Umzug 300 L

  • Hallo zusammen,


    demnächst steht leider ein Umzug mit meinem 300L Becken an. Geplant ist, alles abzubauen, verfrachten (inc. allem Wasser) und so rasch es geht wieder aufzubauen. Fahrtzeit mit dem Auto ca. 45 min. Ausreichend Fässer für die 300 L sind vorhanden. Dazu hätte ich ein paar Fragen:


    1) Ich wollte schon seit langem meinen Kies (ca. 2- 3 cm Schichtdicke) gegen Sand wechseln. Spricht etwas dagegen, dies beim Umzug zu machen bzw. gefährdet das die Beckenbiologie stark (ich habe eigentlich recht viel (Lebend)Gestein im Becken)? Wenn nein, hat jemand eine Empfehlung für den Sand? Wieviel brauche ich ca. für eine dünne Schicht Sand bei einer Grundfläche von 50x100 cm?


    2) Ist es bei dieser relativ kurzen Fahrtzeit nötig das Wasser warmzuhalten? Wenn ja, dann mit Heatpacks an bzw. zwischen den Fässern?


    3) An meinem Ablaufschacht sind Briareum und Clavularia festgewachsen. Haben die eine Chance ca. 2-3 h ohne Wasser zu überleben wenn man sie mit einem in Meerwasser getränkten Tuch abdeckt? Oder besser gleich entfernen um Verwesung später zu verhindern?


    4) Kann man die Fische, Krebse, Garnelen, Schnecken zusammen in ein Fass machen oder sollten die einzeln in Tüten gepackt werden bzw. auf mehrere Fässer verteilt werden?


    5) Gib es wichtige Punkte die man sonst beachten sollte bzw. Dinge die man unbedingt vermeiden sollte? (Ein Link zu einem guten Thread/Erfahrungsbericht wäre eventuell auch hilfreich)


    Ich wäre sehr dankbar für eure Ratschläge (gerne auch nur zu einzelnen Punkten), bin schon recht angespannt deswegen....


    LG Robin

  • Hallo Robin,


    zu Deinen Fragen:


    1) Ich wollte schon seit langem meinen Kies (ca. 2- 3 cm Schichtdicke) gegen Sand wechseln. Spricht etwas dagegen, dies beim Umzug zu machen bzw. gefährdet das die Beckenbiologie stark (ich habe eigentlich recht viel (Lebend)Gestein im Becken)? Wenn nein, hat jemand eine Empfehlung für den Sand? Wieviel brauche ich ca. für eine dünne Schicht Sand bei einer Grundfläche von 50x100 cm?
    Im Gegenteil, ich würde auf jeden Fall den Kies / Sand gegen neuen ersetzen. Ansonsten kannst Du eine gewaltige Einfahrphase bekommen. 1-1,5cm Sandschicht reicht; d.h. bei Deiner Grundfläche max. 20kg.



    2) Ist es bei dieser relativ kurzen Fahrtzeit nötig das Wasser warmzuhalten? Wenn ja, dann mit Heatpacks an bzw. zwischen den Fässern?
    Nein; stelle die Heizung im Auto einfach ordentlich an.


    3) An meinem Ablaufschacht sind Briareum und Clavularia festgewachsen. Haben die eine Chance ca. 2-3 h ohne Wasser zu überleben wenn man sie mit einem in Meerwasser getränkten Tuch abdeckt? Oder besser gleich entfernen um Verwesung später zu verhindern?
    Würde ich mit einem gut mit Meerwasser getränktem Tuch probieren, das sind beides sehr hartnäckige Korallen.


    4) Kann man die Fische, Krebse, Garnelen, Schnecken zusammen in ein Fass machen oder sollten die einzeln in Tüten gepackt werden bzw. auf mehrere Fässer verteilt werden?
    Schnecken sind unproblematisch; Krebse möglichst einzeln, Garnelen separat von anderen Tieren, Fische auf jeden Fall getrennt von den Wirbellosen; inwieweit man die Fische zusammen tun kann, hängt von den Fischen ab...


    5) Gib es wichtige Punkte die man sonst beachten sollte bzw. Dinge die man unbedingt vermeiden sollte? (Ein Link zu einem guten Thread/Erfahrungsbericht wäre eventuell auch hilfreich)
    Würde mir eine gute Bakterienstarterkultur besorgen, um dem Ammonium- / Nitritpeak vorzubeugen; z.B. Microbe Lift Special Blend / Nite Out.


    Habe so vor zwei Jahren ein Aqua Medic Cubicus umgezogen, ca. 120km Fahrstrecke, ohne Verluste (siehe meine Signatur).


    LG,
    Bernhard

  • Die wichtigste Regel ist immer, dass Du mit einer längeren Zeit planst als es zuerst den Anschein hat und zusätzlich einige Kleinteile als Vorsichtsmaßnahme holst, die vielleicht nicht im ersten Moment als wichtig erscheinen wie zusätzliche Dichtungen und etwas Silikonfett für die Tankdurchführung, Verschraubungen und ähnliches. Kostet nicht viel aber erspart vielleicht einen kleinen Anfall, wenn die Dichtung sich nach dem Lösen als gealtert und undicht herausstellt.


    Für den Transport brauchst Du ein paar Styroporboxen mit Plastiktüten für die Fische und Krebse/Garnelen. Heatpacks für die kurze Zeit dürften nicht notwendig sein, aber ich schließe die Styroboxen mit Malerkrepp, das hält, löst sich aber schnell wieder.


    Die Korallen würde ich ebenfalls vom LS lösen und einzeln in Tüten verpacken mit gut Wasser und in Styroboxen transportieren.


    Wenn irgend möglich würde ich den Umzug am Freitag machen, so dass der Samstag noch für schnelle Einkäufe zur Verfügung steht. Seltsamerweise wird nach so einem Umzug immer irgendetwas dringend benötigt und man merkt es meist erst spät abends, wenn die Geschäfte geschlossen sind.


    Vorbereitend solltest Du gut 100l frisches Meerwasser auf Temperatur in der neuen Wohnung bereit haben, denn beim Umzug kannst Du nicht alles Wasser mitnehmen, da durch das Aufwühlen beim Fangen der Fische und dem Herausholen von den Tieren der Rest stark verschmutzt und mit Detritus belastet wird.


    Der eigentliche Umzug selbst beginnt mit dem Abbau des Technikbeckens und danach dem Ablassen des Wassers bis auf eine Handvoll, damit die Fische noch etwas Platz haben, aber einfach zu fangen sind.


    Jetzt können auch die Korallen und Schnecken und ähnliches heruntergeholt werden. Das LS dann etwas abspülen, um nicht zu viel Dreck mitzunehmen und mit nassen Handtüchern in Kisten zum Transport bereit stellen.


    Fische fangen sollte jetzt einfach sein. Den Rest des Wassers ablassen und das Becken säubern und Verrohrung lösen wäre dann der Schluß, wenn der Schrank nicht noch auseinandergebaut werden muss.


    Sobald Du das Becken wieder stehen hast und die Verrohrung drin ist kannst Du das LS wieder aufstellen und dann Wasser wieder ins Becken zurücksetzen und den Kreislauf wieder einschalten. Jetzt würde ich kurz verschnaufen und dann Ammonium/Ammoniak messen. Wenn nicht zu viel Detritus aufgewirbelt und mitgeschleppt wurde sollte das nichts zeigen.
    Plan B wäre in dem Fall Easy Life oder zumindest eine Handvoll Zeolith-Pulver, welches Ammonium bindet.


    Wenn das ganze länger als ein paar Stunden gedauert hat, dann solltest Du bei den Fischbeuteln auf Ammoniak acht geben, der pH sackt etwa um 0,1 pro Stunde Aufenthalt und das Wasser reichert sich zugleich mit Ammonium an. Messe mal ruhig das Transportwasser auf Ammonium, da bekommt man manchmal einen Herzanfall bei den Werten. Es wandelt sich nur nicht wegen dem niedrigen pH-Wert in das giftige Ammoniak.

  • Hallo Sandy,


    dir auch vielen Dank, da sind ein paar gute Denkanstöße dabei, leider werde ich am Sonntag umziehen müssen, habe keine Wahl....Easy life steht auch schon bereit...


    LG Robin

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!