Schnecken sterben, wasserwerte Top

  • Hallo, ich brauche eure Hilfe. Ich habe nach 3 Jahren wieder mit einem 60 Liter Becken angefangen und seit 3 Tagen Korallen drin ( Affenhaar, Fingerkoralle und Stylophora) meine Wasserwerte sind folgende
    KH 7
    PH 8,2
    Ammonium 0,05
    Nitrit 0,01
    Nitrat 0,5
    Phosphat 0,02
    Silikat 0,1
    Ca 440
    mg 1480
    Gemessen mit JBL
    Salinität bei 1023 mit Aräometer gemessen.
    Seit ein paar Tagen sind meine Schnecken am Sterben Bzw bewegen sich sehr träge. Die Einsiedler kommen auch nur ganz langsam Vorwärts. Auf meinem Sand ist ein brauner Belag und die Korallen sehen auch nicht mehr so toll aus.
    Was stimmt in meinem Aquarium nicht?

  • Vermuten könnte ich schon einiges, aber es würde helfen, wenn vor dem Foto mal das Licht angeschaltet wird. Ich kann dort wirklich nichts erkennen drauf.


    Insbesondere würde ich fragen, wieviel Algen und Bakterienbeläge im Becken sind, wovon sich die Schnecken ernähren können. Es kann nämlich durchaus sein, dass sie schlecht drauf sind, weil sie verhungern. Wenn die Wasserwerte bei NItrat und Phosphat stimmen sind auch kaum Nährstoffe im Becken.


    Eine weitere Möglichkeit ist, dass kein Oberflächenabzug im Becken ist (Kahmhaut) oder eine Abdeckung den Luftaustausch behindert und die Tiere ersticken.


    Noch eine Möglichkeit ist, dass das braune auf dem Sand giftige Dinoflagellaten sind und die Schnecken/Einis dies gefressen haben und dies die Ursache ist. Vielleicht sind es aber auch nur harmlose Kieselalgen.


    Da fehlen einfach noch ein paar Informationen zum Becken.

  • 3 Lebendgesteine und der Rest ist dieses Gestein was angezüchtet wurde aber nicht im
    Wasser war (Name fällt mir grad nicht ein)


    Werfe gelegentlich futter rein.


    Becken ist zwar abgedeckt aber mit Abstand dazwischen also denke nicht das sie versticken.


    Was braucht ihr noch für Angaben?

  • Nur etwas Abstand bedeutet immer noch, dass der Luftaustausch sehr stark eingeschränkt ist. Wenn sich dann noch eine Kahmhaut bildet, weil kein Oberflächenabzug vorhanden ist, würde ich gar nicht weiter suchen.
    Oder hast Du einen Oberflächenabzug in Form eines Ablaufs zum Technikbecken oder anders gestaltet?


    Was für Futter wirst Du herein und für wen?

  • Es ist ein Ablauf zum Technickbecken nach hinten vorhanden.
    Futter hab ich von Sera Crabs Natural und Marine Pellets von Söll.

  • Ist der Steinaufbau aus Lebendgestein oder Riffkeramik? Normalerweise finden Schnecken immer genug zum fressen.

    Nicht ganz richtig. Sie vermehren sich nur gemäss dem Futterangebot. Viel Nahrung gleich viele Nachkommen. Wenig bis gar kein Futter dezimiert die Population entsprechend. Im Extremfall gegen Null!


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Wie bekomme ich raus ob es Dinoflagellaten sind oder kieselalgen? Werd im
    Internet nicht richtig schlau draus?

  • Okay, wenn im Technikbecken dann noch ein Abschäumer läuft sollte Sauerstoff kein Problem sein.


    Dann erst mal ein paar Fragen zum Werdegang des Beckens.
    - wann wurde das Becken mit Lebenden Steinen gestartet?
    - wann sind die Schnecken eingesetzt worden und was für welche sind es?


    - Wie sieht das Becken bei Licht aus, damit man mal sehen kann, wie die Steine wirklich aussehen und wieviel grün man erkennen kann.


    Meine großen Turbo fluctuosa stehen übrigens auch auf Algenblätter, die eigentlich für die Fische gedacht waren. Dass sich ein Seeigel auf die Algen setzt und sie niedermampft kannte ich ja schon, aber einige Schnecken verschmähen diese auch nicht.


    Die Milka würde sich sicher freuen, wenn sie auf die Steine geklebt wird und nicht nur im Sand liegt.


    Sonst sind übliche Verdächtige nur noch Verwesungs- und Faulungsprozesse. Etwa im hohen Sand.


    Dann hättest Du die großen Ursachen:
    - Sauerstoffmangel (fehlender Luftaustausch, Kiemen blockiert etwa durch Parasiten)
    - Vergiftung (Faulung/Verwesung oder giftige Dinos)
    - Verhungern, weil kein verwertbares Futter für die Tiere im Becken ist.
    - Räuber wie Leopardenstrudelwurm führe ich der Vollständigkeit halber auch noch auf, obwohl dies her offensichtlich nicht der Fall ist.

  • Meine großen Turbo fluctuosa stehen übrigens auch auf Algenblätter, die eigentlich für die Fische gedacht waren. Dass sich ein Seeigel auf die Algen setzt und sie niedermampft kannte ich ja schon, aber einige Schnecken verschmähen diese auch nicht.

    In der Not frisst der Teufel Fliegen.


    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Ohne mikroskopische Aufnahmen ist es schwierig zwischen Dinos und Kieselalgen zu unterscheiden. Aber im Allgemeinen kommen beim Start eines Beckens zuerst Kieselalgen, bis das Silikat aufgebraucht ist. Je nachdem wieviel Silikat das Nachfüllwasser enthält kann dies natürlich auch Monate dauern. Hier in Düsseldorf haben wir Mengen an Silikat im Wasser, da kann ich nur Osmose mit Harzfilter dahinter zur Wasseraufbereitung empfehlen.
    Wenn Du also erst vor kurzem das Becken gestartet hast sind es mit guter Wahrscheinlichkeit Kieselalgen.


    Schnecken können mit dem SeraCrab nicht viel anfangen, da würde ich eher auf Norialgen gehen, Etwas Staubfutter kann das Mikroleben steigern und auch die kleinen Anemonen glücklich machen.


    Mir sind im alten Becken viele Schnecken wegen Hunger gestorben, da hatte ich auch zuerst eine Nährstofflimitierung.

  • Ja Abschäumer läuft.


    Becken läuft jetzt seit 4 Wochen und hat mit lebendem Sand Life Reaf Sand und mit dem
    gekauftem Meerwasser vom Kölle Zoo und lebenden Steinen gestartet. Seit einer Woche sind 4 Einsiedler und 2 Nassarius und 2 Scheibenputzer Schnecken drin. Allerdings hat eine Nassarius in der ersten Nacht gleich eine von den Scheibenputzer Schnecken gefüttert.


    Der Punkt mit Vergiftung könnte hinhauen aber wie bekomme ich das raus?


    Bild bei Tageslicht schicke ich morgen.


    Danke schonmal für deine Hilfe Sandy Drobic

  • In der Not frisst der Teufel Fliegen.

    Da ich im Augenblick alle zwei Tage spätestens die Scheiben sauber kratzen muss von den Algen sollte für die Schnecken genügend da sein, da würde ich das eher als kulinarische Forschungsreise zuordnen. Sonst kenne ich die Schnecken nur als Aufwuchsalgen-Fresser.
    Ist mir vor kurzem erst wieder aufgefallen, dass die Scheiben schon nach sehr kurzer Zeit einen leichten grünen Schleier aufweisen, den man von der Seite gut sehen kann, auch wenn man vor der Scheibe meint, dass sie noch sauber ist.

  • War mehr ein Joke! Leider funktionierte der Smiley nicht mehr... :frowning_face:
    Langzeitlich gesehen überleben die kleinen Schnecken länger als die dicken Brummer. Es ist natürlich immer vom gesamten Nahrungsangebot abhängig. In sehr naehrstoffarmen Riffbecken wird sich alsbald eine Schneckenarmut einfinden.
    Gruss
    Hajo

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    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Seufz...Nährstoffarmut... lass mich mal im Totalfremdwörterbuch nachschauen, was das für ein sagenhafter Zustand ist...


    Vor gut zwei Jahren habe ich zehn Turbo fluctuosa eingesetzt, von denen sind im Laufe der Zeit wohl drei oder vier gestorben, der Rest robbt weiter durch das Becken mit den fetten Fischklöpsen und dem vielen Füttern. Auch die drei Seeigel sind alle seit Herbst 2016 dabei, zwei Pfaffenhut und ein Lanzenseeigel, vermutlich Phyllacanthus imperialis der sich nur bei Nacht aus seinem Versteck wagt. Dazu noch ein Pärchen Percnonkrabben, da habe ich eine ziemlich umfangreiche Algenfressertruppe.
    Ob ich den Papagei dazuzählen sollte bin ich mir unschlüssig. Der steht mehr auf Norialgen und ab und zu beisst er in die Steine, um sich zu verewigen und ein paar Algen abzuschaben.


    Seit mein Lippfisch nicht mehr im Becken ist erscheinen auch endlich wieder ein paar kleine Schnecken, aber die Rauchkaiser oder die Percnonkrabben sind wohl auch keine Kostverächter und halten sie kurz.

  • hi,
    ich bin beim Life-Sand hängen geblieben ...
    Nach einer eigenen Erfahrung und mehreren Aussagen im Web lebt da nicht viel, wenn der Sand erst einmal ein paar Wochen abgelegen ist und vielleicht auch noch falsch gelagert wurde.
    Das halt ich für die beste Grundlage einer florierenden Dinoflagellatenzucht. Deren Schadpotenzial hängt scheinbar davon ab, von welchen Organismen sie sich ernährt haben. Ich hatte harmlose Dinos und solche, die binnen kurzer Zeit zu Ausfällen geführt haben.
    Wie schon von Vorschreibern erwähnt lassen sich Dinoflagellaten mit einem Mikroskop sehr leicht identifizieren.
    Das beschriebene Verhalten der Schnecken und Einsiedler deutet für mich auf eine Vergiftung (durch Dinoflagellaten) hin.


    LG
    Linda

  • Die Trübung ist wahrscheinlich auch von den Dinoflagellaten verursacht. Ich würde für ein paar Tage täglich etwa 20% Wasser wechseln und dabei immer einen Teil des Bodensubstrats absaugen. Den Sand auswaschen (geht auch mit Süßwasser) und wieder einbringen, am nächsten Tag dasselbe an einer anderen Stelle.


    Ich nehm an, dass da ein paar dunkle Zonen sichtbar werden und das Wasser nach Schwefelwasserstoff riecht.

  • Moin,
    Kommt das nur mir komisch vor, dass ein neues Becken bereits nach vier Wochen mit Steinkorallen besetzt wird? Ich hätte auf jeden Fall länger damit gewartet. Zum Thema Life Sand gab es mal einen guten Artikel im Meerwasser-Aquarianer, da wurde der Sand mal auf den Gehalt an "Life " untersucht. Die Ergebnisse waren, nett formuliert, ernüchternd.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

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