage mit den Düngestäbchen für die Mangroven treibt mir ein wenig den Schweiß auf die Stirn.
    Mein Vorschlag wäre: Lies dich nochmal richtig in die Materie Meerwasserchemie, Haltung von Korallen und die verschiedenen Filtermethoden ein. Inzwischen gibt es viele etablierte Methoden um Korallen zu halten und es gibt auch Ansätze ohne Abschäumer und dafür mit Algen zur Nährstoffreduzierung.
    Was du aber nie vergessen darfst, dass Meerwasser sehr reaktiv ist und hier schon kleinste Konzentrationen der "falschen" Ionen zu großen Problemen führen können!


    Wer am falschen Ende spart zahlt am Ende drauf, im schlimmsten Fall mit dem Leben der Tiere!

  • Ich habe 4 Jahre lang alles nur mit Regenwasser gemacht, ich wohnte sehr ländlich. Meerwasser, Hochzuchtbienengarnelen (Taiwaner, Pintos etc.), Urzeitkrebse.
    Das Leitungswasser war nicht zu gebrauchen (49,5mg/l Nitrat), steinhart... Wir hatten ein Glasdach hinter dem Haus, das musste ordentlich sauber gehalten werden, die Eimer untendrunter mussten auch ordentlich ausschauen. Die erste Fracht bekamen die Orchideen, das weitere Wasser wurde sehr bald in Kanister abgefüllt und im Keller gelagert.


    Ich hatte mit dem Regenwasser nie Probleme, ich habe auch Meerwassergarnelen gezüchtet.


    Die einzigen Schwermetallprobleme hatte ich mit der Keramik :nauseated_face: Ansonsten waren auch die Regenwasseranalysen (statt dem Osmosewasser) völlig in Ordnung.

  • Ach OK, ich wusste nicht, dass das möglich ist. Da er aber explizit schrieb, dass er das über ein lackiertes Metalldach (Lack = giftig?, Metall = Metallionen?) in eine festinstallierte, verschlossene Tonne leiten möchte habe ich meine Bedenken geäußert.
    Warum betreibst du deine Becken jetzt nicht mehr mit Regenwasser?


    Andere Frage: Warst du früher in einem anderen Forum mit dem Alias "Krabbe" unterwegs?

  • Danke Steffi für die hilfreichen Infos. Wohne auch sehr ländlich :winking_face: Habe das auch schon öfters gehört das Regenwasser bei umsichtiger Handhabung eine gute Alternative ist. Der Lack ist ja trocken und wird sauber gehalten. Werde auch bis Herbst immer mal das Regenwasser testen und auch schauen ob eine Lagerung draußen im verschlossenen Faß möglich ist. Algen wirds ohne Licht ja nicht geben...


    Die Meinung mit der Denitrifikation von dir Andy finde ich sehr interessant. Dachte halt im Filterbecken, kann ich die Denitrifikation durch eine Regelung des Durchflusses (daher regelbare Pumpe) etwas steuern.


    Werde glaube lieber im Becken mich mit Bodengrund zurückhalten.

  • Moin Rüdiger,
    jupp, ich war Krabbe, war auch hier im Forum früher Krabbe, habe dann aber auf meinen Vornamen umgestellt.


    Ich wohne jetzt seit 3 Jahren in Ostfriesland. Ich habe hier kein Dach mehr, das sich für die Regenwassergewinnung eignet und da ist auch noch die Hauptstraße vor der Haustür. Dafür teile ich jetzt meine Dusche mit 'ner Osmoseanlage, das Wasser ist hier oben kuschelweich, 2mg/l Nitrat, aber Kupfer :loudly_crying_face: Dafür hält die Membran ewig und das Harz auch.


    Ich würde das Regenwasser einfach mal testen lassen.

  • Kurzes Update:


    Es geht gut voran, aber nur indirekt am Becken.
    Ich habe aus dem zukünftigen Refugiumbecken ein kleines Projekt gestartet. Eigentlich um die lebenden Steine am Leben zu erhalten. Ist aber jetzt doch mehr geworden :winking_face:
    Hier mal ein Bild. Ist ein 50l Becken mit lediglich Led China Lampe, zwei kleinen Pumpen und Heizstab. Kein Filter, kein Abschäumer. WW jede Woche 10% sonst nichts... Steht jetzt 2 Monate, Algenphasen sind schnell durchgewesen. SPS wachsen gerade super.





    Macht sehr viel Freude. Außerdem war ich an der Uni Gießen, die ein
    Mangroven-Biotop Becken haben. Der Tipp hier aus dem Forum war gold wert! Sehr, sehr interessant. Habe dabei eine
    saudi-arabische Mangrove abgestaubt... Und jede Menge Korallen geschenkt bekommen! Wahnsinn... Tolle Federcaulerpas auch...
    Hier mal ein Bild der Mangrove:





    Jetzt werde ich bis Herbst geduldig die Ableger im 50l groß pflegen, den Unterschrank bauen, die Riffsäulen aus Totgestein bauen, den "Hardscape" des Beckens machen, mein Süßwasser Becken verkaufen und weiter erste Erfahrungen sammeln. Bisher läuft es viel besser als ich gedacht hätte, gerade die natürliche MW Methode von Harold Weiss (schaut euch das mal unter https://www.aquariumforum.de/t…uerlich-nach-harold-weiss ) überzeugt bisher zu 100%. Aber es ist ja auch wie gesagt ein langfristiges Projekt.



    Eine Frage ergibt sich für mich noch. Ich merke ich bin ein Freund von
    einfacher MW-Aquaristik. Diese ganze Verrohrung, hoch pumpen, Überlauf usw. Geschichte finde ich unnötig kompliziert. Am liebsten würde ich das Refugium Becken mit der Pumpe (mehr Technik wird es nichtgeben, evtl. noch zwei Dosierpumpen für KH und Ca die ich aber auch im Unterschrank unterbringen kann) einfach neben das Große stellen. Leider kommt da ein Fenster


    Da suche ich noch nach einer einfach Lösung...


    Also es ist schon viel weiter als ich dachte und doch noch sehr am Anfang. Halte euch auf dem Laufenden.


    LG Johns

  • Hallo; wie willst Du denn später die Mangrove ins Hauptbecken einbringen, meine hängt z.B. nur im Sand u. mit den Haarwurzeln an den Steinen. Wächst trotz neuerdings mit Rotlichtförderung, seeehr langsam. Wobei sie noch etwas Blaulicht + etwas HQI Licht abbekommt.
    Mfg.Peter

    .......die beste Methode einem Lebewesen wohlwollend gegenüber zu treten besteht darin, ihm die Wahl zu lassen.......

  • Hallo Peter,


    ja in Salzwasser wachsen die wohl langsamer. Meine wachsen mir fast zu schnell. Habe auch noch zwei im Süßwasser.


    Zum Umsetzen: Die werden erst langsam per Tröpfchenmethode auf Salzwasser umgestellt. Dann werden sie samt Substrat in ein abgetrenntes Fach (siehe Bild im ersten Beitrag) überführt, das Fach wird aber von Wasser aus dem Aquarium durchspült.


    Wenn du mutig bist, kannst du deine Mangrove mit ganz wenig Düngestäbchen im substrat düngen. Letztendlich braucht die halt Nährstoffe um zu wachsen. Aber ich weiß das manche MW Aquarianer mich dafür steinigen würden. :winking_face: Habe aber gute Erfahrungen im SW Bereich damit gemacht... Die Nährstoffe bleiben im Boden.

  • Hallo an die Meerwasser-Fraktion,


    es geht weiter. Ich habe heute alle noch fehlenden Dinge bestellt. Von Sand über Algenbecken bis hin zur Pumpe.
    Habe auch noch eine Lösung für das Algenbecken gefunden. Werde ein neues Becken kaufen, was 50x30x30 cm groß ist und somit noch neben das das 50cm tiefe Hauptbecken passt. Dann geht gerade so alles an die Wand bis das Fenster kommt.
    Also habe ich keinen Stress mit Verrohrung, hochpumpen usw. Schicke euch mal die Tage eine neue Zeichnung.


    Jetzt muss nur noch der Schrank gebaut werden. Das wird allerdings noch etwas dauern. Denke im Juli könnte das Becken an den Start gehen. Bin nach den drei Monaten sehr positiven Erfahrungen mit dem kleinen MW Becken ohne Abschäumer usw. schon sehr viel zuversichtlicher, dass es wirklich funktionieren wird.

  • So hier wie versprochen mal ein Bild von der neuen Planung von Unterschrank und Becken.
    Ich finde die alte einen Tick schöner, aber die hier ist einfacher und effizienter.
    Wird wie gesagt eine Kombi aus Nußbaum Holz und weißem Linoleum. Gebaut werden soll alles im Juli. Da habe ich Urlaub... Freu mich schon sehr.


  • So es wird ernst.


    Ich habe Urlaub und der Unterschrank samt Lampenhalterung ist fertig.


    Esszimmer wurde auch gleich umdekoriert...
    Ist jetzt doch alles nochmal etwas anders geworden, als die letzte hier gepostete Planung. Aber ich bin erstmal sehr zufrieden.



    Jetzt gehts noch an den Innenausbau. Also das Refugium unterteilen und den Mangrovenkasten bauen. Außerdem muss ich die zwei Becken miteinander verbinden. Und zwar so, dass in beiden auch noch ein Oberflächenabzug entsteht.
    Vorfreude steigt auf jeden Fall.


    Eine Frage habe ich. Wie würdet ihr den Umzug machen?
    1. Kleines Becken direkt komplett auflösen und ins große neue umziehen.
    2. Das Große erst mit ein paar wenigen Steinen und etwas Sand aus dem Kleinen eine Weile einfahren lassen??? Wenn zweites, wie lange?


    So sieht das kleine aktuell aus. Da sind auch alle lebenden Steine drin. Tote Riffsteine für das große werde ich dazu einbringen.



    Vielen Dank schon mal für eure Unterstützung...

  • Hallo Johns,


    ich würde direkt alles in das neue Becken umziehen und außerdem möglichst bald vollständig besetzen, dann finden unerwünschte Plagegeister meist keinen Siedlungsraum, da alle "guten Plätze" schon besetzt sind.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Johns,


    Bei unserem Alt Becken das nur 10L misst (Wasser 8L) haben wir auch keine große Einlaufzeit gehabt... Hatten aber Sand vom Händler aus einem bestehenden Becken zum animpfen mitgenommen. dazu LS. Filter an und los ging es nach 3-5 Tagen.


    Im neuen Becken sind wir vorsichtiger, da nun mehr Korallen dazugekommen sind. Wir werden beide Becken ein paar Tage parallel laufen lassen wegen Anemone und Co. wenn es gut läuft wie beim alten, dann setzen wir zeitnah um. Ich glaube da muss man einfach sein Bauchgefühl einsetzen...und natürlich Wasserwerte checken, dazu entscheidet die Optik des Beckens... Wenn es noch nicht optimal erscheint, dann warte lieber noch etwas. Zuvor bereits festzulegen wie lange was dauert kann da nach hinten losgehen...
    ich finde man muss auch schauen wieviel Alt-Material man hat.Wir wechseln von 10l auf 100L, das ist ein immenser Unterschied.Es wird neues LS dazukommen und natürlich sehr viel neues Wasser. Da ist mehr Vorsicht geboten als wenn man bspw. von 700l auf 900l wechselt und dem becken das ggf nur wie ein "Wasserwechsel" vorkommt....


    Aber mach dir nicht so viele Gedanken, du machst das doch schon ein Weilchen, das wird schon passen und am ende toll aussehen ! :smiling_face:

  • Also dann werde ich mal alles ins Becken schmeißen nach meiner Dienstreise. Und hoffen und beten, dass es gut geht.


    Das meiste ist jetzt auch fertig. Einiges fehlt aber auch noch. Bin mit dem "Innenausbau" noch nicht ganz fertig, auch Pumpen, Lampen, usw. sind noch nicht installiert!
    Aber soweit passt es sich ganz gut ein in das Zimmer ein und hat das Potential ein Schmuckstück zu werden... :winking_face:




    Bin sehr gespannt, wie das aussehen wird mit Wasser und Licht.
    Also danke für die Tipps, ich werde weiter berichten.

  • So liebe Meerwasserfreunde,


    es ist vollbracht. Das Becken läuft und alles ist umgezogen...


    Gestern war es dann soweit. Bisher geht es allen Bewohnern gut. Erstaunlich gut sogar. Es ist alles noch etwas trübe vom Sand aufwirbeln. Aber das wird.


    Hier mal ein paar Bilder und danach ein paar Infos und dann einige Fragen... :winking_face:







    Jetzt zu dem wie ich das Becken betreiben will.
    1. Technik:
    Ich betreibe es mit Algenbecken und einem 10cm Sandbett (0,5-3mm Körnung) im Bypass. Kein Abschäumer. Ich will es gerne so natürlich wie möglich. Und auch leise und einfach. Das heißt auch ich verzichte aufs Technikbecken. Einzig zwei Pumpen (Rückförderpumpe und eine Strömungspumpe sind verbaut), ein Heizstab und Licht (China LED 110w, zwei T5 Röhren in einer Glo 80w, eine LED über dem Algenbecken und ein LED Spot für die Mangroven).


    2. Wasserchemie
    10% Wasserwechsel wöchentlich
    Balling mit einfachen Salzen und Stammlösungen, wenn nötig.
    Nach Aussehen der Korallen Mineralien (Preis Mineral Komplex) und Jod.


    3. Mangroven Ökosystem
    Wie oben beschrieben, soll das Aquarium ein Querschnitt der Mangrovenküste sein. Daher auch hinten eine Palme, dann die Mangroven im Kasten. Unten mit Nährstoffreichem Sand (Sand aus unserem Sandkasten mit Blättern usw.) und oben abgedeckt mit normalen Sand. Stehen die Mangroven nur so im Sand wachsen sie kaum, weil im Aquarium keine Nährstoffe sind.


    Der linke Teil bei der Mangrovenwurzel ist wesentlich dunkler. Hier sollen Schwämme, Kalkalgen, Weichkorallen wachsen. Praktisch auch den Schatten nachbilden. der Mangroven. Rechts dann ein ziemlich normales Riff...


    Jetzt ein zwei Fragen.


    1. Am 26.8. habe ich umgeräumt. Wann würdet ihr mit Fischen besetzen? Dachte an ein Clownfischpaar und zwei Pseudochromis fridmanni. Würde halt gerne Nachzuchten nehmen...


    2. Wie ihr auf dem letzten Bild seht, musste ich bei dem selbstgebauten Überlauf noch ein Rohr dazu nehmen, damit das Wasser gut zurückgefördert wird. Das lag wohl am Durchmesser des Abflusses. Bei einer RFP die maximal 2000l kann, wie groß muss da eurer Meinung nach der Durchmesser des Rohres sein? Man bedenke, es gibt nur 2cm Gefälle/Höhenunterschied, zwischen den Becken.


    Vielen Dank für euer Mitdenken. Ohne die Tipps die ich hier bekommen habe, wäre das nie etwas geworden!

  • Hallo Johns,


    interessantes Projekt!


    Ich sehe zwei Probleme, die eigentlich nur eins sind.
    1. bei nur 2 cm Niveauunterschied müssen die U-Rohre schon einen gewaltigen Durchmesser haben, damit die gewünschte Wassermenge hindurchkommt. Das schwarze vordere Rohr scheint keinen Filterkorb zu haben: dort werden sich flache Fische festsaugen können und kleine Fische hindurchschwimmen. Ein Filterkorb wird schnell die Leistung drosseln, wenn er nur wenig verschmutzt ist.
    2. bei nur 2 cm Nivauunterschied ist die Strömungsgeschwindigkeit in den U-Rohren sehr niedrig, so dass sich im Laufe der Zeit Luftblasen ansammeln werden, die nicht herausgespült werden können. Das System wird kollabieren und das eine Aquarium wird schnell überlaufen.


    Abhilfen:
    1. nicht so elegante Lösung: die Rückförderpumpe vom einen in das andere Becken würde ich mit einer Nivaukontrolle ausrüsten, die die Pumpe abschaltet, sobald das zweite Becken droht überzulaufen.
    2. aufwändigere Methode: zwei Bohrungen in die Seitenscheiben der beiden Aquarien fertigen und beide Aquarien direkt verbinden.


    Im Moment hast Du eine Zeitbombe installiert (wenn ich Dein System richtig verstanden habe), die früher oder später Deinen Holzboden ruiniert.

  • hi Johns,


    Ich schließ mich Burkhard an, sowohl was das Projekt an sich betrifft als auch die Ratschläge.


    Ich hatte mal 2 Becken miteinander verbunden, ebenfalls auf nahezu gleichem Niveau, mit einer Förderpumpe, die durch Reduktion auf einen 6 mm Luftschlauch gedrosselt war, während der Zulauf 16 mm DM hatte, und trotzdem hatte ich eine kleine Überschwemmung im Zimmer. Ursache war eine Gasansammlung im U-Rohr. Eine direkte Verbindung mittels Glasbohrungen halt ich für optimal, trotzdem würd ich heute noch zusätzlich eine Niveaukontrolle vorsehen. Bin ein Fan von Edsel Murphy :winking_face:


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo,


    danke für die sehr einleuchtenden Anregungen Burkhard.
    Das eine U - Rohr ist aktuell nur als Notlösung! Ganz klar, dass kann so nicht bleiben.


    Also ich habe jetzt einen eckigen Überlauf mit 6x6cm Durchmesser. Den muss ich noch modifizieren, weil aktuell schafft der Überlaufkamm die Menge Wasser nicht. Das fließt nicht schnell genug nach. Das werde ich einfach duch Bohrungen unten noch modifizieren mit Gitter natürlich. Dann mal sehen was durchgeht.
    Gut ist, dass ich eine Sichtscheibe oben auf dem Überlauf habe. Dann sehe ich was da los ist.


    Trotzdem bleibt das ein Risiko. Ich muss da jetzt echt mal scharf überlegen was ich da mache... Gibt es noch andere Lösungsvorschläge außer Niveaukontrolle und Loch bohren?


    @Reinhard. Das stimmt wohl, 2000l/h nicht, aber aktuell läuft die Aqua Medic auch auf 10% und es gibt trotzdem das Problem. Je nach System (Miracle Mud Algenfilter, Triton oder DSB) sollte es aber schon die 4-6fache Menge des Beckeninhaltes sein. Daher hatte ich so mit 1200l geplant. Die Frage ist auch was fördert die Aqua Medic bei 10% Leistung bei gleichem Niveau, da kommt gerade auch jeden Fall viel mehr als 200l/h raus!


    Freu mich über weitere Anregungen.
    LG Johns

  • Ein kleiner Zwischenstand nach knapp zwei Wochen.


    1. Es hat alles die Beckenvergrößerung überlebt, außer eine Mangrove, die die Umstellung auf das Salzwasser nicht gepackt hat. Das freut mich schon mal sehr. Die LPS und SPS stehen sogar so gut wie noch nie da. Die Weichen sind okay, aber etwas schwächer als vorher.
    Die Algenphasen waren ganz schwach ausgeprägt vorhanden auf dem neuen Bodengrund. Also erst Kieselalgen, dann Dinos und dann Cyanos. Von graun, nach braun, nach rot ;-). Aber wirklich nur ganz, ganz schwach, weil es doch viele Korallen und Algen schon gab. Dieses schnelle Besetzen scheint wirklich zu funktionieren.


    2. Der Überlauf wurde mit Ansaug-Löchern modifiziert. Der Durchmesser von 6x6 cm reicht jetzt locker um die Aqua Medic DC Runner 2.1 auf 50% laufen zu lassen, bei ca. 1,5-2,5 cm Höhenunterschied zwischen den Becken. Ein Ansammeln von Luft oben im Bogen des Überlaufes war jetzt in den zwei Wochen überhaupt kein Thema. Aber das kann ich durch die Scheibe oben im Überlauf auch sehr gut überwachen und tue das auch täglich.


    3. Morgen kommen die ersten Fische. Zwei Nemos (Amphiprion ocellaris) und zwei König Salomon Zwergbuntbarsche (Pseudochromis fridmani). Sind Nachzuchten von nemo-aquaristik. Bin sehr gespannt!


    Außerdem bin ich gerade noch am umräumen und daran mein Balling System auf das große Becken einzurichten.


    Es gibt natürlich auch Probleme! Meine Kupferanemone, findet einfach keinen Landeplatz. Sie wandert und wandert. Tontopf hilft nicht. Ich warte einfach ab und rette ihr immer mal das Leben. Oder hat da jemand noch ne Idee?

  • Hallo Johns,


    in Sachen Anemone gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder du wartest ab, bis sie sich irgendwann setzt, oder du änderst die Strömung des Wassers.
    Mein erster Vorschlag ist nicht so prickelnd, da es Situationen gibt, wo sich die Anemone monatelang nicht zeigt und schliesslich völlig farblos und geschrumpft wieder aufgetaucht. Eine leichte Änderung der Strömungswege dagegen, wirkt oft Wunder.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo MW Aquarianer,


    hier jetzt auch noch ein paar Bilder und der erste herbe Rückschlag...





    An sich läuft es gut. Die Korallen stehen gut da. Der überarbeitete Überlauf funktioniert gut. Das Algenbecken wächst gut an, die zweite Mangrove ist gut drauf.


    Aber!!! Leider ist heute einer der zwei Fridmanni verschwunden. Ich denke er ist tot. Das ist sehr bitter. Hatte extra Nachzuchten bestellt und dachte die sind futterfest. Aber tatsächlich sind die Fische heute das erste Mal besser ans Futter gegangen und ich hab sie seit Dienstag und Montag wurden sie in den Versand gegeben.
    Das ist schon sehr bitter. Ich hasse das an diesem Hobby, dass doch immer wieder Tiere so sterben müssen. Dachte echt, dass wäre bei Nachzuchten besser! Nervt mich sehr.
    Komisch ist, dass ich den Fisch nirgends Finde. Rausspringen kann man nicht. Habe das Aquarium abgedeckt. Habe alles auseinandergenommen...


    Ach ja und die Anemone... Die sitzt gerade hinter der rechten Säule. Na toll. Aber ob sie da bleibt??? Wir werden sehen.

  • Verlier die Hoffnung noch nicht so schnell. Manchmal verstecken sich Neufische für Wochen. Und bei jeder Fischart gibt es mutigere und nicht so mutige Fische - beides hat für's Überleben Vor- und Nachteile.

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