Ab welchem PO4-Wert kann kein Nitrat mehr reduziert werden?

  • Hallo :smiling_face:
    Ich lese hier schon ab und zu mit und wende mich mit einer Frage an Euch, die ich bis dato noch nirgends beantwortet fand!


    Mein PO4-Wert ist mit Gilbers schlecht nachweisbar, nicht 0,0 vlt. 0,01 oder 0,025 - ich kann hier keinen Unterschied mehr feststellen. Mit Machery & Nagel ist zB. gar nichts nachweisbar.
    Das NO3 hingegen liegt bei 4-5 (Nyos) und geht auch nicht mehr weiter runter, bzw. passt auch nicht zum PO4-Wert.


    Jetzt ist meine Überlegung, dass PO4 zu niedrig ist, um auch NO3 weiter zu reduzieren.
    Nur: kann das sein? Wie niedrig muss PO4 wirklich sein, damit dieser Effekt eintritt?


    Das Becken fast 140 Liter netto und hat 90% SPS (Red Sea Reefer 170).


    - 4x Vortech MP10
    - 8x 24W T5 Ati Sunpower
    - Nyos Quantum 120
    - Standzeit 1,5 Jahre
    - Versorgungssystem Aquaforest
    - inkl. Zeolith, Kohle
    - PO4-Adsorber noch nie im Einsatz


    Ich wollte schon einmal Phosphor+ (Mrutzek, Aqua Biotica) zugeben um zu prüfen, ob NO3 weiter fällt. Meine Zugaben waren mit 2ml aber zu gering, denn da geschah gar nichts. Mehr hab ich mir nicht zugetraut, zumal ich auch nicht sicher weiß, ob denn wirklich das PO4 der limitierende Faktor ist?


    Immerhin werden die 8 Fische 3-4x am Tag mit ausgewaschenen Frostfutter gefüttert.


    Eine Idee wäre noch den Wasserwechsel-Rhythmus auf 2x die Woche zu erhöhen um so das NO3 noch ein wenig runterzudrücken.
    NO3 steigt nämlich nicht, sondern bleibt auf dem Level 4-5mg.


    Danke & lG Robert


    Hier auch noch eine Gesamtaufnahme meines kleinen Fragtank




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  • Hallo Robert,
    ich würde auch nichts ändern, solange das Becken so gut aussieht.
    Die Korallen sind jetzt phosphatlimitiert. Das ist nicht unbedingt ein Problem, solange sie dabei gut aussehen.
    Wenn du unbedingt No3 reduzieren willst kannst du eine Kohlenstoffquelle einbringen, z.B. Bacto-Balance. Das würde ich aber erst bei deutlich höheren No3-Werten machen.

  • Guten Morgen & Danke. An manchen Stellen nerven Fadenalgen - möglicherweise zehren die aber auch von Phosphatdepots im Gestein. Da aber Algen eher NO3 bevorzugen (meines Wissens), wollte ich ihnen durch NO3-Entzug die Nahrungsquelle entziehen.
    Die Aquaforest-Methode sieht ja vor, dass Bakterienstämme und Kohlenstoffquellen täglich dosiert werden, um eben Nährstoffe zu reduzieren, trotzdem ist jetzt Stillstand.
    Man muss aber auch dazu sagen, ich hatte noch vor einigen Wochen einen NO3-Wert von 25mg (!) und einen PO4-Wert von "mit Gilbers schlecht nachweisbar" und mit "Machery & Nagel gar nicht nachweisbar".


    Von daher kommt nun meine Theorie, durch die Bakterienstämme und Kohlenstoffquellen wurde anfangs NO3 reduziert bei gleichzeitiger Reduktion von PO4. Jetzt ist aber PO4 an der untersten Grenze und das restliche NO3 kann nicht mehr weiter reduziert werden => so meine einfache Maxi Mayer-Theorie! :smiling_face:


    Ich werd vielleicht mal PO4 mit einem Photometer messen lassen und mal sehen was dabei rauskommt.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, bzw. so hat es auch H.W. Balling mal zitiert, ist es kein Problem wenn NO3 nicht nachweisbar ist, jedoch sollte PO4 immer verfügbar sein.


    In meinem Fall steh ich jetzt genau verkehrt da und das Verhältnis zu drehen ist etwas problematisch.
    Wäre es umgekehrt, so glaube ich dass ich nicht so leicht in eine Limitierungsfalle komme, als es mit der derzeitigen Situation der Fall wäre.
    Zumal man bedenken muss, dass die wenigen Liter in meinem Wassernapf sich schnell drehen können. Von daher mach ich auch ziemlich viel Messarbeit (KH täglich, NO3 und PO4 mehrmals die Woche).


    Vom Korallenwachstum her: es sind zwar viele SPS vorhanden, farblich gut, Wachstum mäßig. Calcium wird zwar täglich und gleichbleibend verbraucht, das heißt aber auch, dass die Korallen zu wenig aufnehmen um die Nährstoffe zu verschieben. Eigentlich vielleicht schon Anzeichen einer Limitierung?


    lG Robert


    PS: ein sehr nettes Gesamtforum hier, ich hab glaub ich MEIN Forum hier gefunden. TOP! :smiling_face:




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  • Hallo Robert,


    meinAnsatz ist: Was an Nährstoffen ins System gelangt, sollte von den dort lebenden Organismen auch verbraucht werden können. Das kann man durch einen ausgewogenen Eintrag steuern (dazu gehört FroFu nicht auswaschen =)) und allenfalls durch zusätzliche Kohlenstoffquellen, die sich auf das Bakterienwachstum auswirken. Aber dazu braucht es halt auch Phosphor, sonst wird das nix.


    Es hat keinen Sinn, die Testergebnisse für sich als die relevante Größen heranzuziehen, weil die ja nur eine Momentaufnahme in einem ständig ablaufenden Prozess sind. Das Verhältnis N : P gibt Aufschluss, ob diese Prozesse naturnah ablaufen, mehr nicht.


    Jedenfalls: Solange die Korallen so aussehen wie in deinem Becken wär's mir wurst, ob NO3 5 mg oder weniger ist.


    Einen Thread zu diesem Thema gibt es ja gerade auch im Riffaquaristikforum (allerdings in anderen Dimensionen was das Nitrat betrifft).


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Fadenalgen sind ein Zeichen für gute Wasserqualität! :smiling_face: Es gibt verschiedene Tiere, die den Aufwuchs limitieren, und die längeren Fäden lassen sich mit einem Holzstab leicht entfernen.

  • Hallo Robert,
    wenn du vor ein paar Wochen noch bei 25mg/l No3 warst würde ich jetzt erstmal nicht mit Gewalt unter 5mg/l gehen. Die Korallen brauchen Zeit zum anpassen an die niedrigere No3-Konzentration und könnten es sonst übel nehmen.
    Gegen Fadenalgen hilft mech. entfernen mit Holzspieß (Schaschlikspieß). Einfach aufwickeln.

  • Linda: Ja! So würd ich mir das auch wünschen, dass es die Organismen bzw. in erster Linie die Korallen selbst verbrauchen. Aber scheinbar hat sich das jetzt in eine Sackgasse gefahren, eben durch das verkehrte oder ungünstigere N:P-Verhältnis.
    Das FroFu nicht auswaschen ... ja, da habe ich eine zu starke Schwermetallphobie :smiling_face: Ich wasche es vornehmlich wegen möglicher Verunreinigungen aus.
    Ich vermute jedenfalls, dass das Wachstum noch viel effizienter sein könnte, wenn N:P optimiert wäre. Ich hab zB. eine A. enzmann im Becken, die streckt sich keinen Millimeter, dafür wächst wiederum humilis, hyacinthus etc.


    Ich warte jetzt mal ab und schau wie sich dass die nächsten Wochen weiter entwickelt.


    Die Fadenalgen reiß ich manchmal mit einer Reptilienzange aus (ich hab zwar keine Reptilien, dafür aber eine Zange). Mit dem Spieß hab ich schon gehört, aber noch nie versucht. Werd's mal testen :smiling_face:


    lG Robert



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  • Sei doch froh wenn sich der N03 Wert bei 5 einpendelt und unter 10 bleibt. So hast du immer einen Puffer und bewahrst die Korallen vor dem möglichen Hungertod. Längere Zeit passiert bei niedrigsten Werten erst mal nichts, bis dann schlimmstenfalls über Nacht die Quittung kommt. Im übrigen können Algen auch bei Nullwerten(Freiwasser) vermehrt wachsen. Hast du denn eine Algencrew im Becken?

  • Ja! So würd ich mir das auch wünschen, dass es die Organismen bzw. in erster Linie die Korallen selbst verbrauchen. Aber scheinbar hat sich das jetzt in eine Sackgasse gefahren, eben durch das verkehrte oder ungünstigere N : P-Verhältnis.


    Hi Robert,


    bitte verzeih mir die Bemerkung: Das ist Jammern auf hohem Niveau und noch dazu ohne Grund =)


    Wenn die Korallen unterschiedliche Bereitschaft zum Wachsen zeigen, dann hängt das bestimmt mit unterschiedlichen Ansprüchen zusammen, auch was die Strömung oder das Licht betrifft. Da kann ich aber nicht wirklich mitreden, weil ich nur ein paar - wenig anspruchsvolle - SPS hab. Dein Aquarium läuft doch prima, es besteht kein Anlass, irgendwas zu ändern. Der Tipp mit dem Verzicht auf das Auswaschen des Frostfutters bezog sich auf den damit verbundenen etwas höheren Phophateintrag, um das Verhältnis auszugleichen und den Stoffwechsel der Nitrat abbauenden Organismen anzukurbeln.


    Dazu möchte ich anmerken, dass die in den verschiedenen einschlägigen Fachseiten angegebenen PO4-Werte von 0,015 mg/l in Korallenriffen auch nur im Zusammenhang mit der dort herrschenden Organismenvielfalt zu sehen sind. Da werden ganz einfach enorme Mengen an Nährstoffen verbraucht. Das heißt ja bloß, dass das Biosystem effizient arbeitet. Die Werte im freien Ozean sind durchschnittlich um das Fünffache höher, obwohl auch dort schon zahllose Organismen für einen sicher recht ordentlichen Verbrauch sorgen.


    Was die möglichen Verunreinigungen des FroFu durch Schwermetalle angeht kann ich leider auch nicht mitreden, dieses Thema ist an mir bisher vorbeigegangen.


    Ich wünsch dir jedenfalls, dass deinem Becken nie was Schlimmeres widerfährt als 5 mg Nitrat pro Liter =)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Also raunzen auf hohem Niveau, ja, vielleicht ein bisschen! :smiling_face: Ich bin ja generell nicht unzufrieden, für die Korallen ist aber das PO4 wichtiger, als das NO3. Daher sollte es meines Erachtens trotzdem umgekehrt sein. Ich will aber mit Gewalt ohnehin nichts ändern, das ist mir zu riskant.


    Dennoch hätte mich interessiert, ab welchem PO4-Wert das NO3 nicht mehr reduziert werden kann und ob das im aquaristischen Alltag überhaupt vorkommt? Schließlich kommt es durch Fischbestand und Fütterung immer wieder zu einem Phosphateintrag. Dabei würde es mich interessieren, ob das bei mir der Fall sein könnte auch um es zu verstehen.


    Danke jedenfalls für die Rückmeldungen! :smiling_face:


    lG Robert

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  • Hallo Robert,


    ich glaube, mit Deiner Meinung liegst Du ganz richtig. Allerdings tue ich mir da leicht, Du hast es ja von mir, wie Du schreibst. :smiling_face:


    Ja, ich glaube, dass Phosphat für das Wachstum der SPS wichtig ist und ein langsames oder stagnierendes Wachstum bei Acropora auf eine Phosphat-Limitierung hiweist. Ich denke, da kann man aber keine feste Untergrenze angeben. Wie Du selbst schon festgestellt hast, sind die Korallen da unterschiedlich empfindlich bzw. effizient, was die Phosphatversorgung angeht. Außerdem spielt die Vorgeschichte eine sehr große Rolle. Eine Acropora, die immer bei 0,1+ mg/l Phosphat gewachsen ist, wird sich mit <0,05 mg/l schon schwer tun, solche, die immer bei 0,02 mg/l PO4 gewachsen sind, haben dagegen keine Probleme mit der gleichen Konzentration. Das macht sich zuerst beim Wachstum bemerkbar. Entscheidend ist es also, die Korallen zu beobachten. Ein Tipp wurde ja schon gegeben, wobei ich immer darauf achte, dass unsere nährstoffhaltigen Zusätze beim Phosphat eine ausreichende Versorgung gewährleisten, denn das wird bei Balling-Methode und Kalkversorgungs-Produkten in Salzform zwar verbraucht aber nicht zugeführt. Zudem gibt es keine einfache und selektive Methode der Nitrat-Absenkung, so dass ich den Schwerpunkt auf die Nitrat-Absenkung bzw. Phosphat-Versorgung gelegt habe.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Danke Hans-Werner,
    ich denke ich mach es mir nun relativ leicht! Dadurch dass bei mir NO3 nicht ansteigt und stabil bei 5mg liegt, wechsle ich jetzt 2x die Woche Wasser und drück so das NO3 noch ein Stück runter und kann mich dann auf die PO4-Versorgung konzentrieren.


    Das mit dem unterschiedlichen Wachstum könnte durchaus bei mir zutreffen, wie von Dir beschrieben!


    Hast Du einen Tipp mit welchen Zusätzen man das PO4 zuführen kann? Sangokai zB. hat das Nutri Complex - gibt es eine Lösung von Tropic Marin?


    Danke & lG Robert



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  • Whitecorals empfiehlt zur optimalen Farbausbildung unter 1 mg/l Nitrat und unter 0,05 mg/l Phosphat zu messen.
    Also weniger geht immer. Nur die Grundabsicherung muss beachtet werden.
    Durch die niedrigen Nährstoffwerte schleust die Koralle alle
    überflüssigen Symbiosealgen aus ihren Zellen und dadurch kommen die
    natürlichen Farben überhaupt erst zum Vorschein. Durch die niedrigere
    Zahl an Symbiosealgen haben Eure Korallen nun auch mehr Energie für
    Wachstum zur Verfügung.
    Refugium zieht schön Nitrat :grinning_squinting_face:

  • Ja das ist auch das Prinzip von Aquaforest - sehr ähnlich wie die klassische Zeovit-Methode - mittels probiotische Bakterien, Kohlenstoffquelle, Zeolith, AK ein ULNS zu erreichen und dann spezielle Zugaben wie Aminosäuren, Vitaminmischung und ähnlich wie mit Zeospur von KoZu ein ausdichten der Zooxanthellen zu fördern.


    Das aber nur nebenbei erwähnt, den primär gehts ja hier um Nährstoffverhältnisse. Mein NO3 wurde ja gut reduziert - steht jetzt aber bei 5mg. Deswegen versuch ich jetzt einfach durch Wasserwechsel runterzukommen, dann würde es passen.


    Für Algenrefugium habe ich absolut keinen Platz :frowning_face:


    lG Robert



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  • Sportliche Entscheidung. Mal schaun wielange das durchhält. :grinning_squinting_face:
    Dauerhaft gut aufgedrehtes Ozon im Abschäumer bringt auch nochmal was an Abschäumung.
    Ein Skimmer cleaner wird auch was bringen.
    W.vreeswijk hier im Forum hatt ne gute Variante bei Platzproblemen.



    Gruß

  • DAS nenn ich mal eine Erfindung! Wirklich TOP! :smiling_face:


    Aber das mit dem Wasserwechsel hab ich anders gemeint: nicht dauerhaft und immer soviel wechseln, dass NO3 unten bleibt - das wäre der verkehrte Ansatz. In meinem Fall bleibt das Nitrat ja stabil, d.h. es wird nicht mehr, aber auch nicht weniger => daher Wasser wechseln bis es runtergeht und dann denke ich, dass es auch unten bleibt. Es ist ja auch noch Zeolith im Reaktor, dass die Bildung von Ammonium weitestgehend verhindert.


    @Mark: Ja, das hab ich schon am Anfang meines Threads beschrieben. Hab ich gemacht, wurde sofort verbraucht und mehr dosieren wollte ich nicht aus Angst der Schuß geht nach hinten los. Ein unwohles Gefühl gleich mal 5-10 ml reinzuhauen! :smiling_face:


    lG Robert

    Reefer 170;8x24W ATI Sunpower;4x Vortech MP10;Nyos Quantum 120;Aquaforest-Methode;

  • Ja, der eindeutige Punkt geht natürlich an Dich!


    Ich werd jetzt einmal noch abwarten, ob sich noch etwas tut und mal so weitermachen wie bisher. Parallel dazu mach ich mich mal schlau, wie man eine PO4-Dosierung angeht, ohne dass man sein Becken abschießt! :-o


    lG Robert

    Reefer 170;8x24W ATI Sunpower;4x Vortech MP10;Nyos Quantum 120;Aquaforest-Methode;

  • hi,


    in sachen po4-dosierung wird m. e. zuviel "angst" verbreitet.


    so wie mark schon schrieb: ein tic (oder auch zwei) macht den kohl nicht fett und da po4 ja scheinbar sowieso stark verarbeitet wird, ist dieser "hauch" zuviel (wer bestimmt eigentlich, was zuvierl ist?) in windeseile wieder verbraucht.

  • Hi Robert,


    ich ruf noch einmal meinen Tipp in Erinnerung, auf das konsequente Auswaschen des Frostfutters zu verzichten. So kommt auf dem natürlichsten Weg Phosphat ins Wasser, und wenn du ohnehin häufig Tests durchführst, dann kann dir das eigentlich gar nicht entgleisen. PO4 im Spülwasser von FroFu hat nach meiner Einschätzung damit zu tun, dass beim Einfrieren Zellen aufplatzen und damit Nährstoffe freigesetzt werden. Würdest du Lebendfutter verwenden, wäre das Spülwasser vermutlich nicht 'belastet'.


    Deine Befürchtung, Schwermetalle einzubringen, kann ich wie schon erwähnt nicht kommentieren, weil ich mich damit noch nicht beschäftigt habe. Allerdings spül ich FroFu grundsätzlich nicht und kann trotzdem keinerlei negative Auswirkungen feststellen.


    Auf das Schwermetallthema im Zusammenhang mit FroFu ist bis jetzt hier noch niemand eingegangen. Hast du entsprechende Hinweise oder ist es bloß eine Vorsichtsmaßnahme?


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo,


    ich hatte auch vom Start weg Probleme mit den Nährstoffwerten. Meine Werte waren ähnlich, NO3 5mg/l und PO4 mit verschiedenen Tests auch zwischen 0 und 0,08mg/l. Außer Algen und Weichkorallen wollte bei mir nichts wachsen. LPS vegetierten und SPS starben nach wenigen Wochen.
    Eine Laboranalyse ergab schließlich einen PO4-Wert von 0.002 mg/l!
    Eine Steuerung des PO4-Gehaltes durch Erhöhung der Futtermenge und ungespültes Frostfutter war erfolglos. Mittel wie Nutri-Complete ließ nur NO3 ansteigen.
    Erst nachdem ich PO4 mittels Phosphor+ dosierte konnte ich positive Veränderungen feststellen.
    Ich begann mit täglichen Dosierungen auf einen Zielwert von 0,1 mg/l zu dosieren, auch um in einen mit den handelsüblichen Tests sicher messbaren Bereich zu kommen.
    Die ersten Wochen tat sich nicht viel. PO4 blieb zunächst nicht messbar. Ich führe das noch heute auf das starke Algenwachstum zurück. Nach ein paar Wochen war eine Volumen- und Farbzunahme der Weichkorallen und LPS feststellbar und der NO3-Wert sank Richtung 0.
    Dadurch, und mit Hilfe eines Mietdoktors, hat sich das Algenproblem deutlich verbessert,
    gleichzeitig ist der Verbrauch von Na und Ca deutlich angestiegen und der PO4-Wert in einen messbaren Bereich um 0,1mg/l gestiegen. Seitdem überleben und wachsen auch SPS.
    Nach ein paar weiteren Wochen konnte ich schließlich die PO4-Dosierung schrittweise reduzieren ohne das der PO4-WERT wieder sank.

  • Joe: Danke, hör ich gern von einem erfahrenen Praxianer wie Du es bist! :smiling_face:


    Linda: Danke, ich bleib da lieber beim auswaschen und bei der kontrollierten Zugabe von Phosphor+. Ich weiß dass viele einfach zum nicht auswaschen raten, ich wasch es seit Beginn aus - sicher eine Phopie :smiling_face:


    Marcah: Ich glaub Dein Bericht kommt mir bekannt vor, war das nicht der Thread wo Dir der Armin Glaser den Tipp mit dem Zielwert 0,1 gegeben hat? Zumindest hat er das so geraten, wie von Dir beschrieben. Ich habe jedenfalls heute vorsichtig mit 4ml Phosphor+ (Mrutzek) das PO4 erhöht und jetzt ist es messbar. Ich werde jetzt beobachten wie sich das PO4 runterarbeitet und nun schauen wie sich NO3 entwickelt.


    Meine Fortschritte werde ich hier dokumentieren.


    lG Robert

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  • Robert,
    ja, das war das Thema und der Tip von Armin Glaser. Ich habe den Thread nicht mehr gefunden, sonst hätte ich ihn verlinkt.
    Bei mir war anfangs drei Stunden nach der Dosierung schon kein PO4 mehr messbar. Du solltest also erstmal in kurzen Abständen messen um zu sehen wie schnell, bzw. wie hoch Dein Verbrauch ist, um die Dosierungen einzustellen.

  • Super! Ja die erste Messung machte ich gleich danach, die nächste mach ich dann ein paar Stunden später - bin gespannt wie es sich entwickelt.


    lG Robert

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  • Hi Robert , halt uns am laufenden sehr interessant.
    Weil es mir im Moment genau so geht, ich versuch es schon seit 1 1/5 Wochen ohne auswaschen von FroFu und mehr füttern, werde am Montag einen Test zu Triton schicken ob es besser geworden ist. Hatte vor zwei Wochen laut Gilbers Icp 0 Nitrat und 0,001 Phosphat.


    Lg Rene

  • Hallo zusammen,
    so. Es gibt was zu berichten! Nitrat ist gefallen - so schnell? Ja! Was hab ich nun getan?


    nochmals zur Ausgangslage:
    mein "Problem" ist/war ein im Verhältnis zum PO4-Wert zu hoher NO3-Wert, d.h. PO4 nahezu gar nicht nachweisbar (Gilbers, M&N) und NO3 lag bei 5mg. Ich habe vor 6 Wochen auf die Methode Aquaforest gewechselt, ein System das probiotische Bakterien und Kohlenstoffquellen erfordern. Vor dem Start mit AF lag mein NO3-Wert bei 25mg (Nyos-Test) und PO4 ebenfalls sehr niedrig bis nicht nachweisbar.
    Mit dem Systemstart fiel das NO3 in sehr kurzer Zeit (ca. 1 Woche) von 25mg auf 5mg, danach blieb NO3 stehen und wurde nicht mehr weiter reduziert.


    Das hat mich veranlasst, diesen Thread zu eröffnen mit dem Titel "ab welchem PO4-Wert kann kein Nitrat mehr reduziert werden"?


    Die Frage kann ich zwar nun auch nicht beantworten, aber vermutlich hat bei mir genau dieser Effekt zugeschlagen, d.h. es war scheinbar zuwenig PO4 vorhanden um NO3 weiter zu reduzieren. Nachdem die AF-Methode mein NO3 schnell runtergebracht hatte, gab es für mich keine logische Erklärung, weshalb es bei 5mg vorbei sein sollte.


    Daher habe ich nun von Fa. Aquabiotica (Mrutzek) Phosphor+ dosiert. Der Beschreibung zufolge erhöhen 10ml Phosphor+ den PO4-Wert um 0,1mg auf 100 Liter Wasser.
    - am Freitag 2.12 habe ich auf meine Wassermenge von 140 Liter (netto) 3ml dosiert
    - am Samstag 3.1. habe ich 4ml dosiert
    - am Samstag habe ich unmittelbar nach der Zugabe der 4ml den PO4-Wert gemessen und war sofort nachweisbar
    - am Samstag abend habe ich ein 2. mal PO4 gemessen und war immer noch nachweisbar
    - heute Morgen stellte ich vorne am Bodengrund einen leichten Cyanobelag fest, Phosphor+ habe ich keines mehr dosiert
    - den Abschäumer habe ich in der Zeit nicht verändert und bei meiner Einstellung belassen


    Heute um 15 Uhr habe ich erneut PO4 und NO3 gemessen:
    Phosphat ist noch immer nachweisbar (Gilbers) und liegt bei ca. 0,025mg (~) während NO3 auf 1-3mg gefallen ist (Nyos).


    Die Korallen haben nicht darauf reagiert, ich warte nun weiter ab ob sich NO3 noch senkt, stelle aber sämtliche Zugaben ein (außer natürlich die täglichen AF-Zugaben).


    lG Robert

    Reefer 170;8x24W ATI Sunpower;4x Vortech MP10;Nyos Quantum 120;Aquaforest-Methode;

  • Hallo zusammen,


    Joe spricht aus seiner Erfahrung als Kalkreaktor-Betreiber und verallgemeinert diese Erfahrung (immer wieder), was ich für ziemlich gefährlich halte. Es wäre toll, wenn sich endlich mal herumsprechen würde, dass Kalkreaktorbetreiber, die mit Korallenkalk arbeiten, immer eher zu viel Phosphat im Becken haben. Alle, die Balling oder eine ähnlich phosphatarme Kalkzufuhr betreiben, sind fast immer bei den Phosphaten auf der niedrigen Seite.


    Armin hat bei einem Vortrag am Wochenende meine schon lange gehegte Auffassung bestätigt, dass die Farben der Korallen vor allem von niedrigen Nitratkonzentrationen gefördert werden. Entscheidend für den Abbau der Zooxanthellen und deren braune Photosynthese-Pigmente (denn eigentlich ist es egal, ob wenige Zooxanthellen da sind oder ob die heller gefärbt sind) ist die Konzentration der verfügbaren Stickstoff-Verbindungen.


    Ich habe noch niemals nie nicht eine Koralle an Stickstoffmangel eingehen oder auch nur ernsthaft leiden sehen, ich halte das für ein Märchen, einen weiteren Mythos, und ich fahre schon seit vielen Jahren n. n. Nitrat-Konzentrationen.


    Von Tropic Marin gibt es NP-BACTO-BALANCE und Plus-NP, um ein entsprechendes Gleichgewicht einzustellen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Super Hans-Werner und DANKE für die sehr aufschlussreiche und interessante Antwort! TOP!


    Bei mir war es immer so, dass die PO4-Konzentration immer niedrig bis sogar sehr niedrig war, die Farben meiner SPS aber dennoch nicht sehr ausgeprägt waren - und ich hatte immer einen (viel) zu hohen NO3-Wert und das bestätigt wiederum die Aussage von Hans-Werner!


    Im Moment ist NO3 am sinken durch die Zugabe von Phosphor+. Ich werde heute Abend eine weitere Messung von PO4 und NO3 machen und sehen wie es sich bis heute entwickelt hat.


    Danke & lG Robert

    Reefer 170;8x24W ATI Sunpower;4x Vortech MP10;Nyos Quantum 120;Aquaforest-Methode;

  • WOW das ist ja mal ein Wort.


    Hans Werner und Armin Glaser killen mal so eben die jahrelange Empfehlung begründet im Redfield-Verhältnis von 100:1. N und P


    Für mich die Sensation des Jahres. :grinning_squinting_face:


    Was sagen denn die LPS zu NO3 n.n. ?
    Ohne Phosphorgaben oder Spezialfutter wohl nicht zu empfehlen?
    Werden Pastellbecken alla Zeovit bald zum Standard? :face_with_rolling_eyes:


    Wie ist denn das Verhältniss im Bacto balance oder Plus-NP?

  • moin,


    nun, ohne nitrat = blasse farben, mit nitrat = kräftige.


    reine geschmacksache.


    so in etwa.


    gutes (stark)-licht nicht dabei vergessen!


    die anlagen werden 50/50 betrieben, kalki + Hans-Werner :smiling_face:


    trotz ausgiebiger fischfütterung bleibt der po4-wert immer am "limit"


    es sei denn, dass ich meine, mal wieder ne schüppe drauf legen zu müssen.


    dann kanns auch schon mal auf 0,1 po4 hoch gehen (motto: viel hilft viel;-))


    ist aber in den nächsten tagen wieder weggefressen.


    daher mein obiger hinweis des nicht wirklich "gefählichen" (über)-dosierens, wenn das system alles verarbeitet.


    nur so ist zu beobachten/ermitteln, ob sich positive/negative veränderungen im eigenen beckensystem ergeben.


    auch hier hilft theorie nicht wirklich weiter.

  • Hallo Ric,


    wie Joe schon sagte, Theorie ist das eine ... Das Redfield-Verhältnis ist C : N : P ist 106 : 16 : 1. Das Redfield-Verhältnis passt für Steinkorallen überhaupt nicht gut, Steinkorallen brauchen viel mehr Phosphat, wie einige andere Kalkbildner scheinbar auch. Das N : P-Verhältnis, welches Korallen brauchen, ist viel enger als 16 : 1, die das Redfield-Verhältnis angibt.


    100 : 1 wäre so ungefähr das Kohlenstoff : Phosphor-Verhältnis. Um den Kohlenstoff kümmern wir uns normalerweise gar nicht, der stammt normalerweise aus dem Hydrogencarbonat, es sei denn, wir wollen eine organische Kohlenstoffdosierung entwickeln.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hans Werner und Armin Glaser killen mal so eben die jahrelange Empfehlung begründet im Redfield-Verhältnis von 100:1. N und P

    Hi,


    das seh ich nicht so. Abgesehen davon, dass die Redfield Ratio 1P:16N angibt, darf man da auch nicht die 106 Teile Kohlenstoff vergessen, die für den Zellaufbau ebenfalls von wesentlicher Bedeutung sind. Kohlenstoff gelangt auf viele Arten ins Wasser und ist in der Regel v.a. im Meerwasser keine Mangelware. Trotzdem bin ich überzeugt, dass Roberts Frage

    Zitat

    ab welchem PO4-Wert kann kein Nitrat mehr reduziert werden

    nicht mit einem konkreten Wert beantwortet werden kann. Die Zusammenhänge sind einfach viel zu komplex.


    Sofern Renes Testergebnisse

    Zitat

    Hatte vor zwei Wochen laut Gilbers Icp 0 Nitrat und 0,001 Phosphat.

    stimmen, ist das weit weg von Roberts PO4-Wert (von Joes Werten ganz zu schweigen), und trotzdem funktioniert die Stickstoffversorgung.


    Robert: Schön, dass du einen Weg gefunden hast, dein Ziel zu erreichen :smiling_face:


    Liebe Grüße
    Linda


    PS/Edit: Hans-Werner war wieder mal schneller :smiling_face:

  • Hallo Ric,


    dann bist Du vermutlich noch nicht in eine Phosphatlimitierung gefahren. Außerdem können Korallen sich in gewissen Grenzen an unterschiedliche Nährstoffverhältnisse anpassen. Wie schon gesagt, über Nährstoffverhältnisse zu sprechen, ohne die Methode der Kalkzufuhr zu erwähnen, steht ziemlich haltlos ohne Rahmenbedingungen da. Da kann man eigentlich keine richtigen Aussagen machen.


    Der von Dir verlinkte Artikel ist sehr interessant und die Fakten sind, soweit ich das sehe, gut und richtig wiedergegeben. Warum steht da aber am Schluss "Ein Verhältnis von 100 : 1 wird bei Korallenhaltung üblicherweise empfohlen." Das steht im krassesten Widerspruch zum gesamten Inhalt des Artikels, z. B. bezüglich den N : P-Verhältnisses von Bakterien, Stickstofflimitierung der Zooxanthellen usw.. Nicht ganz klar ist auch, was das unbenamte Verhältnis bei den beiden Caulerpa-Arten angibt, C : P? :confused_face: Falls N : P dann wäre die am Schluss angegebene Empfehlung wohl vor allem geeignet, Caulerpa gut wachsen zu lassen. :confused_face:


    Gruß


    Hans-Werner

  • Ich dosiere 4mal am Tag Bacto balance.
    Hole Phosphat mit viel Diakat wieder raus.
    Refugium und Abschäumer mit Ozon gegen Nitrat


    Kenne einige Leute die mit dem System sicher und entspannt fahren.
    Das Bacto Balance ist für mich eine Revolution gewesen.
    Vorher war es ungleich schwerer für mich stabile Nährstoffwerte zu erzeugen.
    Bin viel unterwegs - Frostfutterfütterung war unregelmäßig


    Das ALLFORREEF könnte schon die nächste sein. Geht mir noch nicht in den Kopf. 1 für Alles..
    Jetzt noch Nitrat n.n.
    Ein harddes Jahr für Aquarieaner
    Die 100:1 ist für mich normal
    200:1 auch easy going
    komisch das hier son Unverständniss herscht
    gut setze auch vorraus das N=NO3 und P=P04 im Verhätlniss gesehen
    Also 100:1(od. 200:1) NO3 zu PO4

  • Hallo Ric,


    wie gesagt, Du versorgst Dein Aquarium gut mit Nährstoffen, dadurch kommt es zu keiner Limitierung. Das ist halt etwas anderes, als wenn man ein Aquarium bei geringem Fischbesatz mit Balling und ohne Nährstoffergänzung fährt. Da möchte ich nicht unbedingt ein Nitrat : Phosphat-Verhältnis von 100 : 1 haben.


    Gruß


    Hans-Werner

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