Nahrungsentzug

  • hallo


    hätte eine frage an euch: wie kann ich der alge (siehe bild) die nahrung entziehen? das becken steht seit 2 jahren. heute morgen: phosphat: 0,07 , silikat nicht nachweisbar, nitrat nicht nachweisbar, habe deshalb heute morgen etwas stickstoff zugeführt um wenigstens minimal nitrat zu haben, sonst werfen die korallen wieder die polypen ab. becken ist mit ca 1 w pro liter beleuchtet ( LED). ich habe keine ahnung, wie ich diese algen in den griff bekommen könnte. freue mich über jede idee.
    danke vorab!

  • hi mark,


    ich vermute du empfiehlst mir algenfresser. könnte evtl auch funktionieren - aber irgendwie beschäftigt mich die frage wieso ich plötzlich so viele von den braunen algen habe. wie können die sich plötzlich so vermehren?welche nährstoffe sind da plötzlich in meinem wasser? vorher war mein kies weiß - jetzt ist er braun. :confused_face:
    lg mike

  • kleiner nachtrag: ein paar kleine algenfresser hab ich schon - aber ich bräuchte quasi eine armee :grinning_face_with_smiling_eyes: . vorhanden: 1 algenkrabbe, 1 päärchen schleimfische (stigmatura) - die fressen tatsächlich algen! eine baggergrundel, die frisst sie auch wenn sie hunger hat...

  • Hallo Mike


    Das Problem bei den Becken ist, dass der Bodengrund, wenn er nicht dauernd umgegraben wird, viele Nährstoffe bindet und diese werden irgendwann (bei dir jetzt) freigesetzt werden.


    Möglichkeit 1:
    Bodengrund raus und neuen rein.


    Möglichkeit 2:
    Algenfresser (Einsiedler/Schnecken) und Bodenumwälzer zulegen. (Grabende Seesterne/Sanddollar/Schnecken).


    Wobei ich die beiden Möglichkeiten kombinieren würde um wirklich nachhaltig zu sein.


    Viele Grüsse


    Stefan

  • Zusätzlich würde ich, um dieses "unerklärliche" Auftreten in Zukunft zu verhindern darauf achten, dass die Nährstoffe immer im messbaren Bereich sind. Du hast ja bereits angefangen Stickstoff zu dosieren, da Nitrat nicht nachweisbar ist. Dazu sollte es besser nicht mehr kommen.


    Um auf den Titel des Threads Bezug zu nehmen: diese Schmieralgen/Bakterien haben oft die Option, sich die Nährstoffe nicht nur gelöst aus der Wassersäule zu besorgen, sondern auch Depots von Detritus als Quelle zu nutzen. Von daher schaffst Du es vielleicht, die Korallen kaputtzuhungern, aber die Schmieralgen/Bakterienbeläge werden diese Schmalspurkost überstehen, wenn auch etwas verringert.
    Deshalb hilft es auch, den Sand zu reinigen oder zu tauschen.


    Die normalen grünen Aufwuchsalgen und Korallen haben da das Nachsehen und müssen warten, bis die Nährstoffe wieder normal verfügbar sind. Ich hatte auch eine Phase mit Bakterienbelägen gehabt und in der Zeit Staubfutter verwendet, um den Nitratwert zu steigern, als noch keine Fische im Becken waren. Das hat recht gut funktioniert, die Zugabe von Reefroids hat zudem eine Explosion von Kleinkrebsen hervorgerufen, aber leider auch eine recht hartnäckige leichte Bakterienblüte, die das Wasser ständig etwas trübte.

  • Das sehe sich so wie Stefan.

    Ich nicht. Ja, Variante 2 unterschreib ich ung'schaut, aber bei einem 2 Jahre alten Becken den Bodengrund auszutauschen halt ich für übertrieben.


    Mike, vermutlich hängt es angesichts der Detritusansammlungen im Substrat mit einer Veränderung der Bakterienfauna zusammen. Ich habe schon erlebt, dass sich nach der Auflockerung des Substrats dessen Erscheinungsbild binnen weniger Tage verbessert hat, der Sand 'von selbst' wieder strahlend weiß geworden ist.


    Keine Ahnung, was im Gravel- und Substrate-Cleaner von Microbe Lift drinnen ist, aber der besitzt eine ähnliche Wirkung.


    Das Problem ist, dass die Algen Schwebeteilchen aufhalten und somit den Prozess der Nährstoffanreicherung im Boden beschleunigen. Möglich ist auch eine Verringerung der Strömung infolge des Korallenwachstums, die zu vermehrter Feinsubstratablagerung führt.


    Also: Ich würde Stefans Variante 2 - Algenesser und Bodenauflockerer einsetzen - bevorzugen und allenfalls manuell (beim Wasserwechsel) Algen und Feinablagerungen entfernen.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Zitat von Reinhard Seidl


    Sieht man auf dem Bild Bodengrund?
    Ich dachte die Ableger stehen auf einem Stein der veralgt ist?

    Ja, das habe ich auch gemeint. Wenn es ein Stein ist, könnte auch der die Ursache sein.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Reinhard und Wolfgang,


    das Foto scheint tatsächlich nicht Bodengrund zu zeigen..


    Dessen ungeachtet halt ich meine Theorie aufrecht, nach der Feinsubstratablagerungen die Ursache sind für das Gedeihen der Algen.


    Vermutlich sind dann am Ehesten Schnecken die Mittel der Wahl, und eine Überprüfung der Strömungsverhältnisse.


    Die Schnecken essen vermutlich diese Art von Algen gar nicht, sorgen aber für saubere Substratoberflächen - gemeinsam mit einer guten Strömung, die solche Ablagerungen reduziert. Das entzieht den Algen die Wachstumsgrundlage.


    Liebe Grüße von der
    Linda
    *die Derartiges aus eigener Erfahrung kennt und trotzdem zufrieden ist mit ihren Aquarien* :smiling_face:

  • servus und guten morgen, hier zwei bilder:


    bild 1: eine gesamtansicht ( rechts ist der bodengrund nur wegen einem krebs mit zitronengrundel und wegen einer baggergrundel auf der anderen seite ohne braunalgen )


    bild 2: habe einen unterstand für einen mirakelbarsch - da sind die braunen algen echt extrem


    vor ca 2 monaten sah das becken noch gut aus.ich überlege ständig was ich verändert habe. idee von heute nacht: habe seit 2 monaten eine mördermuschel aus meinem anderen becken verpflanzt und diese versorge ich täglich mit einem minilöffel staubfutter - aber das kann es doch nicht die ursache sein...!?


    lg mike

  • Ach du dicker Vater! :loudly_crying_face: Wer hat dir denn diesen bloedsinnigen Tipp mit der gezielten Fütterung einer Tridacna gegeben? Wenn du noch weiterhin Freude an dem Tier haben willst, lass es bitte sein!!! Gegen aufgelöstes Futter im Zuge der allgemeinen Fütterung ist nichts einzuwenden. Ob sie davon profitiert, sei erst einmal dahingestellt. Licht ist der weitaus lebenswichtigere Faktor!
    Gruss
    Hajo


    P.S. Die Ursache für die Veralgung sehe ich u. a. in der täglichen Gabe von Staubfutter.

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • danke hajo,


    die tridacna hatte ich seit 2 jahren in meinem anderen becken (keine fische) tägl mit staubfutter gefüttert und keine algenprobleme.( immer weiser sand). aber ich höre jetzt mal sofort mit dem staubfutter auf und beobachte meine muschel. habe noch eine andere neue idee: könnte es braunes cyanos sein? schau dir mal den linken ast vom grünen enzmann an.


    lg mike


  • Hallo Mike,


    Rückschlüsse auf das alte Becken sind wenig hilfreich, da in neuen Aquarien meist andere Verhältnisse vorherrschen. Die Übertragbarkeit steht auf wackligen Füssen.
    Cyanos können es sein. Wenn es nur partielle Stellen sind, hilft absaugen.
    Ist aber auch ein Hinweis, dass es nicht so ist, wie es eigentlich sein sollte
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • hallo Mike


    Mehr Nahrung == mehr nährstoffe, kann natürlich sein. Evt hast du Platz im TB für Caulerpa-Algen oder ähnliches, an deren Wachstum würdest du solche veränderungen auch gut sehen.


    Fasse mal die Erkenntnisse zusammen:


    1. Bodengrund lockern / sauber halten -> entsprechende Tiere einsetzen und oder manuell eingreifen.
    2. Strömung -> optimieren / gammelecken auflösen.
    3. Konkurenz für die Algen schaffen (evt Caulerpa/Drahtalgen einsetzen)


    Viele Grüsse


    Stefan

  • @Benedikt :alles lebendgestein.1 strömungspumpe turbelle tunze strömt unten zwischen riff und rückwand. 1 jebao rw15 und 1 tunze strömt von mitte oben an der seitenwand. rückförderstrom vom technikbecken kommt von der gegenüberliegenden seitl scheibe.


    @hajo : beide punkte sehe ich auch so. 1.übertragen ist kritisch 2.es ist nicht so wie es sein sollte


    @Stefan: an den 3 punkten werde ich jetzt mal arbeiten


    lg mike

  • Hallo Mike,


    Kann es sein, dass die Lichtmenge zuviel ist? 1W/L ? Falls du 100% fährst, würde ich erst einmal die Lichtmenge und Dauer drosseln und vorerst den blauen Anteilen den Vorrang geben. Rot und Grün sind eher kontraproduktiv. Kann man zwar machen, macht aber nur Sinn bei einem gut eingefahrenen Becken.
    Großartige Algenvernichtungsmaschinen wie Doktorfisch oder Kaninchenfisch sind leider für deine Beckengroesse nicht zu empfehlen. Zumindest nicht als Dauergaeste. Die Steine könnte man einmalig abbürsten. Das trägt zwar nicht unbedingt zur Wasserqualität bei, ist aber nur eine vorübergehende Erscheinung, die man mit Adsorbern wieder in den Griff bekommt. Wenn dir das zu radikal erscheint, musst du per Hand ran. Das ist mühselig, aber stetes rupfen bringt auch Erfolg. Parallel würde ich dem Vorschlag von Linda folgen und jede Menge Schnecken einbringen. Der Erfolg wird sich erst später einstellen. Zumindest dann eine gute Prophylaxe. Ohne Selbsthilfe per Hand wird es nicht gehen. Vor dem Becken sitzen und zuschauen ist auch keine Lösung.
    Ach ja, ich habe gute Erfahrung mit dem Kalkrotalgenbooster von MicrobeLift gemacht. Der "versiegelt" manches Substrat. Vielleicht parallel einsetzen?
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • hi hajo,


    danke dir.
    also: du würdest empfehlen, die steine einmalig im becken abbürsten. ok, kann ich machen. du meinst mit einem phosphatabsorber das wasser wieder korrigieren, oder?


    die schnecken hat der koffer alle genascht.also koffer raus und schnecken rein, oder? fällt mir schwer, der koffer ist ein ziemlich lustiger geselle...


    lg mike

  • Hallo Mike,


    da hast du mich aber auf dem falschen Fuß erwischt, denn Fischen würde ich immer den Vorzug geben. :grinning_squinting_face: Aber über einen Kofferfisch im Riffbecken müsstest du noch einmal nachdenken.....
    Wenn du an eine kleine Rundbuerste einen Schlauch befestigst, kannst du die entstehende Brühe gleich mit absaugen. Klappt meist nicht vollständig, reduziert aber die Belastung. Ein anschließender Wasserwechsel verdünnt außerdem das Ganze.
    Wie sieht es mit der Reduzierung der Lichtmenge aus?
    Was sagt der PH-Wert? Ein niedriger PH weißt immer auf einen Ueberschuss an Kohlendioxid hin. Das würde ein Algenwachstum noch weiter fördern.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Du hast keine Gesamtansicht des Beckens gezeigt. Wieviel "Wasser" ist denn noch außen um die steinansammlung. Welche Pumpen setzt du ein und wie sind die gerichtet ?Bekommt du das wirklich sauber umströmt ?
    .... ich habe die Vermutung "nein"



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro

  • hallo martin,


    habe weiter oben sowohl gesamtansicht vom becken als auch angaben zu der strömung geschickt.


    eigentlich bewegt sich alles leben an den steinen mit der strömung. werde aber einfach jetzt mal die strömung etwas verändern - das ist immer gut.


    danke, lg mike

  • Hallo Mike


    Ich würde die Braunen Beläge zuerst mal mit dem Mikroskop analysieren, damit du weisst mit was du es zu tun hast. Danach kannst du die geigneten Massnahmen einleiten.
    Alles andere ist meiner Meinung nach nicht sehr zielführend.


    Grüsse edi

    Hauptbecken: 1000 x 900 x 900 Beleuchtung: 1 x 400W HQI, 12 x 24W T5 Strömung: 2 Pumpen Tunze Stream 3 + Multicontroller 7095
    Filterbecken: 950 x 450 x 450 DSB-Algenfilter Beleuchtung: 2 x 24W T5 Umwälzung: 8.500l/h
    Kein Abschäumer

  • Hallo Mike,


    dein Foto zeigt zwar das Riff fast vollständig aber nicht das gesamte Becken. Martin meint eine Ansicht, bei der man sich erkennen kann, wie viel Platz seitlich ums Riff ist vielleicht auch direkt inklusive Ansicht von hinten.


    Ich würde aber auch erst mal eine Probe unters Mikroskop legen, um bei der Bestimmung der Algen sicher zu sein.

  • verstehe. danke euch. bessere beckengesamtansicht ( platz ums riff) sende ich heute abend - dann ist die braune pest am deutlichsten zu sehen.


    mikroskop haben wir kürzlich unserem sohn (10j) geschenkt.das nächste mal verschenke ich eins mit dem ich bilder machen kann :smiling_face: . habe keine ahnung was ich da dann sehen werde. gibt es irgendwo beispielbilder?


    gute idee: zuerst mal erforschen worüber wir reden :ylol

  • Ja, danke Mike,


    gefrühstückt hab ich schon, überdies würde mir ein solcher Anblick den Appetit auch nicht verderben. Sowas haben viele von uns schon mal im eigenen Becken erlebt.


    Und du, hast du dir das Mikroskop von deinem Sohn schon ausborgen können?


    Für mich schaut das sehr nach Prorocentrum lima aus, aber der Nachweis gelingt am Besten mit entsprechender Vergrößerung.


    Falls es sich tatsächlich um diese Dinoflagellaten handelt, ist schon vorher mal was schief gegangen mit der Beckenbiologie. Nach meiner Erfahrung hilft gegen die Beläge am Substrat absaugen und gegen die freischwimmenden Geißeltierchen UVC. Die empfohlene Erhöhung der Schneckenpopulation (zur Reduktion der Detritusablagerungen) würd ich sehr behutsam durchführen, weil die Schnecken auch die Dinos aufnehmen und sich daran vergiften können.


    In den Aquarien, in denen bei mir zuletzt Prorocentrum lima verstärkt aufgetreten ist, hat sich unter anderem die vorübergehende Reduktion der Lichtstärke bewährt. Die spätere Wiederherstellung der ursprünglichen Lichtintensität muss dann halt auch vorsichtig erfolgen.


    Aber das schreib ich jetzt mal nur vorsorglich, zuerst muss feststehen, ob es sich wirklich um diese Dinoflagellaten handelt.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Mike,


    das sieht jetzt etwas rund aus für Prorocentrum lima, könnte aber trotzdem sein. Normalerweise ist P. lima oval, sieht aber so aus, als sähe man den Zellkern gut in der Mitte, wie bei P. lima üblich. Gegenmaßnahmen: Absaugen, UV, gute Abschäumung, Wasseraufbereitung für Wasserwechsel durch UO.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi Mike,


    Hans-Werner und Christiane waren schneller :smiling_face:


    Ich glaube auch, dass es sich trotz der rundlichen Form um Prorocentrum lima (oder eine nahe verwandte Art von Dinoflagellaten) handelt. Mit dem Mikroskop konntet ihr ja bestimmt erkennen, ob sich die Wesen bewegen oder nicht. Meiner Erfahrung nach (und wie man in einschlägigen Videos sieht) tun sie das ziemlich flink.


    Ansonsten ist eh schon alles gesagt.


    Gutes Gelingen bei der Eindämmung der Massenvermehrung wünscht dir
    Linda

  • danke euch sehr. sie bewegen sich definitiv nicht! habe heute licht runtergefahren, zusätzliche strömung eingebracht und 2 cm boden inkl braunem belag weggeworfen. mit bürste am riff rumgeschrubbelt. sieht jetzt ganz gut aus, wird aber nur von kurzer dauer sein. :laughing: mein uv ist vermutl zu schwach.besorge mir eine stärkeres licht. bringt ozon was?
    wasserwechsel,ok.


    @hans-werner: was bitte ist UO ?


    schönen abend, lg mike

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