Montipora als Bodendecker

  • Hallo zusammen,


    wie der Titel schon erahnen lässt, denke ich gerade darüber nach, verschiedene, krustenartige Montiporen auf den Boden zu stellen und diesen dann überwachsen zu lassen. Nicht den ganzen Boden - so um die 60-70 %. Der Rest auf der Schachtseite bleibt Sand und dient eventuell später noch dem einen oder anderen Lippfisch als Schlafplatz.


    Hat das schon mal jemand wirklich großflächig selbst gemacht oder zumindest gesehen? Bei meinem Händler im Schaubecken ist auch schon ein größerer Bereich von einer M. rainbow bedeckt. Leider wächst sie dort über die blanke Glasscheibe, was natürlich wenig Struktur hat und unnatürlich wirkt. Ich würde dann auf jeden Fall noch Steine auf den Boden legen.


    Gibt es Nachteile, die dagegen sprechen? Mir fällt da auf Anhieb nichts ein. :confused_face: Einzige Gefahr, die ich sehe, ist, dass ich bei der Korallenwahl nicht richtig auf die Nesselkraft achte und eine Art die anderen überwächst. Ich denke aber, wenn man sich auf eine Art oder ähnliche Arten wie z. Bsp. Superman, Rainbow und andere Danae-Arten beschränkt, dann müsste es klappen.


    Grüße Andreas

  • Mein Lippfisch ist ein echter Saubatzen, der wirft derart mit Sand um sich beim Aufschütteln des Beckens, dass kein Auge trocken bleibt. Auf dem Boden sich befindende Korallen hat der häufiger schon zugeschippt, und zwar mit Sand, welcher aus einem Reservoir daneben stammt, welches mit Steinen abgegrenzt war, um den Sand drinzuhalten. Da hat der marginatus nur drüber gelacht und die Korallen daneben zugeschippt.


    Zugegeben, nicht alle Lippis sind solche Miststücke wie mein Prachtregenbogenlippfisch, aber auch viele Korallen mit längeren Tentakeln räumen dann einen guten Kreis um sich frei, bei mir wären das die Wunderkoralle und eine große Goniopora. Auch die Euphyllias können ganz schon lange Tentakel bekommen. Wenn Du diese mit etwas Abstand zum Boden setzt könnte es aber gehen.

  • Hi Sandy,


    ja, den Marginatus hatte ich auch mal und weiß daher, wie der durch den Sand fegt. Da hast du recht. Der Bereich, wo der Sand bleibt, ist aber dann eher im etwas geschützten Bereich, das heißt, hauptsächlich unter dem Riffaufbau.


    Wenn die etwas langtentakligeren Korallen wie Euphyllia sich einen kleinen Bereich freihalten, finde ich das gar nicht verkehrt - eher im Gegenteil.


    Grüße Andreas

  • Hallo Andreas,


    ja, warum denn nicht? Ich wüsste nicht, was gegen dein Vorhaben sprechen sollte.
    Ich werde demnächst mit weiteren Echinophyllia den Beckengrund bepflastern. Das ist für mich die farblich interessantere Alternative.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hi Andreas


    mein Plan im Sandlosschaubecken :grinning_squinting_face: :winking_face:


    die glatten Glasplatten sehen dann immer noch besser aus als vermockte Sandflächen, ist jedenfalls mein Geschmack.Du kannst aber auch einfach mit etwas Reefbond kleine Brocken in den Weg der Montis, direkt auf den Glasboden kleben. Quasi als Hindernis wo sie drüber kriechen müssen. Da man an der Aussenkante der Bodenplatte weniger Licht hat, würde ich die so weit wie möglich an die hoch gehenden Scheiben auf den Boden legen. Sie wachsen dann in der Regel zur Mitte des Beckens da dort mehr Licht ankommt.


    Ich habe jetzt insgesamt 6 Montis gepflanzt, das wird wohl trotz um die 400PAR am Boden ein bis zwei Jahre brauchen bis es vollflächig ist und auch die gewünschte Wirkung erreicht.
    In 2 Wochen kommen wieder ca. 10 Ableger auf den Boden, damit es schneller geht.


    Ich mache morgen mal Bilder von den Anfängen
    lg Norbert

  • Hallo Andreas,


    hier mal zwei schlechte Blaulichtfotos. Die Superman wächst wahrscheinlich auch im Süsswasser alles zu :grinning_squinting_face: und wird regelmässig gestutzt. Die andere (gelb mit blau-lila Polypen) wächst aber auch nicht schlecht. An den Kanten sammelt sich allerdings der Schmodder. Liegt aber halt an meiner vertrackten Strömungsproblematik.

  • Hallo zusammen,


    hier einmal 2 andere Optionen: Sinularia und Echinophyllia!
    Die beiden Korallen sind ca. 25cm im Durchmesser und wachsen immer noch.
    Bei der harten Variante sieht man die Schwachstelle: Sandauflagen!
    Die Weiche hat damit keine Sorgen. Sie gehört zu den Selbstentsorgern. :grinning_squinting_face:
    Diese beiden Optionen wachsen auch kräftig bei geringeren Lichtstärken.
    Gruß
    Hajo








    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Interessanter Thread, den Gedanken hatte ich auch schon einmal.


    Norbert, hast du ggf. auch das ein oder andere Bild davon?


    Hajo, ist der Pilz wirklich so gelb wie auf dem Foto? Falls ja, kann man sich da eventuell für einen klitzekleinen Ableger anmelden? :winking_face:


    Unterschiedliche Chalicen, also ggf nicht nur Echinophyllia, sind da eventuell auch eine Idee. Man müsste nur schauen, inwiefern die sich artübergreifend vertragen


    Vg
    Silvio

  • Hi,


    hier mal meine bisher gesammelten Werke.


    Reicht von Psammocora zu Porites grün/mit roten Polypen bis hin zu diversen Montiarten. Teilweise bereits platziert, einige noch in der Warteschleife da noch geklärt werden muss wohin damit.
    Im Bereich der Platzierungen liegen bei dem 5-stündigen Sonnenhöchststand zwischen 300 und 400Par vor. Während der LED Phase der Hybriden ca. 60-180Par.
    (Wasserstand 74cm, Lampen 20cm über dem Becken)


    gruß Norbert


  • Hallo Silvio,


    natürlich ist Sarcophyton elegans fidjii genauso gelb, wie auf dem Foto. Keine preiswerte Lederne, aber sie zeigt, was sie verspricht. Ableger gibt es später. Erst einmal muss sie noch etwas zulegen.


    Die Aufnahme der Sinularia ist am Abend gemacht worden. Sehr blaulastig!
    Deswegen ist aus dem Zitronengelb eine grünliche Farbe geworden.
    Das Tier ist aber von hellgelber Farbe!
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo zusammen,


    ich danke euch für die vielen Ratschläge und die Bilder. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Norbert: Das sieht ja schon ganz gut aus. Du setzt da auf viele verschiedene Arten. Bist du dir sicher, dass keine von denen andere überwächst? Z. Bsp. die lilafarbene Monti?



    hajo: Chalice-Arten oder Favia/Favites wäre auch interessant, wobei ich nicht weiß, ob mein Chelmon da mitspielt. :grinning_squinting_face:


    Ich denke, ich werde dieses Thema dann demnächst mal in Angriff nehmen.


    Grüße Andreas

  • Hallo Andreas, ich habe mir bei meinem Umbau vor ungefähr einem Jahr von Norbert den ganzen Boden dekorieren lassen. Ich will auch auf Dauer diesen mit vielen Montiporen besetzen. Meine Favoriten sind natürlich Rainbow, Superman, Hulk und Sunset. Die Hoffmeisteri zeigt aber schon mal die Richtung in die ich möchte. Leider werde ich meine Cyanos nicht los. Bitte einfach übersehen :winking_face:


    Gesendet von meinem SM-G935F mit Tapatalk

  • Hi Torben,


    ob das so gut ist mit der Hoffmeisteri... die macht bei mir alles andere platt. Die ist sogar in eine Axifuga reingewachsen. Ich habe dummerweise anfangs, als alles noch nicht so gut wuchs, einen Fehler gemacht. Und zwar habe ich die Hoffmeisteri des Öfteren umgesetzt und dabei die verbliebenen Polypen am alten Platz nicht weiter beachtet. Sie breitete sich weiter aus und krabbelte über andere Montis und bedrängt auch Acros. Jetzt bin ich dabei, sie mühsam mit Calciumhydroxid wegzuspritzen. :frowning_face:


    Grüße Andreas

  • hajo: Chalice-Arten oder Favia/Favites wäre auch interessant, wobei ich nicht weiß, ob mein Chelmon da mitspielt. :grinning_squinting_face:


    Bei Chalice hätte ich weniger Bedenken, als bei den Favia/Favites.
    Oder geht der etwa gar an Montis?
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Andreas,


    es birgt zwar jede Fischart einige Ueberraschungen, aber hinsichtlich der Echinopora bin ich zuversichtlich, dass das gut geht. Jedenfalls hat sich bei mir in Sachen Chelmon bei Pavona, Echinopora, Montipora, Pachyseris und Echinophyllia nix getan. Was soll er auch damit?


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hi Torben,


    ob das so gut ist mit der Hoffmeisteri... die macht bei mir alles andere platt. Die ist sogar in eine Axifuga reingewachsen. Ich habe dummerweise anfangs, als alles noch nicht so gut wuchs, einen Fehler gemacht. Und zwar habe ich die Hoffmeisteri des Öfteren umgesetzt und dabei die verbliebenen Polypen am alten Platz nicht weiter beachtet. Sie breitete sich weiter aus und krabbelte über andere Montis und bedrängt auch Acros. Jetzt bin ich dabei, sie mühsam mit Calciumhydroxid wegzuspritzen. :frowning_face:


    Grüße Andreas

    Im Internet sah die Koralle ganz anders aus. Wurde auch nicht als Hoffmeisteri verkauft. Nach ein paar Wochen wurde die Täuschung klar. Hoffmeisteri hatte ich vorher schon zu genüge und beim Umbau entsorgt. Ich kann demnächst noch eine Platte auf die Hoffmeisteri legen bevor diese das Riff erreicht. Bei Rainbow habe ich allerdings auch schon gehört dass diese alle anderen Korallen bedrängt. Schätze bei Superman Hulk und Sunset wird es auch nicht anders sein.


    Gesendet von meinem SM-G935F mit Tapatalk

  • Hi Andreas


    das zusammen und überwachsen ist eigentlich mein Plan, ähnlich wie in der Natur wird das zwangsläufig passieren und ist bei mir auch gewollt, allerdings darf man den Luxus nicht vergessen, der Boden hier im Schaubecken hat eine Fläche von 200cm x 180cm = 3.6qm.


    Man kann aber auch durch anlegen kleiner Steine (Gebrösel) eine fast natürliche Trennlinie erzielen. Die kann man dann beim überwachsen entfernen und gegen neue Steine tauschen. So erhält man schöne kleine Ableger und die Korallen bleiben fast getrennt trotz der Nähe zu einander.


    Ich werde es aber im Gegegsatz zu den hohen Aufbauten, wo ich peinlichst auf Berührungen untereinander achte und früh schneide, am Boden ohne Trennung wuchern lasssen.


    Die als Stelzendeko, manchmal auch negativ bezeichnete Ausführung des Aufbaus, bietet dann hoffentlich in Verbindung mit dem "Traumboden" (sicher erst in 1-2 Jahren) einige sehr gute Gegenargumente. :smiling_face_with_sunglasses: Geduld ist gefragt und sich immer schön an den roten Faden halten


    lg

  • Hallo,


    ist so etwas für die Strömung keine Herausforderung? Ich könnte mit vorstellen, dass man besonders auf eine gute Bodenströmung achten muss, um gar keinen Schmodder aufkommen zu lassen, denn was am Boden liegt, kann ja nicht mehr runterfallen :winking_face: .


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang


    so ist es, Mark hat einen Vorteil genannt.


    Detritus etc. wird zwar mehr oder weniger sofort sichtbar, kann dann aber mittels vernünftiger Strömung im Kreislauf gehalten werden. Dann gelangt er im Optimalfall irgendwann im Rollermat bzw. Eiweißabschäumer.


    Gröbere sichtbare schwerere Partikel etc. kann man beim Wasserwechsel sehr schön und gezielt absaugen.


    Ein paar Dinos, dann ein paar Cyanos und auch anschließend aufkommende und gehende Algen fingen bei nur auf dem Substrat an.(ich habe unter den Aufbauten so eine Art Landzunge gelassen, die würde ich daher im nächsten Becken auch noch weg lasssen)


    Dort wo üppig Korallenbesatz war, fanden sie keinen Platz, da wo blankes Substrat ist, fühlen sie sich wohl.
    Auf dem Glas wachsen bisher nur ganz leicht Grünalgen (freut die Doktoren) und massiv Kalkalgen.


    Also wenn ich das jetzt mal mit den üblichen Sandbecken vergleiche die ich über 20 Jahre lang hatte, gibt es doch einige Vorteile. Natürlich wie auch sonst im Leben nicht ohne Nachteile. :winking_face: (z.b. der Verzicht auf im Sand lebender Tiere, anfänglich unnatürlich wirkende Optik etc.)


    man braucht etwas Zeit damit man so ein Gesamtbild fertig hat, ich zucke immer wieder mal Sand rein zu packen, erinnere mich dann aber schnell an mein Bild im Kopf wie es mal aussehen soll, also alles nur mit Korallen :grinning_squinting_face:


    lg

  • Hi,
    bin momentan dabei etwas ganz Ähnliches umzusetzen.
    Habe nur an der Rückwand einen „Sandkasten“ (Danke an Norbert :thumbs_up: ) für mein Bipartitus Paar.
    Die freie Glasfläche will ich nach und nach mit Montis bewachsen lassen, da bin ich eifrig am Sammeln.


    Zusätzlich hatte ich das Becken von unten weiß Foliert so wirkt es mit nacktem Glasboden auch schon recht hell und schick.



    Hier mal ein paar Fotos von dem Becken und der Monti Sammlung

  • Hi Alex, sehr schöner Aufbau in deinem Becken und interessante Sammlung von Montis die da zusammengetragen hast.
    Frage : kann es sein, dass auf den weißen Ablegersteinen Planarien drauf zu sehen sind ?
    Falls ja, evt vorsichtig aus dem Becken nehmen und baden.
    Gruß Andreas

  • Noch ne Alternative: Favia tricolor. Das is aber ne Lebensaufgabe bei euren Pötten :grinning_squinting_face:

  • HI Stefan


    auch eine sehr schöne Alternative, :thumbs_up:


    leider haben bei mir; Imperator, Navarchus, Doubulay, Loriculus, Woodheadi, Eibli, Bispinosa und noch geplante Zwerge immer viel Freude an den schönen Puddingteilchen.


    Selbt die Cyphastrea Zucht - Sammlung bekommt regelmäßigen Besuch der "Zupfer"
    (hatte ich auf der Liste vergessen)


    Von daher können (bei mir) nur die Harten in den Garten :grinning_squinting_face: :winking_face:



    lg

  • Hallo zusammen,


    ein Mittelriff ist bereits mit wenigen ausgesuchten, aber gross gewachsenen Korallenblöcken ein spektakulärer Anblick. Der offene Schwimmraum für die Fische erlaubt mehr Transparenz für unser Auge. Das muss nicht immer in Einklang mit den Bedürfnissen der Tiere stehen.
    Die Absicht, den Boden nicht mit Sand zu bedecken, sondern ganz auf ihn zu verzichten, ist reine Geschmacksache. Die Zeiten einer zentimeterhohen Sandfläche sind eigentlich vorbei, höchstens noch für die Pflege von Sandbewohnern interessant.
    Auf dem Bodenbereich Korallen wachsen zu lassen ist eine völlig normale Idee, die es nicht erst seit heute gibt. Die Schwierigkeit, die ich sehe, liegt in der Vergesellschaftung der einzelnen Arten.
    Selbst Montipora-Arten nesseln unterschiedlich stark. Von den anderen Korallenarten einmal ganz abgesehen. Sich an gleichen Arten zu versuchen, führt letztendlich zur Monotonie. Selbst wenn die Art unterschiedliche Färbung aufweist.. Ihre Struktur ist aber ähnlich. Die Abstände zueinander werden mit der Zeit immer kleiner und bald siegt nur noch die stärker nesselnde oder rascher wachsende Art. Das meine ich mit Monotonie. Entweder ich greife dauernd gärtnerisch ein, was bei einigen Korallen nicht einfach zu bewältigen ist, oder ich lasse es darauf ankommen, und gebe ihnen freien Lauf. Beides hat seinen Reiz. Auch mit wenig oder komplett ohne Sandboden.
    Bild 1 zeigt einen Ausschnitt eines über viele Jahre gewachsenen Bodenbelags, der bis zur Frontscheibe reicht.
    Sand ist in der Minderheit, er ist nur sporadisch zu sehen.
    Bild 2 ist ein Beispiel für ungehemmten Wildwuchs in Höhe und Fläche. Mehr in Fläche.
    Ist mehr oder weniger Bodennähe. Nicht mehr nach "modernen" Gesichtspunkten interessant, aber eines der Beispiele für den Verdrängungswettbewerb der Korallen.
    Gruß
    Hajo









    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo,


    die Methode "unten ohne" (Sand) hat sicher wie so vieles 2 Seiten. Man vermeidet bestimmt einige Probleme, nimmt sich aber auch ein ganzes eigenes Biotop mit vielfältigem Leben. Optisch kann ich beidem etwas abgewinnen. Nur einen Teilbereich mit Sand zu versehen, wie Alex das mit dem "Sandkasten" macht, finde ich recht interessant. Ich hatte übrigens in einem Becken schon einmal eine größere Bodenfläche mit Briareum stechei bewachsen. Das sah toll aus, war aber schwer zu beherrschen, weil sie rasch die Steine hochwuchs. Deshalb habe ich sie dann auf einen kleinen Teilbereich beschränkt, bevor sie in unzugängliche Stellen gelangte.
    Mein Favorit wäre als mariner "Bodendecker" übrigens Psammocora.



    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang,


    bezüglich Sand als Lebensraum kann ich dich absolut verstehen. Da bin ich voll deiner Meinung. Ich bin auch bisher immer ein Freund von Sandböden gewesen.


    Am besten fand ich den ultrafeinen Live Sand in meinem alten Becken. Der war teilweise sogar mehrere Zentimeter hoch und es gab nie Probleme. Einzig das trübe Wasser war ein Minuspunkt, aber optisch einfach am schönsten.


    Was mich jetzt zu einer anderen Lösung drängt, ist einfach die Tatsache, dass ich in meinem neuen Becken, welches gerade einmal knapp 20 Monate steht, bereits die dritte Sorte Sand eingebracht habe und dieser schon wieder Probleme bereitet. :frowning_face:


    Psammacora als Bodendecker ist auch nicht schlecht, aber wohl nicht so im Handel verbreitet. Bei der von dir gezeigten Wuchsform, kann ich mir aber sehr gut vorstellen, dass da wieder sehr viel hinter diesen Höckern liegen bleibt.


    Grüße Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich finde dein Vorhaben sehr reizvoll. Das Problem mit den Schmutzansammlungen wird sich aber mehr oder minder immer stellen, wenn man in die Bodendecker-Korallen Struktur bringen will, also nicht nur die Glasplatte flach bewachsen lässt. M.E. wird man nicht umhinkommen, entweder eine ausgezeichnete Strömung über dem Boden zu erzeugen und z.B. mit einem Rollermat herauszufischen oder regelmäßig mit einer Pumpe durchzupusten und zu versuchen, den Dreck dann aus dem System zu bekommen. Vielleicht sollte man gezielt Vertiefungen einplanen, die gut abzusaugen sind und in denen sich der meiste Schmodder sammeln wird.
    Die oben gezeigte Psammocora war übrigens ein Zufallskauf und hat sich zu einer meiner Lieblingskorallen entwickelt.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo zusammen,


    wie ein Riffaquarium sich darstellt, entspringt meist der Fantasie seines Betreibers.
    In vielen Fällen ist es etwas künstliches, weniger der Gedanke an ein natürliches Biotop.
    Das führt einerseits oft zu einem Sammelsurium von Korallenarten, die sich in der Natur nie begegnen wuerden. Schon gar nicht auf so engem Raum.
    Andererseits kann die Abbildung eines Biotops etwas ernuechternd sein, weil schmalspuriger angelegt, als so manche bombastische Vitrinenschau gesammelter Unterwasserlandschaften. Auch wird das Becken in Volumen und Form oft den Gegebenheiten des Wohnbereichs angepasst.
    Kleine Becken begrenzen beileibe nicht die eigene Fantasie, aber bestimmt ihren Inhalt. Groessere Aquarien gewähren einen deutlicheren Freiraum, der allerdings ebenfalls in seiner Effektivität stark von der Beckenform und den Aufbauten abhängig ist (Dreieck, Zylinder).
    So gesehen hat jedes Riffbecken seine Schwächen, ob nun der Sandboden durch Korallen ersetzt wird, oder eben nicht.
    Primäre Faktoren sind neben der Wasserqualität an erster Stelle das Licht und die Wasserbewegung. Damit beides auch optimal an die Korallen gebracht werden kann, sind oft Klimmzüge technischer Art vonnöten. Das Nebeneinander bzw. die Zwangsvergesellschaftung verschiedenster Korallen aus den unterschiedlichsten Strömungs- und Lichtzonen erfordert in der Wahl der Technik ein feines Händchen. Oft ist es nur ein schlechter Kompromiss. Das gilt besonders für die "Bodentruppen" unter ihnen, denen wir diesen Platz ignorant zugewiesen haben. Mancherorts stehen diese Tiere schlecht, da sie sich gegenseitig die Strömung wegnehmen und im Falle von hoeherwachsenden Spezies, auch Abschattungen provozieren.
    Horizontaler "Plattenbau", der als Untergrund kriechend den Sandboden ersetzen soll, birgt solche Unannehmlichkeiten selten. Es kommt hier stark auf die Auswahl der Korallen an. Denn etliche von ihnen, denen man es kaum zugetraut hätte, beginnen Etagen zu bilden, um besser an das Licht zu kommen. Spätestens dann ist es mit der reinen Flächenoptik vorbei. Ein paar Jahre werden ins Land gehen und die Korallen sind dann in Höhe und in der Flaeche zu einem kompletten Riff zusammengewachsen. :grinning_squinting_face:
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Zitat von Hajo

    Ein paar Jahre werden ins Land gehen und die Korallen sind dann in Höhe und in der Flaeche zu einem kompletten Riff zusammengewachsen.

    Tja, Bodengrund kann man notfalls mit einem Schlauch leicht absaugen - das wird dann wohl etwas schwieriger. :ylol


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Die oben gezeigte Psammocora war übrigens ein Zufallskauf und hat sich zu einer meiner Lieblingskorallen entwickelt.

    Hallo Wolfgang,


    kann ich verstehen. Ich mag die Agaricidae auch wegen ihrer interssanter Strukturen und diese Psammocora ist auch noch sehr schön gefärbt. Allerdings kenne ich Psammocora als recht langsame Wachser, Deine nicht?
    Es gibt auch Pavona, die recht rasch und flach in die Fläche wachsen, auch ein guter Kandidat. Die Agaricidae vertragen auch mal etwas Mulm, denke ich.


    Fungia wurde oben schon gezeigt, wäre das nichts? Ein Boden voller Scheibchen und Scheiben von Fungia. :smiling_face: Die haben auch keine Probleme mit Dreck, die legen sich obenauf. :smiling_face:


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    ich wollte noch einmal auf meine Foto von #9 eingehen, nämlich näher auf die auf dem Boden flach wachsende Echinophyllia. Bilder sagen mehr als Worte.
    Vorn links machte sie Anstalten an der Scheibe hochzuwachsen. Die ewigen Kontakte bzw. zwangsläufigen Berührungen durch den Rücken des Magnetscheibenreinigers hat sie schwer irritiert, sodaß sie jetzt im Begriff ist einzuhalten und sich an dieser Stelle nach oben bewegt. Interessant für mich ist die Tatsache, daß das Tier auf die mehrfachen, groben Belästigungen anscheinend raegiert hat und sich jetzt einen anderen Weg sucht. Man könnte fast meinen: Es hat verstanden! :grinning_squinting_face:
    Im Hintergrund wird die Koralle sich allerdings weiter ins Riff hochschieben.
    Gruß
    Hajo




    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo.


    Ich bin immer noch schwer von dem gelben Pilz angetan. Der sieht wirklich krass aus.


    Um mit diese, Beitrag noch einen Beitrag zu leisten: Krustenanemonen. Mit denen bekommt man den Boden ordentlich bunt und auch halbwegs abwechslungsreich hin. Sofern man kein Problem mit etwas viel Palytoxin hat. Das könnte dann doch etwas too much werden.


    Vg
    Silvio

  • Hallo Hans-Werner,


    die Psammocora wächst gar nicht so langsam, sie steht aber auch nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche nahe beim Licht (LED). Sie breitet sich natürlich nicht so schnell aus wie etwa die Montipora hoffmeisteri, bildet auch eine wesentlich dickere Basis und diese schöne Struktur in der Höhe aus.
    Die Idee mit den Fungia hat etwas! Nicht nur wegen der sicher umwerfenden Optik, sondern auch, weil man sie notfalls anheben kann, um einmal darunter "feucht durchzuwischen". :smiling_face:


    Hallo Hajo,


    deine Echinophyllia ist in Farbe und Wuchsform auch fantastisch! Sie zeigt aber auch das Problem: Es entstehen doch Falten und Spalten, die als Schmutzecken dienen können. Das ist vermutlich dann noch schlechter, wenn darunter kein Bodengrund ist, in dem sich Lebewesen befinden, die zumindest einen Teil der Ablagerungen verwerten. Da hilft dann wohl nur gut durchzublasen, aber auch das sollte lösbar sein. Vielleicht sollte man die Korallen über die guten alten Bodenfilterplatten wachsen lassen und das Wasser daraus regelmäßig absaugen oder sie als Rücklaufraum für laminare Strömungsboxen nutzen. Da tut sich vielleicht für Klaus und RE etwas auf... :face_with_rolling_eyes:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!