SPS werden von unten weiß

  • Hallozusammen.


    Meine SPS werden von unten her weiß (nicht alle), nur eine Acropora und eine Milka.
    Ich hatte immer Werte von NO3 = 20 und PO4=0,1.


    Nachdem ich einen Pelletfilter betreibe und vermutlich zu viele Bakterien dosiert habe ist der NO3 langsam aber sicher auf unter 1 gegangen. Der PO4 bleibt aber stabil bei 0,1.
    Hier steuere ich nun mit Absorber gegen, da ich nur durch Pellets am PO4 nicht reduziert bekomme. Vermutlich würde der PO4 ohne die Pellets schneller weiter hoch gehen!?!?
    Aber das ist nur eine Vermutung.


    Ich möchte nun mit Aminos gegenwirken und mit guter Fütterung. Ich vermute mal, dass durch den fehlenden NO3 den Korallen die Nahrung fehlt?
    Ich hatte immer gedacht, dass nur der PO4 nicht auf n.n. gehen darf. Ist es beim NO3 auch so?


    Oder liegt es am zu großen Ungleichgewicht beider Werte?



    Die bläuliche Acropora wird von unten her weiß.


    Meine Milka wird auch von unten weiß, aber an den weißen Stellen sind weiterhin die Polypen zu sehen.
    Also sie ist nicht tot sondern wird ganz weiß. Weiter oben normal lila. Und wie gesagt Polypen sieht man auch unten.
    Vermutlich stoßt Sie die Zooxanthellen ab?


    Mein Kaliumwert ist bei 330. Hatte ihn vorher nie gemessen, jetzt hab ich mir einen Test geliehen.
    Aber da ich vorher nie darauf acht hatte, vermute ich, dass es wohl nicht daran liegt?
    Es ist auch schwierig den Test abzulesen, zwischen 330 und 380 ist da wenig Unterschied.
    Was meinen die Profis wegen dem Kalium?



    Die anderen Werte sind alle im Normbereich:


    KH 7-8
    Ca 420
    MG 1400
    NO2 0,01



    Würde mich über Rückmeldung freuen. Vielen Dank.

  • Hallo Pauli,


    der niedrige Kaliumwert ist kein Problem, dies zeigen zumindest Kurzzeitsstudien. Über dem Normalwert liegende Konzentrationen sind da weit gefährlicher.
    Die Gewebeaufhellungen hängen dagegen mit großer Wahrscheinlichkeit mit zu schnell abgesunkenen Nährstoffwerten (NO3) zusammen. Ich hatte vor längerer Zeit das gleiche Problem und habe mit flüssigem Korallenfutter gegengesteuert. Weißgewordenes Gewebe mit noch vorhandenen Polypen konnte ich bei Seriatopora caliendrum farblich wieder reaktivieren, bei eine Stylophora nicht. Vorsichtig wäre ich zunächst mit Aminosäuren.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo,
    ich glaube auch, dass es ein Nährstoffproblem ist. NO3 und PO4 sollte in einem Verhältnis 100:1 (nur bei viel Erfahrung 10:1) sein. Also lass mal den NO3-Wert klettern.


    Rolf

  • ....NO3 und PO4 sollte in einem Verhältnis 100:1 (nur bei viel Erfahrung 10:1) sein.
    Rolf

    Hallo Rolf


    wo hast denn du diese Info her?

    Gruss Ruedi


    Seit 23.2.2007 / Seit August 2017 stillgelegt
    AQ: L300,B150,H80 / CL Abyzz 4xA400 / Rückförderung A200 / LED AI HYDRA 52/ Genisis Bandfilter / Diakat B+ / JNS Abschäumer

  • Aber nicht 100:1 :winking_face:

    Gruss Ruedi


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  • Redfield ist 1 Mol Phosphor : 16 Mol Stickstoff : 106 Mol Kohlenstoff, also nur 1 P : 16 N! Der Kohlenstoff bleibt da aussen vor.
    Ich bin jetzt nicht der Hirsch in der Umrechnung der Molmassen in mg zu Phosphat und Nitrat, aber ich meine man kommt massemässig auf ein Verhältnis von 1:10 (PO4 : NO3) oder ähnlich.

    Gruss Ruedi


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  • Hallo nochmals.


    Aso die Acrpora wird vermutlich vernesselt. Unter dem Tier ist eine P.cactus.
    Die haut nachts Ihre Polypen dermaßen weit raus, dass die Acropora vernesselt wird.
    Vorher war das nicht so, ich vermute, dass das Tier leicht geschwächt ist wegen dem niedrigen NO3 und daher hier weiß wird.
    An anderen Stellen wird sie nicht weiß.


    Lieht also wohl doch an zu wenig NO3, aber ist nicht ganz sooo schlimm, da sie nicht komplett weiß wird von unten her.

  • 1 x P : 16 x N


    1 x 94,97 g PO4: 16 x 62,001g NO3


    Redfield ratio 94,97 : 992,016


    PO4 1 : 10,4 NO3
    Dabei sollte man aber nicht außer Acht lassen, das auch andere P und N Quellen hierzugehören.
    I.d.R. liefern die beiden obengenannten Gruppen den Löwenanteil.


    0,1 mg\L PO4 : 1 mg\L NO3
    oft liegt das reale Verhältnis im Wasser Richtung 1: 20 - 30.
    Denn 1 : 10 bezieht sich ja auf die "feste" Fauna.




    MfG Philipp

  • Moin,


    ich denke das Verhältnis ist nicht so unbedingt wichtig, viel wichtiger in dem Zusammenhang sind stabile Werte,
    sprich keine starken Schwankungen, kein schnelles Absenken, anheben etc.

  • Hallo Daniel


    Ja der Meinung bin ich auch, nur konnte ich die 100:1 nicht einfach so stehen lassen, weil es einfach nicht der Wahrheit entspricht.


    Und danke Philipp für die Kalkulation.

    Gruss Ruedi


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  • Hallo Philipp,


    :thumbs_up: , gute Darstellung eines Verhältnisses, das oft missverstanden wird. Hinzu kommt noch, dass die ICP-Analysen alles Phopshat erfassen, nicht aber den Nährstoff Stickstoff. Dieser wird durch Nitrat nur (sehr) unvollständig abgebildet. In nährstoffarmen Becken entstehen überhaupt keine messbaren Mengen Nitrat mehr, und es steht dennoch Stickstoff zur Verfügung, z. B. Ammonium aus den Ausscheidungen der Fische. Da dieses gleich von Korallen, Bakterien, Algen usw. aufgenommen wird, ist auch das nicht messbar.
    Außerdem landet noch einiges an Phosphat in den Korallen- und Kalkalgen-Skeletten und steht so auch nicht für Biomasse zur Verfügung. Meiner Meinung nach liegt das optimale Verhältnis noch enger als 1 : 10, vielleicht bei 1 : 7, sprich, in nährstoffarmen Becken braucht man eigentlich kein Nitrat.


    Die Fähigkeit von Korallen selbst geringste Mengen an Ammonium, Aminosäuren usw. zu nutzen und die deutlich geringere Fähigkeit bei Phosphat selbiges zu tun, wirkt sich auch noch auf den "standing stock", die messbaren Nährstoffe, aus. Also, Nitrat unter Nachweisgrenze ist meist kein Problem, Phosphat sehr niedrig kann ein Problem sein.


    Paulie, Du kannst probieren, ob Du mit den Aminosäuren eine Besserung erreichst. Wie geschrieben, Korallen können selbst geringste Mengen von Aminosäuren und Ammonium nutzen, und diese Stickstoff-Formen verschlechtern auch nicht die Phosphat-Verwertung der Korallen. Sollte es nicht besser oder sogar schlechter werden, liegt es nicht am fehlenden Nitrat sondern an anderen Ursachen, z. B. daran, dass Deine Korallen eine nicht ganz geringe Menge Phosphat gewöhnt sind und bereits auf den Versuch, es abzusenken, reagieren.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    Pauli schrieb aber, dass seine Phosphatkonzentration (0,1 mg/l) konstant geblieben ist, NO3 aber von 20 mg/l auf unter 1 mg/l gesenkt wurde. Da liegt es doch nahe, dass diese wohl einzige, möglicherweise aber zu schnelle, starke Umstellung ansich - weniger der jetzige niedrige NO3-Wert selbst - ursächlich ist.
    Die Frage ist eben, inwieweit Korallen, ähnlich wie bei der Gewöhnung an hohe Phosphatkonzentrationen, auch auf starke Nitratsenkungen (trotz anderer Stickstoffquellen) reagieren.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    habe ich gelesen und berücksichtigt. Die Sache mit der konstanten Phosphatkonzentration sehe ich so: Wie genau ist der Test? Wie gut ist die Ablesbarkeit?


    Wo soll das Nitrat in kurzer Zeit hin sein? Wenn in bakterielle Biomasse, dann müsste sich das auch auf die Phosphatkonzentration auswirken, zumindest ein bisschen. Vollständige Denitrifikation zu N2 glaube ich eher nicht. Bei einer Denitrifikation würde wahrscheinlich ein Teil des Nitrates weiter zu Ammonium reduziert, was die Verfügbarkeit von Stickstoff wahrscheinlich nicht so schnell verschlechtern würde.


    Wie stark Pavona ihre Kampftentakeln ausstrecken können, weiß ich, bei der Acropora ist es also wahrscheinlich die Pavona. Bliebe also noch die Stylophora, und bei der kann es verschiedene Ursachen haben, die Nitrat-Absenkung ist nur eine mögliche Ursache. Ein Stickstoffmangel kann eine Aufhellung verursachen, tut er sogar ziemlich sicher, vor allem aber an den am stärksten beleuchteten Stellen. Eine Aufhellung von unten her halte ich nicht unbedingt für typisch für einen Stickstoffmangel. Da würde ich zumindest andere Ursachen mit in Betracht ziehen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Vorher war das nicht so, ich vermute, dass das Tier leicht geschwächt ist wegen dem niedrigen NO3 und daher hier weiß wird.

    hi pauli,


    auch bei vor gesundheit strotzender koralle hätte dieses keine möglichkeit, sich gegen die pavonna zu wehren.


    größere milkas hellen unten auf, da sich mit dem wachstum auch die abschattung breit macht.

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