Meine Hystrix stirbt :-(

  • Guten Morgen,


    unsere eigentlich wunderschöne Seriatopora hystrix (pink) ist leider so gut wie tot :weinen: Ich ahne, woran es liegt, und wüsste gerne eure Einschätzung dazu und vor allem, ob noch etwas zu retten ist (ich glaube nicht...).


    Vor einer Woche kauften wir eine recht große Acanthastrea echinata. Unter der Woche war ich krank und konnte einen Tag lang nicht ins Becken schauen. Der Rest der Familie hat leider nichts bemerkt. Eine Caulastrea war vom Seeigel verschleppt und an die Acan angelehnt abgelegt worden. Vier Polypen bestanden nur noch aus braunem Schleim, den ich so gut es ging entfernt habe. Außerdem hing ich Aktivkohle ins Becken.


    Abends oder am nächsten Morgen fiel mir dann schon auf, dass die pinke Hystrix von unten her sehr hell wurde. Vielleicht hätte ich jetzt direkt reagieren müssen, aber man weiß ja vorher nicht, wie schlimm es wird. Heute morgen jedenfalls, einen weiteren Tag später, ist die Koralle fast komplett ohne Farbpigmente und das Gewebe löst sich großflächig von den Ästen :loudly_crying_face: Ich könnte heulen...


    Die Caulastrea mit dem restlichen Schleim in den Kelchen (lässt sich allerdings nicht absaugen, ich hatte gehofft, dass im Inneren noch gesundes Gewebe ist und sich die Polypen berappeln) habe ich jetzt ins Fangi-Becken ausquartiert. Kohle ist schon drin. Wasserwechsel wird angesetzt.


    Alle anderen Korallen stehen gut da und scheinen unbeeindruckt von der Nesselattacke bzw. dem abgestorbenen Caulastreagewebe, das zeitweilig durchs Becken trieb.


    Was denkt ihr? Ist die Hystrix besonders sensibel für so etwas? Liegt es am Nesselgift oder am toten Gewebe? Ist es typisch, dass sie als einzige (erste?) reagiert? Kann die Acanthastrea schon allein durch ihre Anwesenheit anderen Korallen schaden und sollte deshalb schnell raus? Und vor allem: Kann ich noch etwas von der Hystrix retten? :confused_face:


    Die Bilder zeigen die Hystrix vorher (in echt war sie noch viel intensiver gefärbt) und heute morgen...


    Danke euch...

  • Hi.
    Ich hatte Mal vor zwei Jahren die gleiche.. auch in pink :smiling_face:


    Der Fachhändler bei mir auf der Ecke sagte noch nicht befallene Este abbrechen und hoffen das sie überleben.


    Zudem sagte er,... Histrix sind dafür bekannt aus dem Nichts zu sterben es sei daher ratsam immer Mal nen Ableger ärmchen zu entnehmen um ein 100% Ausfall vorzubäugen.


    Seine Worte ... In dem Falle plapper ich sie Grade nur nach.

  • Danke erst mal. Bedeutet das, dass die Vernesselgeschichte nur ein zufällig zeitgleiches Ereignis war? :confused_face: Dass die Hystrix also so oder so quasi über Nacht eingegangen wäre, nachedem es ihr über ein Jahr lang prima ging?


    Einen winzigen Ableger habe ich im Ablegerbecken (das mehrmals am Tag per Bypass übers Hauptbecken versorgt wird). Der steht gut, ist aber echt mini... Von dem Stock ist vermtlich nichts mehr zu retten. Wenn ich mit einer Pipette gegen die Äste puste, fliegen Gewebefetzen los.

  • Hallo Christiane,


    bei mir ist auch einmal ein Stock Hysterix zusammengebrochen. Aus dem klaeglichen Rest wurden Ableger gemacht, die allesamt zu grossen, gesunden Stoecken heranwuchsen. Woran es nun gelegen hat, konnte mir keiner so recht erklaeren. Vermutet wurde viel. Es war eine Wildentnahme und keine Nachzucht. Ob das der Grund war, glaube ich nicht. Denn diese Dinge geschehen auch mit Ablegern. Anderen ist es auch passiert. Vielleicht hat Joe eine Erklaerung?
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • hi,


    nun, dieses "plötzlich und unerwartet" ist hier immer wieder mal zu beobachten, ohne dass gründe dafür erkennbar sind.


    auch der in solchen fällen meist hörbare ruf nach wasserwerten bringt keine sinnigen erkenntnisse, da andere hysterix bestens weiter gedeihen.


    bei vernesselung sind in der regel nur teilbereiche betroffen, halt die, die von den kampftentakeln berührt werden.

  • Das ist ja echt merkwürdig. Mir war bislang nicht bewusst, dass Hystrix so "aus dem Nichts" in kürzester Zeit absterben können. Ich habe noch eine grüne drin, der es gut geht.


    Mit den Nesselgiften meinte ich nicht direktes Vernesseln, sondern freie Giftstoffe im Wasser, die der Hystrix vielleicht zugesetzt haben könnten. Alternative irgendwas aus dem abgestorbenen Caulastreagewebe. Aber dann hätte das die andere Hystrix vermutlich auch betroffen.

  • Das ist ja echt merkwürdig. Mir war bislang nicht bewusst, dass Hystrix so "aus dem Nichts" in kürzester Zeit absterben können. Ich habe noch eine grüne drin, der es gut geht.

    Hallo,


    leider ganz normal. Am Besten bei neuen Ablegern immer gleich einen Ast abbrechen und immer eine "Reserve-Hystrix" im Becken haben.


    Ich denke, gerade die Seriatoporas sind recht anfällig für bakterielle Infektionen (meine Vermutung), die innerhalb weniger Stunden ganze Stöcke absterben lassen. Interessanterweise, sind die Ableger (wenn man selbige noch früh genug machen kann (also es sind noch mehrere cm gesundes Gewebe vorhanden und man schneidet sehr großzügig in das intakte Gewebe) oft nicht betroffen, auch wenn sie in unmittelbarer Nähe stehen.


    Bei der Pocillopora habe ich das mal ähnlich erlebt, aber die hat vorher noch durch Polypenausbürgerung für dutzendfachen Nachwuchs gesorgt.


    LG
    Daniel

  • Hallo,


    habe auch die Erfahrung gemacht das Hystrix sich ohne ersichtlichen Grund auflöst.


    war bei mir allerdings nur bei Stöcken die schon grösser waren, also 20-30cm Durchmesser hatten.


    schnell Ableger machen sonst ist sie weg...

  • Hallo zusammen,


    die Flinte würde ich bei der Hysterix nicht gleich ins Korn werfen. In meinem Riffbecken, zusammen mit einigen großen Kaiser- und Doktorfischen gedieh diese Art einwandfrei. Mit ihren spitzen Ästen und der engen Verzweigung hatte ich sie mit Bedacht für die etwas ruppige Fischgesellschaft vorgesehen.
    Vormals nah an der totalen Auflösung (wie oben erwähnt), ist dann der Ableger der Hysterix (Bilder) im Laufe der Zeit zu einer Fussballgröße herangewachsen.
    Ich kann nicht sagen, was den Mutterstock anfangs gestört hat. Eines kann ich aber mit Sicherheit sagen: Die Wasserchemie nicht! Denn der Ableger ist unter gleichen Bedingungen aufgewachsen! Die Fotos sind zu unterschiedlichen Zeiten gemacht worden und ich hatte da eigentlich nicht gerade die Hysterix im Fokus. :grinning_squinting_face: Auf dem letzten Bild (Hintergrund) kann man ihre Größe erahnen.
    Gruß
    Hajo











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  • Hallo,


    nein auf Hystrix verzichten muss man nicht, nur ein par Ableger machen, als Reserve.
    dann hatt man wenigstens Ersatz wenn der Mutterstock sich auflöst und muss nicht in Panik verfallen.
    schade um die Tiere ist es weiterhin.


    Hatte auch immer gedacht es muss ein Grund geben das soetwas passiert, aber wenn schon Profis wie Joe sagen es ist unergründlich, bleibt nur Reserve anlegen.

  • in der Nähe noch eine weniger spektakuläre Caliendrum im Vergleich. Der Wuchs ist nicht optimal, da am Rand mit weniger Licht angesiedelt.


    Gruß
    Hajo



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  • Von dem Stock konnte ich keine Ableger mehr machen. Das komplette Gewebe war schon im Ablösöen begriffen. Den kleinen Ableger, den ich von ihr habe, lasse ich noch ein wenig im Ablegerbecken und dann kommt er rüber ins Hauptbecken. Und sobald er groß genug ist, wird fragmentiert :winking_face:

  • Hi,
    ich meine mal eine Theorie dazu gelesen zu haben, dass es daran liegen könnte, dass durch den dichten Wuchs der Wasseraustausch im Inneren nicht mehr gewährleistet ist (ich meine damit außerhalb der Koralle aber im Inneren des Stocks) und dort dann die Wasserchemie sich verändert.
    Ich weiß aber leider nicht mehr woher ich das habe...
    Aber das würde erklären, warum größere Stöcke betroffen sind und es sich von unten nach oben arbeitet.

    Viele Grüße
    Christoph


    Mischbecken 230x80x60, RE DC 250 Speedy, , RE Speedy 65 RüFöJebao 10000, 3 x Orphek Atlantic V3 und 1 x Compact alle Upgrade auf V4 im Frühjhar 2021 sowie 5 x Orphek OR3, Balling Light, Strömung Vortech MP60, Vortech MP40, Tunze Stream 3, Maxspect Gyre 350 doppelt, Rollermat, Korallentreff MagneticSystem mit Zeolith, Ozon über AS

  • Hallo Christoph,


    das ist eine steile These. Ich hatte immer gedacht, dass Korallen von innen nach aussen wachsen. Es ergibt wenig Sinn sich selbst zu behindern, da Licht und Naehrstoffe ungehindert herangetragen und aufgenommen werden muessen. Wenn beschrieben wird, es auch beobachtet werden kann, dass die Kolonieform aeusserst variabel ist und von der Beleuchtung und Wasserstroemung abhaengt, dann kann man getrost eine Art von Selbstzerstoerung verneinen. Ausserdem sind groessere Stoecke >30cm im Aquarium keine Seltenheit.


    Gruss
    Hajo

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  • Hi Hajo,


    wie geschrieben, habe ich die Theorie nicht aufgestellt, bin also unschuldig;-) Wollte das einfach auch als Denkanstoß in die Diskussion einbringen. Aber wenn ich meine große Hystrix anschaue (dürfte auch in Richtung der 30 cm gehen), dann sieht man eindeutig, dass -logischerweise- der untere/innere Teil nicht mehr von Polypen bevölkert wird (mangels Licht? Strömung?). Diese "absterbenden" Teile sind dann ggf. anfälliger für Erkrankungen und dass sich dort auch eine Art Gammelecke bildet, sieht man, wenn man die Koralle umsetzt. So ganz abwegig finde ich es daher nicht.


    Mir ist aber auch schon eine abgerauscht, die deutlich kleiner war. Da kann es nicht daran gelegen haben. Die Art scheint einfach empfindlich zu sein oder eben extrem zu reagieren nach dem Motto: wenn, dann richtig :winking_face:

    Viele Grüße
    Christoph


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  • moin,


    nun, ab einer gewissen größe stirbt bei vielen sps-arten das gewebe beim größerwerden im inneren ab.


    ein natürlicher vorgang.


    es gibt keine 30 cm p. damicornis, die im inneren noch belebt ist, mal als beispiel.


    je enger die äste stehen, um so schmaler ist der lebende bereich nach aussen hin.


    das führt aber nicht zwangsweise zum absterberben des gesamten stocks.


    die hier genannte hysterix ist/war ja noch weit von einem großen stock entfernt und löst sich auf.

  • Auch die Bewohner (Fische) in einem Korallenstock (natürliches Riff) tragen zur Wasserströmung bei und versorgen die Polypen gleichzeitig mit Nährstoffen. In ultra-low-NP-Aquarien könnte dieser Effekt ebenfalls auftreten.


    Grüße, Burkhard

  • Hallo Christiane,


    ich würde Dir mit Deiner Annahme recht geben. Seriatopora sind gegenüber Giftstoffen sehr empfindlich und Brown Jelly hat auf jeden Fall eine Fernwirkung. Keine Ahnung, ob diese Fernwirkung auf Gifte der Koralle oder auf eine Giftproduktion der Einzeller beruht.


    Ein bekannter Aquarianer kann keine Seriatopora halten weil er Palythoa im Becken hat. Nach dem Hantieren im Becken sterben die Seriatopora aufgrund der von Palythoa abgegebenen Giftstoffe ab. Irgendwo gab es auch mal einen Thread, wo Palytoxin eine SPS, evtl. war es eine Seriatopora, geschädigt hat.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Das führt mich direkt zu der Frage, ob eine große Anzahl Anemonen möglicherweise sogar die Ursache sein kann? Ich habe einige Zoanthus (knapp handtellergroße Fläche auf 430l), aber viele Scheibenanemonen und eine große Kupferanemone.


    Azalee: Wie sieht das bei Dir aus?

  • Also Anemonen haben wir natürlich schon drin. Mehrere Arten Zoas und auch eine Palythoa sowie eine Quadricolor und eine Mini crassa. Allerdings ist das schon seit Monaten so und an den Anemonen gab es keine Veränderungen oder gar Schädigungen.


    Ich finde das zeitliche Zusammentreffen dieser extremen Vernesselung Acanthastrea --> Caulastrea und des prompten Absterbens der Hystrix zu unmittelbar, als dass ich an einen Zufall denke. Kann natürlich trotzdem sein, aber irgendwie tippe ich doch auf einen Zusammenhang.


    Ich versuche, die Acanthastrea wieder abzugeben, auch wenn sie sehr schön ist. Aber das Risiko der Wiederholung ist mir zu groß, natürlich auch, was die schöne Caulastrea angeht, die jetzt 4 weiße Polypen hat...

  • Hi,


    sorry, ich habe eine Weile nicht hier reingeschaut. Naja, die Hystrix ist komplett hinüber, hatte ich ja eigentlich schon geschrieben.


    Immerhin wächst der Mini-Ableger gut, den ich schon vorher aus versehentlich abgebrochenen Stücken gemacht hatte.

    Von dem Stock ist vermtlich nichts mehr zu retten. Wenn ich mit einer Pipette gegen die Äste puste, fliegen Gewebefetzen los.


    Von dem Stock konnte ich keine Ableger mehr machen. Das komplette Gewebe war schon im Ablösöen begriffen.

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