Technikbecken: Planung und Risikovermeidung

  • Hallo, liebes Forum,


    wie ihr vielleicht merkt, versuchen wir, alle Aspekte vor unserer Beckenvergrößerung gründlich zu überlegen und in der Theorie alles schon fertig zu planen. Erst dann wollen und können wir uns für die endgültigen Beckenmaße und die Technik entscheiden.


    Nachdem ich nun schon einige Ideen zum Thema Technikabteil gesammelt habe (danke schön :)), ist nun das Technikbecken als Alternative dran. Mein Mann würde das nämlich klar bevorzugen (mehr Platz, mehr Flexibilität bei den Technikkomponenten, leiser, besserer Zugang zum Wasser, Optik im Becken usw.). Ich bin aber eher ein kleiner Angsthase, so dass für mich der Aspekt Sicherheit im Vordergrund steht. Vielleicht könntet ihr mir helfen, die Risikofaktoren insgesamt zu minimieren bzw. möglichst zu eliminieren.


    Unsere Überlegungen zu Risiken und Lösungsansätzen bisher (allgemein zu verstehen, bei uns geht es dann aber vermutlich um ein 100x70x60 Becken mit Alugestell drunter):


    1. Undichte Stellen in der Verrohrung, z.B. Bodendurchführung
    --> Lösung: neben sorgfältiger Verarbeitung (klar) TB direkt unter Beckenbohrung stellen, so dass es schlimmstenfalls direkt hineintropfen würde,
    daher auch die Rückführung möglichst nur direkt über dem TB und innerhalb des Schachtes legen


    2. Pumpenausfall der RF
    --> Lösung: wie üblich das nötige Volumen im TB einplanen, dass das Beckenwasser bis zum Kamm plus das Volumen im Schacht oberhalb des Abflussrohres plus ggf. Wasser bis zum Auslass der Rückführung Platz hätten


    3. verstopfter Ablauf
    --> Lösung: Notüberlauf einbauen, außerdem die automatische Niveauregulierung per Zeitschaltuhr steuern, so dass nur wenig mehr Osmosewasser als benötigt zugeführt werden würde, wenn der Pegel im TB abfallen würde.


    4. Feuchtigkeit im Unterschrank
    --> Lösung: TB mit Plexiglas und entsprechenden Aussparungen abdecken


    5. Elektrik (alles mögliche...)
    --> Lösung: eigener FI fürs Aquarium ist vorhanden, Feuchtraumsteckdosen verwenden


    Es wäre toll, wenn ihr mir eventuelle Ergänzungen zu der Liste nennen und ggf. die Lösungsansätze optimieren/korrigieren/erweitern könntet :smiling_face: Wenn ich sicherheitstechnisch überzeugt bin, lasse ich mich gerne auf eine detaillierte TB-Planung ein...


    Liebe Dank!

  • Hallo Christiane,


    ich habe bei meinem Becken die Elektrik aufgeteilt in drei Kreisläufe.


    1. Kreislauf (Master) mit Strömung und Rückförderpumpe


    2. Kreislauf mit Licht


    3. Kreislauf (Slave) mit Dosierpumpe, Abschäumer, Heizer alles was im Technikbecken ist wird hier angeschlossen). Zusätzlich ist hier noch eine Anlaufverzögerung eingebaut. Diese ist auf 5 min eingestellt. Vorteil: Abschäumer läuft erst dann wieder an wenn der Wasserstand im TB auf "Normal" ist, so kann nix überkochen. Hat Master kein Strom hat Slave auch kein Strom.


    Zuleitung erfolgt über ein Kabel welches dann im nem kleinen Sicherungskasten aufgeteilt wird.


    Zusätlich ist jeder Kreislauf noch separat abgesichert.
    Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
    Zusätzlich habe ich den Unterschrank geteilt in Feuchtbreich (Filterbecken, Nachfüllwasser), Elektrik und ein Bereich für Kanister (Balling, Sangokai usw.) Futter naja und was man sonst noch so immer zur Hand haben muss.


    Hoffe das hilft Dir weiter.


    Gruß David

    1600/700/600, RE DC 200 RD3, 8x80W, Balling, Sangokai, Vliesfilter DIY

  • Zu Punkt3:


    3a: Ablauf und Notablauf (beides gleicher Durchmesser, so dass jeder Ablauf einzeln die volle Durchflußleistung schafft)
    - Ablaufsieb/Korb auf den Ablauf stecken, so dass ein Fisch, Schnecke nicht den Ablauf verstopfen kann!
    - Abläufe steckbar für Wartung, nicht fest verkleben.
    - wenn nur niedriger Ablaufkamm auch eine Abdeckung für den Ablaufschacht gegen springende Fische (geneigt, so dass der Fisch zurückrutscht ins Becken)
    - Rücklauf entweder sauber von der Höhe anpassen, so dass nicht zu viel Wasser beim Abschalten der RFP ins Technikbecken kommt oder Loch für Luftzufuhr kurz unter der Wasseroberfläche


    3b:
    Osmosezufluß nur über ein Rohr, welches höher als der Nachfüllkanister/Becken ist, locker einstecken mit Luft dazwischen, damit eine osmotische Koppelung zwischen Nachfüllkanister und Technikbecken unterbrochen ist.


    4:
    Plexiglas verbiegt sich zu stark bei Feuchtigkeit, deshalb lieber PVC-U-Platte nehmen. Deutlich teurer aber gut bearbeitbar und verbiegt sich nicht so.

  • David: Vielen Dank für deine Hinweise, ja, das hilft auf jeden Fall! Die Elektrik ist ein Fall für meinen GG :smiling_face:

    Zu Punkt3:


    3a: Ablauf und Notablauf (beides gleicher Durchmesser, so dass jeder Ablauf einzeln die volle Durchflußleistung schafft)

    Danke, ja, so war's gedacht! Auf welcher Höhe lässt man den normalen Ablauf oben enden? Den Notablauf würde ich auf ca. 1cm über Normalpegel setzen, aber den normalen? Habe schon Varianten mit sehr tiefem Rohr gesehen (ca. halber Beckenpegel) und solche mit Rohrende knapp unter dem Pegel.

    Zitat

    - Ablaufsieb/Korb auf den Ablauf stecken, so dass ein Fisch, Schnecke nicht den Ablauf verstopfen kann!

    Japp, ist notiert :smiling_face:

    Zitat

    - Abläufe steckbar für Wartung, nicht fest verkleben.

    Okay, also Abläufe stecken, Zulauf kleben? Die Durchführungen bei den Bodenlbohrungen werden nur verschraubt, oder?

    Zitat

    - wenn nur niedriger Ablaufkamm auch eine Abdeckung für den Ablaufschacht gegen springende Fische (geneigt, so dass der Fisch zurückrutscht ins Becken)

    Ok, guter Hinweis. Woraus macht man die am besten? Plexiglas?

    Zitat

    - Rücklauf entweder sauber von der Höhe anpassen, so dass nicht zu viel Wasser beim Abschalten der RFP ins Technikbecken kommt oder Loch für Luftzufuhr kurz unter der Wasseroberfläche

    Ah, guter Tipp, danke.


    Zitat

    3b:
    Osmosezufluß nur über ein Rohr, welches höher als der Nachfüllkanister/Becken ist, locker einstecken mit Luft dazwischen, damit eine osmotische Koppelung zwischen Nachfüllkanister und Technikbecken unterbrochen ist.

    Hm, was meinst du mit Rohr? Früher hatten wir eine Niveauregulierung von Aqua Medic, das war quasi eine einfache Dosierpumpe mit Schwimmer. Das Osmosewasser wurde tröpfchenweise über einen 6mm-Schlauch zugeführt.


    Zitat

    4:
    Plexiglas verbiegt sich zu stark bei Feuchtigkeit, deshalb lieber PVC-U-Platte nehmen. Deutlich teurer aber gut bearbeitbar und verbiegt sich nicht so.

    Okay.


    Vielen Dank für deine wertvollen Tipps :thup

    Zitat
  • Danke, ja, so war's gedacht! Auf welcher Höhe lässt man den normalen Ablauf oben enden? Den Notablauf würde ich auf ca. 1cm über Normalpegel setzen, aber den normalen? Habe schon Varianten mit sehr tiefem Rohr gesehen (ca. halber Beckenpegel) und solche mit Rohrende knapp unter dem Pegel.


    Hallo Christiane,


    bei mir ist der Ablauf direkt über dem Beckenboden. Also mittels Schlitzrohr direkt an der Durchführung.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Danke. Ui, das sind aber viele Kammern/Filter... Ich hab' noch nie irgendwas gefiltert, weder im TB bei unserem kleinen Becken früher noch im Technikschacht im großen. Könnte man nicht eine Filterkammer planen und die je nach Bedarf (zeitweilig) bestücken?


    Im TB unseres 300l Beckens damals hatten wir
    1. AS
    2. ggf. Adsorber
    3. RFP


    Das war allerdings auch extrem einfach gehalten, war z.B. nicht per Verrohrung, sonder mit Tunze Überlaufset angeschlossen.

    Hallo Christiane,


    bei mir ist der Ablauf direkt über dem Beckenboden. Also mittels Schlitzrohr direkt an der Durchführung.


    Viele Grüße
    Andreas

    Ah, ok. Was ist der Grund dafür? Mein persönlicher Angsthase sieht da einen zusammenbrechenden Schacht, eine gleichzeitig ausfallende RFP und eine Megaüberschwemmung :winking_face_with_tongue:
    Danke auch dir.

  • Hi


    Hast Du denn keine Angst, dass Borstenwürmer die Silikonnähte des Aq's zerfressen?


    Dass ist meine Angst - Undichte Rohre oder so werden da zu Bagatelle.


    Deshalb Glas immer erst in tendenziell vorsichtigeren Stärken, da sind auch die Nähte breiter. Und unbedingt oben und unten umlaufende Glasstege. Ansonsten wurden die wesentlichen Sicherheitsmassnahmen für Unterschrankfilter ja schon genannt.


    Gruss
    Andi

  • Christiane, dann hast du dir das falsche Hobby ausgesucht. :grinning_squinting_face:


    Es spielt eigentlich keine Rolle, bei welcher Höhe der Ablauf endet. Aber wenn er weit unten ist, sammelt sich kein Dreck im Schacht.


    Viele Grüße
    Andreas

    Moooooment! ICH will ja einen Technikschacht :bunnyg: :st: :grinning_squinting_face:
    Na gut, also Höhe egal, meinetwegen *seufz*


    Ich habe übrigens gerade mal geschaut, welche RFP andere mit ähnlichen Beckengrößen so haben. Muss es denn eine 400€ Ecotech oder Mini Red Dragon sein? Oder täte es auch eine Jebao oder so? Würden die verbleibenden ca. 3000l/h bei ca. 1,3m ausreichen? Das wäre gut das Sechsfache des Beckenvolumens. Welche Pumpen sind denn heutzutage empfehlenswert, gerade natürlich auch bzgl. Stromverbrauch und Geräuschentwicklung. Die Tunze Silent Master, die wir früher dran hatten, war alles andere als silent... :face_with_rolling_eyes:

  • Hi


    Hast Du denn keine Angst, dass Borstenwürmer die Silikonnähte des Aq's zerfressen?


    Dass ist meine Angst - Undichte Rohre oder so werden da zu Bagatelle.

    Na toll, jetzt habe ich gegoogelt und tatsächlich Berichte über silikonfressende Borstis gefunden :upside_down_face: Ich dachte erst, du wolltest mich auf den Arm nehmen...

  • Ein bischen schon, Du scheinst für Ängste recht empfänglich... :winking_face:


    Mach Dir nicht so viele Sorgen und spare bloss nicht bei dem, welches sich nur mit enormen Aufwand korrigieren lässt - der Glaswanne. Da gehst Du sonst die wahren Risiken ein.


    Gruss
    Andi

  • Ich sag ja selbst, dass ich ein Angsthase bin :winking_face: Wir hatten letztes Jahr einen nicht geringen Wasserschaden im Haus, das war echt kein Spaß... :loudly_crying_face:


    Am Becken wollte ich nicht sparen: Aktueller Stand sind 100x70x60 in 12mm mit Längsstreben und Steg. Weitere Streben an den kurzen Seiten bekomme ich auf Wunsch bestimmt auch, wenn das sinnvoll ist.

  • unbedingt, hält auch die meisten Springer auf. Die hüpfen meist den Scheiben nach senkrecht nach oben...


    Und eben aus meiner Sicht auch streben am Boden. Klebefläche verdoppelt sich dann, was auch potentiellen Borstenwürmern den doppelten Frassweg beschert.


    Gruss
    Andi

  • Und gerade wenn man etwas ängstlich ist und auch schon entsprechende Erfahrungen mit ausgelaufenem Wasser gemacht hat deshalb nochmals mein Vorschlag mit dem Technikabteil oder Technikbox im Aquarium. Wenn es keine Technikbox zum einhängen sein soll, dann eben ein Technikabteil welches genau so wie ein Technikschacht fest in das AQ eingeklebt wird. Quasi ein leicht vergrößerter Technikschacht damit man den AS darin unterbringen kann.
    Etwas "sichereres" gibt es nicht. Keinerlei Verrohrungen welche verstopfen können, keine RFP, vor allem keine "Löcher" bzw. Bohrungen im Boden welche die Stabilität schwächen können. Wesentlich weniger Möglichkeiten der Geräuschentwicklung/ Wasser/ Fließgeräusche. Wesentlich weniger Verdunstung usw.
    Aber wie schon im anderen Thread, absolute Ansichtssache, muss jeder für sich selbst entscheiden.
    (nimm das AQ mit einer Länge von 115 - 120cm und trenn davon dann 15 - 20cm für das Technikabteil ab)

  • Danke für deine Antwort.


    Im Moment bin ich ja dabei, alle Alternativen zu durchdenken und ungefähr Kosten und weiter Folgen abzuschätzen. Erst danach können wir entscheiden, wie es werden soll.


    Der Wasserschaden hatte nichts mit einem Aquarium zu tun, jedenfalls nicht direkt. Ein Wasseranschluss mitten im Wohnzimmer, der seit dem Abbau stillgelegt war, platzte ohne erkennbaren Grund und Wasser donnerte ohne Druckminderung ins Zimmer. Parkett, Lüftungsanlage kaputt, Kellerestrich überflutet, Bohrungen auf zwei Geschossen für die Trocknung, wochenlang Trocknengeräte und monatelange Renovierungsarbeiten...

  • ein Technikabteil ist aus meiner Sicht immer nur eine Notlösung bei nicht vorhandenen Bodenbohrungen.
    In 30 Jahren in denen ich mit Aquarien+Technikbecken arbeite ist mir noch nie ein Becken oder TB übergelaufen.
    Der Rückfluss des Beckenwassers bei Ausfall der RFP läßt auch berechnen.
    Undichte Klebestellen in der Verrohrung kommen auch eher selten vor, eher sind es Übergänge von festen zu flexiblen Verbindungen.
    Überlaufschächte die wegbrechen sind eher auf Leienhafte Verklebung zurück zu führen.
    Sicher kann immer mal was undicht werden aber da vor bist du auch bei ein Technikabteil nicht sicher.

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