Z. flavescens unterdrückt Z. xanthurum

  • Hallo zusammen,


    bei meiner Doktorenbande gab es zuletzt ein paar Reiberen. Es sind jetzt vier Docs im Becken. Zwei Flacescens, ein Xanthurum und ein A. nigricans. Der größere von den beiden Z. flavescens misst ca. 13-14 cm, ist deutlich bulliger als die anderen und somit auch der Chef. Die anderen drei sind mit ca. 10-11 cm etwa gleich groß.


    Vor einer Woche ist mir aufgefallen, dass der größere Flavescens den Xanthurum hinter die Schachtverkleidung drängt und permanent dafür sorgt, dass er nicht mehr rauskommt. Angefangen hat es während eines einwöchigen Urlaubes Anfang Mai. Nach meiner Eigenrecherche habe ich drei Lösungsansätze.


    1. Durch geringere Fütterung über Futterautomat während unserer Abwesenheit ist die Futterkonkurrenz zu groß gewesen.


    2. Vor dem Urlaub habe ich die Riffstruktur etwas geändert -> so dass neue Reviergrenzen entstanden sind. Glaub ich eher weniger.


    3. Geschlechtsreife des großen Flavescens. Könnte ich mir gut vorstellen. Größe und Alter würden dazu passen.


    Ich konnte den Flavescens zum Glück relativ problemlos fangen und frage mich nun, was ist jetzt die beste Lösung. Sollte ich ihn lieber abgeben? Oder könnte ich versuchen, ihn in 2-3 Wochen, wenn du Reviere wieder besetzt sind, zurückzusetzen?


    Vorher gab es sonst noch nie Zoff.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich denke nicht, dass es Revierkaempfe sind. Wahrscheinlicher ist die Ursache in der Nahrungskonkurrenz zu suchen.Wir haben hier auch gemischtes Doktorendoppel oder verschiedene Einzeltiere miteinander schwimmen. Sogar Leucosternon mit Xanthurum (2) und Naso! Adulte Tiere. Alles verläuft friedlich, da alle dick und rund sind. Ich würde den Streithammel für 1 Woche separieren und in der Zwischenzeit etwas maesten. Dann wieder zurück.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo zusamen,


    vielen Dank für eure antworten. Ich denke auch, dass das mit dem veränderten Futterangebot am wahrscheinlichsten ist. Also werde ich ihn 1-2 Wochen im Technikbecken lassen und dann einen neuen Versuch wagen. Ich hoffe nur, dass ich ihn wieder so schnell fangen kann, falls es doch nicht funktioniert.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo baba,


    schön wär´s. Aber wenn der Stänkerer selbst bei der Fütterung nicht mehr von seinem Ziel ablässt, dann hat das m.M.n. andere Gründe. Ich habe den Streithammel übrigens wieder zurück ins Becken gesetzt und es hat keine 5 Minuten gedauert, bis er so weiter gemacht hat wie vorher. Also werde ich mich nun von ihm trennen.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    deswegen habe ich mit meinem Kommentar noch gewartet. Ich konnte mir das zu diesem Zeitpunkt einfach nicht erklären.
    Gruss
    Hajo

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  • Bei mir wird es auch langsam wieder besser. Ich habe das jedes Jahr ohne Ausnahme zu dieser Zeit. Vorallem bei der palette, weisskehl, japonicus und xanthurum kann ich das veränderte verhalten gut beobachten. Habe aber auch recht viele Doks drin.


    Hört sich doch super an!

  • Moin,
    ich habe auch einen Hawaii-Doc, der ein echter Stinkstiefel ist, allerdings nur beim Nachsetzen. Betrifft vor allem gelbe Fische ( Chelmon, Fuchsgesicht ). Bei mir hat der Spiegeltrick sehr gut funktioniert. Von außen einen kleinen Spiegel an den Teil der Scheibe, wo sich die Tiere zum Füttern einfinden. Der Hawaii ist von seinem Spiegelbild so abgelenkt, dass er den Neuankömmling "vergisst". Nach ein paar Tagen beachtet er den Neuen nicht mehr und der Spiegel kann wieder weg.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Der "Spiegeltrick" funktioniert leider nicht immer......


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo zusammen,


    aus gegebenem Anlass muss ich hier leider einen kleinen Rückfall bekanntgeben. Der gelbe Raufbold hat wieder zugeschlagen und dem armen Xanthurum heftigst bedrängt. Nach einer Woche Urlaub im Technikbecken ging es am Wochenende zurück zur Gruppe und es hat sich wieder alles gelegt.


    Spiegel hätte bei mir sicher nicht funktioniert, da ein zweiter Flavescens im Becken lebt - ohne Probleme. Attacken gab es nur zwischen Flavescens und Xanthurum.


    Grüße Andreas

  • Hallo zusammen,


    da sich diese Geschichte jetzt vierteljährlich wiederholte, war ich leider gezwungen zu handeln. Ich habe am Sonntag beide Flavescens abgegeben. Echt schade, aber es bringt ja nicht´s, wenn sich die Zankereien so regelmäßig wiederholen. Das Positive an dieser Sache ist natürlich, dass wieder Platz für andere schöne Fische ist.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    schade, ich haette den kleineren Spezi behalten und nur das groessere Exemplar abgegeben. Das haette noch eine zukünftige Chance offen gelassen. Ein Becken ohne einen FLavescens kann ich mir nicht vorstellen. :frowning_face:
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Andreas,


    nun ja, fuer mich persoenlich waere der weitere Verlauf interessant gewesen.
    Zebrasomas koennen untereinander etwas zickig reagieren. Innerartlich,wie auch zwischenartlich. Verpaarte Individuen tun sich da besonders hervor. Nicht immer, da man auch gegenteilige Berichte liest.
    Obwohl es stressfreiere Vergesellschaftungen von Doktorfischarten gibt, dulden Einzeltiere von Flavescens und Xanthurum meist einander in Aquarien. Der Gelbe ist in der Regel der ruhigere, der Blaue eher durchsetzungsstark und manchmal von hektischer Natur. Keine Regel aber ohne Ausnahme. Was mich dann zur Frage nach den Gruenden des Konfliktverhaltens treibt. Sie werden ganz verschiedene Ursachen haben. Erst das Wissen um die Natur dieser Vorgaenge kann uns bei der Suche nach vernuenftigen Loesungen helfen.
    Gewiss, es gibt sozialvertraeglichere Fische als Doktorfische in der Enge eines Aquariums. Aber das Verhalten ist Teil ihrer Naturanlagen, welches noch durch Geschlechtsreifung, Geschlechtsumwandlung und Futterkonkurrenz beeinflusst wird.
    Weil die Ursachen einer Disharmonie keineswegs nur einen Grund haben, sondern vielschichtig sind, sollten wir genauer analysieren, wo den Fisch der Schuh drueckt.
    Aus meiner Sicht und aus langjaehriger Erfahrung mit den genannten Fischen bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dass groessere Aquarien und viel Betrieb (unterschiedliche Arten) im Becken eher eine beruhigendere Wirkung auf das Konfliktverhalten haben, als viel zu kleine Becken mit mangelnder Nahrung und permanentem Druck durch die allgegenwaertige Futterkonkurrenz.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo,


    Haweii und Rot meerdoktor klappt auch nicht, hatte dies schon selber leider erleben dürfen.




    Dieser Kommentar ist wenig hilfreich. Angaben ueber die Groesse der beiden Arten und den Zeitrahmen der Vergesellschaftung waeren nuetzlich, und von wem ging die Aggression aus?


    Gruss
    Hajo

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  • geht's noch genauer?
    Wurden beide Fische zusammen eingesetzt, oder hintereinander? Falls hintereinander, in welchem Zeitabstand?
    Welcher Fisch ist das groessere Exemplar? Bitte eine moeglichst genaue Groessenangabe.
    Hat sich die Aggression sofort bemerkbar gemacht, oder hat sie sich langsam hochgeschaukelt? Nach welcher Zeit?
    Wie gross ist dein Becken?
    Welcher Besatz ist sonst noch vorhanden?
    Ein Foto vom Becken waere auch nicht schlecht.


    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Hajo,
    Der Fische wurde einzelnd rein gesetzt, der rot meerdoktor war schon länger der Boss im Becken er war im Becken schon drinne und ist der größte.
    Der Haweii war so 5-6 cm und der rot meerdoktor 10-14 cm groß
    Die Aggressionen traten später auf nach nem Jahr vorher war alles i.O.
    Besatz:


    2 Clownfische
    1 Mirakelbarsch
    1 Baggergrundel

  • Danke Fuer die Antwort. Es fehlt mir noch die Beckengroesse. Gut wäre noch ein Foto.
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo zusammen,


    Mit knappen 540l hat man die untere Grenze dessen erreicht, was zur Pflege eines heranwachsenden Doktorfisches geeignet ist. Es gibt auch fundamentalere Ansichten.
    Mit mehreren dieser Art wird es in dieser Räumlichkeit wegen der zu erwartenden Größen schon problematisch. Obwohl bei juvenilen Exemplaren allgemein weniger Stress anfällt, kann das bei subadulten Fischen schon ein Merkmal für eine nicht artgerechte Haltung sein. Im weitesten Sinne des Begriffs.
    Es kommen einige Dinge ins Spiel, mit denen vorher nicht gerechnet wurde. Um nur einige zu nennen: Territoritale Ansprüche, Geschlechtsreife, Futtermangel etc. All diese Faktoren können in einem räumlich stark begrenzten Behältnis den innerartlichen, wie auch den zwischenartlichen Frieden stören.
    Bei anstehender Vergesellschaftung der Arten sollte man genauestens hinschauen, wer mit wem ins Bett passt. Selbst ein gemeinsames Heranwachsen ist kein Freifahrtschein für eine immerwährende, friedliche Koexistenz. Insbesondere bei Zebrasoma-Arten! Diese Fische scheinen einen ausgeprägten Futterdrang zu besitzen, der ein Zusammenleben verschiedener Arten in kleineren Aquarien fast unmöglich macht. Es gilt den Weidegrund zu verteidigen! Die Enge ihrer Aktionsräume scheint Einfluss auf die Aggressivität zu haben. Der Besitz eines Reviers ist meist die Voraussetzung für ein aggressives Verhalten.
    Man kann jetzt darüber philosophieren, welcher Antriebsmechanismus welches Aggressionsverhalten auslöst. Wäre auch einmal interessant, diese Verhaltensmuster aufzudröseln. Aber halten wir uns doch lieber an die Erfahrung jener, die Zebrasoma-Arten zusammen gepflegt haben. Da werden wir feststellen müssen, dass es positive, wie auch negative Erfahrungen mit der Anpassung dieser Doktorfische gibt. Die Gründe sind wie oben beschrieben dort zu suchen, wo wir die Zusammenhänge nicht verstanden haben. Man kann es auch so sagen: Wer das Verhalten seiner Fische nicht deuten kann, der wird ihnen auch kein langes Leben ermöglichen.
    In diesem Sinne....


    Gruß
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    Ob du das an den Liter zahlen ausmachst ist mir fraglich ????
    Ist da nicht die Länge des aquariums wichtiger ?????
    Man könnte 1000 Liter haben und dennoch ist es 150 mal 80 mal 90 lang jedoch haben die Fische dann 150 lange Scheiben Länge da sind die 180 cm Länge doch schon viel besser oder nicht????


    So finde ich das und es kommt ja drauf an wie das Aquarium strukturiert ist !

  • Die Litergroesse ist nicht nur ein ungefaehrer Anhaltspunkt, der scheinbar aus der Luft gegriffen ist, sondern er spiegelt die Erfahrung mit dieser Fischart innerhalb eines gut strukturierten Riffbeckens wider.
    Die Missachtung der Beduerfnisse wird immer zu irgendwelchen Gegenreaktionen fuehren.
    Da hilft auch wenig deine Argumentation mit den fiktiven Groessen.
    Natuerlich sollte es klar sein, dass ein Doktorfisch sich nicht nur im Bewegungsdrang von einem Fahnenbarsch unterscheidet. Leider ist das noch nicht bei allen angekommen.
    Das Festhalten an selbstgesteckten Prinzipchen hilft auch nicht weiter. So macht es wenig Sinn auf einer bestimmten Beckenlaenge zu bestehen, wenn die uebrigen Laengenmasse im Verhaeltnis nicht passen.
    Wer sich jemals an einem 500l Riffbecken versucht hat, es "doktorfischfreundlich" einzurichten, der wird schnell merken, dass abzueglich der Riffbauten recht wenig Platz uebrig bleibt.
    Sind die Docs noch klein und winzig, sind die estaetischen Proportionen gewahrt. Mit der Groessenzunahme verschiebt sich schnell das Bild. Der Fisch entwaechst seiner Umgebung. Dann koennen sich auch die gewohnten Bewegungsablaeufe aendern, weil die ehemaligen Verstecke oder Schwimmstrecken der Groesse der Fische nicht mehr entsprechen.
    Was ehemals bei Gefahr sofort ins Riff abtauchen konnte, ist diesem Vorgang sprichwoertlich entwachsen. Da sich das Aquarium dem Heranwachsenden nicht anpassen kann, der Fisch aber konstant waechst, bleibt nur noch ein gestoertes Verhaeltnis zu seiner Umgebung und auch zu seinen Artgenossen uebrig. Revierkaempfe wegen der "Weidegruende" hatte ich bereits erwaehnt.
    Fische sind nicht von Natur aus aggressiv. Sie werden unter schlechten Bedingungen im Aquarium aggressiv gemacht.
    Sicherlich traegt beim Zebrasoma ein gut durchstrukturiertes Riff zur Umschiffung von Aggressionen bei. In zu kleinen Aquarien ist das nur ein Aufschieben der Zeit.
    Mit dem Heranwachsen wird sich der nun eingeengte Bewegungsdrang in andere Kanaele entladen. Dann werden aus Kommentkaempfen Auseinandersetzungen mit toedlichem Ausgang.
    Die Reproduktion und der Drang zum Fressen dient der Arterhaltung und ist genetisch eingepflanzt. Wenn es dort Einschraenkungen gibt, kommt es zu Verhaltensaenderungen bezw. Verhaltensstoerungen, und ehemalige Phlegmatiker werden zu Aggressoren.
    Es gibt eine starke Abhaengigkeit von Fresshaeufigkeit und Aggressivitaet sowie eine deutliche Beziehung zwischen wenig Futter und Angriffshaeufigkeit (Ellen Thaler).
    Dieses Verhalten schaukelt sich mit der Anzahl von Doktorfischen im Aquarium und einem ungenuegenden Platz- wie auch Futterangebot hoch, und dann ist Schluss mit lustig!
    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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