Vorstellung neues Projekt Reefer425XL

  • Die normale Methode ist durch Futter. Das kann Staubfutter und Phytoplankton für Korallen sein, Frostfutter für LPS oder Anemonen oder eben Futter für die Fische.


    Welche Korallen eingesetzt werden sollte auch von den später gewünschten abhängen. Ob der Schwerpunkt bei SPS, LPS oder Weichen/Anemonen sein soll.

  • Entschuldigung Leute, aber wieso wird ein Becken nicht sofort mit Korallen, eine Woche später mit Fischen besetzt. Die Mähr von der Einfahrphase gibt es immer noch!!!!!
    Ein Becken mit Salzwasser füllen, zwei Tage später einfache und genug Korallen rein, damit die Biologie ans laufen kommt, dannach Fische für die Versorgung der Korallen. Oder wollt ihr nur Algen züchten? Die Korallen bringen die Biologie mit.


    Zum Becken:
    Ich hoffe die Steine stehen auf dem Glas! (meine nur) und meines Erachtens ist das ein bisschen viel Bodengrund drin. Es sei denn, du willst spezielle Fische oder Zylinderrosen halten. Da sammelt sich wohl sehr viel Ditrius drin ab und der ist dann ein Grund, dass sich dort Phosphatdepots bilden, die im nachhinein zum Problem werden können, ansonsten wegen der Optik den Boden nur ganz dünn bedecken.


    Gruß
    Rolf

  • Die "Mär" von der Einfahrphase ist keine, lediglich ein Fehlverständnis, was dort genau abläuft. Wenn mit einem hohen Anteil vernünftigem LS gestartet wird kann und sollte man es genau so machen wie Rolf gesagt hat.
    Die lebenden Steine bringen nämlich die notwendigen Bakterien und das Mikroleben direkt mit, um dem Becken eine gesunde und funktionierende Biologie mitzugeben, insbesondere sind die Bakterien für den Stickstoffkreislauf vorhanden. Außerdem bringen sie etwas Nährstoffe durch sterbendes Material mit, so dass direkt alles vorhanden ist, um Korallen wachsen zu lassen. Da sollte man dann nicht warten, bis die Algen das Becken erobern und sämtliche Nährstoffe für sich verbrauchen.


    Thomas hat aber leider eine andere Ausgangsbasis: er hat Riffkeramik, da frisches LS im Augenblick praktisch nicht zu bekommen ist. Damit fehlt komplett die Biologie, und das Wasser hat praktisch keine Nährstoffe.


    Deshalb mein Vorschlag: etwas Staubfutter und Phytoplankton ins Wasser, damit sich etwas Nährstoffe bilden und dann Korallen rein. Bakterienkulturen, um den Stickstoffkreislauf in Gang zu bringen und über die Ablegersteine der Korallen kommen dann auch die Algen und etwas Mikroleben herein. Wenn dann die ersten Algen sprießen kann die Cleaningcrew einziehen.
    Je nach Nährstoffsituation dann auch die ersten kleineren Fische.

  • Hallo Sandy,


    diese Einfahrphase war, als ich vor 40 jahren anfing, gerechtfertigt. Heute sieht das ganz anders aus. Diese Einfahrphase war ursächlich aus den schlechten Salzen und dem fehlenden Wissen über die Biologie des Meerwassers gegeben. Heute ist man viel weiter, und wenn ich mir die biologischen Strukturen in einem Becken anschaue, kann man heute, nachdem das Wasser die richtigen Werte hat, mir Korallen schnell anfangen, auch bei totem Riffaufbau. Innerhalb von einer Woche hat sich die Biologie soweit stabilisiert, dass man mit der Versorgung der Korallen durch Nährstoffe, also Fischkot, anfangen kann. LS bringen die Gefahr, dass man sich auch das einschleppt, was man nicht haben will. Algen sollte man von Anfang an vermeiden, da diese nur Nährstoffe verbrauchen und man nur Kontrollprobleme hat.


    Rolf

  • Hallo Rolf,


    ich beurteile die Einfahrphase hauptsächlich an zwei Parametern: den funktionierenden Stickstoffkreislauf und die Stabilität bei Schwankungen. Die Bakterien, welche Ammonium/Ammoniak nach Nitrit oxidieren haben eine hohe Vermehrungsrate (zum Glück), wohingegen die Bakterien, welche Nitrit nach Nitrat wandeln sich deutlich langsamer vermehren, deshalb sollte man gerade in Totgestein-Becken genau beobachten, ob diese Umwandlung auch wirklich stattfindet.
    Deshalb empfehle ich auch bei Totgestein Bakterienpräparate zu verwenden wie Special Blend und Nite-Out und Konsorten.


    Größere Cyanobeläge etwa zeigen deutlich, dass das Becken nicht im Gleichgewicht ist und nach meiner Meinung damit auch nicht eingefahren ist.


    Was ist Deine Definition von "Einfahren"?

  • Nitrat wird im Wasser nicht gebraucht. Das wird nur als Bemessungsgrundlage gesehen, weil das besser zu messen ist. Nitrattest wandeln No2 auch erst in No3 um, bevor es gemessen wird und Korallen brauchen weder no2 noch no3, das muss erst wieder reduziert werden. Von da sind die Bakterien, die sich auf und in den Korallen befinden die viel wichtigeren, die sich auch passent vermehren, auch in nem nachten Becken. Die angegebenen Präperate braucht man nicht, um ein Becken zu starten. Die nutzen dem Hersteller mehr.


    Cyanos haben damit überhaupt nichts zu tun. Die treten idR dann auf, wenn das Verhältnis von P und N gestört ist, da cyanos sich das P aus den Depots generieren können, was die "guten" Bakterien leider nicht können.


    Von da kann man unter "einfahren" nur verstehen, in den ersten Wochen die Werte in den Griff zu bekommen, und zwar mit der Biologie, die vorhanden ist.


    Rolf

  • Hallo Rolf,


    der Nitrattest hat doch überhaupt nichts mit der Umwandlung von Nitrit nach Nitrat im Becken zu tun! Auch, ob die Korallen das brauchen oder nicht ist dabei egal. Wichtig ist doch erst mal, dass der Stickstoffkreislauf funktioniert. Den Hinweis auf die Vermehrungsgeschwindigkeit habe ich ja bereits gegeben. Dass Deine Argumentation sagt: geht alles ohne und damit basta macht dies nicht richtig.


    Es ist zwar richtig, dass Cyanobakterien sich den Phosphor aus Depots aufschließen können, aber dann sollte ein eingefahrenes Becken mit Depots doch viel anfälliger für sein. Ist es aber nicht, im Gegenteil. Auch die Reduzierung auf das N-/P-Verhältnis für das Auftreten von Cyanos sehe ich nicht als DIE Ursache. Stichwort: Primärsiedler.


    Ich habe ein wenig das Gefühl, dass unsere Diskussion im 90°-Winkel statt findet und wenig ergiebig ist. :thinking_face:

  • Zu Bakterienpräparaten habe ich leider nicht die besten Ergebnisse. Vor mehr als 25 Jahren habe ich einmal Nitrifikationspräparate auf Nitrifikationsaktivität untersucht. Das Ergebnis war ernüchternd: die besten Präparate hatten nichts gemacht; die schlechtesten haben enorme Nitritpeaks produziert.
    Vor ca. 2 Jahren hatte ein befreundetes mikrobiologisches Labor ein Bakterienstamm-Screening eines Bakterienpräparates zur Stärkung der Mikroflora durchgeführt. Es waren fast nur Clostridien-Stämme zu verzeichnen. Genau die will man nicht im Aquarium haben. Das ganze ist natürlich nicht aussagefähig, weil eine breitere Untersuchung nicht möglich war.
    Vor kurzem stellte sich heraus, dass ein bekannter Anbieter durchsichtige Gelkugeln mit nur Wasser anstatt mit Bakterien verkauft hatte.


    Es mag Präparate geben, die einen Vorteil haben. Die Hoffnung ist bei mir noch nicht ganz zerstört.


    LG Burkhard

  • Hallo Sandy,


    natürlich nicht. Ich war kurz davor, eine Klage an den Hals zu bekommen, weil die Nitrifikationsergebnisse veröffentlicht wurden *. Zum Glück arbeitete ich damals noch am Forschungszentrum Jülich (KFA) und die "Drohungen" wurden nicht in die Tat umgesetzt.


    *Ramsch, B., Bien, U. & Groeneweg, J. 1992: Im Test: Produkte zur biologischen Senkung der Ammonium- und Nitritkonzentrationen auf biologischem Wege. D. Aqu. u. Terr. Z. (DATZ) 5: 324-327.


    Unsere Branche ist einfach zu unwichtig, als dass Institutionen wie Stiftung Warentest o.ä. Interesse hätten, die Spreu vom Weizen zu trennen.


    LG Burkhard

  • Hallo Burkhard, die gleichen Erfahrungen habe ich leider auch gemacht. Ein befreundeter Wissenschaftler der Uni Münster hat vor einem Jahr die gleichen Erfahrungen gemacht und mir empfohlen, der Geld besser für ein gutes Essen auszugeben, da hätte ich mehr von. Auch er hat nur die gefunden, die wir eigentlich nicht haben wollen und in einiges war sogar nix drin. Das ist zwar nicht aussagekräftig für alle Präparate, zeigt aber deutlich, dass die Hersteller nur verkaufen wollen.


    Wie schon gesagt, ich bleibt dabei "die Natur bringt die richtige Biologie mit."


    Gruß


    Rolf

  • diese Einfahrphase war, als ich vor 40 jahren anfing, gerechtfertigt. Heute sieht das ganz anders aus. Diese Einfahrphase war ursächlich aus den schlechten Salzen und dem fehlenden Wissen über die Biologie des Meerwassers gegeben.

    moin rolf,


    zur ergänzung: damals war das ls mehr tot als lebend.


    oft stinkende steine, tote würmer zu hauf und vergammelnde schwämme etc.
    hat man zwar vorher so gut es ging rausgesammelt, aber das verbliebene gammelzeugs belastete das wasser meist dermaßen, dass an besatz nicht zu denken war.

  • Hallo Joe,


    die Qualität von Lebendgestein hing extrem vom Exporteur ab. Da gab es Gammelkram für die Tonne und 1A-Qualität, die einfach nur nach Meer duftete. Vor unerwünschtem Besuch war man sich aber nie sicher.


    Die Einfahrphase würde ich immer nur nach Ereignissen - nicht nach Zeit - einteilen:
    1. Inbetriebnahme und Testen aller Systeme mit Süßwasser
    (2. Füllen mit Meerwasser und Einbringen einiger lebender Steine (hat sich heutzutage ja erledigt))
    3. Einsetzen einiger robuster Korallen, wenn Ammonium/Ammoniak und Nitrit/salpetrige Säure deutlich gefallen sind und die Tiere sich wohlfühlen, dann weitere niedere Tiere einsetzen; nicht sparen mit dem Besatz auch wenn der Geldbeutel meckert.
    4. die ersten Grünalgen erscheinen (Silikat vorher durch geeignete Technik ausschließen), dann die Cleaning Crew (schöner Ausdruck, Sandy) einsetzen, dazu die ersten Fische; nicht zu lange warten: wenn die Grünalgen erst einmal alles bedeckt haben ist es schon zu spät und die Quälerei beginnt!
    5. Wenn die Grünalgen im Griff sind, können die ersten empfindlicheren Tiere eingesetzt werden. Je schnell der Besatz erfolgt, desto weniger die Gefahr, dass Unerwünschte (Cyanos, Grünalgen, Dinos) überhand nehmen. Den Fischbesatz nach Plan (bitte vorher die Reihenfolge festlegen) "auffüllen".


    LG Burkhard

  • Einen ganz großen Dank für diese Rückmeldungen! Dass lieber mit Klage gedroht wird anstelle einer Produktverbesserung habe ich schon häufiger mitbekommen, dies ist gerade im Bereich der Meerwasseraquaristik ein sehr häufiges Phänomen.


    Umso wichtiger ist es, hier die Spreu vom Weizen zu trennen. Deshalb frage ich einmal anders herum: Kennt jemand ein Präparat, in dem auch das drin ist, was drauf steht, oder sind bisher nur Nieten untersucht worden?

  • Am Sonntag haben wir die ersten Korallen eingesetzt. In der letzten Woche waren die Steine und der Sand mit einem braunen belag bedeckt, was sich aber bis zum Wochenende wieder fast vollständig zurückgebildet hat. Hier mal zwei Bilder wie es aktuell aussieht:


  • Danke, ich werde es wieder mit Balling machen. Dosieranlage wird morgen angeschlossen.

  • Kleiner zwischenstand:


    Soweit läuft alles stabil, mittlerweile sind auf zwei Clownis, ein Hawai Doc und ein paar Einsiedler eingezogen.


    Was mich im Moment etwas beschäftigt ist der zu hohe Mg gehalt. Dieser liegt im Moment bei ca. 1550mg, was deutlich zu hoch ist. Um den Wert zu senken, mache ich regelmäßig Wasserwechsel mit Magnesium armen Meersalz. Leider dauert es relativ lange, da ich natürlich auch nicht zu viel Wasser auf einmal wechseln möchte.


    Ist das für die Korallen schädlich wenn Mg zu hoch ist? Leider konnte ich dazu nicht so viele Informationen finden. Mir ist aufgefallen, dass die Polypen der LPS und SPS etwas zurückgezogen sind, kann das daran liegen? Ansonsten sind die Werte eigentlich alle top, weshalb ich es mir nicht anders erklären könnte.


    Meine Wasserwerte:


    Calcium: 420
    Magnesium: 1550
    Alkalinität: 8,0
    Salinität: 34,0
    Temperatur: 26,0
    Nitrit: 0,0
    Nitrat: 0,0
    Silikat: 0,01
    PH: 8,0
    Ammonium 0,0

  • Es kann schlicht sein, dass im Becken so wenig Nährstoffe vorhanden sind, dass die Korallen hungern! Nitrat und Phosphat Null sind nicht Top-Werte, sondern eine Mangelsituation. Obwohl ich Phosphat in der Liste nicht sehe.

  • Danke, Phosphat ist auch bei Null, habe es wohl zu gut gemeint mit den Absorbern...


    Ich hatte akutell phosphat und silikat absorber im Becken, werde ich mal sofort herausnehmen.


    Soll ich den Abschäumer für ein paar Tage ausschalten?

  • NImm einfach den Adsorber raus, dann sollte sich der Phosphatwert im nachweisbaren Bereich einpendeln.
    Wenn nach ein paar Tagen immer noch kein Phosphat nachweisbar ist nimm einfach den Topf vom Abschäumer ab und lasse ihn überschäumen.

  • Nachdem die Absorber entfernt wurden sind die Korallen von Tag zu Tag besser geworden. Es lag wohl wirklich am zu sauberen Wasser.


    Mittlwerweile ist alles stabil und ich möchte nun mit der Triton Methode anfangen. Im Technikbecken hatte ich deshalb von Anfang an ein Algenrefugium vorgesehen, welches auch schon mit Drahtalgen bestückt ist.


    Gestern wurde die Wasserprobe ans Triton-Lab geschickt, sobald ich Ergebnisse habe, werde ich diese hier mitteilen.

  • Das habe ich bereits im Hinterkopf und werde das beobachten. Allerdings sind mittlerweile auch mehr Fische im Becken, weshalb auch wieder mehr Nährstoffe ins Wasser kommen sollten.

  • Hier mal ein aktuelles Bild vom Becken und gleich auch noch ein kleines Problem.


    Leider hat mei Hawaii Doc seit einer Woche das Fressen eingestellt. Er ist von Anfang an im Becken und war immer der erste am Futter. Täglich füttere ich auch Norialgen, damit er genug pflanzliche Nahrung aufnimmt. Seit zwei Wochen habe ich einen Weißkehl Doc im Becken, welcher das Becken etwas aufmischt, aber große Streitereien gibt es keine. Ab und zu haben sich die beiden anfangs leicht angezickt, aber das hatte sich nach 1-2 Tagen gelegt. Mittlerweile ist alles friedlich, aber der Hawaii doc will einfach nichts mehr fressen.


    Kann das was mit dem Weißkehl zu tun haben?




  • Hi Thomas


    Also ehrlich gesagt finde ich den Zebrasoma in dem kleinen Becken schon fragwürdig. Aber der Weisskehl hat darin nun wirklich nichts verloren. Auch wenn der Fisch traumhaft schön ist, ist Stress so vorprogrammiert. Den Fisch frei von Pünktchen zu halten wird sicherlich nicht einfach und Bedarf massivem UV-Einsatz.


    Gut möglich das also der Weisskehl die Ursache ist.


    Gruss
    Andi


    Nebenbei: Ich halte selber einen Weisskehl in 1200 Liter und finde das Becken noch zu klein dafür.

  • Welchen hast du, den 300er? Wie genau ist der denn?
    Ich habe aktuell den AM Kontroller. Bin am überlegen auch den schego Heizstab und ärgerer von schego zu holen. Nur finde ich dazu irgendwie nicht viel.
    Genauigkeit habe ich was gelesen von 0,5-9,9?


    Ps bin ich hier im falschen Thread? Wie komme ich hierher und spreche doch den richtigen an und Christoph reagiert sogar? Bin gerade ein wenig verwirrt;-) sorry.

  • Hallo,
    ich benutze eine Dupla - Twin Control - Regelung mit 2 getrennt einstellbaren Temperaturkreisen (Heizen und / oder Kühlen), dieser lässt sich kalibrieren und regelt bis auf 0,1 Grad Celsius genau. Hab ihn mit meinem Greisinger - Thermometer geeicht und kontrolliert. Läuft seit 3 Jahren problemlos, habe zwei Heizer von Schego. Allerdings ist die Programmierung selten umständlich, das ist oft ärgerlich, wenn man nach längerer Zeit etwas umstellen will. Da hilft dann nur noch das Manual. Aber - er ist wirklich genau.


    Gruß
    Erich

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