• Moin,
    im Moment habe ich grösste Schwierigkeiten mit meinen LPS. Zunächst betraf es nur die Lobophyllias. Sie fingen an auszubleichen, zogen sich dann zusammen und gingen nach kurzer Zeit ein. Dann hat meine wunderschöne Helìofungia an einer Seite eine Beschädigung gezeigt, nach drei Tagen war sie hinüber. Zuletzt sind in kurzer Zeit meine Euphyllia und eine lila Fungia kaputt gegangen. Es ist zum verrückt werden. Die letzten WW: KH 9, Ca. 480, Mg 1450 ( insgesamt etwas erhöht durch Neubeginn mit ATI Essentials), Ph 8,1, PO4 0,075, NO3 70 (trotz Wodka, allerdings nur 1ml / 500 Liter ). Letzter WW am WE ca.25%. Beleuchtet wird mit Maxspect 420 ( 80% weiß/ 70% blau ), Lampe hängt ca. 20cm über dem Becken, Abdeckung des Beckens mit 5mm Acrylglas, Höhe des Beckens 70cm. Eigenartigerweise haben die SPS, sogar die Acroporen, Wachstumsränder. Bilder der Korallen anbei.

  • Hallo Stefan,


    dem schließ ich mich an. Eindeutig Brown Jelly auf der Eupyllia. Das ist bitter.


    Als Soforthilfe:
    Alle befallenen Korallen müssen aus dem Becken heraus und behandelt oder entsorgt werden. Dazu unbedingt vorher die Strömungspumpen ausschalten um eine Verbreitung des braunen Schleims und damit der Erreger zu verhindern. Befallenen Tiere kann man meines Wissens nur durch Amputation des befallenen Gewebes retten (z.B eine Euphyllia in 2 Teile sägen, der befallene kommt in den Müll und den Rest nach kurzem Jodbad wieder ins Becken). Großzügig um den befallenen Bereich abschneiden! Sehen die Tier so aus wie deine Euphyllia auf dem obigen Bild ist nichts mehr zu retten! Hatte den Mist auch schon mal, echt nicht schön :frowning_face:


    Bitte Handschuhe tragen beim behandeln der Korallen und bei Schnittverletzungen etc. desinfizieren (als Vorsichtsmaßnahme, da ich mal las, dass bei den befallenen Korallen Vibrio vulnificus verstärkt auftritt. Das Bakterium kann die übelsten Infektionen auslösen, obwohl ich nicht weiß, ob das schonmal jemandem tatsächlich passiert ist durch Brown Jelly)


    Viel Erfolg und LG


    Robin

  • Hallo Stefan,


    Hast du eine Gesamtansicht des Beckens?


    LPS reagieren sehr empfindlich auf erhöhte Metallwerte. Hast du irgendwelche "verdächtigen" Kontaminationsquellen? Überprüfe mal die Magneten von Scheibenreiniger, Pumpen & Co. Auch eine Unterversorgung mit Iod oder Bor kann die Situation noch verschlechtern. Hast du pumpende Xenien? - Wenn ja, wie stehen die da?


    Wie Spooner schon schrieb kann auch eine Infektion letztendlich das Problem sein. Riechen die befallenen Korallen unangenehm?


    Ich würde mal dringend zu einer Laboranalyse raten (kann hier ATI empfehlen), dann lässt sich deutlich mehr sagen.


    Beste Grüße,
    Christoph


    EDIT: Schließe mich Robin an, das Foto der Euphyllia sieht wirklich sehr nach Brown jelly aus. Wasserparameter überprüfen lassen ist dennoch sicher kein Fehler.

  • eine komplette Wasseranalyse ist unabdingbar. Brown Jelly Infektionen finden wir meist als Ergebnis geschwaechter Korallen infolge eines Einbruchs der Wasserchemie. Uebermaessige oder unkontrollierte Aethanolzugaben koennen zum Ausloeser werden. "Unfaelle" dieser Art sind nicht selten beim unvorsichtigen Wechsel von einem System zum anderen.


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo,


    ein Nitrat-Phosphat-Verhältnis von 1000 ist schon ziemlich heftig, sieht nach massigem Adsorber-Einsatz aus. Eventuell sind die 70 mg/l NO3 aber auch eine falsch-hohe Anzeige wegen Nitrit, begünstigt durch Ethanol-Einsatz.


    Wie dem auch sei, die Schieflage bei den Makro-Nährstoffen könnte schon Ursache sein, ganz unabhängig von Metallen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Danke für Eure Einschätzungen. Die Euphyllia ist die einzige Koralle, die diesen braunen Schleim zeigt. Sie ist schon einige Monate länger im Becken gewesen als die anderen Korallen, die eingegangen sind. Keine von den übrigen hatten ähnliche Veränderungen wie die Euphyllia. Die Nitratwerte waren schon von Anfang an deutlich erhöht, ich hatte das Becken ja im laufenden Betrieb übernommen. Nite-out und ähnliche Präparate haben nicht geholfen, den NO2-Wert auf unter 0,1 zu senken. Aus diesem Grund habe ich auch immer größere Wasserwechsel von 25-30% gemacht. Hat aber leider nicht den gewünschten Effekt gehabt. Ich werde die Euphyllia vorsichtig entfernen, ebenso die übrigen beschädigten Korallen. Eine Wasseranalyse wollte ich schon längst bei reefanalytics gemacht haben, weil die umfassender als die von ATI sind. Leider hat Peter ja sein Geschäft geschlossen, so dass es dann die von ATI sein wird. Kann ich aber erst übernächste Woche machen, weil wir nächste Woche im Urlaub sind. Ich werde berichten. Meine Tests sind von reefanalytics, bzw. Photometermessungen. Alle Tests sind erst kurze Zeit angebrochen.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Ach ja, Adsorber: Ca. 300gr. DIAKAT B, seit Anfang Dezember im Einsatz.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    also dass du bei einem sehr niedrigen PO4-Wert den NO3-Wert nicht mit Wodka etc drücken kannst ist klar. Bakterien benötigen wie auch Korallen PO4 zum wachsen, ohne Bakterienwachstum aber auch kein NO3 Verbrauch. Stattdessen werden wohl deine Korallen verhungern wenn die Bakkis+Adsorber alles PO4 klauen. Was für einen PO4-Test benutzt du? Referenz getestet? Sicher, dass dein Wert nicht noch näher bei 0 liegt? Wenn du NO3 senken willst, wirst du vermutlich PO4 anheben müssen durch Entfernung des Adsorbers. Wenn das nicht hilft, kannst du zusätzlich noch stärker füttern und als letzte Option PO4 dosieren.


    LG Robin


    PS: Ich persönlich habe sehr schlechte Erfahrungen mit dem Dauereinsatz von PO4 Adsorbern (Alu oder Eisen egal) gemacht, meine Caulastrea z.B. zeigen dann innerhalb von 2-3 Tagen verschrumpelnde Polypen und sterben langfristig ab (leider unfreiwillig getestet bis ich feststellte was die Ursache war). Selbst bei empfohlener Dosierung.


  • PS: Ich persönlich habe sehr schlechte Erfahrungen mit dem Dauereinsatz von PO4 Adsorbern (Alu oder Eisen egal) gemacht, meine Caulastrea z.B. zeigen dann innerhalb von 2-3 Tagen verschrumpelnde Polypen und sterben langfristig ab (leider unfreiwillig getestet bis ich feststellte was die Ursache war). Selbst bei empfohlener Dosierung.


    Wo Du es gerade ansprichst: Meine Caulastrea dümpeln auch sovor sich hin. Manche Polypen gehen ganz auf, andere kränkeln so vor sich hin. Ein Ableger, den ich an einen befreundeten Händler abgegeben hatt, sieht dort deutlich besser aus. Heute Abend werde ich ´mal das Diakat rausnehmen und die Wodkadosierung ( obwohl nur max. 1ml/500 Liter ) einstellen. Dann bin ich eine Woche weg und bin gespannt, wie das Becken danach aussieht. Ich hoffe, es kommt nicht noch zu weiteren Verlusten. Andere LPS, wie Symphyllia, Blastomussa, Dunca, Trachyphyllia, Acanthastrea usw. stehen nach wie vor gut da.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • ja, vielleicht ist tatsächlich der Adsorber das (oder Teil des) Problems! Langfristig würde ich bei deinen extrem hohen NO3 Werten aber eher weiter Wodka dosieren, nur eben ohne PO4 Adsorber (und eventuell mit stärkerer Fütterung oder PO4-Dosierung) und schauen, ob die NO3 Werte langsam nach unten gehen.


    LG Robin

  • Dazu noch eine Frage: Wie hoch sollte ich den PO4-Wert in etwa kommen lassen, bevor der wiederum zur Gefahr für die Korallen wird? Oder anders herum gefragt: Ab welchem PO4-Wert sollte in etwa wieder ( zumindest passager ) gegengesteuert werden??

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    Beste Grüße


    Stefan

  • schwierige Frage, generell sollten Werte bis ca. 0.1 mg/ml noch ok sein, höhere Werte begünstigen dann sicher wieder Fadenalgen etc. Das wichtigste wäre mMn erstmal, dass du dir einen sehr genauen und daher leider etwas teureren PO4 Test besorgst falls noch nicht vorhanden (z.B. Rowa, TropicMarin Professional etc.), welcher auch den unteren Bereich sicher erfasst. Die meissten Standardtests taugen meiner Meinung nach nicht viel. Falls dein Wert wirklich 0.075 beträgt wäre das ja ok!


    Beste Grüße


    Robin

  • Ich war bisher mit reefanalytics/Gilbers sehr zufrieden, auch wenn er gerade im unteren Bereich nicht so ganz deutlich abzulesen ist. Vielleicht hole ich mir doch ´mal einen von Rowa.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • Oh ja... teures Hobby..


    ...neulich sind mir NUR alle eigentlich sehr robusten Galaxea abgeschmiert. Die empfindlichsten Acropora wuchsen weiter, als ob nichts passiert ist. Wasserwerte waren auch super! Ich vermute einen Pilz oder Einzeller...


    Dann habe ich noch eine weitere Beobachtung gemacht. Kleine, ganz farblose Seesterne fressen meine Montiporas..also das Gewebe um die Polypen. Es hat nur bestimmte Stöcke erwischt.


    Selbst bei perfekten Bedingungen kann immer was eingehen. Es ist und bleibt ein wunderbares aber auch manchmal frustrierendes und sauteures Hobby. :winking_face:


    LG an ALLE :fish1: :fish2:

  • Dazu noch eine Frage: Wie hoch sollte ich den PO4-Wert in etwa kommen lassen, bevor der wiederum zur Gefahr für die Korallen wird? Oder anders herum gefragt: Ab welchem PO4-Wert sollte in etwa wieder ( zumindest passager ) gegengesteuert werden??

    Hallo Stefan,


    0,1 mg/l PO4 ist in Ordnung. Algenwachstum würde ich darüber nicht befürchten, das hängt eher von der Stickstoffversorgung ab, aber es kann bei höheren Werten vermehrt Probleme bei einer Absenkung geben, mit Korallen, Cyanos usw..


    Gruß


    Hans-Werner

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