Zinn in PVC - Rohre

  • Hallo,
    bin dabei, mir ein neues Aquarium einzurichten. In meinem jetzigen Becken wurden über eine Triton-Messung erhöhte Werte an Zinn festgestellt. Dies kann ich mir nicht erklären, da ich Osmosewasser benutze, Markensalze verwende und auch keine zinkaltigen Handcremes verwende (Hinweis von Triton), wenn ich im Becken hantiere.
    Beim Googeln habe ich gelesen, das in PVC-Rohren Zinn als UV-Stabilisator eingearbeitet wird. In meinem Becken verwende ich PVC-Rohre, die Herkunft kann ich nicht mehr angeben.
    Wo bekomme ich Rohre und Zubehör zinnfrei, um einen herhöhten Zinnwert im Aquarium zu vermeiden?


    Grüße
    Siggi

  • Hallo SIggi!


    Zinn kann auch vom Glas kommen.
    Bei der Herstellung liegt das Floatglas auf einer Zinnschicht.
    Diese Seite des Glases sollte außen sein. Nicht innen im Becken.


    Es gab hier mal einen Beitrag wo erklärt wurde wie man das Erkennt. Kann den aber jetzt nicht finden.

  • Hallo Reiner,


    Zinn ist ein Schwermetall und hat bei zu hohen (bioverfügbaren) Konzentration grundsätzlich schädigende Einwirkung. Es ist nur die Frage, ob das Zinn bioverfügbar ist. Die ICP-OES-Analyse sagt leider darüber nichts aus.
    Metalle können als schwerlösliche Verbindungen (Salze) zum Beispiel nicht bioverfügbar sein. Auch der Oxidationszustand spielt eine Rolle. Ebenfalls können starke Chelate die giftige Wirkung mindern oder verhindern. Auch ist die Bioverfügbarkeit von Organismus zu Organismus sehr unterschiedlich und damit die Giftwirkung auch. Die ICP-OES ist nur ein Hinweis, dass eventuell ein Problem besteht. Mickern oder sterben die Tiere, kann die erhöhte Zinnkonzentration ein Hinweis sein - muss es aber nicht.
    Im Zweifelsfall einen regelmäßigen Wasserwechsel machen, so wird das sich anreichernde Zinn definitiv verdünnt und die Wahrscheinlichkeit, dass es giftig wirkt, ist vermindert. Je älter ein Becken ist, desto weniger Zinn wird in das Wasser gelangen.


    LG Burkhard

  • Hallo Burkhard,
    Ist mir schon klar das Zinn in höheren Dosen nicht gut sein kann !
    Deshalb meine Frage, ob Siggi Veränderungen oder sonstiges beobachtet hat oder ob nur durch die Analyse jetzt alles in Frage gestellt wird . Falls das Becken nicht so lief wie es sollte !?

  • Besten Dank für die Antworten,
    im jetzigen (alten) Becken habe ich Probleme mit dem Wachstum von Acropa. Die Steinkorallen stagnieren, bilden sich aber flächig aus.
    Das man Zinn mit UV-Strahlen feststellen kann, ist mir bekannt. So wie ich das verstehe, werden die PVC-Rohre mit Zinn versetzt, so dass das komplette Rohr mit Zinn behandelt wird. Bei Float-Glas wird nur eine Seite mit Zinn behandelt. Dies kann mit UV-Licht festgestellt werden.
    Meine Verrohrung verläuft auch im Wasser.
    Ich bin mir nicht sicher, ob Rohre, die für Trinkwasser geeignet sind, zinnfrei sind.
    Kann jemand dazu etwas sagen und Händler benennen, die die Rohre inkl. Zubehör liefern?


    Viele Grüße
    Siggi

  • Hallo Joe,
    es sind keine Tischacros, der Fuß der Acropora weitet sich immer weiter aus, das längenwachstum stagniert.
    Gruß
    Siggi

  • Hallo Joe,
    es sind keine Tischacros, der Fuß der Acropora weitet sich immer weiter aus, das längenwachstum stagniert.
    Gruß
    Siggi

    moin siggi,


    das ist normal und deutet auf tischacropora hin.


    die bilden zum festhalten einen großen fuß aus, um dann nach eigenem gutdünken irgenwann auch m,it dem breitenwachstum zu beginnen.


    foto ist hilfreich.

  • Hallo zusammen,


    es muessen nicht immer Tischacros sein. Dieses Verhalten kann man auch zeitweise an anderen Acros beobachten. Je nach Bedarf wird der Fuss verbreitert, wobei das Laengenwachstum stagniert, oder umgekehrt. Parallele Wachstumsschuebe mit gleicher Intensitaet konnte ich noch nicht beobachten. Jedenfalls nicht bei meinen Tieren. Muss aber nichts heissen.
    Man kann sich das Wachstum als einen Ernergie zehrender Vorgang vorstellen. So wird sich immer vorrangig jener Bereich einer Koralle weiter entwickeln, der dem Tier zum Vorteil gereicht.
    Hallo Joe, steile These? :grinning_squinting_face:


    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • nochmals zum eigentlichen Thema. Nach Armin Glaser gilt Zinn als essentielles Spurenelement fuer tierische Organismen. Es gilt in seiner anorganischen Form als wenig toxisch.
    Es haette mich auch gewundert, wenn sich PVC-Teile negativ auf die Wasserqualitaet auswirken wuerden. Natuerlich ist immer die Konzentration der limitierende Faktor. Ich wuerde mir da keinen grossen Kopf machen und es sehen wie beim Silikat: Irgendwann ist es auch aus dem Becken, oder auf ein Minimum beschraenkt. Oder verfahren, wie von Burkhardt beschrieben.
    Gruss
    Hajo

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  • moin hajo,


    hmm... kenne das nur von tischacros, zumindest fällt mit momentan keine andere dazu ein.


    werde aber mal in mich gehen...


    habe das erwähnt, weil siggi ggfls. falsche schlüsse zieht und zinn als übeltäter sieht, obwohl die koralle nur ihrem natürlichen trieb folgt.

  • moin hajo,


    habe das erwähnt, weil siggi ggfls. falsche schlüsse zieht und zinn als übeltäter sieht, obwohl die koralle nur ihrem natürlichen trieb folgt.

    das vermute ich auch.


    Gruss
    Hajo

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  • Hallo,
    wie Hajo beschrieben hat, gehe ich davon aus, das Zinn der Verursacher des Breitenwachstums ist.
    Das Aquarium steht jetzt ca. 10 Jahre, dieses Verhalten der Acropora besteht etwa 1,5 Jahre. Erst nach dem Breitenwachstum habe ich eine Analyse durchführen lassen.
    Zuvor war das Wachstum der Acropora enorm, ich musste ständig ausdünnen.
    Auch der Kauf einer anderen Acropora (vor einem halben Jahr) zeigt das gleiche Verhalten.
    Ich warte jetzt auf das neue Becken, werde es in Ruhe einrichten und nach Überführung der Tiere ins neue Becken und einer gewissen "Reifezeit" eine Analyse des Wasser durchführen lassen.
    Viele Grüße
    Siggi

  • Hallo Siggi,


    bei einem 10 Jahre altem Becken ist ein leaching (herauslösen) aus PVC-Rohren von Zinn - wenn überhaupt enthalten - wohl nicht mehr nachweisbar. In neuen Becken ist die Gefahr, dass ein unerwünschter Stoff aus Becken, Deko, Verrohrung, Technik sich herauslöst erheblich größer.
    Hast Du regelmäßigen Wasserwechsel gemacht (wie oft, wie viel in %)? Wasserwechsel verdünnt grundsätzlich alle Inhaltsstoffe (mal abgesehen von denen, die mit dem Wasserwechsel wieder hereinkommen).
    Man muss auch mal einen Fehler in der Analyse in Betracht ziehen - erst wenn regelmäßig ein Wert erhöht ist, sollte man sich Sorgen machen.


    LG Burkhard

  • Hallo zusammen,


    ich glaube nicht, dass die Korallen ihre Basalscheibe auf Kosten des Laengenwachstums vernachlaessigen. Ein gut gebautes Fundament gibt ihnen Sicherheit fuer weiteres Wachstum in Hoehe und Breite. Alles andere waere als Fahrlaessigkeit einzustufen. So eine Unsicherheit gibt es in der Natur nicht. Schon gar nicht im Riff, wo ein Verdraengungswettbewerb vorherrscht.
    Fotos koennen uns Hinweise auf die Art geben.
    Allerdings kann man sich auch taeuschen lassen. Ich hatte einmal eine Art, die baute erst eine fuer ihre Verhaeltnisse riesige Fussscheibe aus (was Wochen dauerte), bis sie dann langsam Anstalten machte, nach oben zu streben. Der Basalbereich wurde dann nicht mehr wesentlich verbreitert. Nur in der Hoehe und Breite wurde zugelegt.
    Momentan beobachte ich das wieder an einer blauen Acro, die ich als Ableger bekommen habe. Diese waechst zwar ebenfalls langsam nach oben, bildet aber umgekehrt proportional zum Laengenwachstum ihren breiten Fussbereich aus. Aus diesem entwickeln sich nun weitere Aeste, die rasant zum Licht streben.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo,
    ich habe zwei Bilder hochgeladen, leider sind diese nicht sehr gut geworden.
    Da ich ein neues Becken bekomme, muste ich dieses Becken versetzten. Dazu wurde ein Teil der Korallen und Steine kurzfristig aus dem Becken entfernt
    Im hinteren Teil der Bilder ist eine gerade Kante an der Acropora zu erkennen. Dies ist ein Teil des flächigen Auswuchses des Tieres und ist nicht ganz 1cm!! dick. Die Acropora hatte sich bis unter die Längsstrebe ausgebreitet, deshalb die gerade Kante.
    Nch der Rückführung der Tiere habe den vorherigen Zustand des Aufbaus nicht mehr wie vorher hinbekommen, deshalb diese gerade Kante.
    Zudem ist zu erkennen, das die Äste des Tieres sehr kurz und dick sind.
    Gruß
    Siggi

  • Moin,
    Ich habe mal zwei Bilder von zwei meiner Acroporen angehängt, die ebenfalls eine etwas eigenartige Wuchsform zeigen. Die kleinere hat einen sehr breiten Fuß und hat erst in letzter Zeit Wachstumsspitzen nach oben gezeigt. Die grössere hatte ich als Porites o.ä. gekauft, die hatte zu Anfang überhaupt keine Wachstumsspitzen und hat erst seit kurzem einzelne Polypen auf der Oberfläche entwickelt, die zumindest an Acropora denken lassen.

  • Hallo,
    @ Reinhard Seidl:
    Der Zinnwerte lt. Analyse lag vor einem halben Jahr bei 68,81 µg/l (normal sind 4µg/l).
    @ Joe:
    Wie bereits beschrieben, das Wachstum war enorm, ich musste regelmäßig ausdünnen.


    Die Acropora auf den Bildern von Muschelschubser sehen fast aus wie meine Acropora.


    Seit etwa drei Monaten führe ich Bakterien zu. Ich kann an einigen stellen wieder kleinere Äste (ca 1cm) sehen, die sich aus der Basalscheibe bilden.
    Die neuen Ästchen sind auch wieder farbig (lila) der übrige (alte) Teil ist dunkelbraun, obwohl Nitrat gegen null und Phosphat an der unteren Nachweisgrenze.
    Alle andern niederen Tiere stehen super.
    Habe keine Erklärung, warum die Acropora rumzickt.
    Eine neue Analyse werde ich erst im neuen Becken durchführen.


    Gruß
    Siggi

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