Hallo zusammen,
in meinem Becken habe ich seit längerem mit steigenden Po4-Werten zu kämpfen (Azoox-Fütterung ;)). Inzwischen messe ich mit Rowa einen Wert von 0.4mg/l. Angenehmerweise scheint das die SPS aber nicht zu jucken. Sie wachsen fleißig weiter und sind auch recht bunt.
Auch wenn momentan alles gut steht, möchte ich den Wert auf Dauer drücken. Um bei den 2500l meiner Anlage Po4 mit Eisen- oder Alu-basierten Adsorbern von 0.4mg/l auf 0.1mg/l zu drücken und auch das aus Depots nachgelöste Po4 raus zu holen, würde ich arm werden. Deswegen habe ich mich nach Alternativen umgesehen.
LanthanClorid scheint da eine interessante alternative zu sein. Allerdings ist es auch nicht ganz unproblematisch.
LanthanClorid fällt mit Po4 zu einem klebrigen Sediment aus. Wenn nicht mehr genügend freies Po4 verfügbar ist, wird ein Teil als Carbonat gebunden. Lanthan ist mindergiftig und kann bei Fischen und Filtrieren die Kiemen verkleben, wenn man es direkt ins Becken gibt. Deswegen sollte es herausgefiltert werden, sobald es ausgefällt ist.
In den englischsprachigen Foren gibt es einige Treads, die sich damit auseinandersetzen. Hier wird das Rücklaufwasser durch feine Filtersocken mit 5-25 Micron geleitet und das LanthanClorid in den Rückstrom gegeben. Oder es wird in Reaktoren zugegeben, in denen es auf kontrolliertem Raum ausfällen soll. Am Ende des Reaktors wird das Wasser dann durch einen Feinfilter geleitet, um das ausgefällte Phosphat zu entfernen. Wichtig ist hier, dass die Reaktoren einen mäßigen Durchsatz haben und dass das LanthanClorid in sehr geringen Dosen zugegeben wird, um die Bindung von Carbonaten zu vermeiden.
Hier eine Artikel zum Thema: https://reefbuilders.com/2013/…n-mechanics-product-kind/
Ich habe mir nun selbst einen Reaktor gebaut, um Po4 zu senken. Als Basis dient ein alter Kalki (Deltec P500), den ich so modifiziert habe, dass ich per Kugelhahn die Ratio zwischen interner Umwälzung und Durchfluss verändern kann. In einer Überschlagsrechnung habe ich ermittelt, dass etwa 50l/h Durchsatz nötig sein sollten, um bei meinem Beckenvolumen eine maximale Reduktion von 0,05mh/l Po4 pro Tag zu erreichen.
Das Abwasser geht zur Entfernung des ausgefällten Phosphats durch eine Filtersäule und deren Auslauf geht nochmal in den Rollermaten - zur Sicherheit, dass auch alles rausgeholt wird.
Nun werden 5l Osmosewasser pro Woche über einen GHL Doser in kleinen Mengen zugegeben.
(alle 6min 3ml -> 240 Dosierungen -> 720ml pro Tag -> 5040ml/w - klar, die Pumpen sind bei so geringen Mengen ungenau. Wie ungenau, wird sich jetzt zeigen und dann justiert.)
Auf den Wochenvorrat gebe ich nun eine berechnete Menge Elimi Phos Rapid. In der ersten Woche möchte ich 0.2mg/l aus dem Beckenwasser entfernen. Das entspricht bei meiner Anlage einer Zugabe von etwa 50ml. Da beim Entfernen von Po4 wieder Depots in Lösung gegen, wird sich der Wert wohl nicht groß ändern. Po4 wird weiterhin gemessen und kommende Woche die Stammlösung angepasst.
Ich bin gespannt, ob der Reaktor funktioniert, und wie sehr ich Po4 damit drücken kann ohne dass die KH sinkt - denn dann werden Carbonate gebunden und es wird Lanthan ins Becken geschwemmt. An sich sollte LanthanChlorid nur genutzt werden, um Peaks abzupuffern. Wenn der Reaktor aber auch bei Werten um 0.5-0.1mg/l funktioniert, wäre das was für den Dauereinsatz.
Was haltet ihr von der Idee?
Gruß,
Thomas