Lanthan Dosierung - Hilfe bei Berechnung

  • Hallo zusammen


    PO4 geht mir seit kürzlich durch die Decke, eben habe ich 0.35 mg/l gemessen. Im Frühjahr musste ich noch zudosieren. :confused_face:


    Ein Wunder, dass die SPS eigentlich immer noch ganz fit aussehen. Die Ursache suche ich noch aber darum geht es hier auch nicht. Jetzt muss ich erstmal sanft Symptome bekämpfen. Mit einem Teilwasserwechsel ist es auch nicht getan, es sind 1800 Liter im Kreislauf drin.


    Eisen- oder Aluadsorber will ich nicht mehr. Lanthanchlorid habe ich schon mit gutem Erfolg angewendet, suche aber eine günstigere Lösung. Vor allem da ich hier nur Flaschen von gerade mal 118ml kaufen kann. Das sind dann aber bloss verdünnte Lösungen.


    Nun habe ich hier Lathanchlorid von einem Kollegen erhalten. Das Zeugs nennt sich NoPhos und wird normalerweise für Schwimmbäder und Teiche verwendet. 1 Liter hochkonzentriert kostet in etwa gleichviel wie die 118ml verdünnte Lösung. Der Kollege hatte es selber bei seinem SPS Becken mit hohem Fischbesatz regelmässig angewendet und keinerlei Probleme. Also bin ich grundsätzlich bereit das auszuprobieren.


    Bleibt die Frage zur Dosierung:


    10ml bindet 1g Phosphat, so die Deklaration. 1 ml bindet also 0.1g oder 100mg.


    -> Möchte ich meinen PO4 Gehalt nun schubweise um 0.05 mg/l senken, muss ich bei 1800 Litern total 90mg entfernen (1800l X 0.05mg = 90mg).
    -> Also dosiere ich 0.9ml um dies zu erreichen.
    -> Natürlich verdünne ich das Zeugs mindestens 10 fach und dosiere das über den Tag verteilt in den Abfluss, der im Vlieser endet.


    Habe ich irgendwo einen Überlegungsfehler gemacht?


    Vielen Dank für Eure Unterstützung...


    Gruss
    Andi

  • Meinst du dieses Material ?



    Ist nicht ganz ohne, vor allem dieser Zusatz : .... * Anorganisches Produkt, ist durch biologische Reinigungsverfahren nicht aus dem Wasser eliminierbar. *


    Auch die Folgen bei nicht angemessener Anwendung sind nicht ganz ohne.


    https://www.esta-poolshop.de/t…_Produktmerkblatt__DE.pdf


    Ich kenne jetzt einige die mit Lanthan erfolgreich Phosphat senken. Das Problem an der Sache ist nur, das kann man nicht jedem in die Hände geben, da hochwirksam und in der falschen Dosis tötlich für alle Steinkorallen, wenn nicht auch der gesamte Besatz.


    Lanthan flockt sofort aus und muss schnellstmöglich aus dem Filterkreislauf entfernt werden. Ich weiß von einem Schrägbettvlieserkunden, dass er das in die Vorflutkammer tropfen lässt, dort flockt es sofort aus und wird später vom Vlies aus dem Kreislauf entfernt.
    Das ginge genau so gut auch über ein Rohr, wo Watte drinn ist und das ausgeflockte Phosphat sofort aus dem Kreislauf entfernt wird.


    Problematisch ist auch, wenn der Phoisphatwert zu schnell gesenkt wird, denn dazu ist Lanthan in der Lage, Das vertragen ebenfalls viele Korallen nicht und verabschieden sich in den Korallenhimmel.


    Wenn ich jemals mit zu hohen P04 Werten zu tun habe, werde ich auf keinen Fall Adsorber einsetzen, sondern Lanthan. Adsorber haben mir zu viele Nachteile.


    Deswegen, sehr, sehr vorsichtig sein mit Lanthan.


    Grüße ... Klaus

  • Adsorber oder Fällmittel? Das ist hier die Frage.


    Beide Systeme haben Vor- und Nachteile (wie immer).


    Fällmittel wirken schnell aber auch nicht so selektiv (eben nur Phosphat), wie man sich das so vorstellt. Bei Fällmitteln können auch Ausfallerscheinungen (Tod) an Doktorfischen und Verwandten auftreten. Das kann 1000mal gutgehen und das 1001mal geht es schief. Deswegen tropfenweise zufügen (Dosierpumpe). Wenn die Fällprodukte sofort ausgefiltert werden, ist es optimal.
    Adsorber sind teurer und sind ebenfalls nicht so selektiv (eigentlich sind die Adsorber Fällmittel auf Oberflächen), wie wir das gern hätten. Die Leistung ist gut mit dem Durchfluss durch den Adsorberfilter zu steuern. Staubige Produkte (so die meisten Standardprodukte auf Eisenbasis) können die Läufer von Pumpen angreifen. Granulate haben nicht den Nachteil.

  • Hallo Andi,


    meiner Meinung nach solltest Du versuchen, das Problem an der Wurzel zu packen. Woher kommt so viel Phosphat? Du könntest über eine Optimierung der Fütterung nachdenken, so dass erst gar nicht so viel Phosphat im Wasser landet. Das ist allemal besser und gesünder für die Fische als es nachher mühsam wieder aus dem Wasser zu entfernen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • moin,


    auf dem letzten mewasymposium in Lünen erläuterte jemend, dass phospate an den ausflockungen für alle zeiten verbunden blieben - weiss nur nicht mehr wer!?


    setze das selbst in einer anlage hier ein, die aufgrund diverser umstände immer wieder mal einen höheren po4-wert aufweist.


    kippe das zeug (anderes produkt) über den daumen dosiert meist in das filterbecken, das wiederum eine neblige wolke durch alle becken schiebt.


    tot umgefallen ist dabei bislang weder fisch noch koralle.


    mag zufall sein?!


    allerdings empfehle ich allen, das produkt mit vorsicht und deutlich unter den dosierempfehlungen einzusetzen.

  • Hallo,


    ich hatte eine Zeit ein Lanthanprodukt, per Dosierpumpe, dosiert, in dieser Zeit konnte ich keine Percnon Krabben mehr etablieren, eine fädenbildende Cyanobaktertie hat sich im Becken breit gemacht (diese scheint die Verbindung aufspalten zu können, oder profitiert anderweitig von der Dosierung) und es gab einen deutlichen Rückgang der Microfauna - Kaum mehr Kopepoden, keine Schwebegarnelen mehr...! Durch einen Rückstau, kam es auch noch zu einer Überdosierung, wobei ich alle Cirrhilabrus verloren habe!


    Lanthan bzw. die Ausfällungen scheinen die Sauerstoffaufnahme zu behindern, wobei es auf den Sauerstoffbedarf der einzelnen Art und dessen Größe ankommt, kleine und sauerstoffbedürftige Tiere sterben zuerst, was sich mancher inzwischen zur Behandlung von Waminoa Strudelwürmer zur Nutze macht...


    Dosierung und Häufigkeit des Einsatz, will also gut überlegt sein!


    Gruß Michael

  • Hallo zusammen


    Das Thema war ja vom Oktober 2018. Mittlerweile habe ich das Becken bereits abgebaut, resp. vergrössert. Momentan habe ich kein akutes PO4 Problem mehr und das Lanthan steht unbenutzt im Schrank.


    Für mich steht Lanthan im Dauereinsatz auch nicht zur Diskussion. Aber als Problemlöser in kleinen Dosen in den Ablauf dosiert( der im Vlieser endet), hats wunderbar funktioniert.


    Meine Überlegung ging dahin, dass der Vlieser nur die Ausfällungen entfernen kann. Deshalb habe ich es auch in den Ablaufschacht dosiert, einfach damit eine längere Reaktionszeit möglich ist. Dann habe ich nur ganz wenig auf einmal dosiert, damit es möglichst schnell vollständig ausfallen kann. Dosiert man zuviel, fällt nicht alles aus und geht durchs Vlies ins Technikbecken. Was dann nicht vom Abschäumer entfernt wird geht zurück ins Becken.


    Und irgendwo habe ich gelesen, dass Lanthan nur angewendet werden soll, wenn PO4 über 0.1 gemessen wird, vermutlich eben um nicht ausfällendes Lanthan im Wasser zu verhindern.


    Die Ursache des damaligen PO4 Anstiegs ist übrigens nicht geklärt. Festgestellt habe ich aber:

    1. Durch den trocken Sommer 2018 ist der Grundwasserpegel stark gesunken. Als Folge davon ist der PO4 im Leitungswasser stark angestiegen (bis 0.15, vorher max. 0.07). Und ich verwende Leitungswasser dire . Also hat sich da sicher was angereichert. Aber eben, auf etwas PO4 war ich eigentlich immer angewiesen, im Frühjahr 2018 musste ich noch regelmässig zudosieren.
    2. Beim saubermachen eines Beckens im selben Wasserkreislauf, habe ich hinter den Steinen einen Gummi-Hüpfball der Kinder gefunden. Offenbar ist der Mal versehentlich ins Aquarium gehüpft. Der kann über Monate dring gelegen haben. Was der weiche Gummi/Plastik alles ans Wasser alles ans Wasser abgegeben hat, ist mir natürlich unbekannt. Evtl. gar nichts PO4-ähnliches, sondern etwas, dass den Korallenwuchs gebremst hat und deshalb der Verbrauch gesunken ist.

    Gruss
    Andi

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