Fluconazol gegen Caulerpa? Bitte um Hilfe

  • Liebe alle,


    wir kämpfen in unserem 450 L Würfel seit einiger Zeit mit einer ganz fiesen Caulerpa Art. Genau identifizieren konnte ich sie noch nicht. Hat winzige Blätter und kriechende, sich im Gestein verkrallende Wurzeln. Sobald man an der Caulerpa zieht, löst sich bestimmt irgendwo ein Ästchen, das dann später an anderer Stelle im Becken weiter wächst. Inzwischen wuchert die Caulerpa an fast allen Steinen und wächst auch in die eine oder andere Koralle hinein.


    Unser fetter Seeigel wird der Lage leider nicht mehr Herr und unser Hawai Doktor, den ich extra für den Algenabfrass eingesetzt hatte, ignoriert die leider auch (Kommt später in ein grösseres Becken).


    Im 1200 Becken fressen der Segelflosser und das Fuchsgesicht alle Algen, auch diese Caulerpa - das habe ich ausprobiert - aber im kleinen Becken kann ich keinen so grossen Fisch halten und wenn nur ein Fuzelchen übrig bleibt, geht es von vorne los, wenn der grosse Fisch wieder draussen wäre. Von der Lösung sehen wir also ab.


    Wir haben es die letzten drei Jahre ohne Chemie geschafft, aber aktuell gibt es nur die Option neu aufbauen oder eine Lösung finden.


    Mir wurde zu Fluconazol geraten. Ist eigentlich ein Mittel gegen Vaginalpilz, enthält aber auch ein Enzym, das den Stoffwechseln in Algen killt.
    Alle online Beiträge, die ich hierzu gelesen habe:
    1) Die Tierwelt soll dabei komplett unberührt bleiben
    2) Briopsys Algen sollen so gut wie zu 100% gekillt werden.


    Wozu ich allerdings wenig fand ist, ob Fluconazol auch gegen Caulerpa hilft. Es handelt sich hier ja um eine höhere Alge, als bei der Briopsys.
    Hier gibt es widersprüchliche Aussagen. Hat jemand persönliche Erfahrung oder kennt jemanden?


    Oder hat jemand noch eine andere Idee?


    Hier noch mal zwei Fotos, damit ihr euch ein Bild machen könnt. Das sind die beiden schlimmsten Stellen.


    Herzlichen Dank für eure Hilfe!


    Gruss
    Vera


  • Hallo Vera,


    mach doch mal ein Bild von deiner Problemalge.


    Das Mittel wird gegen Caulerpa genau so helfen, wie gegen Bryopsis. Hier mal ein paar Links zum einlesen.


    https://aquaristik-sh.de/forum…e/&postID=81197#post81197
    http://www.mathgame.de/Aqua/FA…eister-AlgenBakterien.pdf
    http://bryopsiscure.com/caulerpa.html
    Bryopsis bekämpfen mit Fluconazol (15 Tage)
    https://www.riffaquaristikforu…fluconazol-das-heilmittel
    https://www.reef2reef.com/thre…using-fluconazole.285096/


    Interessant dürfte der dritte Link sein, der eindeutig sagt, "JA es geht, dauert aber unter Umständen länger".



    LG
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    herzlichen Dank für deine rasche Antwort.


    Warum bist du dir so sicher, dass es gegen Caulerpa genau helfen wird?
    Caulerpa ist als Alge m.W. höher, als die Bryopsis.
    Ich kenne mich biochemisch zu wenig aus, so soll Fluconazol die Pflanzen beeinflussen:
    Fluconazol blockiert den enzymatischen Weg zur Herstellung von Ergosterol. Diese ist wichtig für die Aufrechterhaltung der Zellwand Integrität von Pflanzen (ähnlich Cholesterin in tierischen Zellen).


    Die Links von dir habe ich schon alle gelesen gehabt. Recherchiere schon eine Weile :winking_face: Danke dennoch!


    Nur gibt es eben auch Links, die besagen, dass es bei höheren Algen nicht unbedingt hilft,
    https://www.reef2reef.com/thre…using-fluconazole.285096/
    Den hattest du ja auch geschickt und er schreibt: GHA,turf algae,bubble algae are different than Bryopsis algae. Bryopsis algae will not return if you kill all of the Bryopsis cells unless you reintroduce it into your tank. The others can/will return once you stop treating your tank and perform water changes to remove the meds.


    Sprich, wir haben einen einzigen Artikel gefunden, der bestätigt, dass es gegen Caulerpa auch helfen soll. http://bryopsiscure.com/caulerpa.html


    Hier noch einer, dass es nur bei Briobysis half und andere Algen nicht beeinflusst wurden:
    http://www.reefcentral.com/forums/showthread.php?t=2644845
    i did it to eliminate bryopsis. it didnt really do much for film algae and hair algae


    Das reicht mir aktuell nicht aus, wenn ich einen so grossen chemischen Eingriff mache und bei den verbundenen Kosten von Fluconazol oder deren Generikas.


    Mathgame nennt zahlreiche Tiere, das wäre mir weitaus sympathischer, doch...
    Alle Arten von Doktorfischen —> haben einen drinnen, hilft nix
    Percnon gibbesi (Algenfressende Krabbe) -> könnte man noch probieren….
    Tigerschnecken, —> ich nehme an, er meint die Tigerkauri. Unsere frisst andere Algen aber die Caulerpa nicht, oder zumindest nicht so schnell, wie die nachwachsen...
    Flachspindelschnecken —> sind im Handel angeblich so gut wie nicht zu bekommen.


    Ich denke inzwischen, es ist die Caulerpa Peltata. Sorry, die Fotos meiner Kamera sind zu gross, findet man aber in Google gut.


    LG
    Vera

  • dass es bei höheren Algen nicht unbedingt hilft

    Die Algen gehen weg, aber nicht endgültig. Aber vielleicht hat dann dein Seeigel dann wieder eine Chance mit der Menge fertig zu werden.


    Da die Zellwände sowohl bei Caulerpa als auch die Bryopsis gleich aufgebaut sind, wird das Mittel vermutlich ähnlich wirken. Nur, dass es bei Caulerpa halt deutlich länger dauert. Das war aber
    bei den anderen Mitteln auch nicht anders. Nach Jose Mayo wirkt das Mittel bei einigen primitiven Algen, darunter Derbesia, Bryopsis, Caulerpa, Halimeda und Ulva Lactuca.


    Oder frage mal bei Michael nach, ob du das aqua biotica phycoEx einsetzen kannst.


    Oder noch besser, frage bei Bekannten nach, ob die dir einen kleinen Siganus für ein paar Wochen ausborgen. Die Fische sind viel ruhiger als Doktorfische und können (wenn Sie klein und hungrig sind) auch ein paar Wochen in 450 Liter leben, ohne dass irgendwelche Probleme gibt.



    LG
    Daniel

  • Hallo,


    ich glaube nicht, dass Fluconazol auch gegen Caulerpa hilft. Erfolgreich wird da eher die Kalkwassermethode sein, da sie den Caulerpas das essentiell nötige CO2 entzieht. Chemisch bringt sie im Becken nichts durcheinander, lediglich Ca wird (unschädlich) erhöht.
    Allerdings ist die Methode etwas mühsam und erfordert Ausdauer.


    Gruß


    Bernd

  • Hi Vera


    Fluconanzol habe ich schon mit tollem Erfolg bei einem Becken in der Familie eingesetzt - jedoch nicht gegen Caulerpa. Da bei der Anwendung aber allgemein empfohlen wird höhere Algen aus dem Refugium zu entfernen, würde ich die Chancen einer Wirkung auf Caulerpa als durchaus real einschätzen.


    Nachwehen waren lediglich in Form einer Cyanophase feststellbar, alles andere hat problemlos überlebt. Die Korallen haben seitdem sichtbar aufgelebt.


    Das Mittel ist aber leider auch nicht ganz günstig, ich musste für 150 Nettoliter gut CHF 70 berappen. Da Ihr je beide Becken in einem Kreislauf habt, wäre das dann schon heftig teuer. Ausser Du kannst das kleine Becken vorübergehend „abkoppeln“.


    Gruss
    Andi


    P.S. Wenn Du es im Gesamtkreislauf einsetzen möchtest, hätte ich mittlerweile eine Quelle das Medi günstiger einzukaufen... :winking_face:


  • Oder frage mal bei Michael nach, ob du das aqua biotica phycoEx einsetzen kannst.

    Moin,
    mit Phyco Ex wäre ich etwas vorsichtig. Ich hatte es vor einiger Zeit gegen fraglichen Dino-Befall eingesetzt, genau nach Dosierung. In der Zeit sind 3 Seeigel eingegangen, ein Schlangenstern und ein Zebrasoma. Beim Fisch habe ich danach vermutet, dass das Phyco Ex sich in den vegetarischen Nahrungskomponenten evtl. angereichert hat und dann eine Art Vergiftung verursacht hat. Letztlich muss ich den Beweis schuldig bleiben, aber ich würde ggf. niedriger dosieren als empfohlen. Negative Reaktionen von Muscheln, die auch beschrieben sind, konnte ich hingegen nicht beobachten.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo miteinander,


    herzlichen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.


    Wir haben über die Feiertage nochmals viel gegoogelt und recherchiert.


    1) aqua biotica phycoEx
    Hierzu habe ich zahlreiche Einträge gefunden, die auch zu Verlusten führten - werden wir nicht verwenden.


    2) Siganus einsetzen
    Hatten wir auch in Erwägung gezogen. Allerdings ist die Caulerpa bereits in so vielen Ritzen, dass sie, sobald der Fisch draussen wäre, vermutlich das gleiche Theater wieder losgeht.


    3) Flucanozol
    Die Recherche in zahlreichen DE und US Foren sowie das Gespräch mit einem Schweizer Tierarzt, der auf Meerwasserfische spezialisiert ist, hat bestätigt, dass das Mittel nur die Zellwände von Pflanzen angreift.


    Solange die Algen niedrig sind und eine bestimmte Zellstruktur aufweisen, hilft Flucanozol - daher auch gegen Caulerpa aber beispielsweise nicht gegen rote Algen.


    Ja, Andi, wir werden das "kleine" Becken abkoppeln, immer möglichst geringe Eingriffe mit Chemie.


    Ein Händler hat es selbst erfolgreich gegen Caulerpa eingesetzt. Es dauerte rund 3 Wochen, bis sich die Blätter auflösten. Seither wuchsen sie nicht mehr.


    Gerne berichte ich wieder, wie der Einsatz bei uns abläuft.


    Schönen Abend und Danke nochmals
    Vera

  • Hallo Matthias,


    aktuell unter 0.08 - Ziel wieder 0.03
    Leider war er kurz, aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen, innerhalb von 2-3 Wochen auf 1.0 hochgeschnellt.


    Das ist sicherlich ein Grund, warum auch die Caulerpa noch stärker wuchs.
    Grundsätzlich gilt die Caulerpa Peltata, welche ich jetzt annehme, dass es ist, als wahre Pest. Bambus des Aquariums,....


    Wir haben jetzt das kleine Becken abgekoppelt und mit der Behandlung begonnen.
    Ich berichte hier dann gerne in 2-3 Wochen.


    Gruss
    Vera

  • Hallo Vera,


    meine Erfahrungen mit Caulerpa peltata sind nicht soo schlecht. Zum einen wurde sie von Zebrasoma gefressen zum anderen hat sie relativ zähe Kriechsprosse, so dass man sie einigermaßen entfernen kann. Wirklich übel ist Caulerpa parvifolia, eine sehr kleine Art mit +/- spateligen Blättchen und fadendünnen Kriechsprossen, die sehr leicht brechen und abreissen. Die "konventionelle" Bekämpfung ist also bei C. peltata nicht aussichtslos.


    Caulerpa und Brypsis sind beides siphonale Grünalgen, d. h. sie haben keine trennenden Zellwände sondern sind im Prinzip aus einer einzigen vielkernigen Zelle aufgebaut.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    es ist recht schwierig, die Art zu bestimmen. Jedenfalls hat unsere winzige dünne Ästchen mit winzigen Blättchen die sich in die Felsen graben und dort verkeilen. Wenn du sie entfernen willst, reisst sie ab. Und jedes nur so kleine Fuzelchen, das versehentlich durchs Wasser treibt, wächst an der nächsten Stelle weiter.


    Zebrasoma - Hawaidoktor haben wir versucht. Hat leider nichts geholfen. Der darf jetzt dann in ein grösseres Becken umziehen.


    Beste Grüsse
    Vera

  • Hallo Vera,


    C. peltata kenne ich nur mit schüssel- bis linsenförmigen kreisrunden Blättchen die an einem verzweigten Stängel sitzen. C. parvifolia hat ein dünnes, transparentes, spatelförmiges Blättchen je Stängel. Als ich die C. parvifolia im Aquarium hatte, hat die kein Fisch gefressen. Hier ist sie in einem relativ frischen Nano, da scheinen sich die Einsiedler und Schnecken auch nicht für sie zu interessieren.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    hatte oben ein Foto eingestellt - reicht dir das für die Bestimmung? Danke für deine Hilfe!


    Im grossen Becken wird dieselbe Alge fleissig vom Zebrasoma gefressen,...nur kann ich den im kleinen nicht auf Dauer einsperren und wenn der nur ein Stück nicht frisst, geht die Plage weiter,...


    Schönen Abend und Gruss
    Vera

  • Caulerpa und Brypsis sind beides siphonale Grünalgen, d. h. sie haben keine trennenden Zellwände sondern sind im Prinzip aus einer einzigen vielkernigen Zelle aufgebaut.

    Das ist natürlich richtig, ersetzt in meiner Aussage die Zellwand bitte durch Zellmembran. Das war ein Übersetzungsfehler, das Fluconanzol blockiert vermutlich die Produktion von Ergosterin, welches in der Zellmembran dringend benötigt wird. Die meisten Berichte sind leider auf spanisch, manche auch auf englisch, da der Herr aus Brasilien kommt. (http://www.reefclub.net.br/com…azol-estado-da-arte.6255/)


    Vera, kannst du schon etwas berichten?


    LG
    Daniel

  • ... ja stimmt, sie, die siphonalen Grünalgen, haben natürlich auch keine trennenden Zellmembranen. Klar, die Sterine werden in die Zellmembranen eingebaut, nicht in die Zellwände. Ist Fluconazol deshalb bei diesen Algen so wirksam, weil sie so wenig davon haben? Ein Verlust der Integrität von Zellmembran führt bei siphonalen Grünalgen gleich zu gravierenden Lecks nach außen, von denen potentiell der ganze Thallus betroffen ist, sofern Reparaturmechanismen, über die diese Algen natürlich verfügen, nicht ausreichend schnell greifen.


    Vera, die Bilder werden bei mir nicht angezeigt, ich sehe dort nur zwei Kästchen mit je einem "x".


    Grüße


    Hans-Werner

  • Reparaturmechanismen

    Vermutlich wirkt das das Mittel genau dort . Mein Biounterricht ist aber zu lange her....


    Siphonale Grünalgen bilden eine "Membran"(Zellwand) um die Alge als ganzes, welche das "Auslaufen" (Vakuoleninhalt tritt aus) verhindert. Diese wird bei Verletzungen ziemlich schnell neu gebildet.


    So hat sich bei C. taxifolia z.B. sehr schnell ein Wundtropf gebildet, während die Bildung desselben durch den Esteraseinhibitor Ebelacton (setzt die Deacetylierung des Caulerpenins herab)verhindert wurde. (https://www.db-thueringen.de/s…erivate_00003801/diss.pdf)


    Hauptsache es wirkt :-).


    LG
    Daniel



    H.W, du hast Post :smiling_face:

  • Hallo Daniel,


    ich dachte an diese zähe, kautschukartige Flüssigkeit, die bei einigen Caulerpas austritt und einen Propfen bildet, also auch funktional wie die Pflanzenkautschuke wirkt, als ich "Reparaturmechanismen" geschrieben habe.


    Sterine sind Bestandteile der "normalen" Zellmembran und beeinflussen hier die Festigkeit der Lipiddoppelschicht. Allerdings habe ich keine Ahnung, was passiert, wenn die Sterine fehlen.


    Danke für den Hinweis, diesen schmalen Balken ganz oben übersehe ich immer!


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo miteinander,


    Was habt ihr vermutlich schon gefunden, aber das ist die Biochemische Wirkungweise, wie ich sie gefunden hatte:


    http://www.reefcentral.com/forums/showthread.php?t=2672704
    Fluconazole works by blocking the ergosterol synthesis pathway, a structural lipid that makes up the cell walls of fungi in general and some GREEN and BROWN algae. By blocking this synthesis of ergosterol, fluconazole renders the wall of the algae brittle and permeable, and this succumbs to the aggressiveness of the environment in which it lives. In addition, fluconazole also alters the production of diterpenoids by algae, which are the allelochemicals with which they defend against herbivores, so it is not uncommon for algae to be attacked by snails, crustaceans and fish herbivores, who previously refused to eat them.


    RED ALGAE has cholesterol on its walls, not ergosterol, so it's almost never affected. Some macroalgae, such as Caulerpa sp, Codium sp and Halimeda sp, may be affected by fluconazole at high dosages. Cladophoráceas, such as Cladophora sp, Cladophoropsis sp and Chaetomorpha sp are resistant, but not totally "immune" to fluconazole.


    ATS beds should be removed during treatment and sterilized before returning to the system, as well as all equipment used in the aquarium and that can store algae spores, otherwise they will "return" after the treatment is finished and the effect of fluconazole ceases .


    All animals, from protozoa to higher animals, have cholesterol in their cell membranes and do not synthesize ergosterol, so they are not affected by fluconazole even at high dosage. What can happen, and will run, if no precautions are taken, is that in aquaria where algae infestation is very advanced, and if these algae are toxic, the fauna may be affected by products released in the decomposition of these algae.


    ====


    Fluconazol blockiert den enzymatischen Weg zur Herstellung von Ergosterol. Diese ist wichtig für die Aufrechterhaltung der Zellwand Integrität von Pflanzen (ähnlich Cholesterin in tierischen Zellen).


    https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=fluconazol
    Fluconazol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Triazol-Antimykotika, der zur Vorbeugung und Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Enzyms Lanosterol-14α-Demethylase, wodurch die Ergosterolsynthese in den Pilzen blockiert wird.


    --> Da habe ich dann nur gebetet, dass unsere Fische die Nebenwirkungen nicht kriegen, die es bei Menschen geben kann...
    Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, erhöhte Leberwerte, Hautausschläge und Kopfschmerzen.



    =====


    Zum Stand
    Wir haben letzten Sonntag jetzt mit der Behandlung begonnen. Halte euch gerne auf dem Laufenden.


    Fotos
    Das versuche ich am WE nochmals - seltsam, dass die oben nicht zu sehen sind.


    Beste Grüsse und schönen Abend
    Vera

  • Hallo miteinander,


    Am Sonntag vor einer Woche, also vor 6 Tagen haben wir begonnen.
    Aufgrund zahlreicher Forumsbeiträge haben wir hoch dosiert, wegen der festeren Zellwände der Caulerpa im Vergleich zur Bryopsis - 10 mg / 100 L


    Heute, nach 6 Tagen hängen die Spitzen der neuen Wachstumstriebe der Caulerpa etwas müde im Wasser.
    Tieren geht es sonst gut :smiling_face:


    Leider hat leichter Cyano Befall begonnen.


    Ich halte euch auf dem Laufenden.


    Schönes Wochenende
    Vera


    anbei nochmals die Fotos der Caulerpa vor Behandlungsbeginn, da die anscheinend oben nicht zu sehen sind.

  • Hallo miteinander,


    Wie versprochen, nun der Ergebnisbericht.


    13. Januar - Beginn mit der Behandlung.
    Wegen der festeren Zellwände der Caulerpa im Vergleich zur Bryopsis haben wir das Flucanozol höher dosiert, sprich 10 mg / 100 L.
    Das Becken wurde vom Gesamtsystem abgekoppelt.


    19. Januar
    Die Spitzen der neuen Wachstumstriebe hängen etwas müde im Wasser.
    Tieren geht es sonst gut
    Leider hat leichter Cyano Befall begonnen.
    Der Seeigel, die Tiger Kauri und die kleinen Kauris ziehen ins Algenrefugium um, damit sie sicherlich genug Nahrung finden.
    (Der Seeigel hat sich göttlich gelabt im Refugium, Drahtalgen mag er nicht, aber Caulerpa Taxifolia ist so gut wie weggefressen. Jetzt gibt es wieder Algenblätter vom Sushiladen und Banane als Ergänzungfutter)


    3. Februar
    Die Blätter der Caulerpa werden deutlich blasser, der Zerfall hat begonnen.


    10. Februar
    Die Blätter sehen matschig aus, sind bräunlich, fallen langsam ab. Jetzt frisst der Hawai Doktor sie plötzlich. Das war sicherlich eine grosse Hilfe, damit nicht so viel tote Materie im Wasser ist.


    Eigentlich wollten wir die Kur nach 4 Wochen beenden, sehen aber, dass an geschützten Stellen, wie unter dem Mantel unserer grossen Quadricolor die Caulerpa noch munter grün ist.....weiteres Abwarten


    Die Wasserwerte sind erstaunlich stabil, auch Nitrat, obwohl wir jetzt seit 4 Wochen ohne jeglichen Filter und Abschäumer fahren.


    22. Februar
    Alle Algen sind tot. Wir haben das Glück, dass wir insgesamt 2'000 Liter Wasser im System haben. Somit entschliessen wir uns, alles mit Flucanozol "verseuchte" Wasser zu entsorgen, die Becken wieder zu verbinden und somit einen grossen Wasserwechsel zu machen. Die Steine wirken regelrecht kahl, nachdem alle Algen tot sind.
    Wobei ich heute morgen oh Schreck an einer Stelle zwei winzige grüne Ästchen entdeckt habe,....Wir werden die kommenden Wochen ein sehr wachsames Auge haben und alles in den Anfängen abwehren.


    Rote Algen und Drahtalgen werden vom Flucanozol nicht angegriffen, das habe ich getestet :winking_face:


    Gerne berichte ich nochmals in rund 2 Monaten.


    Keinerlei Tiere nahmen einen Schaden.


    Schönes Wochenende
    Vera

  • Liebe Alle


    jetzt der finale Bericht - Ende April 2019.


    Ende April wuchert die Caulerpa, als ob nichts geschehen sei,...
    Es müssen Zellen der Caulerpa im Stein überlebt haben. Obwohl wir die Behandlung sehr hoch dosiert hatten und sehr lange einwirken liessen.


    Das war so ein Moment an Ostern, als ich dachte, jetzt räumen wir das obere Becken ab....
    Rolf hat mich dann ermuntert und so haben wir jetzt die befallenen Steine alle raus - jetzt folgt die komplette Säuberungschemieabtötungs-Aktion,...


    Einige wenige Steine konnten wir drin lassen - ich hoffe, dass unser Mandarinfisch und der Zwergfeuerfisch nach wie vor ausreichend Nahrung finden.


    Somit starten wir nach 3.5 Jahren bei unserem kleineren Becken, dem 80x80 Becken so gut wie von vorne.

    Flucanozol wirkt in der Dosierung von 10mg/100 Liter innerhalb von 5 Wochen nicht gegen Caulerpa.


    Ich kann nur jedem, der diese Caulerpa an einer Stelle im Becken entdeckt empfehlen, schnell zu handeln und den gesamten Stein zu entsorgen / auszutrocken etc.


    Beste Grüsse
    Vera

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