Schleimende und eindunkelnde SPS, Gewebeverlust an den Spitzen

  • Hallo zusammen,


    heute leider mal ein Hilferuf von mir. :frowning_face:


    In meiner Beckendiskussion habe ich den Umstieg auf das Zeo Light von Fauna Marin bereits angekündigt. Anfang Februar bin ich dann auch umgestiegen und von da an gings richtig bergab. Ich habe dazu auch einen Thread im FM-Forum eröffnet. Da stehen nochmal die wichtigsten Sachen. Aber ich glaube, dass die Probleme schon vorher bestanden und durch die Umstellung erst sichtbar wurden. Ich habe sehr vorsichtig mit dem Zeo Light begonnen und nur mit 1/4 bis 1/2 der angegebenen Dosierung angefangen.


    Hier mal ein Auszug vom 13.02. aus dem FM-Forum kurz nach meinem Start als kleiner Überblick:




    Im FM-Forum sind auch einige Bilder von den ersten betroffenen SPS, sowie ein paar Beschreibungen vom Erscheinungsbild. Ich möchte euch bitten, dort mal querzulesen, damit ich nicht so viel tippen muss. Hier der Link. Aktuelle Bilder vom derzeitigen Stand kann ich heute Abend mal einstellen. Mittlerweile sind fast alle SPS (ca. 40 St.) betroffen - alle mit demselben Muster. Erst ein Eindunkeln und Farbverlust in ein bis zwei Tagen, dann leichter Gewebeverlust an den Spitzen, welcher dann nach und nach fortschreitet. Dabei schleimen die Korallen ebenfalls von den Spitzen her ab. Zwei D. axifuga sind seit 2 Wochen auch nicht mehr so richtig offen.


    Was ich nicht verstehe, ist, dass ich nach den überstandenen Pünktchen Mitte Dezember bis heute nahezu unveränderte Wasserwerte habe und eine ATI-Analyse Mitte Dezember auch keine großen Auffälligkeiten anzeigte. Ende Dezember gab es in meiner Beckenvorstellung sogar noch ein Update mit einem deutlichen Aufschwung und guten Farben bei fast allen Korallen. Dann Anfang Januar war wieder ein kleiner Knick drin und tauschte über mehrere Wochen den groben Sand in feineren ATI-Sand. Einige Acros wurden danach wieder etwas dunkler, weshalb ich mich dann letztendlich entschied aufs Zeo Light umzusteigen.


    Letzte Maßnahme war am Wochenende ein Wasserwechsel von ca. 25%. Ich werde jetzt noch meine Osmoseanlage austauschen - wäre demnächst eh notwendig, weil die Leistung nachlässt. Das TDS-Meter zeigt mir aber nach wie vor 0 ppm an.


    Ich hoffe das reicht erstmal an Infos. Wenn noch etwas fehlt, sagt Bescheid. Ich weiß echt nicht mehr weiter und kann momentan nur zusehen, wie eine SPS nach der anderen ihr Unwohlsein zeigt und den Bach runtergeht.


    Hier noch die aktuellsten Wasserwerte:


    NO3: 15 mg/l
    PO4: 0,04 mg/l
    Ca: 465 mg/l
    KH: 7,2°
    Sal.: 34,7 %o



    Die Ergebnisse einer Laboranalyse von Claude erwarte ich zu morgen.



    Viele Grüße
    Andreas

  • Hi Andreas
    Wollen wir nicht drauf warten das ich mir die Analyse anschauen kann und ich das dann erst mal mit dir besprechen. Ich mag ungern auf 2 Hochzeiten tanzen wenn du es im Forum schon gepostet hast. Leider nicht ganz so ausführlich wie jetzt eben. Aus der Ferne da was zu sagen ist nachdem was da alles passiert ist nur schwer möglich. Wechsel auf anderen Sand, Pünktchen etc. Nur weil als letztes noch ne Systemumstellung angestanden hat heisst das nicht das dies automatisch auch der Auslöser für die Probleme sein muss. Lass mich die Analyse genau ansehen und bitte fülle in der Zwischenzeit meinen Analysebogen ( findest du im DownloadBereich ) aus und schicke ihn mir zu das mir alle wichtigen Daten vorliegen


    Gruss Claude

  • Hallo Andreas,


    mal meine kurze Einschätzung, da ich vermute, zumindest wenn ich Recht habe, dass die Analyse nicht allzuviel bringen wird:


    Du hast ein erhebliches Nitrat-Phosphat-Ungleichgewicht und Phosphat ist ziemlich niedrig, falls das die Analyse bestätigt (Gesamtphosphat <0,1 mg/l). Ammonium ist eine Stickstoffform, die eine gute Phosphatnutzung durch die Koralle begünstigt, Nitrat führt zu einer ausgesprochenen Phosphathemmung, entweder durch Ionenkonkurrenz oder durch Erhöhung des internen pH-Wertes der Koralle. Jetzt entzieht das Zeolith aber das Ammonium und zwingt die Korallen auf Nitratnutzung umzusteigen mit der beschriebenen ungünstigen Folge für die Phosphatnutzung. Das zu erwartende Ergebnis entsprich genau Deiner Beschreibung. Absterbende Spitzen gelten allgemein als Phosphatmangel-Symptom.


    Gruß


    Hans-Werner


    P. S.: Meiner Meinung nach beruht die ganze Klinoptilolith-Wirkung auf dem Ammonium-Entzug. Dadurch verschlechtert sich die Stickstoffversorgung der Koralle, sie müssen aufwändig auf Nitrat umsteigen und das führt zu der zu beobachtenden Aufhellung, eigentlich also ein Stickstoff-Mangel. Ich persönlich halte es für viel sinnvoller, endlich diesen Schmarrn, dass Nitrat im Wasser nachweisbar sein muss, hinter sich zu lassen, und die Stickstoffkonzentration ausgewogen abzusenken ohne selektiv das Ammonium zu entziehen. Die Korallen werden dann auch heller bis pastellfarben ohne die negativen Auswirkungen auf den Phosphat-Haushalt.

  • Hallo Hans-Werner,


    Ich persönlich halte es für viel sinnvoller, endlich diesen Schmarrn, dass Nitrat im Wasser nachweisbar sein muss, hinter sich zu lassen, und die Stickstoffkonzentration ausgewogen abzusenken ohne selektiv das Ammonium zu entziehen.


    Da man ja immer wieder von Aquarianern liest sie wollen bei bestimmten Problemen ihre Nitart-Werte erhöhen, halte ich das für eine recht spannende Aussage.


    Was meinst du an dieser Stelle mit "ausgewogen absenken" ?


    Auch das Phosphat/Nitrat-Verhältnis ist ja in vielen Aquarien ein "Zufallsprodukt" - wie geht man diese Thema an ?


    Lg,
    Markus.

  • Hallo ,


    ich denke H.W meint damit das es wesentlich bessere Stickstoffquellen gibt als Nitrat, glaub insgesamt reden wir da von 4 Stickstoffquellen. Gelöst , ungelöst usw.



    Meinst du mit Phosphat / Nitrat das Redfield Verhältnis ?

  • Hallo Bobo82,



    es wesentlich bessere Stickstoffquellen gibt

    ... das versteh ich schon - meine Frage war eher dahingehend was genau mit ausgewogen absenken gemeint ist und wie ich das Nitrat-Phosphat-Ungleichgewicht methodisch angehe.


    Bezieht sich das Verhältnis nur auf Nitrat oder alle Stickstoffquellen gemeinsam ?

  • Das N bezieht sich auf alle Stickstoffquellen , wobei nitrat glaub nur 1/5 Stickstoff enthält, P auf Phosphor , was ca. 1/3 vom Phosphat ausmacht.


    Hab letztens erst einen interessanten Artikel von Jörg Kokott gelesen. Grundaussage : Das Redfield Verhältnis ist für Aquarianer nicht zu gebrauchen , weil wir nur Nitrat und Phosphat messen können aber nicht den Rest. Um es nutzen können müsste man alle Stickstoffquellen messen und alle Phosphorquellen.


    Falls ich da was falsch interpretiert habe oder verstanden , bitte ich um Korrektur. Das Thema an sich ist schon harter Stoff :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Denke Claude oder Hans-Werner können das wesentlich besser erklären und vor allem auch richtig.




    Gruss


    Michael

  • Hallo zusammen,


    "Ausgewogen abgesenkt" heisst für mich z. B. die parallele Reduzierung von Nitrat und Phosphat in einem gesunden Verhältnis (nahe Redfield). Wenn man so will, gleich in einem Arbeitsgang. Wenn ein Ungleichgewicht in dieser Form vorliegt, ist es wenig elegant, sich erst um die eine Baustelle zu kümmern, um dann erst viel später die zweite in Angriff zu nehmen. Meist gelingt so etwas nicht problemlos. Damals hatte ich eigentlich immer ein deutliches Ungleichgewicht der Nährstoffe. Eine dauerhafte Anwendung von BactoBalance hat dieses Problem elegant gelöst.
    Gruß
    Hajo


    P.S.: Hans-Werner kann das sicher viel besser erklären.....

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo zusammen,


    die Nährstoffe oder speziell den Stickstoff ausgewogen abzusenken heißt für mich, nicht einseitig das Ammonium zu entziehen. Die Dosierung von organischem Kohlenstoff oder allgemein, wenn auf +/- natürliche Art Stickstoff abgesenkt wird, wird zuerst das Nitrat abgebaut, erst dann Ammonium und organische Stickstoffformen. Das liegt daran, dass im Riff, wo die Nährstoffe schnell zirkulieren, immer Ammonium und organische Stickstoffformen unterwegs sind, Nitrat aber hauptsächlich von außen eingetragen wird und bei Bedarf rasch reduziert und in Biomasse eingebaut wird. Beim Abbau und durch Ausscheidungen wird dann wieder zuerst Ammonium und/oder organischer Stickstoff freigesetzt.
    Der einseitige Entzug von Ammonium hat die oben schon genannten Folgen für die Phosphatnutzung und den Phosphatbedarf.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    finde es total interessant über die Zusammenhänge zu lesen, auch wenn ich nur die Hälfte verstehe. Ist wirklich harter Stoff -> zumindest für mich.


    Leider macht mir das auch ein bisschen Sorge -> ich habe so langsam das Gefühl, dass man Prof. Dr. Dr. der Meeresbiologie sein muss, um ein Meerwasseraquarium dauerhaft zu betreiben.


    Aber jetzt bitte wieder schnell zurück zum Thema -> interessiert mich wie das hier mit den Korallen weiter geht -> hoffentlich pendelt sich alles wieder ein. Das Becken ist nämlich ein Traum.


    Grüße
    Benedikt

  • Hallo Andreas,


    Was sagt die Analyse?


    Gruss
    Hajo

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  • Hi zusammen,


    Hans Werner, da möchte ich nochmal kurz nachhaken:


    Wenn ein Überschuss an Po4 (aus in lösung gegangenen Depots etwa) besteht, und das Becken Stickstoff sehr rasch abbaut, dann könnte zusätzlich eingebrachtes Nitrat doch dazu führen, dass mit dem Austrag von Bakterien (durch Abschäuming) ebenfalls Po4 gesenkt wird. Oder liege ich da falsch?


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    wie ich Werner verstanden habe wirkt sich Nitrat ungünstig auf die Phosphatnutzung aus, da es die Koralle "streßt".


    Über die Abschäumung werden ja nicht Bakterien sondern hauptsächlich gelöste organische Verbindungen ausgetragen.


    Aber ich denke wir kommen da jetzt zu weit vom Thread-Thema ab - wäre ein spannendes eigenes Thread-Thema :smiling_face:


    lg, Markus.

  • Hallo zusammen,


    der größte Vor- und Nachteil von Nitrat ist, dass es eher geringe Wirkungen entfaltet. Das gilt in fast jeder Hinsicht. Bei geringen Phosphat-Konzentrationen wirkt es aber sehr ungünstig, meiner Erfahrung nach.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Ich muss da mal kurz nachhaken, auch wenn es noch immer im Thread von Andreas ist.


    Du sagtest ja ein paar Antworten vorher :


    "Ammonium ist eine Stickstoffform, die eine gute Phosphatnutzung durch die Koralle begünstigt, Nitrat führt zu einer ausgesprochenen Phosphathemmung, entweder durch Ionenkonkurrenz oder durch Erhöhung des internen pH-Wertes der Koralle. "


    Das heißt doch, und das ist im Moment mein Fall, wenn man zu "wenig" Nitrat im Becken hat (bei mir der Fall 0,01mg/l nach ATI) und ausreichend Phosphat 0,04 mg/l man durch die Zugabe von Stickstoff+ ,dass ja soweit ich richtig informiert bin auf Ammoniumbasis ist, die Korallen bei der Nutzung von Phosphat unterstützen kann und gleichzeitig den Nitratwert leicht erhöht um nicht im n.n. Bereich zu landen, richtig?


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    ATI hat Nitrat gemessen und auch noch 0,01 mg/l, sicher? Mit der ICP-OES messen sie Nitrat nicht und 0,01 mg/l mit Photometer?


    Bei Ammonium-Zugabe sollte zunächst eher kein Nitrat anfallen, sonst wäre die Dosierung schon zu hoch. Der Sinn einer Dosierung ist ja, dass sie den Bedarf deckt und verbraucht wird, nicht, dass Überschüsse und Abfallstoffe, wie Nitrat, produziert werden. Insofern: man braucht kein Nitrat! :face_with_rolling_eyes:


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    erst einmal danke ich dir für deine Einschätzung zu meinem Problem. Das hört sich erstmal verständlich und nachvollziehbar an, aber es sind leider auch noch andere Sachen aus dem Lot.


    Ergebnis der Analyse waren u.a. KH von 5,5°, Ca 505 mg/l, Barium von >240 mg/l, Po4 bei 0,1 mg/l. Claude hat sich da richtig viel Zeit genommen, um mir anschließend alles verständlich zu erklären. Ich habe an den vergangenen beiden Wochenenden jeweils 25 % Wasser gewechselt und das werde ich am kommenden Wochenende nochmals machen. Gegen Barium werde ich jetzt erstmal einen Alu-Adsorber einsetzen. Ich hoffe, dass dann endlich wieder ein Aufschwung zu sehen ist. Gelernt habe ich daraus, dass man Tests und einer Referenz nicht zu lange vertrauen sollte.


    Beim Po4 könnte sich der hohe Wert mit dem erschöpften Adsorber und ein wenig Messtoleranz erklären. Ich habe die Probe an einem Donnerstagmorgen um 5.00 Uhr entnommen, daher war keine Zeit, die eigenen Tests zu vergleichen. Ich habe mit dem Hanna Checker in den letzten Wochen immer 0,04-0,05 mg/l gemessen. Bei 0,06-0,08 mg/l wurde dann das Material ersetzt.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    0,1 mg/l PO4 mit der ICP-OES gemessen sind nicht viel sondern eher wenig, wie oben schon angedeutet:


    Phosphat ist ziemlich niedrig, falls das die Analyse bestätigt (Gesamtphosphat <0,1 mg/l).

    Da die ICP-OES Gesamtphosphat misst, der Checker aber nur reaktives Phosphat, bedeutet das eine Ergebnis nicht zwangsläufig, dass das andere nicht stimmt, sind ja verschiedene Sachen.



    Gruß


    Hans-Werner

  • Noch eine Ergänzung: Ich habe in Riffaquarien selbst bei 0,01 mg/l reaktivem Phosphat mit Labor-Photometer gemessen immer 0,07 bis 0,08 mg/l Gesamtphosphat nach Aufschluss gefunden. Ich würde also gar keine wesentlich niedrigeren Werte als 0,1mg/l Gesamtphosphat bei ICP-OES-Analyse erwarten.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    ich habe erfreuliche Neuigkeiten. Es geht nun deutlich bergauf. Die Korallen werden wieder heller, bekommen Farbe und das Gewebe ist auch langsam wieder etwas fleischiger. Außerdem sind wieder Wachstumsränder bei den ersten angeschlagenen SPS zu sehen.


    An den vergangenen drei Wochenenden habe ich je 2x 150l Wasser gewechselt. Weitere Änderung war der Tausch von Fe-Adsorber auf Ultra Phos Al-Adsorber. Einige schmerzhafte Verluste musste ich aber bereits hinnehmen und da wird leider noch der eine oder andere Verlust dazukommen.


    Ich hoffe nun, dass ich den Aufschwung mitnehmen und endlich mal alles stabil halten kann.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich drück dir die Daumen, klingt ja schon mal gut.


    Thema Anreicherungen;


    ich habe ja eigentlich auch in den letzten Jahren in meinen Schaubecken/Kundenbecken usw. immer wieder diverse Spurenelementemischungen getestet und auch länger genutzt.
    Was mir da aufgefallen ist, das deckt sich auch mit vielen Aussagen anderer Aquarianer;


    Start mit Produkt X, halbe Dosierung = positive Reaktion fast aller Korallen, besonders die Farbigkeit bei Acropora


    im weiteren Verlauf, je nach Produkt nach 3-6 Wochen = einige Korallen wurden dunkler , matt oder sogar braun, andere blieben schön und wurden sogar noch mal besser


    dann nach einigen Wochen habe ich das Produkt abgesetzt = da der Zustand bei einigen Korallen schlechter wurde und ich das nicht mehr abfangen konnte,(nur durch Wasserwechsel) die die gut aussahen blieben zwar gut, dennoch Abbruch der Elementezugabe.


    Warum schreibe ich das, meine Argumentation war immer, es ist lediglich eine Theorie und Vermutung. Einige Elemente in dem Produkt sind höher oder niedriger dosiert, dazu der evtl. individuelle Verbrauch der unterschiedlichen Korallen in unterschiedlichen Becken?


    Die Theorie, somit wird es zwangsläufig durch die Dosierung zu Anreicherungen oder Defiziten kommen weil sich eben nicht alles gleich verbraucht.


    Aber wie will man das heraus bekommen.
    Im Zeitlater von jeder Menge Labormöglichkeiten zwecks Analytik geht das aber nun doch sehr gut.
    So habe ich nun für mein Schaubecken folgendes Konzept aufgestellt;


    Keine Wasserwechsel mit Meersalz, nur im Notfall und dann mit natürlichem Meerwasser, (vorher analysiert und angeglichen).


    Einmal im Monat eine Analyse um die Elemente zu bestimmen.


    Dann die Defizite oder Anreicherungen ausgleichen bzw. erforschen wo was her kommt was gar nicht dosiert wird.(über Futter, Osmosewasser etc.)


    Als Beispiel, ich habe in den erwähnten Produkten für das alte Schaubecken in Flasche 1,2, 3 oder A, B, C von Hersteller X, Y oder Z immer auch Eisen mit dosiert. Geht ja nicht anders da es in einem Komplex ist. Wie hoch Eisen war weiß ich nicht.


    In meinem Fall des neuen Schaubeckens fehlte aber seit meiner jetztigen Heransgehensweise (seit ca. 4 Monten) gar kein Eisen, so die Analysen. Wenn das beim alten Becken auch so war, hätte ich es da also umsonst dosiert. Wäre dann zu viel Eisen schädlich, oder sorgt es für andere Probleme, oder ist das eh alles egal????


    Jetzt nach 4 Monaten Laufzeit des neuen Beckens wurde zum ersten mal etwas Eisen dosiert, da es laut Analyse fehlte.


    So verfahre ich seit genannter Zeit nun bei sämtlichen Elementen und dosiere sie alle einzeln. Dabei fällt z.B. auf, Strontium muss ich jeden Monat mit fast 200ml auf 2500Liter netto nachdosieren, viele andere Elemente (Beispiel Eisen) verbrauchen sich erst gar nicht, dann aber doch und nur minimal, wieder andere habe ich einmal dosiert und sie sind nun seit 3 Monaten stabil ohne weiteren Verbrauch, andere wie Kobalt fehlen jeden Monat aber nur um die 20ml als Zudosiereung


    Über die Relevanz der einzelnen Elemente weiß ich nicht viel, was ich aber weiß, ich werde mit Hilfe eines Monitorings nach und nach wissen was sich in meinem Tank genau verbraucht, werde durch nicht gemachte Pauschalzugaben auch nie einen Überschuss haben,(soweit die Theorie ) und hoffe so dem Thema Spurenelemente etwas näher zu kommen


    sorry für den langen Text :winking_face:


    lg Norbert

  • Hallo Norbert,


    sehr interessanter Ansatz :thumbs_up: Aber dauerhaft WW mit NSW und monatliche Analysen sind (zumindest für mich) finanziell nicht stemmbar...

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo Andreas,


    das klingt doch schon mal recht toll.


    Norbert hat ja schon ganz viele Anregungen geliefert, Claude ebenso.


    Ich denke, ohne regelmäßigen Wasserwechsel wird man um die vielen Messungen vermutlich kaum umhinkommen.


    Anstelle von NSW würde ich aber eine gute Salzmischung verwenden. Und möglichst bei einem System/Anbieter bleiben. Ohne Messung und bei einem Mix von verschiedenen Systemen, kommt es zwangsläufig zu Verschiebungen wie bei dir jetzt.


    Ich freue mich, dass es wieder in die richtige Richtung geht..... :grinning_squinting_face:


    LG :wink :wink :wink
    Daniel

  • Hi Stefan


    Wasserwechsel = 0, ist also nicht geplant, nur im Notfall.


    Wenn ja alles optimal vorhanden ist, sich nichts anreichern sollte, gibt es keinen Grund zu wechseln. Jörg Kokott sagte mal zu mir, warum willste evtl. schlechtes Wasser gegen gutes tauschen.(Korallen standen zu dem Zeitpunkt im alten Tank super, und ich wollte eigentlich nur meiner alten 20-jährigen Heransgehensweise treu bleiben :winking_face: )



    wenn man den ansonsten anfallenden Wechsel mit Salz - und Spurenelementeverbrauch berechnet, vielleicht die ein oder andere teure Koralle nicht mehr verliert, nähern wir uns den +/-/0 an.


    bei z.B. 20% Wasserwechsel im Monat auf 2500Liter netto wären das bei mir und der jetzigen Laufzeit von 6 Monaten, schon alleine um die 3000Liter Wasser, + Aufbreitung,
    + das Salz dafür gewesen.


    Bricht man die Kosten auf ein 500Liter Becken runter, wirds glaube ich nicht soooo schlimm. Man kann ja will man die Erstbefüllung doch lieber mit Salz anmischen, anstatt natürlichem Meerwasser, auch dieses Wasser dann mittels der geplanten Herangehensweise nach und nach angleichen und optimieren.


    Da müßte mal jemand einen seriösen Kostencheck machen, :fearful_face: :winking_face: mir geht es jetzt erst mal um die Theorie und Praxis und dem Ergebnis nach sagen wir mal, einem Jahr. Ich will einfach mal wissen was sich innerhalb von 12 Monaten wirklich verbraucht und wie die Tiere dann aussehen, Farben Wachstum etc.(dann die Kosten errechnen)


    Eine Excel Tabelle mit den Dosisermengen je Monat hängt übrigens immer neben dem Schaubecken zur Einsicht für jeden.


    lg Norbert

  • Hallo Andreas,


    freut mich, dass es bei deinem Becken wieder aufwärts geht. Ich drück dir die Daumen, für ein weiteres gutes Gelingen. Mich würde mal interessieren, ob du Zeo Light weiter machst oder abgesetzt hast.


    VG
    Undine

  • Hallo Norbert,


    interessant wäre herauszufinden, ob die eine oder andere Koralle bestimmte Spurenelemente wirklich verbraucht, oder ob nicht doch einige Elemente von anderen Organismen abgegriffen werden. Oder sogar andere chemische Verbindungen, z.B. Mit Hilfe von Bakterien und Mikroorganismen eingehen, und sich so auf diese Weise aus dem System nehmen.
    Ich kenne viele Aquarianer mit ausgezeichneten Riffbecken. Darunter auch einige, die beim Wasseraustausch verschiedene Salz-Produkte bewusst im Wechsel verwenden. Mit Erfolg.
    Dem "Prinzip Giesskanne" in Sachen Spurenelementenzugabe bin ich schon lange mit Misstrauen begegnet.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Norbert,


    vielen Dank für die sehr informativen Zeilen.


    Man kann da jetzt natürlich rätseln, was der ausschlaggebende Punkt für den Abwärtstrend nach Jahreswechsel war. Anfangs im Thread hatte ja Hans-Werner eine interessante Theorie, die in Richtung Zeolitheinsatz und den daraus folgenden Eingriff im N/P-Gleichgewicht ging, eingebracht. Der Kalkhaushalt war lt. Analyse leider auch nicht ganz im Lot und dazu dann noch einige Elemente teils stark erhöht und andere zu niedrig. Woran es jetzt genau lag, wird wohl niemand rausfinden. Aber zum Glück gibt es ja einen Reset-Knopf in Form großer Wasserwechsel.


    Ich muss gerade staunen, wie schnell sich doch bereits stark geschädigte Korallen - auch Acropora - regenerieren können.



    Daniel, Überschneidungen zweier Systeme gab es bei mir nicht, falls das so verstanden wurde. KZ wurde bis auf die Futterkomponenten komplett abgesetzt und nach 5-6 Wochen ohne Zugaben das Zeo Light gestartet. Nach Start des Zeo Light habe ich nichts mehr von KZ dosiert. Ich hatte zum Ende des letzten Jahres eine sehr gute farbliche Entwicklung im Becken und größtenteils ist alles ganz gut gewachsen. Das sieht man auch in meiner Beckendoku im letzten Update vor dem Jahreswechsel ganz gut. Daher habe ich mich ja auch Mitte Dezember entschieden, mal eine Analyse machen zu lassen. Da war nichts wirklich auffällig außer eben Barium. Nach Recherchen im Netz ließ ich mich im Glauben, dass erhöhte Bariumwerte nicht schlimm sind, weil Ba meist in nicht bioverfügbaren, schwer löslichen Bariumsalzen vorliegt. Claude sagte mir aber, dass das nicht so einfach ist, das damit abzuhaken. Naja dann kam der Reset und jetzt passt es wieder.



    Undine, ich habe bei mir in der Beckendoku bereits geschrieben, dass ich das Zeo Light nach einer Woche komplett abgesetzt habe. Wenn sich alles wieder eingependelt hat, werde ich dieses System wieder starten.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Hajo


    richtig, so auch mein Wissen und meine Vermutungen, beim Verbrauch von Spurenelementen (=SE) sind alle dabei. (Algen, Cyanos, Dinos, Bakterien etc.)


    Daher die von mir erwähnte Relevanz SE zu Korallen, aber wie will man das testen? Korallen ins Wasser und nach nach ein SE nach dem anderen entziehen wäre ein Möglichkeit. :winking_face:


    Mir fehlen da grundsätzlich ganz viele Informationen. Sind SE A und B überhaupt wichtig für Korallen , kann z.B. ein SE nur funktionieren wenn das andere SE vorhanden ist. Welches SE ist z.B. für die Farbe einer Koralle zuständig. Man liest immer wieder, Eisen ist für die Grünfärbung zuständig, und und und.


    Das alles ist für mich einfachen Aquarianer ein Buch mit 7 Siegeln. Gerade das macht es aber auch spannend, kann man doch grob gesagt mit der "ich halte mich so genau es geht an die Referenz aus dem Meer" Methode, einiges an Unwissenheit kompensieren.


    Und ja, selbstverständlich gibt es sehr viele schöne Becken ohne viel Schnick Schnack, einige stehen nur kurz, andere über viele viele Jahre sehr gut. Da könnte man nun auch ansetzen und forschen, was macht den Unterschied.


    Ich für mich sehe in der relativ einfachen genannten Herangehensweise den großen Vorteil, ich bin mir zu jeder Zeit sicher, sollte mir mal mein Auge was anderes sagen, die SE sind es ganz sicher nicht. Dann kann man evtl. auch dem Aktionismus dem man manchmal unterlegen ist aus dem Weg gehen, und die wirklichen Ursachen heraus finden. :winking_face:


    Speziell bei SPS Becken schätze ich die durchschnittliche Standzeit auf hohem Niveau, (aber wirklich ohne Probleme) auf 2-3 Jahre.Wobei man hier natürlich auch andere Faktoren wie den beabsichtigten Ritt auf der Rasierklinge, bei extremen Stick- und Nährstoffwerten nennen muss.


    Aber das ist eine andere Baustelle


    lg Norbert

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