Einbindung eines Ablegerbeckens/Quarantänebeckens

  • Hi zusammen,
    im Zuge meiner aktuellen Planung:
    Riff im Neubau
    würde ich gerne neben meinem Technikbecken ein kleines, separates Ablegerbecken betreiben, welches ich für den Notfall gerne vom Hauptsystem entkoppeln wollen würde um es als Quarantänebecken nutzen zu können.
    Es gibt doch bestimmt einige unter euch, die etwas ähnliches bereits umgesetzt haben und mir hier ein paar Ratschläge geben könnten :wink .


    Grundsätzlich müsste das Ablegerbecken auf einem Niveau mit dem TB stehen, sofern ich keine zusätzliche RFP und Ablauf haben möchte. Richtig? :stupid:


    Meine aktuell geplante Verrohrung seht ihr hier:



    Der aktuelle Plan ist so, dass das Wasser aus dem Hauptablauf durch einen Vliesfilter ins Ablegerbecken geleitet wird. Vorher befindet sich noch ein Abzweig, welcher eine direkte Einleitung ins TB ermöglicht. Im Ablegerbecken möchte ich den Ablauf über ein Schlitzrohr realisieren (im Bild ist noch ein Vollrohr zu sehen). Dieses ist über zwei Bohrungen in den Seitenscheiben und einen Kugelhahn zum Anstauen des Wassers im Ablegerbecken mit dem TB verbunden. Sollte sich das Schlitzrohr dichtsetzen o.a. unvorhergesehene Probleme auftreten, gibt es einen Notüberlauf, welcher ebenfalls über zwei Bohrungen in den Seitenscheiben das TB und das Ablegerbecken miteinander verbindet.
    Von dieser Verrohrung erhoffe ich mir einerseits einen sparsamen Betrieb des TB, da ich keine zusätzliche Strömungspumpe benötige und eine einfache Entkopplung vom restlichen System andererseits.
    Allerdings stören mich ein wenig die Bohrungen in den Seitenscheiben und zum anderen bin ich mir noch bzgl. der Strömung im Ablegerbecken unsicher. evtl. würde ich den Auslass noch verändern.


    Habt ihr Ideen, wie man die Verrohrung optimieren kann?


    Was mir ebenfalls noch fehlt ist eine "Zapfstelle" zum Ableiten von Wasser für einen Wasserwechsel. Diese würde wahrscheinlich an der Druckseite der CL-Pumpen am meisten Sinn machen, oder? Ansonsten könnte ich ja maximal das Volumen ablassen, welches sich im TB und bis auf Höhe des Ablaufkamms des Hauptbeckens befindet. Oder?

  • hi christopher,


    sieht m. e. gut aus.


    bohrung in seite...ggfls. das glas ne nummer dicker.


    wir zapfen aucxh druckseitig zur tütenbefüllung.


    srömung vom zulauf aus wäre m. e. zu vernachlässigen.


    bei den paar-watt-pumpen heutiger generation ist das kein kostenfaktor.


    als quarantäneabteilung (abkopplung) brauchst du die sowieso.


    auch ab und filtermöglichkeiten.

  • Hi


    Bodenablauf im TB für den Wasserwechsel ist meine erste Wahl. Kugelhahn dran und direkt in den Abfluss. Der Wechselwassertank dann unter das TB und eine fertig verrohrte Pumpe dran. Ein Wasserwechsel von 200 Liter mache ich so in 15 Minuten. Gleichzeitig geht so auch Schmutz im TB direkt mit auf die Reise zur Kläranlage.


    Mit wieviel Höhenunterschied vom Wasserstand im Schacht bis zum Maximalwasserstand im Vliesfilter rechnest Du? Unter 20cm Höhenunterschied würde ich nicht gehen, der Abfluss zieht sonst zu wenig Wasser mangels Druck.


    Strömung von Ablauf des Vliesers ins Ablegerbecken wird auch eher nicht reichen. Du wirst mit grossen Durchmessern verrohren müssen da auch hier eher wenig Gefälle vom Vlieser ins Ablegerbecken vorhanden ist. Ich wollte das auch so ähnlich machen, habe aber 3m Wassersäule in einer 50er Verrohrung, welche dann mit 4000l/h auf eine 25er Reduzierung drückt und so düsenmässig für Wind sorgt. Mittlerweile tuckern da aber trotzdem noch 2 6045er Tunzen. Ablegerbecken ist bei mir ein 270 Liter-fast Würfel.


    Du hast einen Rollermaten eingezeichnet. Dem würde ich bei der geplanten Beckengrösse und Aufstellart oberhalb des TB auf jeden Fall den Notüberlauf vergrössern. Wenn der mal überläuft hättest Du sonst eine wunderbare Sauerei....


    Gruss
    Andi

  • Hi ihr beiden, vielen Dank für eure Anmerkungen.
    Joe, Andi vermutlich habt ihr Recht, um eine zusätzliche Strömungsversorgung komme ich kaum umhin. Dass ich für den Betrieb eines Quarantänebeckens auch die Filtermöglichkeiten brauch Joe, ist logisch. Hatte da an einen Hang on Abschäumer gedacht.


    Andi, zu deinen Anmerkungen bzgl. der Höhe des Rollermat hätte ich noch eine Verständnisfrage. Wenn ich den Kugelhahn im Bypass des Rollermats dauerhaft schließe, bzw. nur ganz leicht öffne um kein stehendes Wasser dahinter zu haben, ist doch die Höhe des Rollermats relativ egal. Das Druckgefälle und damit das Durchflussvolumen ergibt sich doch eigentlich zum Auslauf der Verrohrung im Ablegerbecken und über das Rückfördervolumen der RFP oder nicht? Oder habe ich da einen Denkfehler? Welchen Durchfluss verkraftet der Rollermat maximal?


    Bzgl. des Notüberlaufs des Rollermat würdest du einfach das Loch auf eine 32 Größe erweitern?


    Eine Bohrung im TB wäre vermutlich auch hilfreich, da hast du Recht. Jedoch würde ich mir gerne die Möglichkeit erhalten, bei Bedarf größere Wasserwechsel zu machen. Dies wäre dann nicht möglich, da das Wasser aus dem Hauptbecken ja nur bis zur Höhe des Überlaufs zurück fließen würde. Nichtsdestotrotz dürfte diese Stelle für den regelmäßigen Wasserwechsel die praktischere sein. Daher plane ich sie mal zusätzlich mit ein.

  • Hi Christopher


    Ablegerbecken = Quarantänebecken finde ich ungünstig.


    Ablegerbecken braucht Riff-Bedingungen mit viel Strömung und Licht.


    Quarantänebecken sollte soweit leer sein, ruhige Wasserbewegung und nicht zu hell. Korallen sollten für einen eventuellen Medikamenteneinsatz nicht vorhanden sein. Zur Filterung ist ein Abschäumer meines Erachtens nicht zwingend notwendig, ein Schwammfilter reicht da aus.


    Deshalb habe ich mein Ablegerbecken im dauerhaften Bypassbetrieb (also eine Art Korallen-Refugium). Das Quarantänebecken ist ein leeres Aq, welches ich bei Bedarf füllen und verwenden kann. An Technik habe ich eine dimmbare Lampe, eine kleine regelbare Strömungspumpe, einen Schwammfilter und eine UV bereitliegen. Zur Not auch noch einen Tunze 9004 AS.


    Durch den Rollermaten geht ordentlich Wasser durch, mehr als angepriesen. Aber Gefälle ist notwendig. Vom Wasserstand im Ablaufschacht des Aq's zum maximalen Wasserstand des Rollermaten und von diesem dann wieder zum Wasserstand des Ablegerbeckens. Der Rollermat ist dann wie ein zwischengeschaltetes Aquarium, die Wassersäule geht nicht von ganz oben bis ganz unten. Somit wird viel weniger Druck aufgebaut und der maximal mögliche Durchfluss durch die Rohre viel geringer.


    Bei mir läuft das Wasser vom Aq im OG ins Ablegerbecken im UG, dann vom Ablegerbecken in den Rollermaten, dann ins TB. Für den Vlieser habe ich Total 35cm Höhendifferenz (Wasserstand Ablegerbecken bis Wasserstand TB, Rollermat irgendwo dazwischen). Da stehe ich nun bei ca 4'000l/h an, mehr kriege ich nicht durch, trotz dicken und sehr kurzen Rohren. Hätte ich mehr Gefälle, würde der Rollermat auch mehr Wasser durchlassen. Mehr Höhe würde auch sparsameren Vliesverbrauch ermöglichen, denn Gerade der Höhenunterschied vom Rollermaten zum TB ermöglicht, dass der Ablauf des Vliesers besser zieht, also das Vlies etwas verschmutzter sein kann, bis es weitergezogen wird.


    In Deiner Situation würde ich den Vlieser direkt ins TB ablassen um mindestens 50cm Höhenunterschied vom Wasserstand des Schachts zum Wasserstand des TB's zu erreichen. Undbedingt mehr als meine 35cm, da Du wesentlich längere Leitungen und einge Bögen verbauen wirst. Der Durchfluss wir da durch Reibungsverluste spürbar gebremst. Das Ablegerbecken würd ich dann entweder mittels einer eigenen kleinen Förderpumpe versorgen. Da reicht ja eine ganz kleine Pumpe. Oder alternativ zum Strom sparen, das TB um den Ablegerbereich vergrössern, dann hast Du gleichzeitig auch mehr "Ablassvolumen" durch den Bodenablauf und somit sind auch mehr Liter Wasserwechsel möglich.


    Zum Wasserwechsel an der Druckseite der Pumpe. Meinst Du da die CL-Pumpe? Förderpumpe kann ja nicht sein, denn diese kann ja nicht mal das TB ganz leersaugen.


    Reicht der Rücklauf des Aq's und das Volumen des TB's nicht für den Wasserwechsel, reichen 2 PVC Winkel und etwas Rohr, gekoppelt an einen Schlauch, um zusätzliches Wasser aus dem Aq ins TB abzuzapfen und dieses dann auch durch den Bodenablauf abzulassen. 180Grad Bogen mit Rohr am Anfang und Rohr und Schlauch am Ende einfach über Beckenkante hängen, ansaugen und ins TB laufen lassen, bis zur definierten Literzahl (Eintauchtiefe des Rohrs im Aq). Sobald Luft gezogen wird stoppt der Ablauf automatisch. Ich kann 200 Liter aus dem TB Ablassen und weitere 100 aus dem Ablegerbecken. Also 300 Liter Wasserwechsel mit fast keinem Aufwand. Natürlich ist der Fischwasservorratstank ebenfalls auf 300 Liter ausgelegt.


    Gruss
    Andi

  • Ach ja, fast vergessen:


    Notablauf Rollermat wenn schon, dann gleich auch auf 40mm vergrössern. Bei deiner Aufstellung würde ich da auf Nummer sicher gehen.


    Da der Vlieser bei mir im TB steht, habe ich einfach die 25mm Tankverschraubung ausgebaut und damit ein viel dickeres Loch. Der Rollermat läuft dann einfach da über und im freien Fall ins TB. TB hat aber auch eine 50er Höhe, dann ist mir Spritzwasser egal.

  • Hi Andi,


    vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen! Aber ich glaube ganz habe ich noch nicht verstanden, welche Höhendifferenz genau für den Durchfluss im Rollermat ausschlaggebend ist. Aktuell habe ich ein Gefälle vom Wasserstand im Ablaufschacht zum Auslauf des Rollermat von 15cm, sprich der Notüberlauf des Rollermat ist ca. auf Höhe des Wasserstandes im Ablaufschacht.
    Vom Hauptablauf des Rollermat zum Wasserstand im TB habe ich dann wiederum 35cm Höhendifferenz. Diese könnte ich evtl. noch einmal dadurch erhöhen, dass ich die Unterkonstruktion des TB niedriger baue.
    Das gesamte Wasser soll vom Ablaufschacht durch den Rollermat ins TB fließen.


    Mein Verständnis wäre so, dass der Höhenunterschied zwischen Auslauf Rollermat und Wasserstand TB der entscheidende ist. Sollte ich den Rollermat ins TB stellen, habe ich doch kein Druckgefälle vom Auslauf des Rollermat zum TB mehr...
    Oder habe ich da einen Denkfehler? :confused_face:

  • Hi Christopher


    Ganze einfach. Durch ein Rohr fliesst Wasser nur wenn der Druck auf der einen Seite höher ist wie auf der anderen Seite. Je grösser der Höhenunterschied vom Wasserstand links
    zu rechts ist, desto mehr Druck entsteht und desto mehr Wasser fliesst durchs Rohr nach Rechts.


    Ist der Höhenunterschied bloss wenige Zentimeter, wirst Du keine 4000 Liter durchbringen, da ist der Reibungswiderstand des Rohrs im Verhältnis zum anstehenden Wasserdruck einfach zu gering. Massgebend ist übrigens der Maximalwasserstand im Rollermaten, also der Notüberlauf.


    Das Ganze lässt sich einfach Testen. Stell einen Eimer mit Wasser auf einen Stuhl. Häng einen Schlauch ein, saug an und lass in einen Eimer am Boden fliessen. Nimm nun den Auslauf langsam immer mehr in die Höhe und Du stellst fest, dass immer weniger Wasser fliesst. Auf gleicher Höhe versiegt der Fluss dann endgültig.


    Willst Du (ohne Pumpe) viel Wasser durch ein Rohr bringen, brauchst Du deshalb schon ordentlich Gefälle. Deshalb bei langen Rohren mit viel Reibungswiderstand wie bei Dir, 50cm Höhenunterschied zwischen zwischen Wasserstand Ablaufschacht und Wasserstand Ablegerbecken. Den Rollermaten dann ungefähr in die Mitte (Maximalwasserstand).


    Gruss
    Andi


    P.S. Auch im TB muss der Auslauf des Vliesers über dem Wasserstand liegen. Allerdings kannst Du da auf eine Verrohrung weitgehend verzichten oder sie zumindest ultrakurz halten, was bedeutet, dass nur wenig Widerstand den Wasserfluss bremst. Aber auch hier gilt aber, lieber etwas mehr Gefälle als etwas zu wenig.

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