"Milka" bleicht aus

  • Hallo zusammen,


    eventuell hat jemand einen Tipp. Die Milkas sind alle allgemein deutlich heller geworden, nachdem sie super gewachsen sind, die Polypen sind jetzt oft eingezogen und an einer Basis ist schon Gewebeverlust zu verzeichnen.


    - woran könnte es liegen?
    - ist noch was zu retten und wenn ja, welche Maßnahmen sollten jetzt greifen?


    Direkte Anströmung findet meiner Meinung nach nicht statt. Die beiden Pumpen (Tunze stream 3 und Maxspect gyre) laufen auf 25 bzw. 10%.


    PO4: 0,02 - 0,04 (
    KH: 7,5
    NO3: 4
    Mg: 1350
    Ca: 440
    Sal. 1,0235 (25°C)


    Danke vorab und Grüße
    Ronny

  • Meine erste Vermutung ist der niedrige Phosphatwert. Dieser ist sehr niedrig, da reicht es, wenn der Test nicht ganz sauber ist und man misst Phosphat wo keiner ist.


    Eine zweite Möglichkeit ist der pH-Wert, der war bei mir sehr niedrig durch nicht ausreichende Lüftung und ich habe es nur in den Griff bekommen, als ich Atemkalk an die Abschäumerluftansaugung angeschlossen habe.

  • Hallo Ronny,


    aufgrund der auf den Bildern eher beige-gräulich erscheinenden Färbung würde ich auch auf Phosphatmangel tippen. Ich habe hier eine Milka unter stärkerem LED-Licht, die wurde beim Aufhellen eher rosa mit bläulichen Polypen statt gräulich.


    Gegenmaßnahme: Fische mehr füttern, Staubfutter für Korallen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi Didi,


    wenn noch einiges von dem feinen Adsorberstaub vorhanden ist, zieht das den Phosphatwert ziemlich ruckartig nach unten. Das kenne ich auch von RowaPhos. Das finden die Korallen wirklich nicht so toll.

  • Hallo Sandy,


    Danke für die Nachricht. PO4 zu niedrig. Das Problem hatte ich schon mal, aber bei mindestens 0,02 dachte ich, es wäre ausreichend. Muss dringend mal wieder einen Labortest zum Abgleich einsenden.
    Zum PH Wert muss ich leider eingestehen, dass ich diese Messung etwas vernachlässigt habe und gerade feststelle, dass ich aktuell keinen Test im Hause habe. :frowning_face: :upside_down_face: Ich hole mir morgen einen.


    Hallo Hans- Werner,


    Danke für die Nachricht. Okay, werde mir noch Korallenfutter besorgen. Hast du eine Empfehlung eines bekannten Herstellers? :winking_face:
    Fische füttere ich gefühlt (und sichtbar) eigentlich genug. 3x Trockenfutter für die Chromis per Futterautomat, zusätzlich 2-4x Frostfutter, meistens Artemis und auch nicht vollständig gespült.


    Habe auch noch etwas Phosphat- Stammlösung von Firma reefanalytics, Gilbers. Macht das zusätzlich Sinn? Müsste ja eigentlich, diese Mittel wurden und werden ja zum anheben PO4 verkauft.


    Hallo Dietmar,


    Danke auch an dich für die Nachricht.
    PO4 Absorber setze ich keine ein. Nutze je nach Messung immer nur in kleinstmöglicher Dosierung NO3:PO4 -X von RedSea.


    Noch allgemeine Infos


    Sorry Hans- Werner für den Umstieg auf Redsea, hatte früher mal Pellets + NP-Bacto-Ballance + A- und K-Elemente im Einsatz, hatte aber das Pelletsystem nie zufriedenstellend in Betrieb bekommen.


    Dosiere aber seither weiterhin A- und K-Elemente täglich in niedriger Menge (je 1ml auf 290 Liter Netto- Wassermenge).


    Grüße
    Ronny

  • Hallo Ronny,


    den pH-Wert hatte ich auch jahrelang ignoriert und nicht gemessen. Ich dachte, wenn der kH-Wert ausreichend hoch ist sollte pH auch kein Problem sein. Pustekuchen! Das augenblickliche Becken ist im Bastelraum, da habe ich deutlich weniger gelüftet und was ich im Wohnzimmer lüfte kommt offenbar nicht ausreichend im Bastelraum an.
    Ärgerlicherweise hatte ich gleichzeitig noch Kupferbefürchtungen durch sichtbares Kupfer in der Tunzepumpe gehaft, was sich später als falsche Fährte herausstellte. Dadurch habe ich sämtliche Acropora und Euphyllia verloren, darunter auch ein wunderschönes sehr großes Exemplar toxic green. Viele andere Korallen haben auch stark gelitten, meine Milka ist halb eingegangen. Selbst der Mandarin hatte Probleme mit Wunden. Vielleicht ist der Falter auch deshalb gesprungen. Auch die Kleinkrebse haben enorm abgenommen.


    Jetzt erholt sich das Becken wieder, seit es an Atemkalk hängt. Der Mandarin konnte seine Wunden wieder abheilen.

  • Zum PH Wert muss ich leider eingestehen, dass ich diese Messung etwas vernachlässigt habe und gerade feststelle, dass ich aktuell keinen Test im Hause habe. :frowning_face: :upside_down_face: Ich hole mir morgen einen.

    Hallo Ronny,


    es sollte sich langsam herumgesprochen haben, dass der PH-Wert eine wesentliche Messgroesse im Meerwasser Aquarium darstellt. Insofern sind Tropf- oder Farbtests nicht die richtige Wahl. Die elektronische (Dauer) Messung ist eigentlich Pflicht um sich ein genaues Bild zu verschaffen.
    Die Höhe und die Schwankungen können Aufschluss auf andere Wasserparameter ge en, wie Alkalitaet und den richtigen Gasaustausch.
    Es ist z. B. möglich anhand der Schwankungen Rückschlüsse auf die KH seines Beckenwassers zu bekommen.
    Es gibt auch Leute, die meinen eine moderate KH ersetzt die Kontrolle des PH-Werts. Dem kann ich nicht ganz folgen, da hier eine Uebersaeuerung durch Zersetzungsprozesse keineswegs ausgeschlossen ist. Ausserdem kann der PH-Wert zur Beurteilung von Photosyntheseaktivitaeten herangezogen werden.
    Diese Informationen bekommst du nur bedingt mit der Tropferei. Es ist weit eleganter sich ein digitales Messgerät anzuschaffen. Auch bequemer!
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Sandy,


    uhi, das klingt ja übel. Ich werde mich unbedingt um den PH Wert kümmern.



    Hallo Hajo,


    vielen Dank und ja, jetzt hat es sich auch bis zu mir herumgesprochen. :winking_face:


    Sag mal, was hälst du von diesem Messgerät?


    https://www.shop-meeresaquaris…onitor-203-00::21744.html


    Das fände ich preislich okay.


    Oder hast du eine andere Empfehlung für mich.


    Grüße
    Ronny

  • Hallo Ronny,


    nichts dagegen einzuwenden.
    Ich persönlich nutze ein PH-Messgerät, welches mir zusätzlich die Temperatur anzeigt und auch regelt. Ist zwar etwas teurer. Dafür habe ich stets den PH und die Temperatur im Blick.
    Gruss
    Hajo

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    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Also ich habe in meinem Becken vielleicht 5x ph gemessen und das Becken steht schon etliche Jahre. Stimmen die KH werte liegt der ph-Wert immer über 8. Wie soll da ein Problem entstehen? Selbst wenn der Wert zwischen 7,8 und 8,3 schwankt ist das völlig egal. Und wenn man den wirklich an die 7 hat, ist dies mit etwas Korallenbruch schnell erledigt.


    Rolf

  • Also ich habe in meinem Becken vielleicht 5x ph gemessen und das Becken steht schon etliche Jahre. Stimmen die KH werte liegt der ph-Wert immer über 8. Wie soll da ein Problem entstehen? Selbst wenn der Wert zwischen 7,8 und 8,3 schwankt ist das völlig egal. Und wenn man den wirklich an die 7 hat, ist dies mit etwas Korallenbruch schnell erledigt.


    Rolf


    Kohlendioxyd ist der ph-bestimmende Faktor im Aquarium. Wenn der Gasaustausch zwischen Raumluft und Becken nicht optimal verläuft, oder ein hoher Tierbesatz oder bakterielle Zersetzung den Kohlensäuregehalt in die Höhe treibt, sind diese Vorgänge nicht unbedingt an gelegentlichem "Tropfen" abzulesen. Ausserdem ist er für Betreiber zur Kontrolle von Kalkreaktoren unerlässlich.
    Unser Aquarium ist nicht frei von Kohlensäureübersättigung bzw. Untersättigung.
    Die Tendenzen der beiden Richtungen kann ich elegant durch die PH-(Dauer)Messung kontrollieren. Eine einmal eingestellte KH sagt nichts über die Größenordnung der Schwankungen des PH-Werts aus. Wir nehmen an, er bleibt in seinen Grenzen. Die Grenzen sind aber stets auf das jeweilige Beckenmilieu bezogen. Da kann es vorkommen, dass entweder eine Untersättigung oder eine Übersättigung durch die Kohlensäure greift. Das hätte Auswirkungen auf den PH-Wert und zugleich Auswirkungen auf die Kalzifikation der Korallen. Habe ich eine stetige, natürliche Alkalität von 7 und einen PH von 8,2, dann bin ich jenseits von Gut und Böse. Aber wer hat das schon? Jedwede Abweichung in die eine oder andere Richtung hat negativen Einfluss auf die Kalzifikation und damit auf die Gesundheit der Korallen. Erhöhte Werte bezüglich der Alkalität, des PHs oder des Calciums fördern längerfristig nicht die Gesundheit der Korallen. Es liegen Studien vor, die einen Leistungsrückgang der Fotosyntheseleistung belegen.
    Deswegen müssen alle Parameter passen, nicht nur die Karbonathärte.
    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Ronny,


    nichts dagegen einzuwenden.
    Ich persönlich nutze ein PH-Messgerät, welches mir zusätzlich die Temperatur anzeigt und auch regelt. Ist zwar etwas teurer. Dafür habe ich stets den PH und die Temperatur im Blick.
    Gruss
    Hajo

    Hallo Hajo,


    welches Messgerät setzt du denn ein, bzw. von welchem Hersteller?
    Danke für die Info.

  • Dupla Twin Control


    Gruss
    Hajo

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    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Das habe ich mit den letzten 5 Sätzen versucht zu erklären.


    Gruss
    Hajo

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    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Habe ich eine stetige, natürliche Alkalität von 7 und einen PH von 8,2, dann bin ich jenseits von Gut und Böse. Aber wer hat das schon

    Was wäre denn bei KH 7 und PH 8.2 jenseits von Gut und Böse?

    Das habe ich mit den letzten 5 Sätzen versucht zu erklären.


    Hallo zusammen,


    nach etwas Lektüre im Ratgeber Meerwasserchemie (A. Glaser) wage ich mal folgende Aussagen:


    Ich denke zunächst, hier liegt ein Missverständnis vor. Die Redewendung Jenseits von gut und böse bedeutet ja, KH7 und PH 8,2 wären eine äußerst schlechte Paarung.


    Daher die Frage von Florian, der sicher der Meinung ist, KH7 und PH 8,2 sind doch eigentlich okay. Dem Gedanken würde ich mich nach dem Lesen des Buches anschließen. Genaue Angaben gibt es in dem Buch zu diesen Werten nicht, aber in der Nähe liegen:


    (bei Salinität 35 bei 25°C)
    KH 7,5 PH 8,3 = CO2 Gleichgewicht.


    Der Zusammenhang mit der Salinität und der Temperatur sollte ja in den meisten Becken auch so grob passen.


    Das PH Messgerät ist heute eingetroffen und im Einsatz.


    - PH Wert stabil 8,23
    - Salinität 36 (habe ich mal begonnen etwas abzusenken, jetzt ca. 35,5)
    - Temperatur 25°C
    - KH 7,0....werde versuchen, stabil auf 7,3 - max. 7,5 einzustellen


    Wenn ich die Tabelle 5.3 im Buch heranziehe würde ich sagen, am PH Wert liegt das ausbleichen der Milka nicht. Werde aber morgen früh nochmal ablesen, wie sich der Wert nach der Nacht darstellt.


    Habe zudem begonnen, mit Zugabe AquaMedic Reef Life plancto etwas Futter für die Korallen anzubieten.


    Gruß
    Ronny

  • Hallo zusammen,


    Ich denke zunächst, hier liegt ein Missverständnis vor. Die Redewendung Jenseits von gut und böse bedeutet ja, KH7 und PH 8,2 wären eine äußerst schlechte Paarung.


    Daher die Frage von Florian, der sicher der Meinung ist, KH7 und PH 8,2 sind doch eigentlich okay.

    Ich dachte, dass dieser Kelch noch gerade an mir vorbeigeht. Hatte es schon bemerkt. Asche auf mein Haupt!
    Florian hat mich zwar mit der Nase draufgestossen, aber ich hab es zu diesem Zeitpunkt nicht geschnallt!!!! Natürlich entspricht meine Wortwahl nicht dem eigentlichen Sinn. Dafür entschuldige ich mich.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo Hajo, Hallo an alle anderen


    heute morgen nun der ....na nennen wir es ruhig mal Schock.
    09:00 Uhr PH Wert 7,65. Wer weiß wie tief er um 6:00 Uhr war. :loudly_crying_face:


    Mag sein, dass eine Schwankung um 0,5 Punkte okay ist, aber unter 7,7 nachts und das wahrscheinlich schon immer ist sicher nicht gut für die Korallen, oder?


    Beim KH Wert bin ich nun auch wieder unsicher.
    Sollte ich lieber auf 8,0 fahren oder sind 7,3- 7,5 besser?


    Jedenfalls werde ich wohl noch heute einen Atemkalk- Filter bestellen.


    Gruß
    Ronny

  • Ich weiss genau, dass das jetzt eine blöde Frage ist, sie muss aber dennoch gestellt werden. Hast du vor dem Ersteinsatz auch nach Vorschrift die Elektrode kalibriert.
    Ich frage das deswegen, weil letzten Monat ein Bekannter von mir diesen Kardinalfehler gemacht hat.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Ronny,


    wenn alles korrekt verlaufen ist, bleibt immer noch die Frage nach der Ursache.
    Atemkalk könnte in bestimmten Situationen helfen, obwohl dann sicher die Umgebungsluft kritisch betrachtet werden müsste. Nach meiner Einschätzung betrifft das aber höchstens einen geringen Anteil aller Fälle von Übersäuerung.Versuchen sollte man es aber dennoch.
    Die Möglichkeit einer ungenauen Kalibrierung möchte ich dennoch nicht ausschliessen, da die Qualität mancher preiswerten Elektrode miserabel ist. Die Überprüfung durch Tropftests oder mit den PH-Metern befreundeter Aquarianer hilft da weiter. Die preiswerten Messketten sind in der Regel sehr träge. Sie sprechen nicht sofort an, bezw. es dauert eine Zeit, bis sich das Endergebnis einpendelt.
    Wenn aber tatsächlich eine Übersäuerung in diesem Umfang vorliegt, kann man sich bezüglich des schlappen PH-Werts mit Kalkwasser (Calciumhydroxid) helfen. Es wird hierbei nicht die Alkalität (KH) beeinflusst, sondern nur zusammen mit dem Calcium auch der PH angehoben. Wie das erfolgen kann, wirst du im „Glaser“ nachlesen können.
    Nichtsdestowenigertrotz solltest du in puncto Kohlensäure auf die Suche gehen. Zersetzungsprozesse stünden ganz weit oben auf meiner To-Do-Liste!
    Es wird bestimmt auch im allgemeinen Interesse sein, wie du die besondere Situation in den Griff bekommst. Die Aufdeckung unbeabsichtigter Fehler und anderer Ungereimtheiten gehören zur Historie eines jeden Beckens und sind für den Lernprozess eines jeden unabdingbar. Deswegen bitte weiter berichten!
    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Es wird hierbei nicht die Alkalität (KH) beeinflusst

    Habe ich auch lange Zeit gedacht. Im allgemeinen stimmt es wohl. Doch scheint es Fälle zu geben, bei der die KH trotzdem ansteigt. In unserem Fischsystem (kein Kalkreaktor, kein Ballling) steigt reproduzierbar die KH (wenn man nicht aufpasst sosgar über 12°dH), wenn der Kalkwasserreaktor in Betrieb ist. Warum weiß ich nicht. Es scheint sich CO2 bei hohem pH-Wert (im Becken ca. 8,2) zu Hydrogencarbonat/Carbonat umzuwandeln.

  • Hallo Hajo,


    Zersetzungsprozesse kann ich mir nicht vorstellen, zumindest kann ich nichts entdecken. Habe seit einem Jahr auch kaum noch Bodengrund drin, in dessen Tiefe unbemerkt irgendwelche Prozesse ablaufen könnten.


    Mit Kalkwasser habe ich null Erfahrung (obwohl ich gerade noch eine 1kg Dose Pro- Coral Kalk von TM hier im Schrank entdeckt habe). Auf der Dose steht auch, man soll Kalkwasser täglich neu herstellen. Wer bitteschön hat diese Zeit?


    Zum Nachfüllen des verdunsteten Tageswassers soll es auch einsetzbar sein. Könnte ich dann nicht auch mein Umkehrosmosewasserbehälter zumindest vorsichtig beginnend mit Kalkwasser + Umkehrosmosewasser in Mischung füllen? Aber wieviel Menge Kalkwasser schütte ich da rein?


    Nutze bisher immer das Balling Light System mit den Produkten von Fauna Marin. Alkalität wird ja nach dem was ich so lese nicht (in Ausnahmefällen aber doch) beeinflusst. Calcium Dosierung aus Balling müsste ich ja dann für mein Verständnis reduzieren, wenn das Kalkwasser den Calcium Wert anhebt.


    Ehrlich gesagt klingt mir das mit dem Kalkwasser kompliziert. Die Auswirkungen von Kalkwasser auf das laufende Balling System kann ich überhaupt nicht abschätzen.


    Die Idee mit dem Atemkalk erscheint daher zunächst einen Versuch Wert zu sein. Keine Eingriffe in die sonstige Wasseraufbereitung sondern "nur" Luft filtern. Habe noch einen leeren Filterbehälter, siehe Foto, gefunden, den ich mit ca. 1000ml Atemkalk befüllen werde.
    Ob das dann die Lösung sein kann, wird man sehen. Viel Hoffnung habe ich gerade nicht.
    (15:30 Uhr, PH Wert 7,95, mal schauen, ob heute Abend die 8,2 wie gestern wieder erreicht werden)


    Gruß
    Ronny

  • Hallo Burkhard,


    da hat sich deine Nachricht mit meiner überschnitten. Aber du bestätigst ja die doch möglichen Auswirkungen auf die Alkalität.


    Wie sieht eigentlich der PH Wert in deinem Becken so aus?


    Gruß
    Ronny

  • Hallo Ronny,


    bei mir hatten sich Unmengen Algen entwickelt zur schlimmsten Zeit, das ganze Becken war voll damit. Einige Wochen nach Einsatz von Atemkalk haben sich diese Algen alle zurückgebildet und inzwischen sind sie völlig verschwunden, ohne irgendeine Aktion von mir.
    Die Erhöhung des pH verschiebt das Milieu offenbar sehr zugunsten der Korallen. Dies betrifft auch die Algen bei mir im Refugium, wie ich feststellen musste. Diese wachsen jetzt deutlich langsamer.


    Je nach Lüften und Lufteinzug des Abschäumers ist der Verbrauch an Atemkalk grob etwa ein Liter Atemkalk alle zwei Wochen. Ein kleiner Preis, wenn die Korallen dafür gut stehen.

  • Habe ich auch lange Zeit gedacht. Im allgemeinen stimmt es wohl. Doch scheint es Fälle zu geben, bei der die KH trotzdem ansteigt. In unserem Fischsystem (kein Kalkreaktor, kein Ballling) steigt reproduzierbar die KH (wenn man nicht aufpasst sosgar über 12°dH), wenn der Kalkwasserreaktor in Betrieb ist. Warum weiß ich nicht. Es scheint sich CO2 bei hohem pH-Wert (im Becken ca. 8,2) zu Hydrogencarbonat/Carbonat umzuwandeln.

    Vielleicht ist das den Eigenschaften des Kalkwasserreaktors zuzuschreiben?
    Eine Anhebung der KH nach "alter Vaeter Sitte" durch angesetztes Kalkwasser per Tropfmethode oder im Nachfuellwasser versetzt, habe ich bislang noch nicht feststellen können. Ganz im Gegenteil. Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass mit der Zeit die Kalkwassermethode einen negativen Einfluss auf die KH bekommen hatte. Ein Anstieg wäre in der damaligen Situation (Wilkens-Methode) zu schoen um wahr zu sein gewesen. Es haette mir auf einfache Art und Weise beide Probleme (niedrige Ca und niedrige KH) vom Hals gehalten. Heute nutze ich in besonderen Situationen auch noch Kalkwasser zur Stabilisierung des PHs. Ich kann aber leider keinen Anstieg der KH verzeichnen. Da muss ich naturgemäß zu anderen Methoden greifen. Leider.
    Aber vielleicht bringen besondere Verfahren (Kalkwasserreaktor) auch besondere Ergebnisse?
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Je nach Lüften und Lufteinzug des Abschäumers ist der Verbrauch an Atemkalk grob etwa ein Liter Atemkalk alle zwei Wochen.

    Hallo Sandy: Na ich hoffe es reicht etwas länger, so wenigstens 4 Wochen. Weniger wegen der Kosten, aber aller 2 Wochen Filtermaterial wechseln. Mal schauen.
    Natürlich wäre es so oder so den Einsatz Wert, wenn es insgesamt einen stabileren PH Wert ermöglicht.



    Heute nutze ich in besonderen Situationen auch noch Kalkwasser zur Stabilisierung des PHs.

    Hallo Hajo: Mal eine meiner Unwissenheit zum Thema Kalkwasser geschuldete Frage: Wenn ich z.B. aktuelle meinen PH Wert (jetzt 17:30 Uhr übrigens auf 7,98 gestiegen) durch langsames zusetzen von Kalkwasser auf 8,2 anhebe, wie lange hält dieser Effekt an? Gibt es dann einige Tage eine Stabilisierung oder muss man dann Kalkwasser täglich nach Bedarf zugeben?


    Und zur Menge: Die Konzentration in Kalkwasser wird ja immer gleich/ähnlich sein. Welche Menge Kalkwasser muss man zugeben (Liter je Liter Aquariuminhalt) um von einem PH Wert x auf einen höheren PH Wert y zu kommen und wie lange sollte das zutropfen dafür dauern? Hast du da aus deinem Becken eine Faustformel, die ich ggf. mal auf mein Becken umgerechnet anwenden könnte. Danke.


    Grüße
    Ronny

  • Hallo Ronny,


    wenn du säurebildende Abbauprozesse - z.B. durch Futterreste -, einen zu hohen Tierbesatz oder einen nicht ausgeglichenen Alkalinitätsverbrauch bei der Calcifikation der Korallen ausschließen kannst, kommt in erster Linie eine unzureichende Raumbelüftung für die starken pH-Schwankungen nach unten infrage.


    Bei dieser Jahreszeit ist dies auch naheliegend. Du solltest zunächst den KH-Wert moderat erhöhen, denn dadurch wird die Pufferwirkung verstärkt und pH-Schwankungen verringert.
    Durch häufiges Lüften wird der CO2-Eintrag aus der Raumluft minimiert. CO2 senkt ja den pH-Wert. Der Einsatz von Atemkalk in die Luftzufuhr des Abschäumers hat ähnliche Wirkung. Dadurch wird CO2 gebunden und gelangt etwas weniger beim Gasaustausch in das Wasser. Allerdings erfolgt der Gasaustausch weiterhin auch über die Wasseroberfläche.


    Kalkwasser kann man zur Minderung der Schwankungen im Rahmen des Nachfüllens von Verdunstungswasser durchaus verwenden. Es entsteht aber kein Dauereffekt; man muss immer Nachdosieren. Eine deutliche Verringerung der tageszeitlichen Schwankungen des pH-Wertes erzielt ein Algenrefugium, welches nachts beleuchtet, tagsüber aber ohne Licht betrieben wird.


    Die beschriebenen pH-Schwankungen sehe ich allerdings für sich allein nicht als Ursache für dein Korallenproblem!


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Sandy: Na ich hoffe es reicht etwas länger, so wenigstens 4 Wochen. Weniger wegen der Kosten, aber aller 2 Wochen Filtermaterial wechseln. Mal schauen.
    Natürlich wäre es so oder so den Einsatz Wert, wenn es insgesamt einen stabileren PH Wert ermöglicht.

    Ich habe mir deshalb auch direkt die 5l-Säule geholt. Bei mir arbeitet ein Bubble King mit bis zu 1500l Luft pro Stunde, da dürfte der Verbrauch entsprechend hoch sein. Das Lüften ist auch nicht so einfach, wenn das Becken zuhause und ich im Büro bin.


    Ich habe mir direkt einen Vorrat gekauft, damit sind die Kosten auch sehr überschaubar.

  • Die beschriebenen pH-Schwankungen sehe ich allerdings für sich allein nicht als Ursache für dein Korallenproblem!

    Hallo Bernd,


    Danke für deine Nachricht. Schade, die Meerwasserwelt könnte so einfach sein. :confused_face:


    KH habe ich begonnen langsam etwas zu erhöhen, Ziel ca. 7,5


    Da ja auch der niedrige (oder ggf. gar nicht vorhandene) Phosphatwert in Verdacht steht, habe ich auch begonnen als Korallenfutter AquaMedic Reef Life plancto zuzugeben.


    Im Moment habe ich zumindest den Eindruck, als ob es zumindest keine weiteren Verschlechterungen mehr gibt und die Polypen der Milka etwas stabiler (länger) zu sehen sind.


    Ein Algenrefugium würde mich sehr interessieren, allerdings ist es platztechnisch beim besten Willen nicht zu realisieren.


    Gruß
    Ronny

  • Ich habe mir direkt einen Vorrat gekauft, damit sind die Kosten auch sehr überschaubar.

    Das nenne ich mal Vorrat! :thumbs_up:



    Ich werde jetzt mit meinem bereits vorhandene 1Liter Filtervolumen erst mal den Erfolg testen. Dann kann ich immer noch einen größeren Topf nachordern.


    Gruß
    Ronny

  • Ja, so habe ich es auch gemacht. Mit der 1l-Säule den Effekt getestet und dann die große Säule geholt. Da demnächst aber noch mein zweites Becken startet wird dieser Vorrrat nur ein knappes halbes Jahr halten...

  • Hallo,


    falls du das Calciumhydroxid doch einmal zur Herstellung von Kalkwasser verwenden möchtest, kannst du dies unbesorgt tun. Dem Wasser wird damit nur Calcium zugeführt. Man muss es auch nicht täglich neu ansetzten.


    Man gibt Osmosewasser in einen verschließbaren Behälter/Kanister und fügt 1 - 2 Eßlöffel Calciumhydroxid hinzu, schüttelt alles durch und lässt die Lösung dann ruhig stehen. Nach einiger Zeit sich sich das Pulver ab und die Flüssigkeit wird klar. Nun kann man sie verwenden, aber nur langsam in kleinen Dosierungen zugeben, da ihr pH-Wert recht hoch (ca. 12,7) ist.
    Verschlossen muss der Behälter sein, weil sonst aus der Raumluft C02 hinzukommen und sich Calciumcarbonat (=Kalk) bilden kann. Diese fällt aus und wird für uns nutzlos.


    Das Kalkwasser kann auch mehrfach mit Osmosewasser wieder aufgefüllt werden, da sich das Calciumhydroxid nur in kleinen Mengen löst. Erst wenn der pH-Wert der Lösung deutlich abfällt, wird es unbrauchbar und sollte dann neu angesetzt werden.


    Beim Einsatz von Kalkwasser braucht man dann weniger Calciumchlorid-


    Gruß


    Bernd

  • Hey Ronny,
    für Kalkwasser funktioniert ganz gut der Calcium Dispenservon Tunze. Recht einfaches Gerät aber spart doch eine Menge Arbeit.


    Zudem meine ich mich zu erinnern, dass der Herr Glasser in seinem Buch auch über die Möglichkeit der Erhöhung der KH bei Kalkwasser unter bestimmten Voraussetzung etwas geschrieben hat.


    Lg
    Martin

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