Gruppenhaltung Meiacanthus grammistes

  • Hallo zusammen,


    einige Bildchen meiner beiden Fressphlegmatiker.





    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Zusammen,


    ich wollte das Thema noch einmal etwas nach oben holen und auch ein paar meiner Beobachtungen der letzten Monate schildern....


    Aktuell habe ich 3 Stück Meiacanthus grammistes, 2 Stück Meiacanthus kamoharai und 2 Stück Meiacanthus nigrolineatus im Becken.


    Unabhängig davon, dass die Tiere sehr neugierig sind und sich dadurch auch sehr gut beobacten lassen, sind es schwimmfreudige und sehr tolerante Fische, die eigentlich allen Neuankömmlingen und Bestandsfischen gegenüber sehr freundlich eingestellt sind.


    Was ich im Moment sehr interessant finde, ist die allerdings die Tatsache, dass die beiden Nigrolineatus permanent zanken. Die schwimmen nicht miteinander und beide haben sich für eine Seite des Becken entschieden. Eine Übertretung der Grenzen wird sofort geahndet und der Eindringling vertrieben. Das finde ich sehr interessant, da ich bei den anderen, die im Übrigen bereits deutlich größer sind, dieses Verhalten überhaupt nicht feststellen konnte. Eigentlich überhaupt kein territoriales Verhalten - lediglich die ein oder andere Höhle wird von einzeln Fische häufiger aufgesucht.


    Da die beiden vielleicht jetzt so 3-4 cm haben, glaube ich auch nicht, dass es etwas mit der Geschlechtsreife zu tun hat - Geschlechtsunterschiede oder -merkmale kann ich keine erkennen.


    Hat jemand schon mal ähnliches beobachtet? Ggf. mit einer anderen Art?


    Da mir mein Pärchen Gramm loretto ziemlich auf den Keks gehen - die sind vor allen Dingen mir gegenüber extrem angriffslustig - werde ich die rausnehmen und noch ein Pärchen Meiacanthus bundoon anschaffen. Die gibt es bei Coralaxy auch hin und wieder als Nachzucht. Und nachdem @Ina Fischer so davon geschwärmt hat, komme ich daran wahrscheinlich nicht vorbei...


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Da die beiden vielleicht jetzt so 3-4 cm haben, glaube ich auch nicht, dass es etwas mit der Geschlechtsreife zu tun hat - Geschlechtsunterschiede oder -merkmale kann ich keine erkennen.


    Hat jemand schon mal ähnliches beobachtet? Ggf. mit einer anderen Art?

    Hallo Ralf,


    laut Reproduktionsbiologie wachsen Meiacanthus gonochoristisch auf.
    Sie wechseln also nicht Ihr Geschlecht.
    Leider ist hier kein Hermaphrodismus vorhanden.
    Das erklärt höchstwahrscheinlich in diesem Fall die Abneigung.
    Mann trifft jetzt auf Mann oder Frau trifft auf Frau?
    Gruss
    Hajo

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  • Mann trifft jetzt auf Mann oder Frau trifft auf Frau


    Hallo Hajo,


    so ähnlich habe ich mir das auch schon gedacht.


    Die Frage ist für mich dann, ob ich mit den Gruppen kamoharai und grammistes einfach nur Glück hatte, immer die passende Kombination Männchen/Weibchen zu ergattern, oder ist der "Geselligkeitsfaktor" von den nigrolineatus doch grundsätzlich deutlich anders?!


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Hallo Ralf,


    die Schwanzflossen scheinen ein sexuell dimorphes Merkmal zu sein.
    Als Merkmal maennlicher Individuen zeigen sich signifikant verlängerte Strahlen der Schwanzflossen.
    Vielleicht kann man zu einem späteren Zeitpunkt mit Hinblick auf diese Muster einen Unterschied feststellen?
    Meine Grammistes tolerieren sich, zeigen aber kein sexuelles Interesse.
    Vielleicht hat dieses Verhalten etwas mit dem angeborenen Gonochronismus zu tun? Hermaphrodite sind da nicht so zimperlich.
    Sind die Weiber vielleicht geselliger, als die Maennchen?
    Ich habe noch nicht herausgefunden, warum das so ist.
    Leider sind Aquarien-Beobachtungen selten dokumentiert.
    Ich werd's aber noch herausfinden. :smiling_face:
    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Ralf,


    die Schwanzflossen scheinen ein sexuell dimorphes Merkmal zu sein.

    Habe noch etwas vergessen...
    Die Bestimmung ueber die Strahlen der Schwanzflossen ist nicht gleichermaßen symptomatisch fuer alle Meiacanthus-Arten.
    Bei einigen Arten wachsen sie mit der Reifung, bei anderen nicht.
    Aus diesem Grund wird eine Gruppenhaltung von 5-6 Individuen empfohlen, in der Hoffnung auf die Isolation getrenntgeschlechtlicher Tiere.
    Probieren geht hier wohl ueber studieren. :grinning_squinting_face:


    Gruss
    Hajo

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  • Hi Hajo,


    wie groß sollte das Becken dann sein, wenn du eine Gruppenhaltung von 5-6 Fischen vorschlägst?


    Bei Meiacanthus grammistes ist lt. MWL eine Beckengröße von 500 l angegeben.


    Viele Grüße


    Klaus

  • Hi Hajo,


    wie groß sollte das Becken dann sein, wenn du eine Gruppenhaltung von 5-6 Fischen vorschlägst?


    Bei Meiacanthus grammistes ist lt. MWL eine Beckengröße von 500 l angegeben.

    Ich glaube, das passt ganz gut. Bei geringfügig kleineren Becken wird die Riffarchitektur maßgebend sein.
    Gruss
    Hajo

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  • Ich habe im 350l-Becken eine Gruppe Grammistes bis zum natürlichen Ende gehalten. Gab ab und zu Zankereien, aber nie etwas ernstes. Die Tiere waren immer zu sehen, also nie versteckt oder ängstlich. Auch das Nachsetzen dürfte kein Problem sein.

  • Was ist denn zahlenmäßig unter einer Gruppe zu verstehen?


    Gruss
    Hajo

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  • die Schwanzflossen scheinen ein sexuell dimorphes Merkmal zu sein.
    Als Merkmal maennlicher Individuen zeigen sich signifikant verlängerte Strahlen der Schwanzflossen.

    Hallo Zusammen,


    ich habe noch einmal genau beobachtet und konnte einwandfei feststellen, dass ich bei den grammistes 1 x Männchen mit 2 x Weibchen habe und bei den kamoharai 1 x Männchen und 1 x Weibchen. Die Ausformung bzw. Verlängeurng der Schwanzflossen ist recht gut zu erkennen. Daher gibt es wahrscheinlich keinen Ärger zwischen denen. Passt also. Die nigrolineatus sind leider noch viel zu klein um Merkmale zu erkennen. Ich werde später mal berichten wenn die größer geworden sind - ich vermute, dass es sich um 2 x Männchen handelt und die deswegen nicht miteinander können....


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Hallo Zusammen,


    ich habe bei meinen Meiacanthus nigrolineatus eine interessante Entdeckung gemacht. Wenn die Fische aufgeregt oder aggessiv sind, verändert sich die schwarze Linie die quer über den Fisch verläuft. Die wird dann unregelmäßig unterbrochen. Mit anderen Worten verändert sich also die Zeichnung des Fisches so, dass man die Veränderung deutlich erkennen kann.


    Ist jemand so etwas auch schon aufgefallen und gibt es das auch bei anderen Meiacanthus-Arten?


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Hallo Zusammen,


    ich hole das Thema noch einmal nach oben.


    Ich möchte gerne in meinem neuen Becken die Meiacanthus-Bande weiter ausbauen, allerdings ist es im Moment sehr schwierig Nachzuchten (außer kamoharai und grammistes) zu bekommen.


    Jetzt bin ich noch einmal über die oualanensis gestolpert. Die hatte sich seinerzeit aus meiner Planung genommen, da sie laut Meerwasser-Lexikon "sehr territorial und agressiv" sein sollen. Kann das jemand bestätigen, oder wie sind die Erfahrungen, insbesondere mit anderen kleinen Fischen? @hajo Du hast doch auch noch eine Truppe von denen, oder?



    Schöne Grüße



    Ralf

  • Hallo Ralf,


    Meiacanthus oualanensis ist für mich wegen der knallgelben Färbung der schönste Säbelzahner. Wenn du an Nachzuchten kommen kannst, ist das von grossem Vorteil.
    Damals gab es keine und ich musste mich mit diesen Futtermimosen quälen. Es war nicht leicht, sie ans Futter zu bringen.
    Aggressiv gegen Mitbewohner, wie Flavescens, Xanthurum, Ctenochaetus, Gramma loreto und Neocirrhites armatus sind sie nicht.
    Andere Vergleiche habe ich nicht.
    Erst hatte ich wegen der Farbe des Flavescens Bedenken.
    War aber falscher Alarm.
    Wenn es Nachzuchten geben sollte, sofort kaufen.
    Bei Wildfängen sind Probleme an der Tagesordnung!


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
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    (Mark Twain)


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