Leopardenstrudelwurmplage

  • Hallo in die Runde.


    Wie der Titel schon andeutet, habe ich bei mir im Becken eine ausgewachsene Leopardenstrudelwurmplage. Da in den Meerwasserforen der Erfahrungsaustausch verglichen mit anderen Strudelwürmern wie Turbellarien eher überschaubar ist, wollte ich hier meine Erfahrungen kund tun.


    Zum Werdgang. Mein Becken steht seit 10/2016, Bruttovolumen 1600 l und zum Start durften Zwecks Beckenpflege 20 Turboschnecken, 6 Babylonia Schnecken und ca. ein Dutzend Nassarius sp. einziehen. Über das eingebrachte Lebendgestein sind zudem Ohrenschnecken mit ins Becken gekommen. Da ich zu Beginn keine Lippfische hatte, vermehrten sich die Schnecken auch recht ordentlich. Bei den Turbos hatte zwischenzeitlich gut 200+ mit einer Größe von 5+ mm. Seit ein paar Monaten beobachtete ich jedoch eine größere Anzahl leerer Schneckengehäuse. Ich dachte zuerst an Futtermangel, da die große Anzahl von Schnecken sowie die Docs den Riffaufbau doch recht sauber hielten. Eines Nachts sah ich im Schein der Rotlichtlampe einen platten gepfleckten Pflatschen weghuschen. Schon ahnend was es war, bestätigte sich meine Befürchtung wenige Tage später, als ich einen Leopardenstrudelwurm des Nachts von der Scheibe sammeln konnte. Die Hoffnung, dass das ein einsamer Mohikaner war, bestätigte sich leider nicht...


    Ich bin inzwischen bei 23 Leopardenstrudelwürmern angekommen, und es sind definitiv noch welche im Becken. Also eher ein Fall von Großfamilie :face_with_rolling_eyes:


    Zu den Jagdstrategien. Bei mir eine reine Angelegenheit für die tiefe Nacht. Erst 1,5 - 2 h nach Erlöschen der Beleuchtung und wenn es im Zimmer komplett dunkel ist, bekommt man die Leos zu sehen. Auch nehmen die Leos den Schein der Rotlichtlampe sehr gut war und gehen recht fix stiften. Auf Gestein braucht man garnicht erst versuchen sie zu packen, die sind ruck zuck im Gestein verschwunden. Auf der Scheibe oder dem Sand hat man recht gute Karten. Auf dem Sand kann man sie etwas hin und her schubsen. Dann schleimen sie ordentlich ab und man panniert sie quasi mit Sand. Dann sind sie etwas besser mit der Pinzette zu packen.


    1)
    Nachts mit Rotlichtlampe im Becken gucken - eher nicht von Erfolg gekrönt. Wenn man da einen Leo erwischt, dann ist das reiner Zufall. Ich konnte Nächtelang gucken, und habe nicht einen gesehen.


    2)
    Falle mit Miesmuschelfleisch - auch nicht so der Bringer. In der ersten Nacht interessieren sich nicht mal die üblichen Resteverwerter dafür. Erfolgreicher war da der Einsatz von Gehäuseschnecken aus dem Garten. Allerdings muss man des Nachts die Falle öfter kontrollieren. Die Leos topfen so eine Schnecke recht fix aus, am kommenden Morgen sind die garantiert wieder weg.


    3)
    Kadaver von verendeten Fischen - damit konnte ich die besten Jagderfolge erzielen. Leos gehen defnitiv auch auf Aas. Wenn man den Kadaver in eine flachen Schale auf dem Boden platziert, kann man die Leos auf dem Weg dorthin relativ gut einsammeln. So konnte ich an zwei Abenden in einer Stunde 5 bzw. 6 Leos fangen.


    Die Variante drei funktioniert zwar recht gut, ist dennoch eine sehr müßige Angelegenheit. Zumal ich den Eindruck habe gegen Windmühlen zu kämpfen. Ich konnte drei verschiedene Größen aus dem Becken holen. 7 - 8 cm, 4 - 5 cm und rund 1 - 1,5 cm. Wir vermehren uns augenscheinlich prächtig. Das Buffet war auch reichhaltig gedeckt, inzwischen sind allerdings in Folge 95% meiner Turbos Geschichte und auch die Nassarius werden merklich weniger.


    Auch nach umfangreicher Suche konnte ich keinen Fessfeind ermitteln. In Frage kommende Lippfische pennen des Nachts im Sand. bzw. die Leos wissen wohl recht genau warum sie nur im Dunkeln herauskommen. Eine Überlegung meinerseits wäre ein Mirakelbarsch (Calloplesiops altivelis) der definitiv des Nachts auf Futtersuche geht. Allerdings konnte ich auch heir keine Information im Netz finden, ob Mirakelbarsche Interesse an Strudelwürmern haben. Zumal das Risiko besteht, dass der Mirakelbarsch meine L. wurdemanni bzw. das Harlekingarnelenpärchen platt macht und man dann zusätzlich Spaß an Glasrosen und Miniseesternen hat. Miniseesterne habe ich eh schon ausreichend, die Harlekingarnelen sind gewiss bis an ihr Lebesende beschäftigt.



    Eine weitere Überlegung ist Concurat L / Levamisol. Ich werde mir Levamisol besorgen und der nächste gefangene Strudler wird ein Levamisol-Bad bekommen. Sollte das Levamisol genauso gut wirken wie bei Turbellarien, wäre dies eine Möglichkeit dem Problem beizukommen.



    Sollte jemand ähnliche Erfahrungen gemacht haben, immer her damit. Ich bin für jegliche Information zu haben :smiling_face:


    LG Kristian


    PS: mal ein Vertreter des Großclans in Farbe. Hübsch anzusehen sind sie ja...


  • Hi Kristian,


    bei mir sind vor Jahren Mördermuscheln vernascht worden. Morgens, bevor das Licht anging, konnte ich große Leoparden in den Muschelschalen finden. Ich habe die Schalen mit Resten von Muschelfleisch ins Filterbecken verfrachtet. Morgens waren dann wieder Leoparden in der Muschelschalen ( Wölbung nach oben - Strudelwurm auf der Unterseite). Ein paar Würmer konnte ich so fangen und der Spuk war dann vorbei.


    Vielleicht kann man sein Glück auch mit lebenden Austern versuchen. Meine Leoparden sind wahrscheinlich vom Muschelduft gelockt durch die Verrohrung ins Technikbecken gekrochen, und ich konnte sie mit der Muschelschale aus dem Becken sammeln.


    LG Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    das mit den lebenden Austern werde ich mal probieren. Am besten halbieren und auf einer PVC/Plexiglasplatte offene Seite nach unten mit Gummiband fixieren? Drunter sollten die auf jeden Fall kommen, die kommen überall durch :frowning_face:


    Die Jungs scheinen auch lernfähig zu sein. Habe die letzten zwei Nächte jeweils mehrere zu Gesicht bekommen aber null Jagdglück gehabt. Die Kollegen sind immer auf oder nahe am Gestein geblieben. Kaum war ich im Becken, Leo unter/in den Stein stiften gegangen...


    Falle war auch leer, hab aktuell Miesmuschelfleisch drinne. Das scheint erst 24 h im Becken gammeln zu müssen, ehe es hinreichend duftet...



    LG Kristian

  • Hallo Reinhard,


    gegen Turbellarien wirkt es, wenn man genug Phosphat im Becken hat. Eine Lanthanchloriddosis, welche dem Äquivalent von 0,06 mg/l pro Phosphat entspricht, hat bei mir die Turbellarien leider nur für wenige Tage verärgert. Der Zeitpunkt der Dosierung ist ca. 5 - 6 Monate her, da waren die Leos gewiss schon im Becken. Vermutlich juckt diese Dosis die Leos auch nur wenig.


    Eine höhere und wiederholte Lanthanchloriddosierung funktioniert vermutlich, ich kann es ja mal am nächsten Leo der mir zwischen die Pinzette kommt testen.


    Für die Anwendung im Becken habe ich allerdings zu wenig Phosphat (0,04 mg/l) und ich gebe es wenn dann langsam und verdünnt zu und filtriere noch über Watte und Vlieser. Damit kein Lanthanphosphat im Becken sedimentiert. Aufgrund dessen ist vermutlich auch im Becken die wirksame Konzentration an Lanthan unterschritten.


    Aber danke für den Denkanstoß :thup


    LG Kristian

  • Da ich wieder einen der Krepel erwischen konnte, durfte dieser Leo als Versuchskanninchen herhalten. Gefangen wurde er mittels Schlauch und absaugen vom Stein. So kann man die Jungs immerhin auch von Steinen pflücken, allerdings benötigt man schon eine zweite Person als Hilfe beim Händling mit dem Schlauch und die Jungs kleben am Stein wie Kaugummi unter dem Schuh :face_with_rolling_eyes:


    Traktiert wurde der Leo mit Concurat L (10% Levamisol-Gehalt). Bei Turbellarien liegt die Empfehlung bei 7,5 g Pulver auf 1000 l, also 0,75 mg/l Levamisol. Ich habe 1 h mit 1 mg/l behandelt > keine Auswirkungen. Dann nochmal 2 mg/l zugegeben > der Leo wird in seiner Reaktionsgeschwindigkeit träger. Mehr aber auch nicht.


    Nach 24 h war er wieder putzmunter. Levamisol baut sich im basischen Milieu ab, vermutlich war nur noch wenig/garkein Levamisol mehr vorhanden, so dass es den Leo nicht mehr beeinträchtigte.


    Werde morgen mal eine höhere Dosis probieren.


    Grüße
    Kristian

  • Hallo Kristian,


    klasse, dass Du die Experimente durchführst und das Ergebnis hier schreibst, das erspart später hoffentlich vielen geplagten Aquarianern einiges an Trial-and-Error selbst durchzuführen.


    Wäre es nicht viel einfacher, beim Absaugen anstelle des wabbeligen Schlauches ein Stück PVC-Rohr vorne auf den Schlauch zu stecken? Das ist deutlich besser steuerbar.

  • Ja, am vorderen Ende hatte ich ein Stück hartes Rohr. Wobei der Schlauch (12 mm Eheim) schon recht hart ist. Zur Not hätte man auch mit kratzen können. Der Leo war/ist ca. 2 - 3 cm groß. Hat geholfen drunter zu "hebeln", war dennoch schwer. Ein größerer Leo hat noch mehr Haftfläche und wenn da eine Lücke/Öffnung in der Nähe ist, dann gute Nacht. Da flutscht der einfach rein.


    Was mir noch auffiel. Solange ich mit der Rotlichtlampe direkt auf den Leo geleuchtet habe, war er recht still. Ging man etwas weg mit dem Lichtkegel, bewegte er sich. Ggf. versucht er bei beim direkten Anleuchten seine Tarnung auszuspielen. Muss ich mal beim nächsten überprüfen.


    Grüße
    Kristian

  • Bin inzwischen zum Testen einer höheren Dosis gekommen. Konzentration 30 mg/l Levamisol, also das 40fache dessen womit Turbellarien traktiert werden. Das Versuchkanninchen war der gleiche Leo, Größe ca. 2 - 3 cm.



    In der ersten Stunde bemerkte man eine stark erhöhte Aktivität beim Leo welche fließend in akrobatische Einlagen überging. Nach 24 h ergab sich dieses Bild:



    Geknautscht aber noch am Leben. Ich habe dann das Wasser gewechselt, nach kurzer Zeit sah er wieder ganz normal aus.


    Ich würde sagen, bei Leopardenstrudelwürmern kann man Levamisol vergessen. Es lähmt sie zwar, tötet sie aber nicht. Zumal 30 mg/l bei meinem Becken 54 g Levamisol entspricht. Das wären z. B. bei Verwendung von Concurat L 540 g. Neben den 54 g Levamisol kippt man dann aber noch noch ca. 490 g Füllstoff in Form von Glucose und Siliciumdioxid ins Becken... :face_with_open_mouth:



    Konnte letzte Nacht noch einen Leo "fangen". Saß praktischerweise auf dem Scheibenreinigungsmagneten und vernaschte eine Nassarius. Zeigt keine Regung als ich den Magneten aus dem Becken nahm. Erst Anstupsen mit einem Zahnstocher brachte ihn in Bewegung. Die Schnecke hat er dabei mitgenommen!


    Gruß
    Kristian

  • Kieferwürmer sind schlimmer. Alleine schon, weil sie dich immer beobachten. Die Leos kommen direkt danach. Vielleicht hatte ich damals nur Glück mit den Muschelschalen. Bis dahin haben mir die Würmer nach freie Stunde gekostet & Muscheln :winking_face:


    Weiterhin Waidmanns Heil
    Dietmar

  • Ha ha!! Ein Leo mit klaren Prioritäten!

    Ja, meinen Respekt hat er... der Leopold (ist es bedenklich wenn man anfängt ihnen Namen zu geben :face_with_rolling_eyes: )


    Kieferwürmer sind schlimmer. Alleine schon, weil sie dich immer beobachten. Die Leos kommen direkt danach.

    Da würde ich nicht tauschen wollen. Das mit der Muschelhälfte steht aber auch noch auf meiner To do Liste. Sollten allerdings die günstigeren sein :grinning_squinting_face:


    Hätte nicht gefacht das die Viecher so robust sind.

    Hatte auch gehofft mit Levamisol eine elegante Lösung zu finden. Werde den kürzlich gefangenen großen Leo mal mit Lanthanchlorid beglücken. Ggf. wirkt das ja.


    Waidmanns Dank
    Kristian

  • Hi Kristian,


    ich fühle mit Dir. Inzwischen habe ich es eingesehen, dass Tridacnen bei mir nicht mehr zu halten sind.
    Und Schnecken überleben erst ab einer Größe von 5cm.


    Aus meinem Becken habe ich inzwischen auch über 20 der Viecher heraus geholt. Dazu nehme ich eine Futterpipette mit einem langen Stab und einer Silikon-Spitze. Damit kann man die Würmer ansaugen, ohne dass sie beschädigt werden. Aber so wirklich bringt das nichts. Die müssen Nester haben und wachsen schneller nach, als dass man mit dem nächtlichen Absammeln hinterher kommt.


    Als Falle habe ich eine seitlich angeschlitzte Futterdose mit Austernfleisch probiert. Damit habe ich zwar zwei Würmer gefangen - aber das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein.


    Also, falls jemand eine dauerhafte Lösung für das Problem hätte, wäre das wirklich ein Segen!


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    das ist ja auch eine stattliche Anzahl an Leos :frowning_face: Das Gefühl gegen Windmühlen zu kämpfen habe ich aber auch. Man schaut in einer Tour des Nachts ins Becken und es tauchen immer wieder welche auf. Hast mal ein Bild von der Futterpipette? Die Idee gefällt mir. Mit Schlauch und Eimer bekommt man sie zwar auch an blöden Stellen weg, aber man muss zu Zweit sein und mit dem Schlauch aufpassen um nicht Randale im Becken zu veranstalten. Zudem ist meine bessere Hälfte nicht so angetan den Hilfsscheriff zu spielen bei den nächtlichen Streifzügen.


    Hast du einen Mirakelbarsch (Calloplesiops altivelis) im Becken? Es reizt mich ja, dass mal in einem separaten Becken auszutesten, ob der als nachtaktiver Jäger die prinzipiell fressen würde.


    Gruß
    Kristian

  • Neuigkeiten von der Strudlerfront.


    Habe einen Strudler mit einer Dosis Lanthanchlorid beglückt, welche 0,05 mg/l PO4 entspricht. Nach zwei Stunden keine augenscheinlichen Veränderungen beim Strudler. Dosis auf 1,0 mg/l PO4 Equivalent erhöht. Das zeigte nach 24 h durchaus einen sichtbaren Effekt, man konnte lustige Verrenkungen beobachten. Zur Strecke hats den Strudler aber nicht gebracht.



    Nach weiteren 24 h habe ich frisches Wasser zugegeben und abgewartet. Die Mobilität wurde dann von Tag zu Tag besser. Also keine bleibenden Schäden. Zur Krönung des ganzen - man könnte durchaus behaupten das Vieh zeigt mir den ausgestreckten Mittelfinger - hing eine Woche später etwas am Rand des Bechers.



    Ich vermute mal stark das sind Eier. Also zusammengefasst. Lanthanchlorid tötet keine Leos. Leos sind dann immer noch umfangreich fortpflanzungsfähig und augenscheinlich kann der Leo das auch alleine, immerhin war er gut 3 Wochen alleine in dem Gefäß. Läuft...



    Zur Erheiterung / Anschreckung - Leo beim Dinner. Der Leo ist ca. 1.5 - 2 cm groß und vernascht eine ca. 7 mm Nassarius.


    Grüße
    Kristian

  • Leos sind dann immer noch umfangreich fortpflanzungsfähig und augenscheinlich kann der Leo das auch alleine, immerhin war er gut 3 Wochen alleine in dem Gefäß.


    Vermutlich kann er das dann :winking_face: . Oder es gibt eine Vorratsbefruchtung, aber das sollen die Biologen besser klären.


    Die Tiere sind Zwitter. Und leider können sich einige marine Arten dummerweise auch teilen und sich damit ungeschlechtlich vermehren. Jörg Kokot hat das schon vor Jahren plastisch formuliert: "Einen siehst du, die Familie lernst du später kennen" (Link unten).


    Hier ist noch ein interessanter Link für dich Kristian (ok. es sind drei)


    https://ig-meeresaquaristik.de/index.php/Thread/4974-Vermehrung-von-Leopardstrudelwürmern/
    https://www.sangokai.org/forum/viewtopic.php?t=1624
    http://www.sangokai.org/forum/viewtopic.php?t=1267


    LG
    Daniel

  • Hi Daniel

    Oder es gibt eine Vorratsbefruchtung, aber das sollen die Biologen besser klären.

    wäre eine Option. Wäre mir die liebste, ich hatte gehofft das mindestens zwei Leos für die Großfamilie notwendig sind. Interessant wäre noch, ob Iodbad oder andere Produkte zum Korallen baden die Eier schädigen können. Aktuell habe ich drei Leos in einem 72 l Becken wohnen, wenn es da weitere Gelege gibt, werde ich mal versuchen zu testen. Danke für die Links :thup



    Danke für den Bericht Kristian!

    Gerne. Das Problem scheint da doch nicht so selten zu sein, ich hoffe immer noch, dass jemand mit einer praktikablen Lösung um die Ecke kommt...


    Eine weitere erfolgreiche Jagdmethode konnte ich heute Nacht testen. Leo auf Stein, normalerweise keine Chance den da zu erwischen. Ich habe eine 20 ml Einwegspritze mit heißem Leitungswasser gefüllt und den Leo damit eingenebelt. Leo macht lustige Verrenkungen und man kann ihn in dem Zustand mit der Spritze vom STein saugen. Mit etwas Übung bekommt man das Aufziehen der Spritze auch mit einer Hand hin, dann ist man recht flexibel bei der Jagd.


    Grüße
    Kristian

  • Nee, die Maggi-Methode ((Deckel auf, heiß Wasser drauf) ich wohne ja in der Maggi-Stadt Singen) ist/war sehr erfolgreich...… 20 ml kochendes Wasser und dann die Glasrose mit der Spritze gleich eingesaugt und entsorgt..... Anschließend nochmals zur Sicherheit den Standort der Glasrose mit heißem Wasser behandelt.....


    LG
    Daniel

  • Habe mir mal dieses Buch zu Gemüte geführt: The World of Polyclads - Leslie Newman, Lester Cannon


    Interessantes Buch, beschreibt allgemein die Welt der Würmer und die Einordnung der Polycladida Plattwürmer, zu denen die Leos gehören. Umfassender wird dann auf die Polycladida eingegangen.


    Zusammenfassend habe ich folgende Dinge aus dem Buch mitgenommen:


    - die Leos in meinem Becken gehören rein von der Optik her zu den langweiligen Vertretern
    - es gibt Strudler mit Toxinen, solche welche das Aussehen von Strudlern oder Nacktschnecken welche Toxine enthalten imitieren und es gibt Strudler welche auf Tarnung setzen - meine Leos gehören wohl eher zur letzten Kategorie
    - es gab Versuche mit künstlichen Strudlern (aus Agar), welche die Optik verschiedener Strudler nachbildeten. Lippfische haben tendenziell die mit Toxinen bzw. deren Mimikry's gemieden. Allgemein wurden Fische als Fressfeinde umfangreich ausgeschlossen
    - als potentieller Fressfeind wurde Canthigaster valentini benannt, gestützt auf die Tatsache, dass er ein ähnliches Toxin wie die Strudler enthält
    - Strudler haben männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale, nutzen aber wohl nur im Ausnahmefall beide selbst - also eher 2 Strudler für Vermehrung notwendig. Es sei den, Samen sind schon bevorratet, dann reicht einer
    - Strudler sind recht zäh - kommen wohl mehrere Monate (!) ohne Nahrung aus :astonished_face:


    Da die Sattelspitzkopfkugelfische Nachts schlafen, fallen sie als Fressfeind für die Leopardenstrudler ja leider aus. Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise werden die Leos wohl kein Toxin enthalten. Ich bin folglich immer noch nicht weg von der Idee, mal einen Calloplesiops altivelis auszuprobieren.


    Grüße
    Kristian


    ps: auch sehr schön: True Facts: Bobbit Worm and Polychaete Pals allerdings nicht unbedingt tauglich fürs Abendprogramm mit der besseren Hälfte :kissing_face:

  • Hallo Kristian,


    bevor du dir einen Calloplesiops altivelis nur wegen der Würmer anschaffst hier kurz meine Erfahrung dazu.


    Ich halte diesen Fisch seit Jahren in einem 1500 Liter Becken. Bei meinem Umbau diesen Jahres habe ich mittlerweile 8 Leopardenstrudelwürmer gefunden.
    In den letzten Jahren habe ich drei Tridacnas und hunderte Schnecken verloren.
    Ich gehe also davon aus, dass dir dieser Fisch auch keine Lösung bringen wird.


    Übrigens vielen Dank für deine hier geschilderten Erfahrungen.


    Gruß Andy

  • Hallo Andy,


    vielen Dank für die Information. Hatte eh Bauchweh einem Fisch den ganzen Stress zuzumuten, nur um etwas auszuprobieren :neutral_face:


    Ist zwar schade, dass Mirakelbarsche auch keine Option ist, aber ich bin froh über eine klare Aussage.


    Danke und Grüße
    Kristian

  • Hallo zusammen,


    jetzt mische ich auch mal mit. Mein Aquarium bleibt erfahrungegemäß von keinem Plagegeist verschont. Entsprechend stelle ich seit ein paar Wochen fest, dass auch bei mir ein paar Leoparden heimisch geworden sind (Jipiehh!). Ertsaunlicherweise konnte ich bisher keine Dezimierung meiner teils kleinen C. tricolor oder diverser Schnecken feststellen, obwohl die Leos schon relativ groß sind. Heute Nacht konnte ich dann tatsächlich einen bei der Jagd beobachten, sein Opfer: ein Borstenwurm!


    Darüber bin ich natürlich sehr glücklich, da in meinem Becken etliche Borstis am Werk sind. Allerdings habe ich eben auch viele andere, etwas höher geschätze potentielle Leo-Opfer, darunter Tidacna maxima. Spannend wäre es zu wissen, ob es hier verschiedenen Leo-Arten mit abweichendem Beutespektrum gibt oder ob es nur eine Frage des Angebots und/oder Leo-Größe ist? Weiß darüber jemand Bescheid?


    LG Robin

  • Hallo Robin,


    dass Leopardenstrudelwürmer Bostenwürmer auf dem Speiseplan haben, habe ich in einem der Kommentare im MeWaLex gelesen (wenn ich mich recht entsinne). Wäre ja zumindest eine positive Seite bei den Strudlern. Bei meinen Borstenwürmern konnte ich leider noch keinen Schwund feststellen, eher im Gegenteil. Es sind allerdings auch Blaustreifenfeuerborstenwürmer.


    Hinsichtlich der Einsiedler. Ich habe drei im Ablegerbecken, welche plötzlich nur noch auf den Korallen saßen. Unter einem Ablegerstein entdeckte ich dann einen Strudler. Nach dessen Auszug turnen die Einsiedler auch wieder auf dem Boden herum.


    Wie sehen den deine Leopardenstrudelwürme von der Farbgebung her aus. Wie die auf den oberen Bildern oder anders?


    LG Kristian

  • Hallo Kristian,


    danke fuer die Antwort. Eigentlich kommen sie auf den ersten Blick dem abgebildeten Tier recht nahe. Ich werde mal versuchen einen zu fangen und stell dann ein Bild rein. Irgendwie ein komisches Gefuehl mit den Dingern im Aquarium, wie eine tickende Zeitbombe... Na ja, vielleicht fressen sie ja meinen Baby-Kieferwurm den ich erst kuerzlich entdeckte :blauesauge: :mauer:


    LG Robin

  • Oder der Bobbit wächst und holt sich später die die Strudler.


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    Vom Regen in die Traufe....


    LG
    Daniel

  • Hi zusammen,


    ich wollte euch kurz über die Fortschritte meiner Leo-Strudlerbekämpfung berichten.


    Ähnlich wie einer Reuse, habe ich einen Schlitz in eine flache Dose geschnitten und eine sehr flache Box aufgeklebt. So, dass die Strudler in die Dose hineinkommen, aber im besten Falle den Ausgang nicht mehr finden. Damit sich das Aroma des Köders verteilen kann, sind im Deckel und Boden der Dose einige ca. 2mm große Löcher.
    Als Köder nehme ich halbierte gefrorene Austern aus dem Asia-Shop.


    Insgesamt habe ich damit in der letzten Woche ca. 20 Strudler aus dem Becken geholt. Ein Teil der Leos schafft es in die Falle, aber die meisten hängen an den Löchern und inhalieren den Duft. Wenn ich die Dose dann nach dem Aufstehen aus dem Becken hole, waren meist ein oder zwei Würmer außen und innen. Heute Morgen waren es sogar vier.


    Allerdings erwischt man so nur die großen Tiere. Der kleinste gefangene Strudler hatte 3cm. Es wäre mal interessant zu wissen, wie die Larven der Würmer aussehen und wie sie sich ernähren, denn die vermehren sich ja im Becken und kleinere Tiere habe ich noch nie gesehen.


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    dann scheinen die toten Austern besser zu funktionieren als lebende. Habe zwei lebende seit ca. 2 Wochen im Becken aber noch kein Strudler dran gewesen.


    Kannst du mal ein Photo von der Falle machen?


    Kleinere Strudler (1-2 cm) habe ich bereits mehrere gesehen aber nur einen fangen können. Ich hoffe einfach, dass die Kleinen noch nicht geschlechtsreif sind...


    Grüße
    Kristian

  • Hi Kristian,


    das ist die Falle. Da fülle ich immer noch etwas Korallensand ein, damit die Falle liegen bleibt.


    Die gefrorenen Austern hatte ich an sich gekauft, um sie als Fischfutter zu verarbeiten. Die Dinger stinken aber dermaßen nach Muschel, wenn sie auftauen, dass mir bei der Zubereitung des Fischfutters immer schlecht geworden ist. Vielleicht ist ja das gerade das, worauf die Strudler stehen.


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    danke für das Photo. Ich hatte ja auch schon eine verwinkelte Falle gebaut, in welche sich ein Strudler an eine Gehäuseschnecke aus dem Garten verirrt hatte. Aber die war auch durchsichtig. Mehr Erfolg hatte ich mit der dann nicht. Deine ist im Innern dunkel, dass finden die Strudler ggf. auch besser.


    Bei dem Köderfleisch ist es vielleicht wirklich der Gammelgrad und die Sorte. Mit gefrorenen Miesmuscheln hatte gar kein Glück. Da gingen die ersten 24 h nicht mal die üblichen Verdächtigen rauf.


    Grüße
    Kristian

  • Hi Kristian,


    ich würde annehmen, dass der Gestank der Austern eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
    Die Würmer sind sehr lichtscheu. Wenn Du eine durchsichtige Falle hast, sind die schnell wieder draussen, wenn es hell wird.


    Und ich nehme an, dass die Viecher eine Duftspur hinterlassen, anhand derer sie wieder aus der Falle heraus finden.
    Deswegen würde ich versuchen, das innere der Falle so angenehm wie möglich zu gestalten, damit sie erst gar nicht auf die Idee kommen, da wieder raus zu wollen.


    Dazu folgende Grundgedanken:
    - dunkel
    - leicht durchströmt
    - Futter in der Mitte in einem Gewebe, so dass die Würmer nicht dran kommen. Ich nehme an, dass der Köder uninteressant wird, wenn er erst einmal eingeschleimt wurde
    - Versteckmöglichkeiten innerhalb der Falle, damit die Würmer nicht fliehen, wenn das Licht wieder an geht


    So ganz weiß ich noch nicht, wie ich das umsetzen will. Aber da fällt mir bestimmt noch was ein.


    Gruß,
    Thomas

  • Hi Kristian,


    ja, daran habe ich auch schon gedacht. Ein Fotofilm-Döschen würde sich da gut eignen.
    Nur wie der Innenausbau der Falle ansonsten aussehen soll, weiß ich noch nicht. Soll ja gemütlich sein und zum Verweilen einladen.
    Aber auf ein Sofa mit Netflix werden die Strudler wohl nicht stehen ...


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    vielleicht wenn eine Doku über Muscheln und Schnecken läuft. Müssen aber Nacktschnecken sein :grinning_squinting_face:


    Ich hoffe mal Dunkelheit an sich reicht schon. Wenn ich etwas Zeit habe, werde ich aus schwarzen PVC-Platten was bauen. Da sollte dann auch nicht wie bei Dosen Licht durch die Wandung scheinen. Außer man eine dunkle Dose...


    Grüße
    Kristian

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