Vorbereitung auf Seepferdchennachwuchs

  • Hallo,


    mein Hippocampus errectus-Männchen ist, sowie es aussieht, schwanger. :hop2:


    Nun hab ich an die erfahrenen Seepferdchenhalter von euch die Frage, wie man sich "vorbereiten" muß, wenn man sich daran wagen will, den Nachwuchs durchzubringen.


    Ich hab schon im Netz gesucht und einige Infos gefunden. Nur reicht mir das grade noch nicht.
    Man liest auf einer Seite, dass man nur 30 Jungtiere in einem Becken aufziehen soll. Das hieße ja aber dann, dass ich bei einem größeren Wurf etliche Becken aufstellen muß. :kissing_face:
    Muß so ein Becken dann, außer Festhaltemöglichkeiten, irgendeine Einrichtung haben? Wahrscheinlich nicht, wegen der Hygiene? Wie oft sollte man dann in dem Becken Wasserwechsel durchführen?


    Wo ich absolut auf dem Schlauch stehe ist, wie ich mir einen Vorrat an Plankton zulegen kann. Egal wieviele Beschreibungen ich durchlese, irgendwie raff ich es nicht :smiling_face_with_heart_eyes: Vielleicht kann mir hier einer weiterhelfen.

  • Hallo Sonja


    Je nach Beckengröße kannst du deutlich mehr als 30 Pferdchen einsetzen.
    Die Begrenzung auf ca.30 Tiere ist vor allem wegen der enorm großen Futtermenge die du bei der Aufzucht benötigst. Es macht keinen Sinn hunderte von Neonaten aufziehen zu wollen wenn man die Futtermenge nicht bereitstellen kann.


    Aufzuchtbecken sollten außer den Festhaltemöglichkeiten keine weitere Einrichtung haben, den Grund hast du richtig erkannt.
    Wasserwechselintervalle richten sich nach Beckengröße und Futterdichte, da kann man keine pauschale Aussage treffen, das muß jeder individuell nach den jeweiligen Gegebenheiten selbst beurteilen.
    Aufmerksam beobachten und entprechend handeln.


    H. erectus können durchaus mit Artemianauplien aufgezogen werden, wobei eine Zufütterung mit Copepoden durchaus positiv und sinnvoll ist.


    Ich verwende für die Zucht allgemein Sanders Artemiaeier Premium, die sind preislich im Rahmen und haben eine sehr gute Schlupfquote.


    Was für Fragen plagen dich sonst zum Thema Plankton?


    MFG Torsten

  • Hallo Thorsten,


    erstmal vielen Dank für deine Antwort.


    Habe ich das nun richtig verstanden, dass du nicht nach der "Grünwassermethode" arbeitest bei der Aufzucht?


    Mir ist im Moment noch nicht ganz klar, wie ich die Copepoden selbst vermehren bzw. "halten" kann. Ebenso hab ich mich noch nie wirklich Artemia selbst gezüchtet. Seither hab ich mir das Lebendfutter immer gekauft.


    Jetzt will ich mich aber endlich mal damit beschäftigen :rolleyes_g:

  • Hallo Sonja,


    für die Copepodenzucht brauchst du vor allem Platz. Der Bestand verdoppelt sich bei günstigen Bedingungen in etwa 7 Tagen, und nach meiner Erfahrung ist es von Vorteil, möglichst viele nicht zu kleine Zuchtbehälter zu verwenden. Bei mir haben sich transparente PVC-Wannen mit rd. 14 Liter Inhalt (vom Bauhaus) bewährt.


    Das gilt vor allem für Tisbe sp. Für Tigriopus californicus habe ich zwei 140 Liter-Wannen im Garten, die bringen von ca. Mai bis Oktober guten Ertrag.


    Wichtig scheint mir der Hinweis, dass eine hohe Phosphatkonzentration (verursacht durch die Fütterung und abgestorbene Tiere) die Zucht schnell zusammenbrechen lässt. Um allzu häufige Wasserwechsel zu vermeiden, füge ich bei Bedarf Stickstoff zu und eine organische Kohlenstoffquelle, bspw. ein paar Tropfen Vitaminsirup oder Bio-Actif von TM. Die sich in der Folge rasant vermehrenden Bakterien sind eine wertvolle Nahrung für die Copepoden.


    Wissenswertes über die Lebendfutterzucht findest du auf der Seite der IfMN.


    Tipps für die Anzucht von Artemianauplien habe ich auf placetogo.to veröffentlicht.


    Gutes Gelingen wünscht dir
    Linda.

  • Hallo Sonja


    Die Grünwassermethode ist bei H. erectus nicht notwendig.


    Für dich sind in diesem Fall zunächst frisch geschlüpfte Artemianauplien wichtig und das ist recht einfach.
    Ich verwende zb. einfache 1L Milchflaschen um die Artemiaeier zum Schlupf zu bringen. Die werden etwa halbvoll gemacht mit Aquarienwasser und dann kommt ein Luftrohr rein um das ganze ordentlich zu bewegen. Je nach Qualität der Artemiaeier und der Temperatur schlüpfen die Nauplien nach spätestens 24-48Stunden. Frisch geschlüpfte Nauplien kannst du zb. mit einer Taschenlampe an eine Stelle locken und dann mit einer Pipette absaugen und verfüttern.
    Das wäre der einfachste Weg, probier es einfach mal aus.


    Je älter die Nauplien sind desto schlechter ist ihr Nährwert.
    Daher habe ich mir drei 500ml Flaschen mit breiter Öffnung (zb. Raiffeisenmarkt) geholt und setze morgens, mittags und abends eine Ladung Eier an. Bei mir schlüpfen sie meist ziemlich genau nach 24 Std. .
    Mit entkapselten Artemiaeiern schaffe ich es den Schlupf auf etwa 12-16Stunden zu verkürzen.
    Hier gilt, Qualität lohnt sich! Inve AF430 oder die Sanders Premium sind hier ihr Geld Wert, ebenso die Hausmarke von Mrutzek. Artemiaeier von Hobby taugen nichts.


    Copepoden sind auch nicht schwer zu züchten, einfach wie Linda es schon geschrieben hatte, ein paar Plastewannen ansetzen, etwas Futter zugeben und abwarten. Ich verwende zum Teil nur 1l Boxen um neue Kulturen zu starten und arbeite dann mit mehreren 10L Boxen weiter.


    MFG Torsten

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!