Harlekin-Garnele abzugeben?

  • Der Tipp von Jens in #7 wäre auch eine Option.


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo zusammen,


    da der Post ja an mich gerichtet war hier noch meine Kommentare/Einschätzung:


    Leider leben die Garnelen nicht mehr, das Männchen hat es nur 4 Monate gemacht, das Weibchen ist vor kurzem verschollen nach ca. 1 Jahr. Mehr dazu weiter unten. Vorneweg halte ich ein Zuchtbecken für Asterinas als nicht bzw. schwer realisierbar, da die Viecher wie bereits mehrfach erwähnt unfassbar gefräßig sind (Asterinas scheinen wirklich nur minimalst nahrhaft zu sein für die Harlekins). Mein Becken war nach ca. 2 Monaten zu 99% leergeräumt.


    Ich fütterte dann mit schockgefrosteten Seesternen zu, das ist aber nicht nur teuer sondern auch stressig (Tierbeschaffung/Tötung) und macht reichlich wenig Spaß. Aufgrund eines Tipps hier aus dem Forum und einens Berichts aus dem MeWaLe, versuchte ich gefrorenen Dorsch/Kabeljau - und tatsächlich, dieser wurde dankbar angenommen. Beide Harlekins griffen sich bereitwillig kleine Dorschbrocken (tiefgefroren von Lidl gekauft, teilweise angreichert mit etwas Lipo-Garlic von TM) und verspeisten diese über mehrere Stunden hinweg. Die Verabreichung war an sich relativ problemlos, da die Tiere ja eher in Abwehrhaltung übergehen als zu fliehen und bei langsamer Annäherung der Dorsch direkt aus meinen Fingern abgenommen wurde. Der Sättigungseffekt war dabei rein subjektiv nicht schlechter als mit einem Seesternarm, der auch nicht wirklich beliebter war oder nahrhafter schien (eventuell falsche Sorte?). Schwer abzuschätzen, ob die Ernährung mit Dorsch tatsächlich zu Mängeln führt (es wurden ja bereits in einem Vorpost angeblich essentielle Fettsäuren erwähnt). Ich denke eher nicht, dass meine Tiere an Hunger gestorben sind, das Weibchen wurde am Tag vor dem Verschwinden nochmal gefüttert. Probleme gab es aber mit folgenden Beckenbewohnern:


    1. Putzerlippfische (Labroides dimidiatus): Rotzfrech natürlich, klauten tagsüber den Harlekins das Futter aus den Pfoten. Leichte Problemlösung: Fütterung bei Nacht!
    2. Putzergarnelen (Lysmata amboinensis:frowning_face: Noch rotzfrecher, klauten tags- und nachtsüber das Futter. Problemlösung: Separate Fütterung mit Dorsch bevor die Harlekins dran waren.
    3. Großscheren-Einsiedlerkrebs (Calcinus laevimanus:frowning_face: ca. kinderfaustgroßer Kleingangster in meinem Aquarium. Prinzipiell nicht der schnellste, sodaß direkte Futterkonkurrenz nicht das Problem war, allerdings macht er sich auch gern mal über schutzlose Tiere her. Hab ihn schon erwischt, wie er einen frisch gehäuteten Porzellankrebs kaltmachte :mauer: . Ich vermute mal, er könnte auch den Harlekins zugesetzt haben (beide verschwanden spurlos).
    4. Porzellankrebse (Neopetrolisthes maculatus:frowning_face: Überaschenderweise erwiesen sich diese als schwer kompatibel mit meinen Harlekins. Ich habe das relativ spät erst bemerkt. Immer wieder fehlten den Harlekins Beinchen oder Fühler, ich konnte die Übeltäter dann mal in flagranti beobachten. Die Porzellankrabben (bei mir ansässig in einer Pymanthus crucifer), griffen die Harlekins bei Annäherung an das Wirtstier sofort an (Vielleicht war die Färbung zu ähnlich?). Ich konnte einmal direkt sehen, wie ein Bein abgeknapst wurde. Leider fliehen sie ja idR nicht, sondern drohen stattdessen, was die Porzellankrebse allerdings wenig beindruckte.

    Generell waren es superschöne, aber vor allem auch sehr stressige Tierchen, ich fütterte 2-3 mal die Woche per Hand. Der Dorsch war eine große Erleichterung, aber natürlich bleiben Fragezeichen, ob eine Langzeitfütterung ohne Seesterne erfolgreich sein kein...


    LG Robin

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